Am Freitag haben der Liebste und ich frei. Das haben wir uns extra in den Kalender eingetragen, damit wir etwas miteinander unternehmen können. Wir wollen zuerst zu IKEA fahren. Da waren wir sehr lange nicht. Wir sind die Ersten im Möbelhaus. Während der Hinfahrt habe ich im Auto auf dem Handy einen Zeitslot für zwei Personen gebucht. Unser Ticket will am Eingang aber niemand sehen. Wir schauen uns die schön weihnachtlich dekorierte Ausstellung an. Von den Dingen, die wir kaufen wollten, sind die meisten nicht da. Zum Beispiel die Lego-Aufbewahrungsboxen oder Wandgarderoben. Auch nicht die hübschen Weihnachtsbaumanhänger aus Metall. Online gibt es die Sachen nicht. Oder sie werden für das Doppelte bei ebay verkauft. Das Restaurant hat aus bekannten Gründen auch geschlossen. So fällt unser Besuch ziemlich kurz aus.
Im Anschluss wollen wir irgendwo einen Kaffee trinken. Weil so schönes Wetter ist, fahren wir zum Gut Wulfsdorf und holen uns einen Becher Kaffee und leckere Croissants in der Hofbäckerei. Auf einer Bank im Park nebenan sitzen wir dann eine Weile in der Sonne.
Danach fahren wir zu unserer liebsten Gärtnerei. Da suchen wir auch jedes Jahr unseren Weihnachtsbaum aus. Kurz vor der Adventszeit ist an nur einem Wochenende eine Adventsausstellung, in der außerordentlich schöne Kränze und Gestecke gezeigt werden. Wir kaufen "rohe" Tannenkränze, die ich später zu Hause dekorieren will.
Als wir zu Hause ankommen, steht ein Arbeitskollege des Liebsten vor der Tür. Er war kürzlich in Dresden und hat uns echte Stollen mitgebracht. Mohn-, Mandel- und Rosinenstollen. Whoah, die werden wohl die ganze Adventszeit reichen.
Am Samstag bin ich, wie so oft in letzter Zeit, viel zu früh wach. Ich stehe auf und beschließe, ganz in Ruhe Zimtsterne zu backen. Das letzte Mal habe ich sie mit ungefähr 16 Jahren zusammen mit einer Freundin in deren Küche ausprobiert. Das war so eine Sauerei, dass ich das seitdem tatsächlich nie wieder getan habe.Als der Teig fertig ist, steht plötzlich die Augustschnuppe in der Küche. Das wars dann mit der Ruhe. Sie holt sich ihren Hochstuhl und schaut zu. Mithelfen kann sie leider nicht, weil schon wieder alles klebt. Ich wusste es! Der Teig von Zimtsternen besteht nur aus Eiweiß, das mit Puderzucker steif geschlagen wird. Dann werden gemahlene Mandeln untergehoben. Ausrollen und ausstechen lässt sich das nur sehr schwer. Außerdem muss dann noch jeder einzelne Keks mit Baisermasse bestrichen werden. Mein erster Versuch wird auch eher so mittelmäßig. Durch das frühe Aufstehen habe ich eh schon Laune und nun auch noch das. Ich packe einfach Teigfetzen aufs Blech und will aufgeben.
Doch das muss doch auch anders gehen! Ich google nach einer Lösung und finde auch einige Vorschläge. Dann versuche ich es mal anders: ich rolle den Teig in kleinen Portionen in einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel aus. Dann lege ich die Teigplatte kurz ins Gefrierfach. Nach einer Weile hole ich den Teig wieder aus. Die Ausstechform tauche ich immer wieder in Puderzucker ein, dann bleibt auch nix in der Form kleben.
Gegen 10 Uhr frühstücken wir schließlich, Da bin ich schon über vier Stunden wach. Danach fahre ich mit dem Lastenrad zum Wochenmarkt. Auf dem Markt ist es um diese Zeit schon sehr voll und von Abstand halten haben die meisten Leute nichts gehört. Das nervt mich. Ich mache schnell und hole mir noch einen Becher Kaffee. Damit stelle ich mich an eine Ecke und schaue mir das Treiben an. Dieser Anblick hier lässt mich allerdings schmunzeln. Riesiger Grünkohl!
Auf der Fahrt nach Hause macht mein Fahrrad komische Geräusche. Joa, dass vorne rechts eine Speiche kaputt ist, weiß ich schon seit letzter Woche. Wenn ich mal Zeit habe, will ich das Fahrrad in die Werkstatt bringen. Doch ich brauche es jeden Tag und will es am liebsten gar nicht hergeben. Ich steige ab und schaue mir mein Vorderrad genauer an. Oje, da sind noch mehr Speichen kaputt! Eins, zwei, drei, vier... uh, mir wird ganz anders. Ich rufe den Liebsten an. Ich werde gleich zur Fahrradwerkstatt weiterfahren. Er soll mit dem Auto bitte dorthinkommen und mich und die Einkäufe abholen.
Wie auf Eiern fahre ich ganz langsam und vorsichtig die letzten Meter. Doch an der Werkstatt die Ernüchterung: keine Kapazitäten. Und bald Betriebsferien bis Anfang Januar. So ein Mist. Ich heule erstmal eine Runde und schiebe das Rad Richtung zu Hause. Der Liebste fährt schonmal vor und macht Mittagessen.
Unterwegs rufe ich bei der anderen Werkstatt im Ort an. Da geht niemand ran. Ich beschließe, einfach dort rumzufahren. Ich könne noch fahren, sagte mir der Mann in der ersten Werkstatt. In der zweiten Werkstatt schlägt der Mann die Hände überm Kopf zusammen. Ich kann mein Fahrrad gleich dalassen. Es dauert aber zwei bis drei Wochen bis ich es abholen kann. Seufz, und die Reparaturkosten hatte ich vor Weihnachten eigentlich nicht eingeplant.
Zu Fuß und mit dem Bus mache ich mich auf den Weg nach Hause. Es ist 14 Uhr. Ich habe seit dem Frühstück nichts gegessen. Es stürmt und regnet. Insgesamt kein schöner Tag bisher. Zu Hause wartet schon das Ofengemüse mit Kräuterquark. Und ein schönes Päckchen einer Freundin mit Kaffe und netten Kleinigkeiten. Das erhellt meinen Tag ein bisschen. Ich bringe am Nachmittag auch ein Päckchen zur Post. Die Frau bei der Post rät mir: "Wenn Sie Weihnachtspakete verschicken wollen, tun Sie das JETZT!"
Nachmittags beginnen wir, die Wohnung weihnachtlich zu schmücken. Am Abend schauen wir mit den Kindern in Schlafanzügen auf dem Sofa einen Weihnachtsfilm.
Am Sonntagvormittag backe ich ein Blech Lebkuchen. Ich mache gleich für Instagram Fotos. Das Rezept und die einzelnen Schritte finden sich dort nun in meinen Highlights.
Gegen Mittag fährt der Liebste mit den Kindern zum Gut Karlshöhe. Sie laufen eine große Runde übers Gelände. Im Kleinhuis' Gartenbistro wird dann unsere Bestellung fürs Mittagessen abgeholt. Wir haben eine Gans mit allen Beilagen bestellt. Alles ist gut verpackt in einer Warmhaltebox gestapelt.
Zu Hause brauchen wir das Essen nur noch in Schüsseln füllen und auftischen. Praktisch! Es gibt eine ganze Gans, Salzkartoffeln, zwei verschiedene Sorten Klöße, Rosenkohl, Rotkohl und Soße. Auch eine Flasche Rotwein ist dabei. Es schmeckt alles sehr gut. Das werden wir wohl zu Weihnachten genau so wiederholen.
Eigentlich fühlt es sich schon fast wie Weihnachten an, denn der Große ist zu Besuch. Er wohnt im Moment in der Innenstadt. Mal sehen, ob und wann er wieder in Paris vor Ort studieren kann. Online funktioniert es zwar ganz gut, ist aber nicht ganz der Sinn eines Auslandsstudiums.
Weil Totensonntag ist, schaue ich mit den Kindern ein Buch an, das ich in der letzten Woche gekauft habe. "Geht Sterben wieder vorbei?" (Amazon-Partner-Link) wurde von der Familien-Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper geschrieben. In dem Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren werden Antworten auf die häufigsten Kinderfragen rund um die Themen Sterben, Tod, Beerdigung und Trauer behandelt. Angenehm unaufgeregt ist das Buch wirklich sehr schön zu lesen. Ich kann das Buch nur empfehlen!
Der Sonntag klingt aus mit Aufräumen, Badewannenzeit und der neuen Weihnachtsserie "Dash und Lily" auf Netflix für den Liebsten und mich.
Noch mehr Einblicke in Familienwochenenden werden bei Alu und Konsti gesammelt.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!