Freitag, 1. Dezember 2023

Hallo Dezember!

 Im Dezember werde ich...

... das Winterwunderland draußen genießen, so lange es anhält

... alle Lieblingsweihnachtsfilme schauen

... und den Koffer mit den Weihnachtsbüchern durchstöbern

... viele tolle Veranstaltungen in Wismar besuchen

... die Wohnung so richtig schön gemütlich machen

... mit den Kindern Plätzchen backen

... und überhaupt backen, backen, backen

... einen neuen Job antreten

... meinem Großen zum 25. Geburtstag gratulieren

... und der Schwiegermutter zum 65. Geburtstag

... Nikolausstiefel befüllen

... lieben Besuch empfangen

... ein Nachbarschaftscafé in der Kirchengemeinde organisieren

... mit der gesamten Familie zur Zahnärztin gehen

... den 11. Geburtstag des Adventsjungen feiern

... mit der ganzen Familie einen Weihnachtsbaum aussuchen

... mit der Kirchengemeinde eine Adventsfeier zelebrieren

... Geschenke schnell und einfach verpacken

... die Christvesper besuchen

... mit der Familie ein gemütliches Weihnachtsfest feiern

... mit einer befreundeten Familie ein Raclette machen

... einen Jahresrückblick schreiben

... ein ruhiges Silvesterfest feiern 


Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen lieben Dank dafür!


Mittwoch, 29. November 2023

Ein Ehewochenende in Kühlungsborn



Zu unserem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest im Jahr 2006 schenkte mir der Liebste einen Urlaub in Kühlungsborn. Wir waren erst seit November ein Paar. Das Silvesterfest verbrachten wir also gemeinsam an der Ostsee. Wir wohnten in einer kuscheligen Ferienwohnung und hatten eine wunderschöne Zeit miteinander. Es war unser erster und letzter Urlaub zu zweit, denn (was ich noch nicht wusste, ich war schon schwanger...) beim nächsten Silvesterfest durften wir schon unserem ersten gemeinsamen Kind das Meer und die Weite zeigen.

Am vergangenen Wochenende haben der Liebste und ich unseren zweiten gemeinsamen Urlaub ohne Kinder gemacht. Die Mama des Liebsten kam dankenswerterweise extra angereist, um bei den Kindern zu sein. 

Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag erlebten der Liebste und ich das wohl intensivste und emotionalste Wochenende in unserem Leben. Wir haben das Angebot des Vereins "Begegnung in der Ehe e.V." angenommen, ein Wochenende als Ehepaar intensiv an unserer Beziehung zu arbeiten. Das ist übrigens immer ratsam, nicht erst, wenn es irgendwo knirscht oder fast zu spät ist. 

20 Paare von ganz frisch bis über 40 Jahre verheiratet, waren in dem Hotel anwesend. Es fand jedoch keine Gruppenarbeit statt, sondern in kurzen interessanten Vorträgen bekamen wir Anregungen und Fragen, um später auf dem Zimmer nur zu zweit ganz ungestört miteinander zu reden. Dabei wurden sehr viele Bereiche unserer Beziehung beleuchtet. 

Der Liebste und ich lernten uns nochmal ganz neu kennen und lieben. Wir lagen uns sehr viel in den Armen, lachten, weinten, seufzten, redeten, erinnerten uns und planten unsere Zukunft. 



Am Samstag hatten wir in der Mittagspause ein bisschen Freizeit. Die nutzten wir für einen Spaziergang durch Kühlungsborn. Wir haben einen herrlichen Moment mit Sonne und viel Wind am Tag erwischt. 




"Unser" Rathaus, in dem wir im Februar 2008 heimlich heirateten. 



Ohne Kinder um uns herum in einem Hotelzimmer schlafen, ein Traum! Nach so vielen Jahren aber auch sehr ungewohnt, weshalb wir am Sonntagmorgen schon um 6 Uhr wach waren. Dem Liebsten war langweilig. Da hatte ich die Idee, den Sonnenaufgang vom Strand aus anzusehen.

Um viertel nach 7 hatten wir den Strand fast für uns alleine. Wir standen eine Weile nur da und sahen dem Naturschauspiel zu. Es war ziemlich kalt. Dann waren wir die Ersten in der Bäckerei und holten uns einen schönen Becher Kaffee bevor wir wieder zum Hotel und zu unserer Gruppe zurückkehrten.

Das Wochenende wird noch sehr lange in uns nachhallen...





Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen lieben Dank dafür!




Mittwoch, 22. November 2023

Der November...

 ... schreitet voran. Und ich komme mal wieder nicht mit dem Bloggen hinterher. Um nicht völlig den Anschluss zu verlieren, hier ein Schnelldurchlauf der letzten Zeit:

Immer wieder schön: der Ausblick aus unserem Esszimmerfenster! Im Moment fliegen viele, viele Vogelschwärme vorbei. Ich weiß auch nicht, was das ist, aber wenn die Kraniche oder Gänse rufen, muss ich ans Fenster und Ausschau halten. 




Am vorletzten Wochenende stand ja St. Martin an. Ganz spontan bastelte ich mit den beiden Jüngsten lustige Laternen aus leeren Plastikflaschen. Hatte ich auf Instagram entdeckt. Sooo einfach!



Nachdem wir schnell Weckmänner gebacken hatten, radelten wir in die Innenstadt und schauten uns kurz den Lichterspaziergang und die bunte Beleuchtung der Stadtwerke an. 




Dann war ich leider krank. Der Liebste verordnete mir eine Kur am Meer. Gut, dass wir es nicht weit haben. Er nahm sich frei und so machten nur wir beide wenigstens einen Spaziergang in Timmendorf auf der Insel Poel. Das tat gut. 



Eines Morgens sagte ich zum Liebsten, ich bräuchte mal ein neues Regenverdeck für das Lastenrad. Das alte war ausgeblichen, die "Fenster" vergilbt, ein Reißverschluss war kaputt. Da trudelte am Nachmittag eine nette Nachricht aus Berlin ein, ob ich ein Verdeck testen möchte. So ein riesiges Glück! 

Zwei Frauen haben veo velo gegründet. "Sieh das Rad". heißt das. So werden robuste und durchdachte Verdecke genäht, mit denen man wirklich auffällt. Ich denke, mit dem neuen pinken Regenverdeck klappt das gut! Jetzt sieht mein zehn Jahre altes Lastenrad (fast) aus wie neu. 


Am letzten Wochenende war ich wieder in Rostock. Weil mir das Hotel im Januar schon so gefallen hatte, buchte ich wieder eine Nacht im selben Haus. Ein kleines bisschen Zeit hatte ich zum Umschauen und einkaufen. Dann wurde aber wieder ziemlich intensiv im Seminar für Gemeindeleitungen gearbeitet. 




Heute nun durften wir in Wismar wieder einen wunderschönen Morgen erleben. Mein Arbeitsweg war heute ganz besonders schön. 

Es ging am Alten Hafen vorbei...


... und an der großen Werft.


Am Nachmittag zog der Himmel zu. Auf dem Marktplatz wird fleißig am Aufbau des Weihnachtsmarktes gearbeitet. In Wismar ist in den nächsten Wochen richtig viel los, ich freue mich schon auf viele schöne Termine.

Als ich über Geschenke für Kinder nachgedacht habe, überlegte ich, ein "Best of" aufzuschreiben. Gut, dass ich das schon vor zwei Jahren gemacht habe. Die Klassiker gehen doch immer, schaut gerne mal bei meinen Geschenkideen für Kinder vorbei! 



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen lieben Dank dafür!



Sonntag, 12. November 2023

12 von 12 im November 2023

Heute ist wieder 12 von 12. Zum vorletzten Mal in diesem Jahr nehme ich wieder an der langjährigen Blogaktion teil. Am 12. eines Monats macht man im Tagesverlauf Fotos und zeigt am Abend 12 davon im Blog. Alle, die auch dran teilnehmen, versammeln sich drüben bei Caro

Ich wache um 6:59 Uhr von alleine auf. Eine Minute vor dem Weckersummen. Ich gehe ins Bad und dann in die Küche. Zuerst mache ich mir Kaffee. Dann backe ich ein Blech schnellen fluffigen Lebkuchen für das Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst. Mit Haferdrink wird der auch vegan. 
 

Gestern habe ich die doppelte Menge Teig gemacht, deshalb gibt es zum Frühstück gleich nochmal Weckmänner. Den Teig habe ich einfach über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Klappt wunderbar. 


Um halb 8 geht die Sonne auf. Morgenblick vor unseren Fenstern. Dazu Rufe von unzähligen Kranichen und Gänsen. Im Unterholz höre ich auch die Wildschweine rascheln und grunzen.


Ich wecke die Kinder. Im Zimmer der Jüngsten eine kleine Installation. Die äußerst praktische und lustige Laterne durfte gestern Abend mit zum Lichterspaziergang durch die Stadt.


Gegen viertel nach 9 fahren wir mit den Fahrrädern los. Es geht am Hafen vorbei. Hier der Westhafen.


In der Gemeinde leite ich heute den Gottesdienst. Dazu gehört die Auswahl von Texten oder Impulsen zum Vortragen und von Liedern, die das Musikteam begleitet. Der Pastor hält die Predigt. Es ist ein schöner Gottesdienst, die Gemeinschaft tut gut. Danach sind wir noch eine Weile beisammen. Die Kinder spielen in den Kinderräumen oder wuseln durchs Haus, die Erwachsenen trinken Kaffee und haben Zeit zum Austausch untereinander.


Gegen 13 Uhr sind wir wieder zu Hause. Die großen Kinder verschwinden in ihren Zimmern, die Jüngste guckt "Sendung mit der Maus" und ich habe ein bisschen Zeit, die Füße hochzulegen und eine Zeitschrift anzuschauen. Danach räume ich ein bisschen auf, kontrolliere Schultaschen und mache Wäsche. 


Gemeindemitglieder haben Quitten geerntet und welche mitgebracht. Ich habe nur zu gerne welche mitgenommen. Ich mag den Duft, wenn auch nicht für lange. Ich möchte gerne mal diese gebackenen Quitten aus dem Ofen ausprobieren. 


Am Nachmittag kommt der Liebste von seiner mehrtägigen Dienstreise heim. Wir empfangen ihn mit einem schön gedeckten Kaffeetisch. 


Wir haben noch Lebkuchen vom Blech übrig und auch Weckmänner. 


Während der Freizeit zwischen den Workshops hat der Liebste einen skandinavischen Laden in der Hamburger Innenstadt entdeckt. Für die kommende Adventszeit hat er uns einen sehr schönen Kerzenhalter passend zu unseren schon vorhandenen Porzellanbäumen mitgebracht. 


Ich habe vorgestern mit den beiden Großen den ersten Film einer Trilogie geschaut. Lang war der! Die Große fühlte sich sehr inspiriert und hat eine Figur daraus gezeichnet. Wer errät den Film?

Zum Abendessen gibt es Resteessen der vergangenen Tage: Maultaschen, Nudeln Bolognese oder Kartoffelsuppe. Wenn die Kinder gleich alle in ihren Zimmern sind, machen der Liebste und ich es uns bei einer Tasse Tee gemütlich und erzählen uns alles der letzten Tage. 


Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen lieben Dank dafür!

Mittwoch, 8. November 2023

Novemberwochenende in Berlin

Meine Gage vom diesjährigen Theaterspielen habe ich gespart. Als Belohnung für die viele Arbeit wollte ich damit etwas Schönes nur für mich machen.

Dann trudelte die Ankündigung zur "Blogfamilia" ein, der Bloggerkonferenz für Familienbloggerinnen und -blogger. Die letzte, die ich besuchte, fand 2019 statt. Die im Jahr 2020 fiel aus bekannten Gründen leider aus. Nostalgie, Neugier und Reiselust ließen mich ein Ticket bestellen. 

Und auch wenn die Hotelpreise im Vergleich zu damals sehr gestiegen sind, entschied ich mich wieder für das Motel One am Berliner Hauptbahnhof. Da stimmt einfach alles für mich. Die Lage ist perfekt. Wenn man am Hauptbahnhof aussteigt, kann man gleich rüberlaufen und den Koffer loswerden. Außerdem kommt man von dort sehr schnell überall hin. Die Zimmer sind gewohnt schick und gemütlich. Das Frühstücksangebot am Morgen ist super (ich nutze es aber nicht, weil es sich für mich nicht lohnt), die Bar am Abend ist sehr entspannt.  

Als ich am Freitagabend aus dem Zug stieg, wurde es schon dunkel. Ich brachte kurz meine Sachen ins Hotelzimmer und machte mich gleich wieder auf in die Stadt. Bis zu meiner Abendverabredung hatte ich noch ein bisschen Zeit. 

Anlässlich des 17. Jahrestages unseres Kennenlernens stieg ich extra am Brandenburger Tor aus und schickte dem Liebsten ein Foto von DEM Ort, wo wir uns am 4. November 2006 das erste Mal küssten. Das war ein wirklich bedeutsamer Moment für uns beide. Siebzehn Jahre! 


Von dort aus wollte ich zum Potsdamer Platz laufen. Ich entschied mich, durch Nebenstraßen zu gehen. Weil ich etwas Bestimmtes brauchte, besuchte ich ein großes Einkaufszentrum. Definitiv kein Lieblingsort, zu voll, zu grell, zu warm, auch wenn ich dort sogar noch ein schönes Kleid erstand. 

Als ich draußen auf dem Fußweg über einen schmalen Streifen mit der Inschrift "Berliner Mauer 1961-1989" lief, erinnerte ich mich, wie ich dort in den Jahren nach dem Mauerfall auf dem leeren Niemandsland beim Umsteigen durch den Matsch gewatet bin. Die Entwicklung des Potsdamer Platzes wurde meiner Meinung nach in den Jahren darauf zu schnell vorangetrieben. Namhafte Architekten durften sich mit Wolkenkratzern austoben, trotzdem ist die gesamte Gegend heute total seelenlos und austauschbar. Einige Konzerne haben ihre Areale schon wieder verkauft. Es herrscht viel Leerstand.

Auf meine Verabredung am Abend hatte ich mich sehr gefreut. Vom Potsdamer Platz aus fuhr ich in die Nähe eines weiteren geschichtsträchtigen Ortes, der Bernauer Straße, wo sich auch die Mauergedenkstätte befindet. 

Im sehr hübschen Mauerwinzer wartete ein Tisch auf uns. Ich traf eine Bekannte aus dem Internet. Wir kennen uns schon jahrelang, haben uns aber noch nie getroffen. Wir verbrachten einen sehr schönen Abend bei anregendem Gespräch, feinen Weinen und knusprigem Flammkuchen. 



Freuden der Großstadt: wichtige öffentliche Verkehrsmittel fahren tagsüber alle 5 Minuten und ansonsten auch die ganze Nacht durch. Gut für mich, gegen Mitternacht war ich schließlich im Hotelzimmer. 


Am nächsten Morgen trank ich nur kurz einen Kaffe und fuhr dann vom Hauptbahnhof rüber zum Bahnhof Zoo. Im Zoo Palast habe ich früher sehr viele Filme gesehen. Im großen Saal mit fast 1000 Plätzen war das immer sehr beeindruckend.


Im Marmorhaus war ich früher auch öfter. Das Kino wurde 1913 eröffnet und war somit das älteste am Kurfürstendamm. Es wurde aber leider im Jahr 2001 geschlossen. 


Der Anblick der Gedächtniskirche war mir viele Jahre sehr vertraut. Am Wochenende aber fiel mir ihre Bedeutung nochmal so richtig auf. Es hat ja seinen Grund, warum man diese im Krieg zerstörte Kirche eben nicht wieder komplett aufgebaut hat sondern als Mahnmal für den Frieden erhielt. 


Ich bog in kleine Seitenstraßen ein. Da ich noch nichts gefrühstückt hatte, schaute ich mich nach einer Bäckerei um. Wie schön, dass ich ausgerechnet ein kleines französisches Café entdeckte! Ein sehr charmanter Herr verkaufte mir ein Croissant. Das war soooo fluffig und blättrig, très bien!


Um kurz nach 10 erreichte ich schließlich den Friseursalon von Michael Treffeisen. Bei meinem letzten Besuch im Sommer entdeckte ich durch Zufall den Salon. Ich bekam die schönsten blonden Strähnen meines Lebens. Das wollte ich mir jetzt wieder gönnen und freute mich sehr, dass ich einen Termin in dem inhabergeführten Salon bekam. 


Frisch gestylt fuhr ich dann nach Berlin-Mitte zur Oranienburger Straße. Wieder sehr vertraute Pfade und definitiv eine meiner liebsten Gegenden. Unzählige Male war ich hier spazieren, essen, trinken, tanzen und auch hier waren der Liebste und ich an unserem Kennenlerntag einen Kaffee trinken.


Das Tacheles, früher mal ein 1908 eröffnetes Kaufhaus, nach der Wende Kunst- und Begegungsstätte, ist nun umgebaut worden. Das Portal des alten Hauses blieb erhalten, der Rest ist wieder recht austauschbare Architektur. Ich erinnere mich noch an Lagerfeuer und Musik auf der Brache hinter dem Haus. 


Gleich gegenüber lag der Veranstaltungsort der Blogfamilia. Das erste indische Restaurant von Amrit feierte gerade seinen 27. Geburtstag. Ich weiß noch, wie es ganz neu in der Oranienburger Straße eröffnete. Der Laden hat sich echt gemausert und mittlerweile gibt es vier Restaurants an den besten Plätzen in Berlin. 

Der Saal war schon gut gefüllt, es herrschte überall eine fröhliche Stimmung. Ich sah auf Anhieb bekannte Gesichter, wenn auch nicht so viele wie auf den vergangenen Treffen. Dann begann die Veranstaltung schon mit Impulsvorträgen von Susanne Mierau, Anne Dittmann und Nicole Beste-Fopma vom LOB Magazin. Alle im Saal standen noch unter dem Vereinbarkeitschaos der Corona-Zeit. Personalmangel in den Einrichtungen allerorten, die Bildungskrise, Kinderarmut und generell eine zu kleine Lobby von Themen rund um Familie nervt alle. Aber es ist sehr schwer, dagegen anzugehen, wenn man im Familienalltag eh schon wenig Zeit hat. In anschließenden Barcamps wurden Möglichkeiten der Vernetzung und der Sichtbarmachung besprochen. Es war eine schöne und gut organisierte Veranstaltung mit tollen Gesprächen, leckerem indischen Essen und Getränken. 


Danach schlenderte ich die Oranienburger Straße bis zum Hackeschen Markt runter. Ich hatte eine Kinokarte für den Abend gekauft. Ein bisschen Zeit hatte ich noch. So genoss ich die Abendstimmung in den Hackeschen Höfen. Das war sehr schön und entspannend. Ich liebe diesen Ort!


Als ich neulich einen Film über die Firma "Aseli" sah, stieg mein Respekt für das Familienunternehmen, das seit 1921 in Berlin Schaumzuckerwaren produziert, noch mehr. Die Augen der Schaummäuse werden sogar noch per Hand aufgetupft. Immer, wenn ich sie sehe, freue ich mich. Der Laden ist auch allerliebst!



Sawade, auch ein Berliner Traditionsunternehmen, hatte noch geöffnet, so tauchte ich ein in die verführerische Welt der Pralinen und Trüffel. Märchenhaft! Ein bisschen Luxus in Form einiger Pralinen gönnte ich mir.



Abends ist es in den acht verschachtelten Hackeschen Höfen schön ruhig. Alles sieht irgendwie festlich beleuchtet aus. Die prächtig gestalteten Fassaden im ersten Hof sind besonders sehenswert. Dort befindet sich auch das Kino, das ich schon sehr lange für die Programmvielfalt schätze. 


Im Foyer begegneten mir wieder Aseli-Mäuse, diesmal sogar in einem kleinen Pfandglas. Ich schaute mir "Anatomie eines Falls" an. Ich bewundere die Schauspielerin Sandra Hüller und schaue mir ihre Filme sehr gerne an. 

Schon lange hatte ich keinen rappelvollen Kinosaal bei so einem speziellen Film erlebt. Noch dazu war der Film in Originalsprache, also französisch/englisch. Das nüchterne Krimidrama spielt in einem abgelegenen Haus in den verschneiten Bergen und im Gerichtssaal. Nach und nach werden wir tiefer in den Fall hineingezogen. Es werden Schichten einer Beziehung freigelegt. Das ist überraschend, entlarvend und schmerzhaft. Die Wahrheit hat viele Gesichter. Sandra Hüller ist wie gewohnt ganz großartig. Aber auch ihre Partnerinnen und Partner sind sehr einzigartig. 


Nach dem Film lief ich an der Museumsinsel vorbei Richtung U-Bahnhof. Hier der Lustgarten mit dem Alten Museum und der großen Granitschale....


... hier der Berliner Dom, der Fernsehturm und ganz rechts das Rote Rathaus. Alles um 23 Uhr im Nieselregen. 


Den neuen U-Bahnhof Museumsinsel hatte ich auch noch nicht gesehen. Sehr schön. Und die Verbindung quer durch die Stadtmitte war absolut überfällig. 

In der Hotelbar traf ich zwei Frauen von der Blogfamilia wieder. Wir unterhielten uns noch sehr angeregt. Weit nach Mitternacht war ich im Bett. 


Am Sonntagmorgen trödelte ich ein bisschen vor mich hin. Im Motel One braucht man erst um 12 Uhr auschecken. Vor der Rückfahrt nach Wismar wollte ich noch etwas unternehmen. Das Mies van der Rohe Haus stand schon ganz lange auf meiner Wunschliste. Und weil der Ort ziemlich in der Nähe befindet, wollte ich gleich noch die Gedenkstätte Hohenschönhausen besuchen. 

Ich holte mir eine Tasse Kaffee, packte meinen Koffer und lief zum Hauptbahnhof. 

Dort wollte ich meinen Koffer bis zur Abfahrt einschließen. Ich fuhr ins Untergeschoss zu den Schließfächern. Zunächst wollte ich an einem Automaten meinen Geldschein in Münzen umtauschen. Der Automat war leer. Die Schließfächer eh alle voll. Ich musste zwei Stockwerke höher fahren, um zu anderen Schließfächern zu gelangen. Auf dem Weg dorthin besuchte ich das WC. Wieder Kleingeld. Und anstehen. So wenige Toiletten für so einen großen Bahnhof! Das dauerte alles ewig. Ich war so genervt und sah meine Zeit schwinden. Plötzlich hatte ich keine Lust auf gar nix mehr.

Ich blies meine Ausflugspläne ab. Ach, wie schade. Ich ging kurz nach draußen an die frische Luft. Ein letztes Foto vom Ufer der Spree aus. Dann nahm ich einen früheren Zug zurück nach Wismar.



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen lieben Dank dafür!