Der letzte Teil unserer Reise nach Aarhus fehlt noch. Am Vormittag des 6. April 2025 machten der Liebste und ich eine wunderbare Hafenrundfahrt und besuchten das DOKK1, einen öffentlichen Raum für alle.
Da die "Unendliche Brücke" noch nicht aufgebaut war, überlegten wir uns für den Nachmittag etwas anderes. Ich hätte gerne das Moesgaard Museum besucht, das eine große archäologische Sammlung in einem modernen Gebäude zeigt. Es liegt 30 Autominuten südlich von Aarhus. Doch dann wollten wir gar nicht Auto fahren sondern lieber etwas in der Stadt unternehmen.
So spazierten wir zum
Steno Museum, das sich auf dem Gelände der Universität ein wenig oberhalb der Innenstadt befindet. Dieses kleine Wissenschaftsmuseum hat es wirklich in sich. Es dreht sich um Erfindungen und die Forschung in Naturwissenschaften, Technik, der Medizin und auch der Astronomie.
In diesem Teil der Ausstellung sind Arbeitsplätze von Forschenden aufgebaut. In Interviews erzählen sie von ihrer Arbeit. (alles auf dänisch oder englisch)
In der medizinhistorischen Ausstellung dreht es sich um die Entwicklung der Medizin und der ärztlichen Behandlung in Dänemark. Hier ein historischer Zahnarztstuhl. Um 1900 hatten 9 von 10 Kindern in Dänemark Karies. (Wie wahrscheinlich in anderen Ländern der Europas auch.) Es war nicht unüblich, dass bis zur Konfirmation alle Zähne gezogen waren und es einen Zahnersatz gab. Eine enorme Präventionsarbeit hat die Zahngesundheit in Dänemark bis heute verbessert.
Ein Teilchenbeschleuniger...
... und ein echter Meteorit. Den konnten wir anfassen. Er war schwer und metallisch und magnetisch.
In diesem Teil der Ausstellung ging es um den Gender-Health-Gap. Dass es ein Ungleichgewicht der Geschlechter bei der Behandlung von Krankheiten gibt, dürfte sich mittlerweile hoffentlich rumgesprochen haben. Gut, dass das mal in einem Museum aufgezeigt wird. Hier im Bild zum Beispiel ein "männlicher" Crash-Test-Dummie, mit dem Autounfälle simuliert werden. Frauen sterben statistisch gesehen häufiger bei Verkehrsunfällen, da ihre Bedürfnisse nicht mitgedacht werden.
Draußen befand sich ein Heilkräutergarten. Die Kräuterheilkunde hat ein sehr lange Tradition in Dänemark und wird auch heute immernoch genutzt. Anfang April wuchs noch nicht so viel in dem Garten.
Wir waren nicht besonders lange in dem Museum, nach den vielen Eindrücken der vergangenen Tage waren wir einfach voll. Wir gingen nochmals Kaffee trinken in einer der besten Röstereien der Stadt.
Wir saßen draußen vor dem Haus. Ich hatte die schönste Kardamom-Schnecke, die ich je sah! Ich musste sie ganz energisch gegen eine riesige Möwe verteidigen, die plötzlich vom Dach hinuntergeschossen kam.
Auf dem Rückweg zu unserer Ferienwohnung im Lighthouse kamen wir nochmal am DOKK1 vorbei. Wo wir nun schonmal da waren, liefen wir zur kleinen Landspitze, auf der der rote Schriftzug stand, den wir während der Hafenrundfahrt vom Wasser aus gesehen hatten. Dort befand sich außerdem "The Dome", ein Veranstaltungsort und Café, betrieben von der Stadt, verschiedenen Vereinen und der Bevölkerung.
Rund um "The Dome" befand sich ein Gemeinschaftsgarten für alle mit vielen kleinen Hochbeeten. Manche werden privat bepflanzt und gepflegt, manche gemeinschaftlich. Wiedermal ein toller Ort, der beweist, wie eine offene Stadtgesellschaft funktionieren kann. Es hat uns sehr gut gefallen!
Am Hafenbecken zeugten am Abend viele nasse Neoprenanzüge von einem spannenden Tag.
Wir gingen ein letztes Mal essen im Street Food Market. Weil es am Vortag so lecker war, aßen wir einfach nochmal asiatisch. Zurückschlendern zur Ferienwohnung extra langsam, um ja jede Sekunde auszukosten.
Am letzten Morgen wachte ich um 6:30 Uhr auf. Wieder mit Blick vom Bett direkt auf den Sonnenaufgang. So, so herrlich!
Doch zum Abschied zog sich der Himmel zu. Um 8 Uhr trank ich meinen Kaffee auf dem Balkon...
... und als wir um halb 10 einen letzten Blick aufs Meer warfen, sah die Szene fast unwirklich aus. Wir fühlten uns wie über den Wolken. Das war einer unserer schönsten Urlaube! Wir haben uns in Aarhus so wohl gefühlt! Die Stimmung in der Stadt ist entspannt, zuvorkommend und inklusiv.
Was soll ich sagen... die Sehnsucht war so groß, dass wir vor ein paar Tagen unseren nächsten Aufenthalt in Aarhus gebucht haben. Im nächsten Frühjahr sind wir wieder dort. Ich kann es kaum abwarten!
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