Montag, 23. März 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 8

(Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem neuen Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Tipps aus dem Internet zusammengetragen habe.)

Heute geht es mir nicht so gut. Die Sekunden nach dem Aufwachen sind noch schön, bis mir alles wieder einfällt. Dann stellt sich auch wieder das unschöne Bauchkribbeln ein, das nicht verschwinden will. So wie vor einer Prüfung oder einem sehr unangenehmen Termin.

So langsam glaube ich auch nicht mehr daran, dass die Schulen und Kindertagesstätten in vier Wochen wieder öffnen. Dass der Liebste dann wieder regulär ins Büro fährt. Dass das also überhaupt alles in nur vier Wochen ausgestanden ist...

Ich bin heute nah am Wasser gebaut und könnte ständig losheulen. Ich denke an meinen Großen, der ganz alleine weit weg in seinem Münchner Appartement im Homeoffice sitzt. Ich hätte ihn so gerne bei mir. Dann könnte ich wenigstens auch für ihn kochen und ihn umsorgen.

Jedenfalls frühstücken wir heute wieder pünktlich, so dass der Liebste sich um 9 Uhr an seinen Schreibtisch setzen kann. Ich räume die Küche auf, schminke mich und treffe mich mit den Kindern gegen halb 10 im Wohnzimmer. Sessel und Beistelltische räume ich beiseite. Heute testen wir wieder ein Sportvideo, das der kleine Bruder von seinem Sportlehrer geschickt bekommen hat. Das Kinderzumba macht Spaß und hinterher ist uns warm.

Dann geht's an die Schulaufgaben. Der kleine Bruder hat über iServ wieder neue Aufgaben gestellt bekommen. Er lernt heute etwas über die unterschiedlichen Gelenkarten im menschlichen Körper. Das Mutzelchen bearbeitet immernoch ihre Schullektüre.

Der Adventsjunge lernt heute mit mir den nächsten neuen Buchstaben. Zuerst überlegen wir, welche Wörter mit "P" wir schon kennen. Dann suchen wir im Haushalt nach Gegenständen mit diesem Anfangsbuchstaben. Die tragen wir auf dem Tisch zusammen. Danach lernt er, wie der Buchstabe geschrieben wird, liest entsprechende Silben und Wörter und schreibt einige Zeilen. Dann ist seine Geduld aufgebraucht.


Ich schneide Äpfel und Birnen für die Familie. Um halb 12 sind alle Kinder durch mit ihren Aufgaben. Ich gehe in die Küche und backe zuerst einen Käsekuchen. Diesmal einen mit Boden und Streuseln.

Dann bereite ich das Mittagessen vor. Heute gibt es Nudelsuppe mit Gemüse. Ich schneide Möhren, ein Stück Knollensellerie und Lauch sehr klein, dünste alles in einem großen Topf an und gieße mit Wasser auf. Das bringe ich zum Kochen und würze mit Pfeffer und Salz. Die feinen Nudeln mache ich mit dem Pastamaker (Amazon-Partner-Link) ganz frisch und koche sie dann ganz kurz in der Gemüsebrühe mit. Gut, dass wir wegen des Gerätes eh immer einige Packungen Mehl und Grieß vorrätig haben.



Nach dem Essen will ich eigentlich mit den Kindern ein Brettspiel spielen. Doch meine Stimmung ist immernoch nicht besonders gut. Deshalb will ich mit den Kindern lieber rausgehen. Aber nicht ins Gärtchen sondern lieber weiter und länger.

Wir ziehen uns warm an, denn es ist zwar sonnig, aber ziemlich frisch draußen. Wir laufen zum Naturschutzgebiet und der großen Wiese. Dort rollen wir unsere Picknickdecke aus und legen uns erstmal alle in die Sonne.

Ich schließe die Augen und denke an meinen Kurs für das Autogene Training. Das hat mir schon öfters geholfen. Ich frage die Kinder, ob sie mitmachen wollen und darf dann ein bisschen dazu erzählen. Sie machen sogar gerne mit und wollen danach gar nicht mehr aufstehen. Aber die Augustschnuppe kriegt ihre Geschwister dann doch noch zum Frisbee- und Versteckenspielen.




Als wir nach zwei Stunden wieder nach Hause kommen, hat der Liebste schon den Tisch für das Kaffeetrinken gedeckt. Der Käsekuchen ist heute besonders lecker. Mit schön knusprigen Streuseln!

Der Liebste geht nochmal an den Schreibtisch. Ich räume ein bisschen auf und beginne dann diesen Eintrag hier. Die Kinder spielen mit der Brio-Bahn oder lesen. Als der Liebste am Schreibtisch fertig ist, setze ich mich ran und schreibe diesen Eintrag fertig. Dann ist auch schon KIKA-Zeit und Abendprogramm.

Heute wollen wir mit den drei Großen einen Filmabend machen. Richtig mit Chips, Flips und Popcorn aus dem Popcornmaker (Amazon-Partner-Link). Mitten in der Woche? Ach, warum denn nicht, es ist halt eine besondere Zeit.

Gegessen: Gemüse-Nudel-Suppe, Käsekuchen
Gesehen: wolkenlosen Himmel
Gespielt: Frisbee
Bewegt: Kinderzumba, langer Spaziergang
Vorgelesen: Pixie-Bücher
Gelesen: sehr wenig

Tipps aus dem Internet:

Radio Eins: Kirsten Fuchs und die DEO Lesebühne ab 19 Uhr im Livestream
Ärzteblatt: Die "Stiftung Deutsche Depressionshilfe" stellt ihr Online-Programm iFightDepression für 6 Wochen ohne Einschränkung zur Verfügung
Twattwanderung: ein neuer Teil der Wattwanderung mit Mandy (an der Nordsee ist viel Wind, deshalb ist die Tonqualität stellenweise leider nicht optimal)
Ohhhmhhh: Ich freue mich, dass die Grundschullehrerin Sassi gastbloggt und heute schreibt: "Wie behalte ich im Home-Schooling die Nerven?"