Freitag, 24. April 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 40

Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Lese-Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Ich wache heute erst kurz vor dem Weckersummen des Liebsten auf. Das ist um halb 8 der Fall. Von den Kindern schläft noch die Hälfte.

Gestern Abend habe ich um 21:30 Uhr ganz alleine einen langen Spaziergang gemacht. Es war fast ein wenig unheimlich, denn ich habe in der ganzen Zeit draußen keinen einzigen Menschen getroffen. Am Himmel war es im Westen sogar noch ein bisschen hell. Die Venus leuchtete strahlend.



In der Nacht habe ich ganz gut geschlafen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich gestern Abend von oben bis unten mit Weleda Lavendelöl eingeölt habe. Ich liebe das! Noch dazu hatte ich beim Einschlafen ein Lavendelkissen in der Hand. Ich habe das Gefühl, ich brauche das zur Entspannung.

Wenn ich abends im Bett liege, beginne ich mit dem autogenen Training, das ich im letzten Jahr in einem Kurs gelernt habe. Zu Beginn macht man kurz eine Art "Bodyscan", also man spürt einmal alle Körperteile nach, wie sie liegen und wie sie sich anfühlen. Ich beginne immer an den Füßen. Ich wandere weiter, am Rücken die Wirbelsäule hoch, über meinen Kopf bis zur Stirn, die ich entspanne.

Dann stelle ich mir eine ganz bestimmte Stelle am Strand von Kühlungsborn vor. Ich stehe im Sand, schaue auf die Wellen, sehe mich um, rechts hinten die Seebrücke, links das Hotel "Schloss am Meer", und versuche zu hören und zu riechen. Es ist herrlich!

Wenn ich sehr müde bin, schlafe ich schon ein, während ich noch an den Füßen bin. Das finde ich gut. Dann habe ich nicht so viel Gelegenheit für Grübeleien, die bevorzugt im Bett auftauchen. An manchen Tagen schweifen meine Gedanken aber immer wieder ab und die Entspannung kann nicht eintreten.

Zum Frühstück toasten wir heute Morgen Brot im Toaster auf. Der Liebste beeilt sich, um an den Schreibtisch zu kommen. Die Kinder machen die tägliche Sportstunde mit Alba Berlin. Ich räume währenddessen die Küche auf.

Die beiden Großen sind danach an ihren Tablets. Der Adventsjunge schreibt zuerst einen Brief an seinen Freund. Ganz süß: er malt jedes Mal einen anderen Ort aus der Schule auf, damit der Freund die Schule nicht vergisst. Neulich den Spielplatz, heute mal die Garderoben. Dann erledigt der Adventsjunge die restlichen Arbeitsblätter in Mathe.

Zum Rechnen soll er Rechenplättchen verwenden. Das sind kleine blaue und rote Scheibchen aus Plastik oder Pappe, ähnlich wie Münzen. Die sind aber entweder noch in der Schule oder weg. Komischerweise haben die großen Geschwister alle beide auch keine Rechenplättchen mehr. Ich erinnerte ich mich an meine Arbeit in der Grundschule, wo wir die Plättchen quasi in kompakter Form verwendet haben. Und zwar in Form eines sehr praktischen Gerätes, das unter dem Namen Abaco (Amazon-Partner-Link) gehandelt wird. Das besitzt Kugeln, die man umdrehen kann. Damit rechnet es sich genauso gut und nichts geht verloren.


Zum Mittagessen haben sich die Kinder Kartoffelsuppe gewünscht. Prima, die mögen wir alle gerne! Ich koche mehlige Kartoffeln und viele Möhren. Das wird püriert und mit einem Becher Sahne aufgegossen. Psssst, meine geheime Geheimzutat: ein bisschen Kreuzkümmel. Mache ich mittlerweile fast überall dran.

Zur Suppe schneide ich alte Brötchen in Würfel und brate sie in der Pfanne zu Croutons an. Dann gibt es noch frische Petersilie zum Drüberstreuen. Der Liebste und ich essen außerdem ein paar Kleckse Bärlauchpesto dazu. Moah, das ist vielleicht lecker! Passt super zusammen!


Mittagsruhe. Die Großen sind fertig mit ihren Aufgaben. Alle Kinder schlumpern vor sich hin. Es ist ziemlich ruhig in der Wohnung. Ich habe das Gefühl, jedes Kind zieht sich in eine Ecke zurück und ist mal ganz zufrieden mit sich und der Welt. Das dauernde Zusammensein den ganzen Tag lang über mittlerweile fast 8 Wochen (wir hatten vor den Schulschließungen 2 Wochen Ferien) kann manchmal ein bisschen zuviel werden.

Um 15 Uhr läuft der Liebste durch die Wohnung. Ungewohnter Anblick um diese Zeit. Er hat tatsächlich Feierabend! Juhuuu! Zum Kaffee gibt es Bananenbrot, das ich am Vormittag gebacken habe. Heute sogar mit Schokotropfen drin. Danach verziehen sich alle Kinder wieder in alle Zimmer. Ich rege an, doch nochmal ein bisschen rauszugehen. Es sieht schön sonnig aus, ist aber durch einen starken Wind recht frisch.

Die Kinder schnappen sich ihre Fahrzeuge und der Liebste geht mit ihnen zum Parkplatz, wo sie immer Kunststücke ausprobieren. Es soweit: ich bin ganz alleine in der Wohnung. Uff. Ich setze mich an den Schreibtisch, knabbere Mandeln und getrocknete Cranberries und horche ab und zu in die Stille. Die nur ungefähr eine halbe Stunde anhält. Immerhin.

Dann ist KIKA-Zeit und nach dem Sandmännchen essen wir zum Abendbrot bunten Salat. Wenn alle Kinder nachher im Bett sind, schauen der Liebste und ich unsere Serie weiter oder einen Film, mal sehen.

Gegessen: Kartoffelsuppe, Bananenbrot, Salat
Gesehen: Flieder kurz vor dem Blühen
Gespielt: ich hörte ganz viel Lego-Rascheln
Bewegt: Hausarbeit, Spaziergang
Vorgelesen: Pixie-Bücher
Gelesen: die Zeitschrift "Landlust"

Tipps aus dem Internet:

Gut Wulksfelde: Im Hofladen auf dem Gut Wulksfelde kann jetzt kontaktlos eingekauft werden. Bis 12 Uhr kann online bestellt und online bezahlt werden. Ab 16 Uhr kann dann am selben Tag der Einkauf im Hofladen abgeholt werden.
Spiegel: Kochen in der Corona-Krise. Ernährungsindustrie sorgt sich wegen mangelnder Kochkünste der Deutschen.
Hamburg.de: Kostenloses Mittagessen für alle Kita-Kinder. Schon jetzt bieten viele Kitas in Hamburg diesen Service an, vom 15. Mai an soll diese Dienstleistung flächendeckend in allen Kitas möglich sein. Die Eltern können die Mahlzeit dann direkt in ihrer Kita abholen, wenn sie ihren Bedarf vorher in den Einrichtungen angemeldet haben.
Verflixter Alltag: Notbetreuung in der Grundschule - Zur aktuellen Lage.
Handelsblatt: Verkehrswende in Coronazeiten: Bescheunigt das Virus das Ende der autogerechten Stadt? Beim Aufschreiben dieser Überschrift musste ich stocken. Autogerecht? Sollte eine Stadt nicht sowieso menschengerecht sein?
crea Germany:  Schule in der #CREAntäne. Ein Erlebnisbericht einer Hamburger Schülerin.
Lange Nacht der Museen Hamburg: Abgesagt: Lange Nacht der Museen vor Ort. Angesagt: Lange Nacht der Museen digital. Am 25. April 2020. Von 18 bis 2 Uhr.
Beltz Verlag: Coronavirus - Ein Buch für Kinder. Kinder haben im Moment viele Fragen zu diesen neuen Virus. Damit möglichst viele Kinder und Familien Zugang zu verlässlichen Informationen erhalten, stellt Nosy Crow und Beltz & Gelberg das Buch als kostenfreien Download zur Verfügung. (Man muss allerdings ein Kundenkonto eröffnen.) Illustriert von Axel Scheffler!
Corona-School: Digital. Qualifiziert. Kostenfrei. Lernunterstützung für Schülerinnen und Schüler durch Studierende. Hier kann man Unterstützung beim Lernen anfordern oder Unterstützung anbieten.


Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!






1 Kommentar:

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