Montag, 30. November 2015
Unser erstes Adventswochenende
Unser erstes Adventswochenende war sehr ruhig und gemütlich. Ich habe mich weiterhin geschont, die Mandelentzündung ist diesmal hartnäckig.
Am Samstag habe ich wie geplant, die Weihnachtsgeschenke für die Kinder eingepackt. Der Liebste war derweil mit den drei Kleinen im Schwimmbad. Das Mutzelchen und der kleine Bruder machen gerade ihren zweiten Schwimmkurs. Beide können nun schon schwimmen und stehen kurz vor der Seepferdchen-Prüfung.
Am Sonntagmorgen hatte das Mutzelchen als Erste ihren Wunschzettel fertig. Spontan beschloss ich, mit den Kindern Plätzchen zu backen. Der Teig war schnell geknetet. Ich bereitete den Tisch vor, jedes Kind bekam einen Teigklumpen und dann hatte ich nicht mehr viel zu tun außer dem Adventsjungen zu assistieren. Die Plätzchen der drei Bleche wurden schlicht und schnell verziert und so hatten wir für unser erstes Adventskaffeetrinken etwas zum Knuspern.
Das Plätzchenbacken war auch eine kleine Entschädigung für den wegen meiner Krankheit ausgefallenen Ausflug nach Berlin. Netflix hatte die ganze Familie als Mitglieder des Stream-Teams zu einer Adventsfeier eingeladen. Da hatten wir uns sehr drauf gefreut, auch wegen der anderen Gäste. Schade.
Sehr überrascht hat mich die Adventspost von treuen Leserinnen. "Das Weihnachtskind"* stand auch auf meiner Wunschliste. Ich kann sagen, es ist für mich schon jetzt mit das schönste Buch zu Weihnachten, das ich kenne. Die uralte Geschichte über die Geburt eines Kindes im Stall in Bethlehem wird nacherzählt und ins Hier und Heute übertragen und ist aktueller denn je.
Von dem Adventskalender "Der Andere Advent" werde ich bis ins neue Jahr etwas haben. Schon lange habe ich damit geliebäugelt, jetzt darf ich jeden Tag einen inspirierenden, beruhigenden oder nachdenklich machenden Text lesen. Da freue ich mich schon drauf! Vielen herzlichen Dank an meine Leserinnen!
Heute habe ich dem Teenie heimlich eine Dose mit den quietschbunten Plätzchen aus der Backstube seiner Geschwister in den Schulrucksack geschummelt. Als er dann in seiner sechsstündigen Klausur saß, freute er sich über den kleinen süßen Gruß.
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Samstag, 28. November 2015
Advent - Zeit des Wartens...
Vielen herzlichen Dank für die zahlreichen guten Worte zu meinem letzten Eintrag! Sie haben mich sehr berührt. Wie so oft war ich mir vor dem Veröffentlichen nicht so sicher, denn es sind ja doch sehr private Einblicke. Die große Resonanz zeigt mir, dass es gut ist, auch solche Momente festzuhalten und zu teilen. Zum gegenseitigen Mut machen. Danke!
Nun ist sie da, die Adventszeit. In den letzten Tagen haben wir angefangen, die Wohnung zu schmücken. Hier ein bisschen, da ein bisschen. Ein Motto oder Farbkonzept haben wir nie, wir nehmen einfach was wir haben. Im Laufe der Adventszeit kommen dann immer noch ein paar Dinge dazu, neu gekauftes oder Basteleien der Kinder. Unsere Krippe mit den Figuren von Ostheimer bekam dieses Jahr wieder etwas Zuwachs: den blauen König und noch ein paar Schafe.
Heute schreiben die Kinder ihre Wunschzettel. Psssst, wir haben aber in letzter Zeit gut hingehört und schon alle Geschenke im Schrank! Wenn die Kinder heute nachmittag mit dem Liebsten in der Schwimmhalle sind, verpacke ich sie schon. Nicht dass sowas wie bei Familie Brüllen passiert.
Ansonsten lassen wir es ruhig angehen. Wir arbeiten beide noch bis einschließlich 23. Dezember. Deshalb sparen wir uns Weihnachtsmärkte, Shoppingmeilen und zusätzliche Termine. Die Adventskalender sind gekauft und Plätzchen backen wir nur, wenn es passt. Wir haben ja auch noch zwei Geburtstage im Dezember. Der Teenie wird schon 17 Jahre alt und der Adventsjunge 3. Hachseufz. Dann warten noch einige Weihnachtsfilme und unsere große Kiste Weihnachtsbücher. Wir machen es uns ganz gemütlich und ich hoffe, das tut Ihr auch!
Ich wünsche eine gute Adventszeit!
Donnerstag, 26. November 2015
Schwierige Zeiten
Auf den Grund eines Sees sinken und nicht mehr auftauchen. Nicht bewegen. Nicht atmen. Nicht denken. Nur noch schweben. Grüngelbblauer Schimmer. Umschlungen und gehalten vom Wasser sein. Kühl und beruhigend. Diese unendliche Stille. Herrlich! Die Welt ist weit, weit weg. Keine Verpflichtungen. Kein Lärm. Kein Stress. Nichts müssen. Lasst mich. Lasst mich hier liegen.
Ich will nicht mehr.
Wie lange hält man solche Tage durch? Wie lange halte ich solche Tage durch? Wie lange halten meine Kinder solche Tage durch? Wir als Paar?
Es war ein ganz tiefes Tal in den letzten Monaten. Durch meinen Wiedereintritt in die Berufstätigkeit wurde ganz schön an unserem Familienfrieden geruckelt. Eingestiegen bin ich mit großem Elan. Endlich wieder arbeiten! Was anderes als nur Kinder und Haushalt sehen. Nach monatelanger Suche hatte ich auf eigene Initiative eine Stelle gefunden. Ich habe mich so gefreut. Als erfahrene Erzieherin und vierfache Mutter haut mich so schnell nichts um. Ich bin Mutter und berufstätig. Das ist für mich selbstverständlich. Ich bin doch sturmerprobt. Klar schaffe ich das! Das kriegen wir schon hin!
Die Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt, schlich sich nur sehr langsam ein. Irgendwann im Herbst merkte ich, dass ich mich nicht mehr freuen konnte. Ich war dünnhäutig und oft gereizt. Ich habe mich vernachlässigt, Freundschaften, den Haushalt, mein Blog. Ich hatte ständig Sehnsucht nach meinen Kindern. Während des Tages malte ich mir aus, was ich mit ihnen Schönes machen könnte. Ich wollte die knappe und kostbare Zeit zusammen mit ihnen unbedingt genießen. Es sollte "Quality time" sein, wie es so schön heißt.
Wenn ich meine Kinder aus dem Spätdienst abgeholt habe und wir dann endlich um 17 Uhr zu Hause waren, sah es leider ganz anders aus. Ich war total geschlaucht von meiner Arbeit. Durch den extrem hohen Lärmpegel in der Schule konnte ich am Ende des Tages keinerlei Geräusche mehr ertragen. Bei jedem winzigen Ton reagierte ich abweisend und versuchte, mich zu wehren. Ich habe meine Kinder sehr unfair behandelt. Es war mir peinlich, vor den Kindern und auch vor meinem Mann, dass ich mich so verändert hatte.
Das tat mir sehr, sehr weh.
Irgendwann kam dann der Gedanke, warum ich mir und uns das antue. Musste das wirklich sein? Als erste hoffnungsstiftende Maßnahme meldete ich mich zu meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Naturerlebnispädagogik an. Arbeiten mit und in der Natur! Hach! Eine schöne Perspektive! Nur änderte das nichts an meiner momentanen Situation. Die Anforderungen blieben. Ich strampelte mich ab, um es allen gerecht zu machen. Die Stimmen in meinem Kopf höhnten "Du bist gescheitert!". Der eine Gedanke aber blieb und wuchs in meinem Kopf an: warum das Ganze?
Den Gedanken dann wirklich auszusprechen dauerte noch eine Weile. Eines Abends bin ich zusammengebrochen. Unter Tränen erzählte ich dem Liebsten, dass ich glaube, dass der Job nicht der richtige ist. Er war nicht überrascht, denn er hatte es auch schon vermutet. Wir überlegten, wie es weitergehen könnte. Noch am selben Abend schauten wir uns im Internet gemeinsam Stellenanzeigen für Erzieherinnen an.
Ich kündigte meine Arbeitsstelle.
Noch bevor die Kündigung im Briefkasten landete, hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Die Stellenanzeige hat der Liebste für mich entdeckt. Eine kleine Einrichtung in Fahrradnähe mit 25 Kindern und drei Kolleginnen suchte eine Erzieherin für den Vormittag. In schönen großen Räumen mit eigenem Garten. Familiär und sympathisch. Ich weinte bei dem Vorstellungsgespräch, weil ich so unter Druck stand. Alles passte gut und ich bekam die Zusage. Der Vertrag ist unterschrieben. Ab Januar 2016 habe ich einen neuen Job. Passend für mich und meine Familie.
Vorhin sagte der kleine Bruder zu mir: "Du bist die beste Mama der Welt!". Ich habe geweint. Ich habe geweint, weil ich über die bedingungslose Liebe der Kinder zu mir staune. Nach all dem, was in letzter Zeit passiert ist, nach all dem Stress und dem Geschimpfe, bin ich für sie trotzdem noch die beste Mama der Welt. Uff.
Ich bin wieder aufgetaucht. Ich sehe wieder die Sonne und hole wieder Luft. Weiter geht's!
Ich will nicht mehr.
Wie lange hält man solche Tage durch? Wie lange halte ich solche Tage durch? Wie lange halten meine Kinder solche Tage durch? Wir als Paar?
Es war ein ganz tiefes Tal in den letzten Monaten. Durch meinen Wiedereintritt in die Berufstätigkeit wurde ganz schön an unserem Familienfrieden geruckelt. Eingestiegen bin ich mit großem Elan. Endlich wieder arbeiten! Was anderes als nur Kinder und Haushalt sehen. Nach monatelanger Suche hatte ich auf eigene Initiative eine Stelle gefunden. Ich habe mich so gefreut. Als erfahrene Erzieherin und vierfache Mutter haut mich so schnell nichts um. Ich bin Mutter und berufstätig. Das ist für mich selbstverständlich. Ich bin doch sturmerprobt. Klar schaffe ich das! Das kriegen wir schon hin!
Die Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt, schlich sich nur sehr langsam ein. Irgendwann im Herbst merkte ich, dass ich mich nicht mehr freuen konnte. Ich war dünnhäutig und oft gereizt. Ich habe mich vernachlässigt, Freundschaften, den Haushalt, mein Blog. Ich hatte ständig Sehnsucht nach meinen Kindern. Während des Tages malte ich mir aus, was ich mit ihnen Schönes machen könnte. Ich wollte die knappe und kostbare Zeit zusammen mit ihnen unbedingt genießen. Es sollte "Quality time" sein, wie es so schön heißt.
Wenn ich meine Kinder aus dem Spätdienst abgeholt habe und wir dann endlich um 17 Uhr zu Hause waren, sah es leider ganz anders aus. Ich war total geschlaucht von meiner Arbeit. Durch den extrem hohen Lärmpegel in der Schule konnte ich am Ende des Tages keinerlei Geräusche mehr ertragen. Bei jedem winzigen Ton reagierte ich abweisend und versuchte, mich zu wehren. Ich habe meine Kinder sehr unfair behandelt. Es war mir peinlich, vor den Kindern und auch vor meinem Mann, dass ich mich so verändert hatte.
Das tat mir sehr, sehr weh.
Irgendwann kam dann der Gedanke, warum ich mir und uns das antue. Musste das wirklich sein? Als erste hoffnungsstiftende Maßnahme meldete ich mich zu meiner Weiterbildung zur Fachkraft für Naturerlebnispädagogik an. Arbeiten mit und in der Natur! Hach! Eine schöne Perspektive! Nur änderte das nichts an meiner momentanen Situation. Die Anforderungen blieben. Ich strampelte mich ab, um es allen gerecht zu machen. Die Stimmen in meinem Kopf höhnten "Du bist gescheitert!". Der eine Gedanke aber blieb und wuchs in meinem Kopf an: warum das Ganze?
Den Gedanken dann wirklich auszusprechen dauerte noch eine Weile. Eines Abends bin ich zusammengebrochen. Unter Tränen erzählte ich dem Liebsten, dass ich glaube, dass der Job nicht der richtige ist. Er war nicht überrascht, denn er hatte es auch schon vermutet. Wir überlegten, wie es weitergehen könnte. Noch am selben Abend schauten wir uns im Internet gemeinsam Stellenanzeigen für Erzieherinnen an.
Ich kündigte meine Arbeitsstelle.
Noch bevor die Kündigung im Briefkasten landete, hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Die Stellenanzeige hat der Liebste für mich entdeckt. Eine kleine Einrichtung in Fahrradnähe mit 25 Kindern und drei Kolleginnen suchte eine Erzieherin für den Vormittag. In schönen großen Räumen mit eigenem Garten. Familiär und sympathisch. Ich weinte bei dem Vorstellungsgespräch, weil ich so unter Druck stand. Alles passte gut und ich bekam die Zusage. Der Vertrag ist unterschrieben. Ab Januar 2016 habe ich einen neuen Job. Passend für mich und meine Familie.
Vorhin sagte der kleine Bruder zu mir: "Du bist die beste Mama der Welt!". Ich habe geweint. Ich habe geweint, weil ich über die bedingungslose Liebe der Kinder zu mir staune. Nach all dem, was in letzter Zeit passiert ist, nach all dem Stress und dem Geschimpfe, bin ich für sie trotzdem noch die beste Mama der Welt. Uff.
Ich bin wieder aufgetaucht. Ich sehe wieder die Sonne und hole wieder Luft. Weiter geht's!
Mittwoch, 25. November 2015
Fenstersterne, ganz einfach
Zusätzlich zu unseren gefalteten Fenstersternen leuchten seit dem Wochenende noch andere bunte Sterne in unseren Fenstern. Diese Bastelei ist, bis auf die Vorbereitungen, auch schon für ganz kleine Kinder geeignet. Vor einigen Jahren habe ich das mit dem Mutzelchen in der Herbstversion hergestellt.
Benötigt wird:
Seidenpapier
Tonpapier
transparente Bucheinschlagfolie
Aus dem Tonpapier Sterne ausschneiden. Eine Schablone findet sich z.B. hier. Dann das Innere des Sterns ausschneiden, dabei einen Rand von ca. 1cm stehenlassen.
Auf die Papierseite der Bucheinschlagfolie das Sternenmuster zeichnen. Ungefähr 1cm dazugeben. Mit diesem Rand werden später die Sterne auf die Fensterscheibe geklebt.
Papierschicht von der Folie abziehen und den Sternrahmen auf die Folie legen und andrücken. Jetzt kommt der Teil, der den Kindern Spaß macht: Seidenpapier in kleine Stückchen reißen und auf die Folie kleben. Das ist einfach und geht recht schnell.
Den Stern ans Fenster kleben und freuen :-)
Nachtrag: wer keine Folie verwenden möchte, nimmt stattdessen weißes Transparentpapier und beklebt dieses mit dem farbigen Seidenpapier. Der Stern wird dann insgesamt etwas milchiger, hat aber dennoch seinen Reiz.
Dienstag, 24. November 2015
Montag
Um 2 Uhr ruft der Adventsjunge aus seinem Bettchen: "Ich will nicht!" Ich stehe auf und decke ihn zu. Danach bin ich eine Stunde wach und denke herum. Um 3:40 Uhr ist der Adventsjunge wieder unruhig und ich bin wach.
Um 4.40 Uhr summt mein Wecker. Ich wanke ins Bad und freue mich, dass der Liebste die automatische Heizungssteuerung so eingestellt hat, dass ich es zu dieser Uhrzeit im Bad schön warm habe. Ich dusche und ziehe mich an. Danach mache ich mir in der Küche einen heißen Milchkaffee und gieße ihn in meinen Thermobecher. Zurück im Bad schminke ich mich und föhne meine Haare.
Danach packe ich meine Tasche und verlasse leise die Wohnung. Draußen ist es frostig und sternenklar. Schnee vom Vortag ist auf dem Fahrradsattel angefroren. Da mein Lastenrad in der Werkstatt ist, fahre ich mit meinem normalen Rad. Unterwegs hole ich mir beim Bäcker frische Hörnchen.
Auf leeren Straßen radle ich zur Schule. Dort schließe ich das Tor zum Schulhof auf und bringe mein Fahrrad zum Fahrradständer. Quer über den stockfinsteren Schulhof laufe ich zu dem Haus, in dem die Frühbetreuung stattfindet. In der Mitte des Schulhofs bleibe ich stehen und bewundere das weite funkelnde Sternenzelt über mir. An diesem Anblick werde ich mich nie sattsehen.
Im Raum angekommen, sehe ich auf der Uhr, dass ich 20 Minuten zu früh bin. Ich lüfte, stelle 20 Stühle an die Tische und höre Morgenradio. Um 6 Uhr kommen die ersten zwei Kinder. Bis kurz vor 8 werden es 20 Kinder sein, die so früh von ihren Eltern gebracht werden. Die Eltern arbeiten im Schichtdienst, meist in der Pflege, im Service oder auf dem Bau.
Kurz nach 8 radle ich wieder nach Hause. Die Sonne geht gerade auf. Der Liebste hat die drei Kleinen zur Schule und in den Kindergarten gebracht und ist nun auf dem Weg ins Büro. Ich habe 1,5 Stunden Luft. Ich mache die Waschmaschine an und räume den Geschirrspüler ein. Ich bringe ein paar Fenstersterne an und freue mich über die hereinscheinende Sonne. Dann schreibe ich den längst überfälligen Eintrag zu unserer neuen Matratze.
Mit der weiteren Planung des Tages im Kopf verlasse ich gegen 9:40 Uhr das Haus. Ich möchte mit dem Bus zur Arbeit fahren, da ich das Fahrrad am Nachmittag nicht gebrauchen kann. Das Lastenrad fehlt mir sehr. Als ich ein Stückchen gegangen bin, fällt mir etwas ein. Ich schicke dem Liebsten eine Nachricht und frage ihn, ob der kleine Bruder seine Utensilien für die Logopädiestunde schon mit dabei hat. "Nein." lautet die Antwort. Und das Mutzelchen hat wohl auch ihre Ballettsachen nicht dabei.
Ich stehe auf der Straße und überlege fieberhaft, wie ich das nun alles regeln soll. Ich habe eigentlich keine Zeit mehr. Ich laufe schnell zurück zur Wohnung, hole die beiden Beutel und nehme jetzt doch das Fahrrad. Damit fahre ich zur Schule der Kinder. Dort ist gerade die Hofpause zu Ende. Der kleine Bruder steht am Aufstellpunkt und bekommt von mir seinen Beutel in die Hand gedrückt. Das Mutzelchen sehe ich nicht, aber eine Freundin nimmt mir ihren Beutel ab.
Ich steige wieder auf mein Rad und beeile mich. Kurz nach 10 bin ich auf meiner Arbeit. 35 Kinder warten schon darauf, von mir und einer Kollegin zum Schwimmunterricht begleitet zu werden. Ein Bus holt uns ab und fährt uns 20 Minuten lang in den Nachbarbezirk zur Schwimmhalle. Dort helfe ich den Kindern beim Umziehen und warte dann mit der Kollegin 45 Minuten lang, bis der Schwimmunterricht vorbei ist. Dann das Ganze wieder retour.
Gegen 12:30 Uhr sind wir alle wieder in der Schule. Ich schaue an den Vertretungsplan, spreche kurz mit einer Kollegin und gehe dann in meinen Gruppenraum. Lüften, Stühle verteilen, Maluntensilien überprüfen, die Gruppenliste kontrollieren. Um 13 Uhr ist der Unterricht beendet und die Kinder trudeln ein. Viele sind überdreht, toben und es ist sehr laut. Ich habe die 40 Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, es sind nicht immer alle anwesend. Meine Helferin geht mit den Größeren schon zum Mittagessen, ich gehe später mit den Kleineren hinterher. Wenn wir beim Essen sind, sind die Großen schon fast fertig und gehen dann schon zu den Hausaufgaben. Ich esse hastig Kartoffeln mit Spinat, im Raum ist es mit noch einer weitern Gruppe sehr laut.
Gegen 14 Uhr bin ich mit den Kleineren bei den Hausaufgaben. Die Kinder, die schnell fertig sind, schicke ich dann auf den Schulhof. Dort gibt es eine Aufsicht. Es ist zwar sehr frisch, aber die Sonne scheint und die Kinder können sich austoben. Ich habe ein bisschen Zeit, mit einigen Kindern intensiver an den Hausaufgaben zu arbeiten. Um 14:30 Uhr ist die Hausaufgabenzeit vorbei und die Kinder verteilen sich auf dem Schulhof, in den anderen Gruppenräumen oder besuchen Kurse.
Meine Helferin verabschiedet sich und ich bin alleine im Gruppenraum. Ich schneide Obst und Gemüse für die Kinder. Einige Kinder möchten malen und basteln, einige bauen mit Lego, ein paar sind im kleinen Nebenraum und ruhen sich aus. Der Nachmittag verläuft zum Glück friedlich, die Kinder werden nach und nach abgeholt. Um 16 Uhr bringe ich vier Kinder meiner Gruppe in die Spätbetreunng. Ich habe es schon wieder eilig, aber ein Kind meiner Gruppe, das nicht im Spätdienst angemeldet ist, wurde noch nicht abgeholt. Ich warte mit ihm vor der Tür. Als nach 15 Minuten noch niemand gekommen ist, bringe ich das Kind auch rein zum Spätdienst.
Ich radle so schnell ich kann zur großen Kreuzung. Dort will ich das Rad abstellen und den Bus ins Ortszentrum bekommen. Der Liebste wartet dort mit den drei Kleinen. Das Mutzelchen wurde von unserer Babysitterin von der Schule abgeholt und zu ihrer Ballettstunde gebracht. Um 16:30 Uhr ist dort Schluss und der Liebste holt sie immer ab. Die beiden kleinen Jungs hat er mitgenommen.
Ich bekomme den Bus. Mir ist in meinen dicken Sachen heiß vom Beeilen. Im Ortszentrum angekommen, laufe ich schnell zum Einkaufszentrum. Im OG wollen wir uns treffen. Ich entdecke meine Kinder und den Liebsten. Die beiden Jungs rennen auf mich zu und freuen sich. Das Mutzelchen ist still und weiß wie die Wand. Oje. Sie hat Fieber. Ich gucke den Liebsten an und will einfach nur noch heulen. Er fährt mit dem Mutzelchen und dem Adventsjungen nach Hause. Ich übernehme den kleinen Bruder.
Meine Füße sind schwer und ich merke, dass ich unterzuckert bin. Es sind noch 40 Minuten bis zum Logopädietermin. Ich setze mich mit dem kleinen Bruder ins Eiscafé und bestelle für uns beide einen Cappuccino mit Zucker und eine Kugel Erdbeereis mit Streuseln. Als wir fertig sind, laufen wir zur Praxis. Wir sind sogar 10 Minuten zu früh dort. Der Liebste schreibt mir, dass sich das Mutzelchen im Auto übergeben hat. Oh nein, dann kann sie am nächsten Tag gar nicht zur Schule gehen. Auf diesen Tag freut sie sich schon seit Wochen, denn es findet das große Adventsbasteln statt. Wie schade.
Um 17:15 Uhr ist der kleine Bruder dran mit seinen Übungen. Ich sage Bescheid, dass ich nochmal kurz zum Einkaufszentrum zurücklaufe und etwas für das kranke Mutzelchen besorgen will. Draußen ist es jetzt stockfinster. Ich beeile mich, denn ich muss den kleinen Bruder wieder pünktlich abholen.
Auf dem Weg zum Einkaufszentrum kommt mir ein alter Mann entgegen, der ein vollbepacktes Fahrrad schiebt. Als er an mir vorbei ist, höre ich hinter mir ein Geräusch und drehe mich um. Seine Ladung ist vom Gepäckträger gerutscht. Er will sie festhalten und in dem Moment dreht sich der Lenker mit dem vollen Fahrradkorb um und das Fahrrad kippt komplett auf den Boden. Die Einkäufe rollen auf die Straße. Sehr gefährlich im Dunklen. Ich laufe zurück und halte das Rad, während der Mann seine Einkäufe wieder verstaut. Das dauert eine Weile, aber ich bleibe geduldig, obwohl ich so wenig Zeit habe. Ich gebe ihm den Tipp, einen Lenkungsdämpfer anzubringen, der verhindert das Umschlagen des Lenkers.
Später finde ich im Buchladen einige wunderschöne Bastelbücher für mein bastelbegeistertes Mutzelchen. Für den kleinen Bruder und den Adventsjungen nehme ich auch gleich noch etwas mit. Bezahlen und schnell wieder zurück zur Logopädiepraxis. Ich habe 10 Minuten, die ich im Wartezimmer verbringe. Ich mache nichts und schaue auf die Wand. Die Logopädin ist ganz begeistert vom kleinen Bruder. Wir werden nur noch 4 Termine benötigen. Eine schöne Nachricht.
Da wir nicht, wie sonst, mit dem Lastenrad fahren können, laufen wir zurück ins Ortszentrum und nehmen von dort den Bus Richtung Heimat. An der Zielhaltestelle holen wir mein normales Fahrrad ab, das ich am Nachmittag dort angeschlossen habe. Um 18:45 Uhr sind wir endlich zu Hause. Das kranke Mutzelchen liegt im Bett und schläft. Der Liebste hat für die Kinder einen bunten Schnittchenteller gemacht. Der Adventsjunge schaut schon das Sandmännchen.
Die beiden Jungs schlafen schnell. Es ist ruhig und der Liebste steht mit offenen Armen da und bietet mir seine Schulter an. Ich lehne mich dankbar an, schließe die Augen und atme durch. So stehen wir einen kostbaren Moment da und halten uns. Danach mache ich uns einen Tee und schaue mir den Inhalt unserer Gemüsekiste an, die geliefert wurde. Mein Magen ist irgendwie verkrampft, so dass ich eigentlich keinen Hunger habe, ich esse aber eine Scheibe vom frisch gelieferten Brot. Mir fällt die Wäsche in der Waschmaschine ein, ich tue sie in den Wäschetrockner.
Danach sinke ich auf den Sessel und mache gar nichts mehr. Der Liebste schaut einen alten Tatort. Später kommt der Teenie von der Uni und erzählt von seinem Tag. Um 21:15 Uhr mache ich mich bettfertig. Der Montag ist im Moment der herausforderndste Tag der ganzen Woche.
Um 4.40 Uhr summt mein Wecker. Ich wanke ins Bad und freue mich, dass der Liebste die automatische Heizungssteuerung so eingestellt hat, dass ich es zu dieser Uhrzeit im Bad schön warm habe. Ich dusche und ziehe mich an. Danach mache ich mir in der Küche einen heißen Milchkaffee und gieße ihn in meinen Thermobecher. Zurück im Bad schminke ich mich und föhne meine Haare.
Danach packe ich meine Tasche und verlasse leise die Wohnung. Draußen ist es frostig und sternenklar. Schnee vom Vortag ist auf dem Fahrradsattel angefroren. Da mein Lastenrad in der Werkstatt ist, fahre ich mit meinem normalen Rad. Unterwegs hole ich mir beim Bäcker frische Hörnchen.
Auf leeren Straßen radle ich zur Schule. Dort schließe ich das Tor zum Schulhof auf und bringe mein Fahrrad zum Fahrradständer. Quer über den stockfinsteren Schulhof laufe ich zu dem Haus, in dem die Frühbetreuung stattfindet. In der Mitte des Schulhofs bleibe ich stehen und bewundere das weite funkelnde Sternenzelt über mir. An diesem Anblick werde ich mich nie sattsehen.
Im Raum angekommen, sehe ich auf der Uhr, dass ich 20 Minuten zu früh bin. Ich lüfte, stelle 20 Stühle an die Tische und höre Morgenradio. Um 6 Uhr kommen die ersten zwei Kinder. Bis kurz vor 8 werden es 20 Kinder sein, die so früh von ihren Eltern gebracht werden. Die Eltern arbeiten im Schichtdienst, meist in der Pflege, im Service oder auf dem Bau.
Kurz nach 8 radle ich wieder nach Hause. Die Sonne geht gerade auf. Der Liebste hat die drei Kleinen zur Schule und in den Kindergarten gebracht und ist nun auf dem Weg ins Büro. Ich habe 1,5 Stunden Luft. Ich mache die Waschmaschine an und räume den Geschirrspüler ein. Ich bringe ein paar Fenstersterne an und freue mich über die hereinscheinende Sonne. Dann schreibe ich den längst überfälligen Eintrag zu unserer neuen Matratze.
Mit der weiteren Planung des Tages im Kopf verlasse ich gegen 9:40 Uhr das Haus. Ich möchte mit dem Bus zur Arbeit fahren, da ich das Fahrrad am Nachmittag nicht gebrauchen kann. Das Lastenrad fehlt mir sehr. Als ich ein Stückchen gegangen bin, fällt mir etwas ein. Ich schicke dem Liebsten eine Nachricht und frage ihn, ob der kleine Bruder seine Utensilien für die Logopädiestunde schon mit dabei hat. "Nein." lautet die Antwort. Und das Mutzelchen hat wohl auch ihre Ballettsachen nicht dabei.
Ich stehe auf der Straße und überlege fieberhaft, wie ich das nun alles regeln soll. Ich habe eigentlich keine Zeit mehr. Ich laufe schnell zurück zur Wohnung, hole die beiden Beutel und nehme jetzt doch das Fahrrad. Damit fahre ich zur Schule der Kinder. Dort ist gerade die Hofpause zu Ende. Der kleine Bruder steht am Aufstellpunkt und bekommt von mir seinen Beutel in die Hand gedrückt. Das Mutzelchen sehe ich nicht, aber eine Freundin nimmt mir ihren Beutel ab.
Ich steige wieder auf mein Rad und beeile mich. Kurz nach 10 bin ich auf meiner Arbeit. 35 Kinder warten schon darauf, von mir und einer Kollegin zum Schwimmunterricht begleitet zu werden. Ein Bus holt uns ab und fährt uns 20 Minuten lang in den Nachbarbezirk zur Schwimmhalle. Dort helfe ich den Kindern beim Umziehen und warte dann mit der Kollegin 45 Minuten lang, bis der Schwimmunterricht vorbei ist. Dann das Ganze wieder retour.
Gegen 12:30 Uhr sind wir alle wieder in der Schule. Ich schaue an den Vertretungsplan, spreche kurz mit einer Kollegin und gehe dann in meinen Gruppenraum. Lüften, Stühle verteilen, Maluntensilien überprüfen, die Gruppenliste kontrollieren. Um 13 Uhr ist der Unterricht beendet und die Kinder trudeln ein. Viele sind überdreht, toben und es ist sehr laut. Ich habe die 40 Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, es sind nicht immer alle anwesend. Meine Helferin geht mit den Größeren schon zum Mittagessen, ich gehe später mit den Kleineren hinterher. Wenn wir beim Essen sind, sind die Großen schon fast fertig und gehen dann schon zu den Hausaufgaben. Ich esse hastig Kartoffeln mit Spinat, im Raum ist es mit noch einer weitern Gruppe sehr laut.
Gegen 14 Uhr bin ich mit den Kleineren bei den Hausaufgaben. Die Kinder, die schnell fertig sind, schicke ich dann auf den Schulhof. Dort gibt es eine Aufsicht. Es ist zwar sehr frisch, aber die Sonne scheint und die Kinder können sich austoben. Ich habe ein bisschen Zeit, mit einigen Kindern intensiver an den Hausaufgaben zu arbeiten. Um 14:30 Uhr ist die Hausaufgabenzeit vorbei und die Kinder verteilen sich auf dem Schulhof, in den anderen Gruppenräumen oder besuchen Kurse.
Meine Helferin verabschiedet sich und ich bin alleine im Gruppenraum. Ich schneide Obst und Gemüse für die Kinder. Einige Kinder möchten malen und basteln, einige bauen mit Lego, ein paar sind im kleinen Nebenraum und ruhen sich aus. Der Nachmittag verläuft zum Glück friedlich, die Kinder werden nach und nach abgeholt. Um 16 Uhr bringe ich vier Kinder meiner Gruppe in die Spätbetreunng. Ich habe es schon wieder eilig, aber ein Kind meiner Gruppe, das nicht im Spätdienst angemeldet ist, wurde noch nicht abgeholt. Ich warte mit ihm vor der Tür. Als nach 15 Minuten noch niemand gekommen ist, bringe ich das Kind auch rein zum Spätdienst.
Ich radle so schnell ich kann zur großen Kreuzung. Dort will ich das Rad abstellen und den Bus ins Ortszentrum bekommen. Der Liebste wartet dort mit den drei Kleinen. Das Mutzelchen wurde von unserer Babysitterin von der Schule abgeholt und zu ihrer Ballettstunde gebracht. Um 16:30 Uhr ist dort Schluss und der Liebste holt sie immer ab. Die beiden kleinen Jungs hat er mitgenommen.
Ich bekomme den Bus. Mir ist in meinen dicken Sachen heiß vom Beeilen. Im Ortszentrum angekommen, laufe ich schnell zum Einkaufszentrum. Im OG wollen wir uns treffen. Ich entdecke meine Kinder und den Liebsten. Die beiden Jungs rennen auf mich zu und freuen sich. Das Mutzelchen ist still und weiß wie die Wand. Oje. Sie hat Fieber. Ich gucke den Liebsten an und will einfach nur noch heulen. Er fährt mit dem Mutzelchen und dem Adventsjungen nach Hause. Ich übernehme den kleinen Bruder.
Meine Füße sind schwer und ich merke, dass ich unterzuckert bin. Es sind noch 40 Minuten bis zum Logopädietermin. Ich setze mich mit dem kleinen Bruder ins Eiscafé und bestelle für uns beide einen Cappuccino mit Zucker und eine Kugel Erdbeereis mit Streuseln. Als wir fertig sind, laufen wir zur Praxis. Wir sind sogar 10 Minuten zu früh dort. Der Liebste schreibt mir, dass sich das Mutzelchen im Auto übergeben hat. Oh nein, dann kann sie am nächsten Tag gar nicht zur Schule gehen. Auf diesen Tag freut sie sich schon seit Wochen, denn es findet das große Adventsbasteln statt. Wie schade.
Um 17:15 Uhr ist der kleine Bruder dran mit seinen Übungen. Ich sage Bescheid, dass ich nochmal kurz zum Einkaufszentrum zurücklaufe und etwas für das kranke Mutzelchen besorgen will. Draußen ist es jetzt stockfinster. Ich beeile mich, denn ich muss den kleinen Bruder wieder pünktlich abholen.
Auf dem Weg zum Einkaufszentrum kommt mir ein alter Mann entgegen, der ein vollbepacktes Fahrrad schiebt. Als er an mir vorbei ist, höre ich hinter mir ein Geräusch und drehe mich um. Seine Ladung ist vom Gepäckträger gerutscht. Er will sie festhalten und in dem Moment dreht sich der Lenker mit dem vollen Fahrradkorb um und das Fahrrad kippt komplett auf den Boden. Die Einkäufe rollen auf die Straße. Sehr gefährlich im Dunklen. Ich laufe zurück und halte das Rad, während der Mann seine Einkäufe wieder verstaut. Das dauert eine Weile, aber ich bleibe geduldig, obwohl ich so wenig Zeit habe. Ich gebe ihm den Tipp, einen Lenkungsdämpfer anzubringen, der verhindert das Umschlagen des Lenkers.
Später finde ich im Buchladen einige wunderschöne Bastelbücher für mein bastelbegeistertes Mutzelchen. Für den kleinen Bruder und den Adventsjungen nehme ich auch gleich noch etwas mit. Bezahlen und schnell wieder zurück zur Logopädiepraxis. Ich habe 10 Minuten, die ich im Wartezimmer verbringe. Ich mache nichts und schaue auf die Wand. Die Logopädin ist ganz begeistert vom kleinen Bruder. Wir werden nur noch 4 Termine benötigen. Eine schöne Nachricht.
Da wir nicht, wie sonst, mit dem Lastenrad fahren können, laufen wir zurück ins Ortszentrum und nehmen von dort den Bus Richtung Heimat. An der Zielhaltestelle holen wir mein normales Fahrrad ab, das ich am Nachmittag dort angeschlossen habe. Um 18:45 Uhr sind wir endlich zu Hause. Das kranke Mutzelchen liegt im Bett und schläft. Der Liebste hat für die Kinder einen bunten Schnittchenteller gemacht. Der Adventsjunge schaut schon das Sandmännchen.
Die beiden Jungs schlafen schnell. Es ist ruhig und der Liebste steht mit offenen Armen da und bietet mir seine Schulter an. Ich lehne mich dankbar an, schließe die Augen und atme durch. So stehen wir einen kostbaren Moment da und halten uns. Danach mache ich uns einen Tee und schaue mir den Inhalt unserer Gemüsekiste an, die geliefert wurde. Mein Magen ist irgendwie verkrampft, so dass ich eigentlich keinen Hunger habe, ich esse aber eine Scheibe vom frisch gelieferten Brot. Mir fällt die Wäsche in der Waschmaschine ein, ich tue sie in den Wäschetrockner.
Danach sinke ich auf den Sessel und mache gar nichts mehr. Der Liebste schaut einen alten Tatort. Später kommt der Teenie von der Uni und erzählt von seinem Tag. Um 21:15 Uhr mache ich mich bettfertig. Der Montag ist im Moment der herausforderndste Tag der ganzen Woche.
Montag, 23. November 2015
Getestet: Besser schlafen
Vor vielen Jahren, ich war alleinerziehend mit meinem Großen, sagte eine Kollegin und Freundin zu mir: "Das größte Glück der Welt ist es für mich, abends ins Bett zu gehen!" Ich verstand das damals nicht so richtig. Es musste doch noch mehr geben, um glücklich zu sein. Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern war meine Freundin allerdings mehr gefordert als ich.
Heute mit vier Kindern kann ich den Satz von damals unterschreiben. Ein Glücksmoment des Tages ist es auf alle Fälle, wohlig seufzend in mein Bett zu sinken. Der Alltag fordert seinen Tribut. Mein Schlaf bleibt da als erstes auf der Strecke.
Seit vier Wochen freue ich mich noch mehr auf mein Bett. Seitdem habe ich eine neue Matratze. Ich wurde gefragt, ob ich sie testen möchte. Sie hat sogar einen sehr schönen Namen: eve. Eva. Wie die erste Frau im Paradies.
Ich konnte mich zunächst nicht entscheiden, weil ich aufgrund meiner Rückengeschichte extrem auf eine gute Matratze angewiesen bin. Nur eine einzige Nacht auf einem falschen Untergrund kann meine Verfassung nachhaltig verschlechtern. Das ist mit ein Grund, warum wir gerne in dieselben Ferienwohnungen fahren. Die Matratzen haben sich bewährt.
Eine Matratze aus dem Internet also? Ohne Probeliegen? Die Möglichkeit, die Matratze wieder abholen zu lassen, beruhigte mich. Ich sagte also zu und war gespannt. Eve kam zu uns in einem schicken Karton. Darin lag sie vakuumverpackt in einer Folie. Dass 180x200cm in so einen kleinen Karton passen, hat mich echt erstaunt. Wir öffneten die Folie und die Matratze entfaltete sich. Die drei Kleinen standen schon parat, um sie hüpfenderweise einzuweihen.
Dann fuhren wir eine Woche nach Dänemark. In der Zwischenzeit hatte Eve genug Zeit sich zu entfalten und auszulüften. Wir bestellten neue Matratzenschoner und Spannbettlaken, denn zuvor hatten wir immer getrennte Matratzen.
Dann kamen die ersten Nächte. Ich hatte Angst vor Rückenschmerzen, mein einziges Kriterium, ob die Matratze taugt, oder nicht. Beim Hinsetzen ist die Matratze sehr weich. Weiche Matratzen mag ich überhaupt nicht. Aber dann beim Hinlegen ist es ganz anders: zwar ist die Oberfläche weich, aber im Kern ist eine härtere Schicht, die den Körper prima abstützt.
Es fühlt sich also an, wie auf einer Wolke. Ich liege weich und bequem und das in jeder Lage. Auch der Liebste, der gezwungenermaßen mittestet, ist sehr angetan. Und der Adventsjunge, der noch ab und zu zwischen uns schläft, findet es schön, dass er nicht mehr auf einer Ritze liegt. Der Rand könnte für meinen Geschmack etwas fester sein und der Geruch ist noch nicht ganz verflogen. Trotzdem kann ich sagen: Wir geben unsere Eve nicht mehr her und sind dankbar, dass wir sie haben.
Wer schlafen kann,
darf glücklich sein.
Erich Kästner
Update vom 05.04.2016: Und auch nach mittlerweile 4 Monaten schlafen wir immer noch hervorragend auf unserer neuen Matratze. Das Liegegefühl ist kuschlig und gemütlich, trotzdem wird der Körper sehr gut gestützt. Es gibt keine Anzeichen von Kuhlenbildung. Der Geruch ist nun auch ganz verflogen und wir freuen uns jeden Tag auf unser Bett.
Sonntag, 22. November 2015
Ewigkeitssonntag
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen,
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Rainer Maria Rilke
Freitag, 20. November 2015
Advent, Advent...
Die ersten Suchanfragen nach weihnachtlichen Dingen hier im Blog trudelten schon nach den Sommerferien ein. Jetzt ist es aber wirklich bald soweit und deshalb weise ich auf meine besten Tipps rund um die Adventszeit hin:
Engelsaugen
knusprige Cornflakes- Plätzchen
Und außerdem: unsere Lieblingsweihnachtsbücher
Engelsaugen
knusprige Cornflakes- Plätzchen
Und außerdem: unsere Lieblingsweihnachtsbücher
Mittwoch, 18. November 2015
Auf Föhr
Am Samstagvormittag, den 31. 10, fahren wir nach Wyk. Das ist der größte Ort der Insel, dort liegt der Hafen und sogar ein Flugplatz. Der Besuch dort ist dringend, denn mir ist etwas Unbegreifliches passiert: ich habe meine warme Jacke zu Hause in Hamburg vergessen. Ziemlich ungünstig für ein Herbstwochenende mitten in der Nordsee.
In Wyk gibt es aber eine Menge Geschäfte. Outdoormode ist hoch im Kurs und es dauert gar nicht lange und ich finde einen roten Softshellmantel für mich. Passend ausgestattet, schlendern wir durch das Städtchen. Es ist sehr stürmisch und es regnet etwas. Wir stöbern in Schnickschnackläden und kaufen im Teeladen eine lose Mischung Föhrer Halstee. Am Strand halten wir es bei diesem Wetter nicht lange aus.
Unser nächtes Ziel ist das über 100 Jahre alte Friesenmuseum. Durch ein Tor aus den mächtigen Unterkieferknochen eines Blauwals aus der Zeit des Walfangs betreten wir das Gelände. Mir gefallen am meisten die alten Fotografien und die wunderschönen Föhringer Trachten. Den Kindern gefällt die archäologische und naturkundliche Ausstellung.
Wir kaufen im Supermarkt ein und fahren über Mittag zurück ins Hoftel. Dort nutzen wir die Gemeinschaftsküche zum Kochen. Nach der Mittagspause besuchen wir den Nachbarort Nieblum. Nieblum hat den Ruf, das schönste Dorf der Insel, ja sogar Schleswig-Holsteins zu sein. Und es ist wirklich schön! Ich hätte jedes einzelne Haus fotografieren können. Die prächtigen reetgedeckten Häuser zeugen von einer Zeit, in der die dort ansässigen Seeleute sehr erfolgreich waren.
Der für so eine kleine Insel mächtige "Friesendom", wie die Johannis-Kirche auch genannt wird, ist umrahmt von einem uralten Friedhof. Dort können die für diese Gegend berühmten "sprechenden Grabsteine" angeschaut werden. Ganze Familiengeschichten werden in Wort und Bild erzählt.
Beim Rundgang durch das Dorf verliebe ich mich in einen kleinen Kerzenleuchter aus Holz, den ich in einem Fenster entdecke. Eine Frau in der Tracht der Insel hält zwei Kerzen. Ist er nicht schön? Ich habe mir schon die Finger wundgegoogelt, aber wie es aussieht, ist das Handarbeit und so nicht käuflich zu erwerben. So schade.
Nieblum liegt im Süden von Föhr und hat auch einen wunderbaren Strand. Im Sommer ist da bestimmt was los. Wir mögen Strände ja gerne so leergefegt. Wir sammeln ein paar Muscheln und Steine und sehen der Sonne beim Untergehen zu. Dann fahren wir zurück in unsere Unterkunft.
Am nächsten Tag, dem Sonntag, müssen wir leider schon wieder abreisen. Nach dem tollen Frühstück im Hoftel packen wir unsere Sachen und haben noch ein bisschen Zeit, einen kleinen Handwerkermarkt in einem Inseldorf zu besuchen. Wir bekommen einen schönen Eindruck von der Freizeitgestaltung der Inselbewohnerinnen und -bewohner und der grünen Gegend.
In Wyk warten wir auf unsere Fähre zurück aufs Festland. Wir sagen dem Strand "Auf Wiedersehen". Dass wir ihn wiedersehen steht für uns schon fest.
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