Aquafitness wäre heute allein schon die Radfahrt zur Schwimmhalle gewesen. Gerade zu dem Zeitpunkt, an dem ich losgefahren wäre, schüttete es wie aus Eimern. Schwarzwolkiges Gewitterregenwetter. Gnah. Das war zu doll und hielt mich nun doch vom Rad fahren ab. Schade, schade, denn eigentlich versäume ich meinen Dienstagskurs sehr ungern.
Denn das ist meine Auszeit. Meine, meine, für mich ganz alleine. Ich lasse die Familie das Abendprogramm ohne mich absolvieren. Kurz vor dem Abendbrot verabschiede ich mich und radle Richtung Schwimmhalle. Mein Weg führt durch das Ortszentrum, vorbei am Einkaufscenter. Manchmal gehe ich dann einfach mal in Ruhe durch den Drogeriemarkt und hole mir ein schönes Duschbad, das ich dann gleich in der Schwimmhalle ausprobieren kann. Oder ich schaue kurz in der Buchhandlung vorbei. Meistens lande ich dann in der Kinderbuchabteilung, wo ich Ausschau nach neuen schönen Büchern halte.
Dann fahre ich weiter zur Schwimmhalle. An der Kasse erhalte ich ein Plastikarmbändchen, als Zeichen, dass ich für den Kurs bezahlt habe. Ich ziehe mich in Ruhe um und schließe meine Sachen ein. Mit meinen Badelatschen schlappe ich los, duschen und dann betrete ich schließlich die Schwimmhalle.
Es ist immer viel Betrieb in der Schwimmhalle. Vom hiesigen Schwimmverein trainieren täglich viele Gruppen. Dann finden noch verschiedene Schwimmkurse von den Bäderbetrieben statt. Schön finde ich den Kurs, in dem Erwachsene schwimmen lernen. Es ist toll, sie bei Erfolg strahlen zu sehen.
Ich laufe zum Nichtschwimmerbecken, das 1,30 Meter tief ist und lege mein Handtuch und mein Duschgel ab. Ich lasse mich ins warme Wasser gleiten und atme auf. Mein Rücken entspannt sofort, als der Druck der Schwerkraft nachlässt. Ich treffe Frauen aller Altersstufen. Meine Hamburger Freundin habe ich vor 4 Jahren genau in diesem Schwimmbecken kennengelernt.
Unsere Schwimmtrainerin trifft ein und legt Sportgeräte für das Wasser bereit. Dann geht sie in den Nebenraum, wo sich eine Lautsprecheranlage befindet. Sie legt Musik ein und schnallt sich ein kleines Mikrophon um. Um 19 Uhr geht es schließlich los. 12 bis 20 Menschen, zumeist Frauen, machen mit. Zum Aufwärmen joggen wir bei rhythmischer Musik gegen den Wasserwiderstand kreuz und quer durch das Becken. Dann folgt eine Phase, in der wir an einem Platz stehend verschiedene Übungen für alle Körperregionen ausführen. Dafür benutzen wir bunte Pool- Nudeln, Hanteln aus Schaumstoff, Handschuhe oder auch Beinmanschetten. Wir boxen oder treten ins Wasser, lassen die Schultern unter Wasser kreisen oder machen froschartige Hüpfer im Wasser. Jede Person in ihrem Tempo. Es macht Spaß und wir lachen viel. Gegen Ende der Stunde ist Zeit, den Körper auf dem Wasser zu strecken und sich kurz treiben zu lassen. Wenn der Kurs nicht zu voll ist, ist Platz für Partnerübungen, wo wir uns gegenseitig durch das Wasser ziehen.
Wir trainieren dabei die ganze Zeit den Gleichgewichtssinn und die tiefliegenden Muskelgruppen. Vor allem Gelenke und Wirbelsäule profitieren von dem schonenden Training im Wasser. Für meinen Rücken ist dieses Training aufgrund meiner Vorgeschichte enorm wichtig. Aber auch meiner Seele tut der Aufenthalt im Wasser gut. Als Wasserratte und Ostseeverrückte tut es mir einfach gut, eine Stunde lang ins blauschimmernde Nass zu schauen und ein bisschen Wellenrauschen zu hören, auch wenn es nur selbst gemachte Wellen sind, die da über den Beckenrand schwappen. Ich mache quasi einen Miniurlaub vom Alltag.
Nach dem Aquafitness wartet die warme Dusche. Dann ziehe ich mich ganz in Ruhe um. Mit meiner Freundin fahre ich mit dem Rad ein Stück des Weges zusammen. Manchmal verquatschen wir uns oder gehen noch kurz ins Thailändische Restaurant auf eine Suppe.
Das ist mein Dienstagabend seit über vier Jahren. Nächste Woche wieder.
Ja, ich liebe meinen Aquafitnesskurs wie du. Nur habe ich es zuletzt übertrieben mit dem Training meines vor 7 Monaten verletzten Arm. Hatte heftigste Schulterschmerzen beim Wienurlaub und muss morgen pausieren. Ich näh dafür morgen ganz dolle...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Astrid
Hallo Carola, hallo Astrid,
AntwortenLöschenich starte gerade einen Blog zum Thema Aquafitness. Hättet Ihr Lust mir zu schreiben wieso ihr Aquafitness so liebt? Ich würde gern eine Reihe darüber veröffentlichen wieso Menschen diesen Sport so mögen.
Ich freue mich auf Euer Feedback.
Liebe Grüße aus Potsdam
Tina
Das Gleiche mache ich jede Woche im Rehasport im Wasser. Tut meinem Rücken (3 Bandscheibenvorfälle) und meinen Knien (einmal 2. Grad Athrose und einma 3. Grad Arthrose) sehr gut.
AntwortenLöschenLG Anne
Ja, für die Gelenke ist das super. Alles Gute!
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