Montag, 22. August 2022

Sommerurlaub in Angeln 4

 

Freitag, 22. Juli 2022

An diesem Tag besuchten wir die Düppeler Schanzen. Diese Wehranlage befindet sich in Südjütland, gleich hinter der Grenze. Hier entschied sich im Jahre 1864 der deutsch-dänische Krieg. In dem Konflikt ging es um Schleswig-Holstein. Dänemark wollte das Land bis hinunter zur Eider erobern. Der Krieg endete mit einer Niederlage Dänemarks, als preußische Truppen mit voller Kraft die Schanzen stürmten. 

Im Museum erhält man einen Einblick in das Leben von Soldaten und Offizieren während der Belagerung.  Man kann in die Baracken zwischen den Erdwällen auf dem Höhenzug über der Ostseebucht schauen. Schlafräume, Büros, Küchen, Räume zum Telegrafieren, ja sogar Latrinen... Auf dem Gelände waren viele Personen in Kostümen unterwegs, die (auf dänisch oder englisch) Waffen, Uniformen und andere Dinge erklärten. In der Küchenbaracke konnte man selber über dem offenen Feuer Pfannkuchen backen. Kinder rannten mit langen Holzgewehren über das Gelände.

Wir blieben nicht lange an diesem Ort. Wir hatten vorher andere Vorstellungen von dem Museum. Ich hatte zwiespältige Gefühle: Museumspädagogisch war die Ausstellung sehr gut gemacht. Mit Kindern fand ich den Ort trotzdem schwierig. Und ich fühlte mich als Deutsche unwohl, weil es damals eine der blutigsten Schlachten Dänemarks war. Ich konnte während unseres Besuches nicht so ganz verstehen, warum deshalb so ein Museum eingerichtet wird. 

Erst im Nachhinein habe ich durch Nachforschungen verstanden, dass die Schlacht als Wendepunkt in der Geschichte gilt. Das Land war ein anderes geworden. Dieser Zeitpunkt gilt als Geburtsstunde des Nationalstaates Dänemarks. 

Zum Dank für den preußischen Sieg erhielt übrigens ein Gutshof in Berlin den Namen "Rittergut Düppel", nach dem der Ortsteil Berlin-Düppel heute benannt ist. 





Auf Sønderborg hatten wir uns gefreut. 2016 waren wir das letzte Mal in dieser Stadt. Das Bummeln ist hier irgendwie gemütlicher, wie überhaupt ein Aufenthalt in Dänemark. Wir streiften durch die Innenstadt, die ganz im Zeichen der "Tour de France" geschmückt war. Die Tour startete 2022 in Dänemark, weil laut Veranstalter "... das Fahrrad in Dänemark mehr als nur ein Freizeitvertreib oder ein Fortbewegungsmittel, sondern eine Lebensart ist..." Die Dänen waren offensichtlich sehr stolz darauf. Alle Straßen und Geschäfte waren liebevoll geschmückt. 


Highlight war auch der Besuch in der Fika Kaffeebar... nein... im Fika Café. Wir haben herzlich aus Wismar gegrüßt. Der Betreiber freute sich sehr!

Auf dem Rückweg machten wir Halt an einem großen Supermarkt. Dort kauften wir die dänischen Schlemmereien, die wir schon vermisst hatten: Mathilde-Kakao, Boysenbeere Marmelade, hauchdünne Schokoladentäfelchen für das Frühstück, sahnigen Käse, Joghurt, Kammerjunker und Koldskal. Herrlich! 

Fortsetzung folgt...



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!

1 Kommentar:

  1. Der Krieg von 1864 ist unglaublich wichtig in der dänischen Geschichte. Ähnlich wie übrigens das Danewerk. Während jeder deutsche Besucher nach Haithabu ins Wikingermuseum fährt, kommen zum Danevirke Museum hauptsächlich Dänen und dänische Schulklassen. Dabei gehören Haithabu und das Danewerk ganz eng zusammen und sind auch zusammen als Welterbestätte gelistet. Nur wissen die deutschen Besucher leider meistens überhaupt nicht, was das Danewerk ist, wohingegen es für die Dänen ein wichtiger historischer Ort ist, weil es über Jahrhunderte hinweg ihre Landesgrenze war. So unterschiedlich ist Geschichtswarhnehmung in den einzelnen Ländern :-)

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