Mittwoch, 29. Juni 2022

Eine Reise nach Paris 8


Nach dem Treffen mit dem Großen und dem sehr guten Essen führte uns unser Weg immer bergan. Das Ziel war der 130 Meter hohe Hügel in Montmartre mit der Basilika Sacré-Cœur. Von dort erhofften wir uns einen schönen Blick auf die Stadt. 

Zunächst mussten wir uns aber durch ziemlich viele Gruppen von Besucherinnen und Besuchern der Stadt schlängeln. Am Fuße des Hügels befanden wir uns auf dem Platz mit dem Karussell, der auch im Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" eine Rolle spielt. Dann begannen wir mit dem Anstieg der Treppenstufen zur Kirche. Die thront majestätisch und strahlend weiß ganz oben auf dem Hügel. Die weiße Farbe ist ein besonderes Merkmal des Kalksteins, aus dem das Bauwerk geschaffen wurde. Durch die Witterung wird Calcit abgegeben, das den Stein im Laufe der Zeit weiß aussehen lässt.

Schon vom Vorplatz aus war der Blick über Paris wirklich schön. Doch der Eiffelturm zum Beispiel war von dort gar nicht auszumachen. Den wollten wir aber unbedingt sehen. 


Ich wusste, dass man auf die Kuppel der Kirche gelangen kann und von dort einen noch besseren Blick haben sollte. Wir entdeckten eine lange Schlange von Menschen vor der Kirche. Hm, sollten wir uns auch anstellen? Weil aber der Eintritt frei war und auch Bewegung in der Schlange war, reihten wir uns ein. Irgendwo müsste ja der Aufstieg zur Kuppel sein. 

Wir wurden quasi als Schlange durch die Kirche geschleust. Einmal rund um den Innenraum, in dem Holzbänke standen, herum. Es war unruhig und wuselig. Es war irgendwie gar nicht so viel Zeit, sich umzuschauen. Das wunderschöne farbenprächtige Mosaik ist mit über 450 m² das größte in Frankreich und der Welt. Den Aufstieg zur Kuppel fanden wir allerdings nicht.



Als wir auf der anderen Seite des Gebäudes wieder ins Freie traten, schauten wir uns nach dem Aufstieg um. Um dorthin zu gelangen, mussten wir zunächst in den Keller hinabsteigen. Dort befand sich ein Kassenschalter. Wir kauften ein Ticket und betraten das schmale Treppenhaus. Und das war wirklich schmal! 

Eine sehr enge und niedrige Wendeltreppe mit blanken ausgetretenen Stufen aus Stein führte in die Höhe. Weil wir uns gefühlt nur im Kreis drehten, kam uns der Aufstieg ewig vor. Dabei brauchten wir für die knapp 300 Stufen keine 10 Minuten. 

Oben angekommen wurden wir aber mehr als belohnt! Der Ausblick war wunderschön und die frische Brise auf dem Rundgang war bei der Hitze des Tages sehr angenehm. Der Eiffelturm war nun auch nicht mehr zu übersehen. Wir schauten uns auch die Säulen, die Fassade und die Figuren aus Stein an der Kirche an. Dann saßen wir noch eine Weile auf den Bänken unter der Kuppel und genossen den Ausblick.




Eine zweite Wendeltreppe führte uns wieder nach unten vor die Kirche. Wir wollten wieder zurück Richtung Stadtzentrum. Dabei wollten wir auf keinen Fall den selben Weg zurück, denn das war uns zu voll. Viel laufen wollten wir eigentlich auch nicht mehr. Wir bogen auf dem Hügel ab und liefen durch kleine schmalere Straßen zur nächsten Metro-Station laut Routenplaner auf dem Handy. 

Hier waren die Häuser niedriger und nicht so reich verziert wie in der Innenstadt. Die Geschäfte wurden immer bunter, die Mischung änderte sich. Die Gegend war dann auch nicht mehr so sauber, viele Gruppen von Männern hielten sich auf den Straßen auf und irgendwann fühlten wir uns nicht mehr so wohl und wollten schnell weiter. Gefühlt waren wir die einzigen Touristinnen dort. Keine Fotos von der Gegend.

Die Metro-Station "Château Rouge" war komplett überfüllt. Gerade fuhr eine Bahn ein. Die Menschen quetschten sich in den ohnehin vollen Zug hinein. Wir ließen das bleiben. Als die Bahn abgefahren war, liefen wir auf dem Bahnsteig bis ganz nach vorne und stellten uns an die Türöffnung in der durchsichtigen Wand vor dem Gleis. So konnten wir in den nächsten Zug einsteigen.




Ausgestiegen sind wir an der Station "Les Halles". Das war auch wieder etwas überwältigend. Der Bahnhof ist ein riesiger Knotenpunkt mit total vielen Ausgängen und Übergängen in ein Einkaufszentrum.  Wir fanden den Weg an die Oberfläche und betraten erstmal eine Bäckerei. Das Mutzelchen wollte gerne noch ein Eclair probieren. Mit einer Füllung aus Schokocreme war das sehr lecker.



Mittlerweile war es schon nach 18 Uhr. Wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel. Am nächsten Morgen sollte um 3:30 Uhr der Wecker klingeln. Um 4:30 Uhr war das Taxi zum Flughafen bestellt, wo um 7:30 Uhr schließlich unser Flugzeug nach Hamburg starten sollte.

Im Hotel saßen wir bei lauer Abendluft noch ein Weilchen draußen auf der Terrasse. Vom Grundstück nebenan tönte Livemusik zu uns rüber. Wir wollten noch gar nicht schlafen gehen und kosteten diese Stimmung nochmal voll aus. 

Die Reise war so voller interessanter Eindrücke! Und auch das Zusammensein mit meinen großen Kindern war so schön. Es ist toll zu sehen, wie selbstständig sie sind! Der Große ja sowieso, aber auch das Mutzelchen hat das mit ihren 14 Jahren so toll gemacht in der fremden Stadt. Sie ist einfach auf Menschen zugegangen und hat ganz frei heraus englisch gesprochen. Das ging super und dafür bewundere ich sie!

Das Mutzelchen ist jetzt auf den Geschmack gekommen und plant schon den nächsten Ausflug mit mir. Ein schönes Gefühl. 



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!



1 Kommentar:

  1. Liebe Carola,
    so wunderschöne Bilder von Paris! Vielen lieben Dank fürs Mitnehmen - das war wie Urlaub beim Lesen. Schön, dass Mutzelchen schon den nächsten Ausflug mit dir plant. Das finde ich richtig, richtig toll!!!

    Ganz viele liebe Grüße vom kleinen Hof am Meer,
    Ruth

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