Sonntag, 29. Mai 2022

Das lange Himmelfahrtswochenende...

... hat uns allen sehr gut getan. Am Donnerstag, dem Feiertag, haben wir mit den Kindern an einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst auf der Insel Poel teilgenommen. Das war eine schöne Erfahrung. Nach dem Gottesdienst gab es Würstchen vom Grill und ein Buffet mit Salaten und Kuchen. So blieben wir noch eine Weile und unterhielten uns mit anderen Menschen.

Danach sind wir noch an den nahen Strand gefahren. Wir hatten Decken und Buddelzeug mit. Doch der Wind war so stark, dass wir gar nicht am Strand sitzen konnten. Im Nu war alles voller Sand. Die Kinder hatten trotzdem Spaß. Damit die Schuhe trocken bleiben, zogen sie sie einfach aus. 


Am Freitag haben der Liebste und ich gearbeitet. Die Kinder hatten frei, die Großen haben auf die Augustschnuppe aufgepasst. Ich hatte am Freitag nicht so viel zu tun. Ich fand schön, dass ich mal wieder Zeit hatte, in Ruhe durch die Stadt zu streifen. Außerdem konnte ich unserem Feinkosthändler und seiner Frau gratulieren als sie frisch vermählt und strahlend aus dem Wismarer Rathaus traten. 




Am Wochenende hatten wir richtig viel Zeit für Wochenenddinge: Pancakes zum Frühstück backen. 


Im Unverpacktladen einkaufen.


Balkonpflanzen bewundern.


Eine Radtour um den Mühlenteich machen.


Auf Holunderblüten warten.


Und Pläne schmieden.



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!

Donnerstag, 26. Mai 2022

(M)eine Auszeit in Hamburg 3



Wie am Vortag war ich doch erst wieder gegen Mitternacht im Bett. Ich schlafe aber bis 8 Uhr. Ganz gut sogar, obwohl vor dem Fenster eine ziemlich große Straße entlangführt. Das bin ich nach einem Jahr Wismar gar nicht mehr gewöhnt. Vermisst habe ich es aber nicht.

Duschen, anziehen, schminken... den ersten Kaffee hole ich mir aus dem Hotelrestaurant wieder nach oben in mein Zimmer. Unten ist es wieder ganz schön voll. Abreisende vermischen sich mit Frühstücksgästen und die Laufwege kreuzen sich. Ich packe so langsam mein Zeug zusammen. Zum Auschecken brauche ich bloß meine Zimmerkarte in ein Gefäß werfen. 

Zum Museum für Kunst und Gewerbe kann ich zu Fuß laufen. Der Stadtteil ist am Sonntagmorgen um 10 Uhr noch wie ausgestorben. Das Museum liegt direkt am Hauptbahnhof Hamburg. Dort sieht es schon wieder ganz anders aus. Rund um das Museum campieren viele Menschen in den Grünflächen, ein Duschbus steht davor und ein Corona-Test-Zentrum gibt es auch.

Ich betrete das Museum. Meine Eintrittskarte habe ich mir vorher online gekauft und brauche sie nur noch vorzeigen. Meinen großen Reiserucksack kann ich kostenfrei an der Garderobe abgeben. 

Zuerst sehe ich mir den sogenannten Freiraum an. Der ist zu den Öffnungszeiten des Museums kostenfrei zugänglich und soll ein Treffpunkt für Mitarbeitende und Gäste des Museums sein. Hier kann man sich treffen, kreativ tätig sein, verweilen, lesen und sich einfach aufhalten. Es gibt ganz unterschiedliche Veranstaltungen, Vorträge, Lesungen etc. Auf der Terrasse wird gegärtnert, eine große Kinderecke gibt es auch. Eine schöne Idee!


Dann suche ich den Grund für meinen Besuch: die Ausstellung DRESSED 7 Frauen - 200 Jahre Mode. Ich betrete den großen Raum und bin gleich begeistert: So viele interessante Kleidungsstücke! Es beginnt mit Mode aus dem Jahr 1824. Unglaublich, dass die Kleidung so gut erhalten wurde. Ausgestellt werden Kleidungsstücke, die jeweils von einer Frau getragen wurden. Das sind dann Kleider für den Alltag, Kleider für festliche Anlässe, Hosenanzüge, Mäntel, Schlafanzüge, Handschuhe, Schuhe, Socken, Hauben oder Mützen. 

Alles ist säuberlich dokumentiert, wie z.B. die Materialien, Größe, Länge, Weite, Änderungen an den Säumen, Flecken, Risse oder Überfärbungen. Dazu gibt es von jeder Frau eine kurze Biographie zu lesen und einige Fotos von ihr. Durch die Mode erfährt man etwas über die Eigenschaften der Trägerin und ihre gesellschaftliche Stellung. Ich finde das alles sehr spannend! 

Hier die Kleidung von Edith von Maltzan, die die Jahre von 1895 bis 1950 repräsentiert. Edith von Maltzan stammte aus einer wohlhabenden Familie und heiratete einen Diplomaten. Dadurch kam sie viel in der Welt herum, was sich auch in ihrer Kleidung widerspiegelte. Auch ihre Witwenkleidung ist zu sehen. 


Besonders berührend fand ich, die Kleidung von Erika Holst zu sehen, die 1946 mit nur 29 Jahren starb. Fotos zeigen sie als lebenslustige junge Frau, die auch zweifache Mutter war. Sie trug sehr schöne schlichte Kleider, hatte aber auch festlichere Garderobe. Wenn diese Fasern doch nur flüstern könnten!


Außergewöhnlich ist die Garderobe der Hamburger Galeristin Elke Dröscher, die aus der Zeit von 1968 bis 1986 stammt. Sie trug in dieser Zeit fast ausschließlich Mode des französischen Designers Yves Saint Laurent. Die Kleider empfinde ich als sehr zeitlos, die würde ich heute genau so sofort tragen. 



Natürlich schlenderte ich hinterher noch ein bisschen durchs Museum. Ich war ja schon ein paar Mal dort, aber die Kantine des Spiegel Verlagshauses in Hamburg ist jedes Mal wieder sehenswert. Verner Panton hat sie 1969 entworfen. Ich schwanke bei diesem Anblick immer zwischen Staunen und leichtem Grusel.

Ich esse dann noch etwas im museumseigenen Restaurant. Leider hat der Museumsshop noch nicht geöffnet, denn eigentlich wollte ich mir den Katalog der interessanten Mode-Ausstellung zulegen. Doch ich muss mich auf den Weg zum Bahnhof machen. 


Ich bin etwas zu früh am Bahnsteig, aber die Regionalbahn steht schon da. Ich steige ein und bekomme auch sehr leicht einen Sitzplatz. Wie gut, denn als der Zug eine halbe Stunde später losfährt, sind alle Plätze besetzt und viele Menschen müssen auch stehen. Hunde bellen sich an. Im Fahrradabteil gibt es Platzprobleme.

Kurz hinter Hamburg bleibt der Zug für 20 Minuten auf der Strecke stehen. Ob ich den Anschlusszug in Schwerin schaffe, erfahre ich erst, als ich dort ankomme. Ja, den Zug bekomme ich. Weil der zu spät abfährt. 

Als ich schließlich den Marienkirchturm von Wismar entdecke, atme ich auf. Ich bin zu Hause! Kurz vor Ladenschluss erreiche ich doch noch die Fika Kaffeebar, die gleich in der Nähe des Bahnhofs liegt. Vicky feiert an dem Wochenende den ersten Geburtstag ihres kleinen Ladens. So habe ich noch Gelegenheit, ihr zu gratulieren.

Als ich zu Hause ankomme, ist die Familie noch unterwegs. So habe ich ein bisschen Zeit, um auch gedanklich wieder anzukommen. Das ist nach so einem Wochenende ganz alleine erfahrungsgemäß immer ein bisschen schwierig. Vom ruhigen Gedankentreibenlassen zu voller Pulle Familienleben. Ich packe meine Sachen aus. Vor meinen Fenstern die Türme von Wismar und Möwengeschrei. 



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!



Dienstag, 24. Mai 2022

(M)eine Auszeit in Hamburg 2


Nachdem ich nach meinem vollgepackten Anreisetag erst gegen Mitternacht eingeschlafen bin, wache ich am Samstag trotzdem schon um halb 6 auf. Typisch. Aber ich drehe mich einfach nochmal um und schlafe bis halb 9. Rekord! Ich gehe duschen, mache mich schick und fahre mit dem Fahrstuhl nach unten ins Hotelrestaurant. 

Ich habe kein Frühstück gebucht, weil sich das Essen am Buffet bei den wenigen Mengen, die ich nur essen kann, nicht rechnet. Ich hole mir nur eine Tasse Kaffee. Weil es unten im Restaurant proppevoll ist, nehme ich die Tasse mit ins Zimmer. Ich gehe danach kurz in den Supermarkt nebenan und hole mir Joghurt und Quark und bringe das in mein Zimmer.

Dann mache ich mich auf den Weg rüber nach Altona. Ich habe einen Plan und der kam so: als ich am Vorabend im Passage-Kino war, wurde auf der Leinwand Werbung für das Altonaer Museum gemacht. Dort findet zur Zeit eine Sonderausstellung zum Thema "Hamburg als Filmkulisse" statt. Wer mit seiner Kinokarte dort hingeht, bekommt eine Eintrittskarte zum ermäßigten Preis. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen und mir die Ausstellung ansehen.

Doch zuerst wollte ich im Zeise Kino in die Mittagsvorstellung gehen. Ein weiteres Programmkino. Wenn ich schonmal die Möglichkeit habe, tagsüber Filme zu sehen... Als ich auf meinen Handy die Route vom Bahnhof Altona zum Kino nachsehe, entdecke ich auf der Karte den Namen "Mikkels". Der Name von dem Café ist mir sehr sympathisch, so laufe ich hin und schaue mir den Laden an.

Winzig klein ist das Café aber sehr süß. Fast puppenstubenhaft. Ich bekomme noch einen Platz und bestelle einen Kaffee und ein Brötchen mit einem gekochten Ei. Weil jede Bestellung sehr liebevoll zubereitet wird, dauert das ein bisschen. Um 12:30 Uhr fängt doch schon mein Film an...



Ich schaffe es aber pünktlich ins Zeise Kino. Voll ist der kleine Saal eh nicht. Ich glaube, wir sind ungefähr zehn Personen. Ich sehe den Film "Bettina" über die Berliner Liedermacherin Bettina Wegner. Ihr Leben ist sehr eng verwoben mit der Geschichte Berlins und der beiden deutschen Staaten. 

Der Film ist für mich unerwartet berührend. Mehr als einmal habe ich Tränen in den Augen. Vertraute Gefühle kommen bei mir hoch, vor allem, als die Kamera durch die Straßen in Berlin-Pankow streift. Bettina Wegner wird bei ihrer Arbeit begleitet, sie erzählt selber und es gibt alte Aufnahmen in Bild und Ton zu sehen und zu hören. Vor allem die Tonaufnahmen einr Vernehmung vor Gericht als junge Frau zeigen einen gradlinigen und unerschrockenen Menschen. Ein wunderbares Zeitdokument, das jede einzelne Sekunde lohnt!


Nach dem Film streife ich ein bisschen durch die Straßen von Ottensen, wie die Gegend im Bezirk Altona hier heißt. Den Unverpacktladen schaue ich mir genauer an, hat doch in Wismar nun endlich auch so ein Laden aufgemacht. Die Fülle ist beeindruckend!


Und dann gönne ich mir etwas ganz Besonderes! Vor einigen Jahren durfte ich auf einer Veranstaltung ein Eis kosten. Es ist mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen. es war von Jö Makrönchen

Und genau so ein Eis bestelle ich mir. Es ist ein großes ganz zartes Macaron, das mit zwei Schichten Eiscreme gefüllt ist. Sorte Himbeere-Joghurt mit Pistazien-Krokant. Gaaaaaanz langsam esse ich es. Nachdem ich es ausgiebig bewundert habe. Es ist unfassbar gut! Keine Macarons sind da bis jetzt herangekommen.


Dann laufe ich schließlich zum Altonaer Museum. Überraschung an der Kasse: mit dem Kinoticket habe ich sogar gänzlich freien Eintritt! So ein Glück! Ich war noch nie in diesem Museum. Nun schaue ich berufsbedingt mal in die Kinderecke, in die museumspädagogische Abteilung und in den Museumsshop rein. Was für Möglichkeiten!

Die Filmausstellung ist ganz in Ordnung. Viel zu lesen, was ich nicht so gerne mache. Die nachgebaute Kulisse und die Kostüme sind da schon spannender. Weil gerade eine Führung stattfindet, darf ich durch den einen Raum nicht durch, wie mir ein Mitarbeiter mitteilt. Ich laufe also durchs Treppenhaus und rolle die Ausstellung von der anderen Seite von hinten auf bis ich wieder bei der Gruppe lande. 


Ich schlendere weiter durch die Räume und Gänge des Museums. "Vierländer Bauernkate" steht an einem Wegweiser. Interessiert mich an diesem Tag nicht so besonders. Dann biege ich irgendwo ab, trete durch eine kleine Tür und stehe plötzlich doch vor einer Vierländer Bauernkate. Also... einer kompletten. Einem riesigen Bauernhaus mit einem meterhohen Dachstuhl und Reetdach. In einem Raum. In einem Museum. Mitten in der Großstadt.

Ich bleibe wie angewurzelt stehen und kann es nicht fassen. Das hätte ich jetzt nicht erwartet! Das ist wirklich ein komplettes Bauernhaus, genau so wie das, in dem ich während meiner Arbeit im Museumsdorf Volksdorf für Gruppen überm Feuer Pfannkuchen gebraten habe. Das Foto kann die Dimensionen gar nicht richtig einfangen.

Ich gehe hinein und es ist wirklich alles da: die Bauernstuben, die Diele, die Feuerstelle, die Nischen für die Tiere... Wow. Einen Raum weiter gibt es noch mehr Bauernstuben zu sehen. Die bergen so einige Überraschungen in sich. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler haben Kunstwerke mit Bezug zur Vergangenheit gestaltet. Überraschend und sehenswert!



Zum Abschluss des Tages habe ich noch etwas geplant: Kino! Ja, ich habe einige Filme aufzuholen und ich liebe das Kino einfach! Diesmal habe ich mir das Abaton ausgesucht, ein schönes altes Programmkino im Grindelviertel. Ich fahre von Altona dorthin und muss noch ein Stück laufen. Ah, da ist ja auch der Fernsehturm!

Um 18 Uhr sitze ich im Film "Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush" von einem meiner liebsten Regisseure Andreas Dresen. Der preisgekrönte Film lebt vor allem von der Hauptdarstellerin Meltem Kaptan. Sie macht die Geschichte einer Mutter, die um ihren in Guantanamo inhaftierten Sohn kämpft zutiefst nachvollziehbar und menschlich. 



Am Abend ist das Licht so schön und ich wäre gerne am Wasser gewesen. Ich vermisse das Meer. In Altona habe ich eine Möwe gehört und gemerkt, dass ich die zu Hause in Wismar jeden Tag vor meinem Fenster hören kann. Ich überlege, einen Umweg zu fahren und kurz an den Landungsbrücken auszusteigen. Doch ich bin wieder ziemlich geschafft und fahre lieber zurück zum Hotel. 

Weil es am Vorabend so schön war, setze ich mich noch für ein Weilchen in die Hotelbar und schaue mir wieder die Menschen um mich herum an. Hier sitzen ganz normale Leute aller Altersklassen in kleinen oder größeren Gruppen beisammen. Ich weiß gar nicht, warum ich mich das bis jetzt nicht getraut habe. Eine Stunde vor Mitternacht liege ich schließlich im Bett. 

Am nächsten Tag habe ich noch etwas vor und reise auch schon wieder ab...



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!

Montag, 23. Mai 2022

(M)eine Auszeit in Hamburg



Der letzte Freitag fing ein bisschen stressig an. Als ich in der Bahn-App  mein Bahnticket kaufen wollte, wurde mir angezeigt, dass mein Zug wegen Personalmangels ausfällt. Ähm... ich hatte zwar großzügig geplant, aber so würde ich meinen Termin in Hamburg wohl eventuell nicht einhalten können. Auf den hatte ich aber seit einem halben Jahr gewartet.

So entschied der Liebste, dass er am Freitag ins Büro nach Hamburg fährt und nahm mich mit. Er ließ mich an einem U-Bahnhof raus. Ich kaufte mir eine Tageskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Ich fuhr zuerst ins Hotel, wo ich auch schon ein Zimmer hätte haben können. Ich wollte aber gerne so weit oben wie möglich wohnen, also gab ich nur mein Gepäck ab und fuhr weiter in die Innenstadt. Dort aß ich im Kölln Haferland eine Schüssel Müsli mit Quark zum Frühstück.

Danach fuhr ich weiter zu der Klinik, in der auf den Tag genau vor 3 Jahren meine Magen-Operation stattfand. Wie lange das schon wieder her ist. Und wie viel seitdem passiert ist. Minus 50 Kilo. Plus so viel mehr Lebensqualität! Ich bin sehr, sehr dankbar für diese Chance! Ich wurde also gewogen, vermessen und mir wurde Blut für einen großen Check abgenommen. Dann gab es ein ausführliches Gespräch und viel Lob. Es läuft sehr gut bei mir, aber es heißt weiterhin: dranbleiben und nicht nachlassen. 

Symbolbild Adipositas-Klink: breite Stühle. Hat mir damals sehr gut getan und ich habe mich willkommen gefühlt. 

Nach diesem Termin bin ich wieder in die Innenstadt gefahren. Einmal auf die Alster gucken, einen Kaffee trinken, Blasenpflaster für die Füße kaufen und weiter zum nächsten Termin. Mein Kontaktlinsenspezialist sitzt in der Mönckebergstraße. Auch ihm bleibe ich treu, denn er hat mich mit den speziell angefertigten Linsen echt gerettet. Auch jetzt gab es wieder Grund zur Freude: meine Augen sind gar nicht so schlecht, wie ich dachte, sie brauchen nur die richtigen Kontaktlinsen, dann ist wieder alles klar.

Am späten Nachmittag checke ich im Hotel ein und schaue mir mein Zimmer an. Seit Jahren mache ich keine Experimente mehr, beim Motel One weiß man einfach, was man bekommt. Mein Blick geht aus dem 13. Stockwerk bis rüber zur Alster und zum Fernsehturm.  

Ich bleibe aber nicht lange sondern gehe gleich wieder los. Mein Ziel ist das Passage-Kino. Das ist ein alteingesessenes Programmkino direkt in der Innenstadt. Das großzügige Foyer mit der großen Treppe und der goldenen Tapete ist allein schon einen Besuch wert. Und auch der Kinosaal ist heimelig plüschig. Ich freue mich. DAS ist Kino!

Ich sehe mir in der 18 Uhr-Vorstellung "Downton Abbey II" an. Die Serie mit ihren 6 Staffeln habe ich geliebt! Joa, den Film kann man sich ansehen, ist solide Unterhaltung. Allerdings wirklich nur für Fans. Alle Charaktere der Serie dürfen sich mal zeigen, die Story ist recht überschaubar. 


Nach dem Kinobesuch laufe ich ganz kurz rüber zur Speicherstadt. Nur ein ganz kleines Stück, denn nach mittlerweile fast 20.000 Schritten ist mein Akku nun wirklich fast leer. Ich würde gerne noch länger draußen sein doch ich entscheide mich für die Rückkehr ins Hotel.

Dort will ich aber noch nicht in ein Zimmer gehen sondern ich setze mich unten ins Hotelrestaurant. Das habe ich auf meinen Reisen noch nie gemacht. Aber warum denn nicht?! Im Erdgeschoss des Hotels wird am Morgen das Frühstücksbuffet aufgebaut, am Abend verwandelt es sich in eine Bar. Die ist recht gemütlich eingerichtet mit vielen unterschiedlichen Sitzgruppen mit Tischen oder Sesseln. 

Ich bestelle stilles Wasser und ein Glas Wein und sitze einfach nur da. Ich kann vor mich hin denken, daddle am Handy, schaue mir die anderen Gäste an und horche hier und da mit einem halben Ohr zu. Nach und nach kommen immer mehr Gäste von ihrem Städtetrip zurück. Ich quatsche ein paar Worte mit den Frauen am Nebentisch und fühle mich einfach rundherum wohl. Es ist dann doch schon Mitternacht, als ich schließlich im Bett liege.

Und weil ich so viel in Hamburg unternommen habe, folgen auch noch ein zweiter und dritter Teil :-)



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!


Montag, 16. Mai 2022

Feierliches Wochenende


Nach dem vollen Donnerstag arbeitete ich am Freitag nur bis mittags und hatte danach ein bisschen Zeit. Ich bereitete zu Hause einen fluffigen Zitronenkuchen für den Nachmittag vor. Ein Gedicht! 

Danach fuhr ich mit dem Mutzelchen zum Töpfern. Der Liebste kam mit dem Lastenrad nach. Er brachte die Augustschnuppe für ein Stündchen in die Töpferwerkstatt und fuhr weiter zu MVliebe, um unsere Regiotüte für das Wochenende abzuholen.


Am Samstag sind der Liebste und ich früh aufgestanden. Wir hatten so viel vor! Doch den Kaffee in der Fika Kaffeebar gönnten wir uns. So viel Zeit muss einfach sein. Vorher radelten wir im neuen Unverpacktladen, dem "Füllwerk", vorbei. Ich wusste, dort würden wir frischen Rhabarber bekommen.


Ich brauchte noch ein paar Steine, deshalb sind wir mit den beiden Jüngsten ans Meer gefahren. Hach, es ist immer wieder toll, dass das so einfach geht! Es ging durch eine Landschaft mit knalligen Farben: das frische Grün der jungen Blätter! Das Gelb der weiten Rapsfelder! Das herrliche Blau des Himmels! 


Und dann die vielen Farben des Meeres! Weil ein schöner frischer Wind wehte, waren viele Wassersporttreibende unterwegs. Wir sammelten und schauten und atmeten tief durch. 



Auf dem Rückweg nach Hause machten wir im Inselsupermarkt unseren Wocheneinkauf. Ich bin später mit dem Fahrrad noch eine Runde gefahren, um für den kleinen Bruder am Wegesrand Blumen zu suchen. In der Ferne die Türme Wismars. Wieder pures Glück, es ist einfach wunderschön in unserer neuen Heimat!


Am Samstagabend traf dann schon ein Geburtstagsgast für den kleinen Bruder ein. Sein neuer bester Freund sollte von Samstag auf Sonntag bei uns übernachten. Der Liebste ging mit den Großen ins Kino, sie kamen erst spät wieder. 

Ich kochte einen großen Topf Schnüsch für den nächsten Tag vor, buk den Geburtstagskuchen fürs Frühstück, räumte die Küche mehrmals auf und hatte bis fast 22 Uhr zwei aufgeregte Kinder, die nicht in ihren Betten bleiben wollten. 

Zwischendurch schaute ich in den Eurovision Song Contest hinein. Als der Liebste wieder zu Hause war, verzierte ich den Geburtstagskuchen mit den obligatorischen bunten Schokolinsen. Gegen Mitternacht waren wir endlich im Bett.

Am nächsten Morgen standen wir alle recht früh auf. Wir sangen für unseren ab jetzt offiziellen Teenager. Teenager!!! Der Geburtstagstisch wurde gewürdigt und die Geschenke waren alle toll. Zum Frühstück gab es Schokoladenkuchen und dann fuhren alle zum Gottesdienst mit anschließendem Familiensonntag, einem Beisammensein mit Buffet und Spielen im Garten. 


Ich buk schnell noch ein großes Blech Rhabarber-Baiser-Kuchen. Der sollte für das Buffet für die Mitarbeitenden im Museum sein. Mit dem Lastenrad fuhr ich dann am Morgen los in die Stadt. Unterwegs hatte ich den Auftrag, ein bisschen Werbung für den feierlichen Tag zu machen.

Denn am Sonntag wurde im Schabbellhaus der Internationale Museumstag gefeiert. Bei freiem Eintritt gab es ein buntes Programm im ganzen Haus und im Garten. Ich war bis zum Nachmittag am Stand für die Kinder tätig. Wir bemalten Ostseesteine und formten Figuren aus Draht. 

Der Tag im Museum war sehr arbeitsreich, aber auch wirklich wunderbar. Hunderte Gäste waren gekommen. Wir alle waren uns einig, dass uns so ein volles Museum gerade nach den vergangenen Jahren sehr glücklich gemacht hatte.

Am Sonntagabend war die ganze Familie glücklich und zufrieden und angefüllt mit vielen schönen Erlebnissen des Wochenendes. 




Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!