Montag, 12. Mai 2025

12 von 12 im Mai 2025

An jedem 12. eines Monat findet das Fotoprojekt "12 von 12" statt. Ursprünglich gestartet wurde es von Chad Darnell, aber inzwischen nicht mehr fortgeführt. Man macht am 12. eines Monats Fotos vom Tagesablauf. Abends wählt man 12 Bilder aus und postet sie im Blog. So werden unterschiedliche Tage dokumentiert, mal sind sie bunt und aufregend, mal ganz unspektakulär und voller Alltagskram. 

Drüben bei Caro gibt es seit vielen Jahren eine Liste zum Eintragen für alle Teilnehmenden im deutschsprachigen Raum.

Um 2 Uhr bin ich wach. Schlafen ist im Moment nicht so erquicklich, denn vor 5 Tagen wurde ich an der Schulter operiert. Ich kann Schulter und Arm noch nicht ordentlich bewegen, kann nicht richtig liegen und  habe auch noch Schmerzen. 

Ich laufe also in der Wohnung rum, schaue mal hier mal da aus dem Fenster, horche der Nachtigall und den Fröschen zu, bestaune den Vollmond und den sternenübersäten Nachthimmel. Gerade als ich eine Stunde später wieder im Bett wegdämmere, steht die Augustschnuppe in der Tür, sie hatte schlecht geträumt...


Um 6 Uhr wache ich endgültig auf. Ich bleibe noch liegen, der Liebste absolviert das Morgenprogramm mit den Kindern. Um 7 Uhr stehe ich auf und gehe mal gucken. Ich kämme der Jüngsten die mittlerweile sehr langen Haare und flechte ihr einen Zopf. Der Liebste bringt sie zur Schule. Danach fährt er mit dem Auto Sperrmüll aus dem Keller zum Wertstoffhof. Ich nehme mir eine Tasse Kaffee und setze mich nochmal in mein Bett.

Ich nehme gedanklich Anlauf für die Körperhygiene: Duschen heute mit Haarewaschen. Dauert einarmig alles viel länger. Hinterher muss ich die Wunden mit neuen Pflastern versorgen.


Der Liebste hat sich heute frei genommen. Zum Aufhellen meiner Laune und für die Genesung fährt er mit mir nach Kühlungsborn. Herzensort seit Beginn unserer Liebe. Durch schöne Alleen...


... gehts bis nach Kühlungsborn-Ost, wo wir unser Auto parken und bis zur Seebrücke laufen. Dort machen wir zweites Frühstück hier vorne rechts in der Bäckerei Junge.


Dann setzen wir uns auf die nächste freie weiße Bank mit Blick auf die Ostsee und die Seebrücke. Durch den Wind ist es ziemlich frisch, ich bin froh um meinen dicken Mantel. So sitzen wir eine ganze Weile einfach nur da, schauen aufs Meer, hören die Wellen rauschen, quatschen und atmen tief durch. 

Eigentlich wollten wir noch ein bisschen spazieren, zum Yachthafen oder doch durch den Stadtwald? aber ich bin schon völlig fertig. Es ist das erste Mal nach der Operation, dass ich wieder draußen bin. 


So laufen wir einfach wieder die Strandstraße runter zurück zu unserem Auto. In der Bäckerei kaufen wir noch Streuselschnecken für den Nachmittag ein. 


Am Parkplatz angekommen höre ich ein Bimmeln: die Molli-Bahn fährt in den Bahnhof Kühlungsborn-Ost ein. Ach, das war immer schön, wenn wir mit den Kindern mitgefahren sind!


Auf dem Heimweg fahren wir auf Serpentinen durch die sogenannte "Kühlung", die echt hügelig ist. Hier ist auch stellenweise dichter Wald, so dass wir uns wie im Süden fühlen. Der Sage nach wollten Riesen die Ostsee mit Steinen und Erde zuschütten, um besser auf die andere Seite der Ostsee zu gelangen. Doch irgendwann merkten sie, dass es nicht klappt und ließen einfach Erde und Steine aus ihren Schürzen fallen. So sollen die bis zu 130 Meter hohen Berge mit vielen Senken und großen Findlingen entstanden sein. 


Am frühen Nachmittag sind wir wieder zu Hause. Ich koche einen großen Topf Milchreis und setze mich zwischendurch auf meinen "Folterstuhl". Den habe ich gleich einen Tag nach der Operation geliefert bekommen. Ich lege meinen Arm in die Motorschiene und die bewegt sich auf und ab, so dass die Schulter beweglich gehalten wird. 


Danach lege ich mich erstmal mit einem Kühl-Pack auf der Schulter in den Sessel. Ich schlafe für eine Stunde ein. Mittlerweile sind auch alle Kinder eingetroffen und teilweise schon wieder draußen spielen oder beim Hobby. Der Liebste und ich machen uns noch eine Tasse Kaffee. 


Ich gucke mal nach den Pflanzen auf dem Balkon. Die Tomatenpflanzen sind schon ganz schön groß geworden. In diesem Jahr habe ich mal kleine Büsche in Töpfen für die Balkone erstanden. Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Ich bin gespannt. 

Im Herbst haben wir Kartoffeln geerntet, aber welche in der Erde vergessen. Da vorne links in dem weißen großen Topf. Nun sind sie wieder ausgetrieben und schon richtig hoch. Ich lasse sie jetzt einfach gewähren. 


Abendessen und danach gehe ich wieder für 30 Minuten auf den Bewegungsstuhl. Dabei sehe ich die Berliner Abendschau und die Tagesschau. Mal sehen, wie die nächste Nacht so wird.



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