Donnerstag, 12. Mai 2022

12 von 12 im Mai 2022

Heute ist wieder "12 von 12". Diese Aktion wurde vor vielen Jahren von einem Mann namens Chad Darnell ins Leben gerufen, der dann irgendwann damit aufgehört hat. Am 12. eines Monats macht man Bilder des Tages und zeigt dann 12 davon im Blog. Die Faszination daran ist, dass es ganz normale Tage sein können, oder Wochenenden, Feiertage oder Urlaubstage. 

Caro von "Draussen nur Kännchen" hat dann im März 2008 begonnen, auch 12 Bilder ihres Tages zu zeigen. Daraus wurde dann der Treffpunkt der deutschsprachigen Blogs. Mein erstes 12 von 12 erschien im Februar 2009. Das war lange vor Twitter und Instagram, wo man heute viel schneller Einblicke in andere Leben bekommt. Seitdem sammelt Caro Monat für Monat alle Beiträge. So auch heute. 

Ich wache um halb 5 auf. Es ist schon hell und der Regen trommelt ans Fenster. Der erste richtige Regen seit Monaten. Ich habe für unsere Stadt nachgeschaut: den letzten wirklich nennenswerten Regen gab es im Februar! 

Mein Gedankenkarussell springt an. Kinder, Jobs, Haushalt, künftige Reisen und andere Termine... So werde ich nicht mehr einschlafen können. Ich stehe auf, gehe duschen, ziehe mich an und mache am Fenster im Esszimmer das erste Foto des Tages. Es ist 5:18 Uhr. Ganz kurz nach Sonnenaufgang. 

Ich räume den Geschirrspüler aus, stelle die drei Brotdosen bereit, hole Obst und Gemüse, schalte den Wasserkocher ein, mahle Kaffeebohnen, mache Milch warm und trinke erstmal eine Tasse Kaffee. 

Ich wecke den Liebsten und die Schulkinder, decke den Tisch und mache mit den Brotdosen weiter. Zum Frühstück gibt es Brot, Müsli oder Hirsebrei. Seit ich im Museum mit den Jugendlichen mittelalterlich gekocht habe, gibt es den Brei jetzt öfters bei uns. Ich koche ihn am Abend, denn der braucht eine Weile, und wärme ihn morgens nochmal auf. Mit Apfelmus und Zimt und Zucker schmeckt der richtig gut!

Nach dem Frühstück mache ich mich fertig zum Losgehen. Ordentliche Klamotten, immer Kleid, ein bisschen Farbe auf die Wangen, Kaffee im Thermobecher und los. Der Liebste bringt später die Augustschnuppe in den Kindergarten.


Auf dem Weg zur Arbeit habe ich heute ein bisschen Zeit und fahre gemütlich eine Runde am Hafen entlang. Die Regenwolken haben sich verzogen und die Sonne kommt heraus. Der frische Wind hat schon wieder fast alle Pfützen weggepustet. 


Die Fischer sind mit ihren kleinen Booten schon lange im Hafen eingetroffen und verarbeiten ihren Fang. Überall riecht es nach geräuchertem Fisch. 


In der Möbelmanufaktur bearbeite ich am Computer Bestellungen, Anfragen von Kundinnen und Kunden und spreche mit den Mitarbeiterinnen in der Werkstatt und im Büro, verpacke Post, mache Fotos und poste auf Instagram. Drei Stunden bin ich dort, dann kann ich gehen. Ich kann mir meine Zeit über die Woche selber einteilen. 


Ich besorge Schulmaterialien für den Adventsjungen. Ihm fehlen Hefte, sein Füller ist kaputt. Dann besorge ich noch Materialien für den Internationalen Museumstag am kommenden Sonntag. Ich werde arbeiten und im Museumsgarten eine Kreativstation für Kinder anbieten. Das wird sicher ein schöner Tag! Bei freiem Eintritt kann man das Museum besichtigen, an Führungen teilnehmen und ein Kuchenbuffet gibt es auch. Und meine Kollegin stellt ihr nagelneues deutsch-schwedisches Kinderbuch "Hej kleiner Henry!" (Amazon-Partner-Link) vor.  Kommt alle ins Schabbellhaus nach Wismar!

Es ist erst halb 12. Aber ich beschließe, etwas essen zu gehen. Manchmal vergesse ich das nämlich und esse dann nicht das Richtige. Das bereue ich meistens. Gut, dass das Suppengrün jeden Tag eine große Auswahl an tollen Suppen hat. Heute entscheide ich mich für die schwedische Sommersuppe mit Lachs und Dill. Sehr gut! 


Dann fahre ich schnell nach Hause. Ich muss noch einen Kuchen backen, den ich für das Kuchenbuffet des Kindergartens versprochen habe. Ich entscheide mich für einen Klassiker: Marmorkuchen geht immer!  

Ich mache gleich ein bisschen mehr Teig und backe einen zusätzlichen Minikuchen. So haben die Kinder etwas zu essen, wenn sie alle nach Hause kommen. Da ist der Hunger erfahrungsgemäß sehr groß. Egal, wann vorher zu Mittag gegessen wurde. Dann räume ich die Küche auf, mache den Geschirrspüler an und schalte gleich auch noch die Waschmaschine ein. Während der Kuchen bäckt, fange ich schonmal an, die bisherigen Fotos zu sichten und diesen Eintrag hier zu schreiben.


Die beiden Großen trudeln ein, ich gehe die beiden Kleineren abholen. Wie immer plappern beide auf mich ein, haben auf ein paar Minuten Weg mehrere unterschiedliche Launen und ich bin eigentlich auch schon viel zu lange wach und durch und muss trotzdem alles auffangen und aushalten. 

Zu Hause gibt es ein Stück Kuchen für alle, frisch machen für die Augustschnuppe und mich, Rucksack mit T-Shirt und Trinkflasche packen und weiter. Für die Augustschnuppe und mich geht es mit dem Lastenrad in die Stadt. Sie besucht seit ein paar Wochen einen Kindertanzkurs. Der findet in einem wunderschönen Altstadthaus statt. 


Ich habe eine Dreiviertelstunde Zeit und begebe mich zur Fika Kaffeebar. Die hat seit Kurzem auch an ein paar Nachmittagen in der Woche geöffnet. Vor der Tür steht dieses Schätzchen. Ahhhhh, ich liebe alte Autos! Oben auf der Feuerwehr ist ein Dachzelt. Der Besitzer sitzt in der Kaffeebar und wir reden bei jeweils einem Eiskaffee sehr angeregt miteinander. Wir beide kennen Wismar noch aus früheren Zeiten. Und er kennt sogar meinen Geburtsort! 



Dann muss ich ziemlich schnell wieder los und hole die Augustschnuppe wieder ab. Mit dem Rad geht es zurück nach Hause. Unterwegs treffen wir ihre Geschwister. Sie steigt schon aus, ich fahre weiter nach Hause. Dort will ich den Marmorkuchen in die Kuchentransportbox packen. Er ist aber so hoch geworden, dass er nicht reinpasst. Ich lasse also das Rad stehen und trage den Kuchen auf einem großen Teller zum Stadtteilfest und gebe ihn am Kuchenstand ab. Dort wird er freudig in Empfang genommen und sofort werden die ersten Stücke verkauft. Er ist sogar noch ein bisschen warm.

Die Kinder treffen Freundinnen und Freunde aus Schule und Kindergarten, ich quatsche mit Nachbarinnen und Bekannten aus der Stadt. Die Augustschnuppe will mehrmals am Glücksrad drehen, weil sie jedes Mal eine Süßigkeit bekommt. Dann steigt sie in das Feuerwehrauto und "löscht" Dosen. 

Die großen Geschwister gehen schon nach Hause, ich gehe mit der Augustschnuppe noch schnell in den Supermarkt, Milch holen. Zu Hause muss ich noch das Lastenrad umparken. Gegen 17:30 Uhr bin ich in der Wohnung.

Die Kinder spielen oder streiten oder wollen etwas essen. Um 18 Uhr machen wir der Augustschnuppe den KIKA an. Der Liebste hat Feierabend und setzt sich zu ihr. Ich verziehe mich ins Schlafzimmer an meinen kleinen Schreibtisch und schreibe diesen Eintrag hier fast fertig. 

Die Großen decken den Tisch um 19 Uhr gibt es Abendessen. Die beiden sind nicht dabei, weil sie am Online-Bibelunterricht unserer Gemeinde teilnehmen. Wir anderen essen Brot mit verschiedenen Belägen und Gemüse. Beim Essen mache ich das Fenster groß auf, weil die Nachtigall direkt vor unserem Fenster wieder so laut zwitschert. 

Nach dem Abendessen streiten die beiden Jüngsten wieder im Bad beim Zähneputzen. Ich hole die Augustschnuppe da raus und bringe sie ins Bett. Dach schaue ich Nachrichten und schreibe diesen Eintrag hier zu Ende. Die beiden Großen essen noch etwas und räumen dann den Tisch ab und den Geschirrspüler ein.

Der Liebste und ich haben gleich noch Redezeit und dann hoffentlich einen ruhigen Abend. Vielleicht schaffen wir auch noch eine Folge unserer neu angefangen Serie. Danke fürs Anschauen und Mitlesen! 



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!

3 Kommentare:

  1. Was für ein voller und trotzdem schöner Tag, liebe Caro. Kein Wunder, dass du am Nachmittag schon durch bist. Und trotzdem hat jeder einzelne Punkt auf deiner Tagesliste seine Berechtigung.
    Ich wünsche dir viel Kraft und genügend Auszeiten, denn auf lange Sicht ist das ganz schön anstrengend.
    LG von TAC

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  2. Danke, Carola, das ich an deinem Tag dabei sein konnte😘
    Habe ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße *rena*

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  3. Ich mag es immer besonders, bei Deinem 12 von 12 vorbei zu kommen. Dieser Tag scheint aber ganz besonders gefüllt gewesen zu sein. Man hat das Gefühl, selbst mit dem verfrühten Aufstehen hattest Du keine Zeit. (Denn die wenige ging für den Beitrag hier dann noch drauf) Aber ein schöner Tag, ...ich liebe das Feuerwehrauto auch sehr.
    Liebe Grüße und gute Woche
    Nina

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