Dienstag, 28. Dezember 2021

Weihnachten mit einer frischen Brise


Am 23. Dezember fing es an, zu schneien. Mit den Fahrrädern kämpften wir uns in der Dämmerung quasi durch den Schneesturm in die Innenstadt, um mit Vanessa von MVliebe mit Glüh-Gin und Kinderpunsch auf den Abschluss eines tollen Jahres und das Weihnachtsfest anzustoßen. Die Kinder waren begeistert und freuten sich auf ein weißes Weihnachtsfest.

Am nächsten Morgen sah es gar nicht mehr danach aus. Es war wieder wärmer geworden. Draußen war es grau und Regen setzte ein. Ich wollte mit dem Fahrrad für ein paar letzte Besorgungen in die Innenstadt fahren. Doch im Matsch schlingerte ich und musste weite Teile der Strecke schieben. 

"Markt und Straßen stehn verlassen..." an das Gedicht musste ich beim Anblick des Marktplatzes denken. In Windeseile war der Weihnachtsmarkt abgebaut worden. Der einzige, der in der Adventszeit noch in ganz Mecklenburg-Vorpommern stattfinden konnte. 


Die Zubereitung des obligatorischen Kartoffelsalates haben in diesem Jahr die Kinder und der Liebste übernommen. Weil ich wieder täglich gegen 5 Uhr wach war, durfte ich in der Zwischenzeit einen Mittagsschlaf machen.

Gegen 15:30 Uhr fuhren wir zur Christvesper in unserer Gemeinde. Die war klein und fein und zur Freude der Kinder, die immer nicht so gut abwarten können, nicht allzu lang. 

Gegen 17 Uhr bimmelte zu Hause das Glöckchen zur Bescherung. Nachdem wir "O du fröhliche" gesungen hatten, wurde reihum und immer nacheinander ausgepackt. Wieder waren alle Geschenke in Beuteln oder Tüchern aus Stoff verpackt. Das hatten der Liebste und ich vorher an einem schönen Abend bei Musik vom Plattenspieler gemeinsam gemacht. 

Gut anderthalb Stunden später waren alle glücklich und zufrieden mit ihren reichen Gaben. Es gab Lego, Computerzubehör, Kreativmaterialien, viele Bücher, Schmuck und Puppenküchenutensilien. Weil alle während der Bescherung schon von ihren bunten Tellern genascht hatten, war der Hunger auf Würstchen und Kartoffelsalat gar nicht so groß. 



Am ersten Feiertag versprach schon der Sonnenaufgang bei klarem Himmel einen ganz tollen Tag. 


Nach dem Frühstück spazierten der Liebste und ich in die Stadt. Unser erster Anlaufpunkt war das Testzentrum in der Markthalle. In der Kulisse eines eigentlich nie stattgefundenen Weihnachtsmarktes wurden aus einer Bude heraus Nasenabstriche vorgenommen. Vorher konnte man sich online registrieren und einen Termin dafür buchen. Das Testergebnis kam kurz darauf per E-Mail. 

Wir genossen den Anblick des Hafens bei strahlendem Sonnenlicht und Glitzerschnee. Das Wasser im Hafenbecken trug eine dünne Eisschicht. 



Das Testergebnis brauchten wir für unseren Besuch im Schabbellhaus. Nach den Feiertagen sollte das Museum wieder für unbestimmte Zeit schließen, deshalb wollten wir uns noch eine letzte Führung gönnen.

„Die Schabbells und das Weihnachtsfest“ hieß das Thema im Museum. Während die (für uns fiktive) Ratsherrenfamilie drüben in der St. Nikolaikirche zur Weihnachts-Messe war, durften wir mit fünf anderen Besucherinnen und Besuchern in fast alle Ecken des Hauses schauen. Wir erfuhren, was im 16. Jahrhundert wohl für Speisen auf dem Tisch kamen, welche Kleidung getragen wurde, wer die Geschenke brachte und ob ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Das war ein sehr schöner Vormittag.



Zu Hause gab es erst das Feiertagsmittagessen und später das festtägliche Kaffeetrinken, wo ich meistens nochmal extra schön dekoriere. Auf dem Lieblingskuchen der Familie wuchs diesmal ein kleiner Wald aus selbstgemachten Schokoladen-Tannen. 







Am zweiten Feiertag sagte der Wetterbericht für den ganzen Tag klares Wetter und Sonnenschein voraus. Perfekt für einen Ausflug ans Meer! Wir packten alle warmen Sachen ein, die wir hatten, denn es war knackig kalt. Gefühlt minus 15 Grad!

Gleich nach dem Gottesdienst in unserer Gemeinde fuhren wir nach Kühlungsborn. Der Große war schon einige Jahre nicht mehr dort, deshalb wählten wir diesen Ort an der Ostsee aus. Wir hatten ein paar schöne Stunden dort. Wir besuchten die Lieblingsspielplätze der Kinder und liefen durch den Wald und am Strand entlang.

Es war wirklich kalt aber zum Glück nicht windig. Himmel und Wasser waren wunderbar blau. Die Ostsee rauschte leise und trug einen feinen Saum aus Eis. Wir holten uns Kaffee und Kakao im Pfandbecher und zum Schluss gab es Fischbrötchen auf die Hand für alle. Ein prima Festtagsessen, finde ich. 



Das hier muss ich unbedingt noch zeigen: das Mutzelchen hat dem Großen Wismar für die Tasche gestaltet. Aus lufttrocknender Modelliermasse. In einer Streichholzschachtel. Damit er an uns denkt, wenn er wieder durch die Welt reist. Süß, oder?!



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!



5 Kommentare:

  1. Danke liebe Carola für die schönen Einblicke in dein Familienleben und in deine Stadt. Seit ihr in Wismar wohnt, darf auch mein Mann immer wieder Fotos schauen, weil wir beide so begeistert von deiner Stadt sind. Leider leben wir zu weit weg, um einfach mal einen Ausflug auf einen Abstecher in die Kaffeebar oder in den Hafen, auf ein Fischbrötchen zu machen. Ich wünsche dir entspannte Ferientage und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes und zuversichtliches neues Jahr. Herzlichst Christa aus Österreich

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  2. Liebe Carola,

    deine Große rührt mein Herz. Was für eine wunderschöne Idee für den großen Bruder! Ich freue mich sehr über deine wunderschönen Bilder und dass ihr so ein tolles Weihnachtsfest hattet. Bei deinen Erzählungen von Kühlungsborn musste ich ein bisschen seufzen, vielleicht schaffen wir es im nächsten Jahr mal wieder dorthin. Meine Große spricht immer noch von der Molli-Bahn...

    Ich wünsche euch ganz wundervolle, erholsame Ferientage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich freue mich schon jetzt auf ein echtes Wiedersehen im neuen Jahr!

    Liebe Grüße vom kleinen Hof am Meer,
    Ruth

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  3. Liebe Carola, das liest sich sehr schön ruhig und unaufgeregt.
    Genießt die letzten Tages des, Jahres und kommt gut ins Neue.
    LG von TAC

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  4. Die dunkelblaue Tischdecke mit den farbigen Kristallgläsern – das sieht so festlich aus. Das und die vereiste Muschel sind meine Lieblingsbilder.

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  5. Wismar in der Streichholzschachtel ist ja wirklich ein wunderbares Geschenk, und die Fotos von Eurem Wochenende sind so schoen.
    Ich wuensche einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

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