Sonntag, 4. Juli 2021

Erstes Juliwochenende


Zum Frühstück am Samstag saßen mal wieder all meine fünf Kinder am Tisch. Der Große das erste Mal überhaupt in der neuen Wohnung in Wismar. Endlich braucht er nicht mehr auf einer Matratze im Wohnzimmer oder bei seinen Brüdern im Zimmer schlafen sondern hat bei uns sogar einen eigenen Rückzugsort für sich. 

Nach dem Frühstück drängelte der Liebste so. Um 10 Uhr wollte er mit mir bei der Fika Kaffeebar sein. Er hatte mich schon darauf vorbereitet, dass wir etwas vorhaben. Aber dass es so dringend sein würde, ahnte ich nicht. 

Als wir in der Altstadt um die Ecke bogen, entdeckte ich vertraute Gesichter. Damit hatte ich ja nun wirklich nicht gerechnet! Eine befreundete Familie aus Hamburg war extra wegen meines Geburtstages angereist. Ich heulte sofort los. Da flossen in dem Moment nicht nur Tränen der Freude sondern auch der Anspannung, der Sehnsucht und der ganzen aufgestauten Gefühle des letzten Jahres aus mir raus. Das waren jetzt auch die ersten außerfamiliären Menschen, die ich wieder umarmte. Ganz fest!

So eine schöne Überraschung! Wir bestellten Kaffee für alle und ein erstes oder zweites Frühstück in Form von Zimtschnecken oder Schokocroissants. Dann machten wir uns auf in die Innenstadt. Unsere liebsten Orte durften wir zeigen und auch Wismar von oben von der Aussichtsplattform aus.



Nach zwei Stunden trennten wir uns kurz für eine Mittagspause. Der Liebste und ich kauften fürs Mittagessen für die Kinder einen Berg Tortellini aus der Kühltruhe ein. Nach dem Mittagessen machten wir die Wohnung ein bisschen fein, denn am Nachmittag sollte unser erster Kaffeebesuch zu uns kommen.

Der Liebste holte die befreundete Familie in der Innenstadt ab. Es ist seit 20 Jahren sein Arbeitskollege mit Frau und der erwachsenen Tochter. Ich kenne sie alle nun seit 12 Jahren. Auf dem Weg besorgte der Liebste noch Kuchen im Café Glücklich. Sehr viel Kuchen. 

Zu Hause machten wir einen Wohnungsrundgang und saßen dann gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen. Die Kinder haben gespielt und nach ein paar Stunden gingen wir glücklich und zufrieden auseinander. 




Am heutigen Sonntag durfte ich einen Ausflug machen. Und zwar wünsche ich mir schon seit dem letzten Jahr, dass ich den preisgekrönten Film "Nomadland" sehen kann. Ich liebe Frances McDormand so sehr! Nach allem, was ich über den Film schon gehört und gelesen habe, weiß ich, das ist genau der richtige Film für mich.

Und weil der Film leider im einzigen Kino in Wismar nicht läuft, fahre ich dafür extra nach Schwerin. Ja, auch bei dem herrlichen Wetter. Ja, sogar tagsüber. Ja, auch ganz alleine. 

Vor der halbstündigen Bahnfahrt mache ich kurz Halt an der Fika Kaffeebar. Mit meinem Becher Kaffee setze ich mich an der Schweinsbrücke gegenüber vom Schabbellhaus ans Wasser, beobachte das leuchtende Grün, Möwen und Menschen, höre das Orgelspiel aus der Kirche hinter mir und die Glocken von den großen Türmen.



In Schwerin angekommen, habe ich bis der Film beginnt noch etwas Zeit. Ich war noch nie in Schwerin. Nur einmal kurz am Stadtrand, als wir vor vielen Jahren mal Omas Bruder besucht haben. 

Die Innenstadt ist ganz schön, mich zieht es aber zum Schweriner Schloss. Das will ich kurz mal sehen. Tatsächlich ist das ganz imposant. Ich werde auf alle Fälle nochmal mit der ganzen Familie wiederkommen.



Im Kino geht es ganz fix: mein Online-Ticket wird gescannt, dann kann ich in den Kinosaal gehen. Nur acht andere Gäste sind mit mir im Saal. Am Platz können die Masken abgenommen werden. Hach, endlich wieder Kino!

Der Film ist, wie erwartet, einfach wunderbar. Ich stehe auf solche leisen, scheinbar ereignislosen Geschichten, in denen sehr unglamourös einfach Menschen bei ihrem Tun und Erleben begleitet werden. Frances McDormand ist wie immer vertraut großartig. In ihrem Gesicht kann man alles ablesen. Jeden Schmerz, jede Erinnerung, jede kleine Freude. 

Der Blick auf die modernen Nomaden in Nordamerika, die in Autos leben und von Job zu Job fahren, ist liebevoll, ehrlich, aber nicht wertend. Die Bilder der weiten Landschaft sind atemberaubend schön. Die Kameraführung fällt mir sehr positiv auf. Die Musik ist für meinen Geschmack einen klitzekleinen Tick zu dick aufgetragen. Ich mag den Film sehr und werde ihn mir sicher auch noch öfter ansehen. 



Am Abend bin ich wieder zu Hause. Der Liebste hat mit den Kindern einen schönen Ausflug in die Umgebung gemacht. Jetzt hat er noch zwei Wochen Urlaub. 

Eigentlich wären wir in dieser Zeit wie jeden Sommer an die Schlei gefahren. Wegen des kostenintensiven Umzugs fahren wir aber erst im nächsten Jahr wieder dort hin.


Noch mehr Einblicke in Familienwochenenden werden drüben bei Alu und Konsti gesammelt. 


 

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!

 



6 Kommentare:

  1. Liebe Carola,
    nachträglich die herzlichsten Glückwünsche zu deinem Geburtstag und die besten Wünsche für das kommenden Lebensjahr.
    Es klingt so, als ob du ein rundum schönes Wochenende hattest. Den Film möchte ich auch noch sehr gerne sehen! Er steht schon seit einigen Monaten auf meiner Liste.
    Ich war am Donnerstag zum ersten Mal wieder im Konzert. Da habe ich tatsächlich ein paar Rührungstränen vergossen. Es war so schön zu sehen, mit welcher Begeisterung und Freude die Band gespielt hat.
    Dir und deiner Familie wünsche ich wunderschöne Ferien in der neuen Heimat. Sicherlich werdet Ihr schöne Dinge unternehmen und entdecken!
    Wir haben noch 3,5 Wochen Schule, aber dann warten hoffentlich auch erholsame Ferien auf uns.
    Ganz liebe Grüße,
    Kathrin aus dem Südwesten

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    1. Vielen lieben Dank, Kathrin!

      Ja, Live-Musik ist doch noch etwas anderes.

      Haltet durch und genießt dann Eure Ferien!

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  2. Hach, du warst ja bei uns in Schwerin! Wenn du das nächste Mal kommst, verrat ich dir gern ein paar Lieblingsorte, die verstecken sich hier manchmal ein bisschen 😉. Ganz liebe Grüße Maren

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  3. Ich freue mich sehr, dass es Ihnen gut geht.

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