Sonntag, 14. März 2021

Kinder, kommt kochen!


Ich gebe zu, ich finde kochen mit Kindern kniffelig. Die Küche ist zu voll und alles dauert viel länger. Und hinterher sieht es aus! Da sind Geduld und eine ordentliche Portion Gelassenheit gefragt. Habe ich nicht immer. Ich muckel ganz gerne nur für mich in der Küche herum und freue mich, wenn es hinterher allen schmeckt.

Doch ich finde es wichtig, dass meine Kinder möglichst in alle Prozesse rund ums Essen einbezogen werden. Das fängt schon damit an, dass wir oft zusammen einkaufen gehen. Wir entdecken gemeinsam verschiedene Lebensmittel. Manchmal nehmen wir etwas mit, was wir noch nicht kennen. Dann gibt es zu Hause eine Verkostung.

Auch durch die Lieferung unserer Abokiste lernen wir ab und zu neue Obst- oder Gemüsesorten kennen. Wir haben eine gemischte Kiste abonniert, die je nach Saison und Verfügbarkeit befüllt wird. Und wenn die Lebensmittel schonmal da sind, müssen sie auch verarbeitet werden. Im Idealfall sind die Lebensmittel regional und saisonal. 

Wenn Kinder bei der Zubereitung der Mahlzeiten mithelfen dürfen, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch gerne mitessen. 


Seit einem Jahr koche ich nun schon tagtäglich für die ganze Familie. Nein, täglich habe ich das habe ich in dem Leben "davor" nicht getan. Die Kinder haben im Kindergarten und in den Schulen Mittagessen bekommen. Der Liebste hat mittags in der Betriebskantine gegessen. 

Die Herausforderung ist, das Essen auf die Minute genau auf dem Tisch stehen zu haben. Als der Online-Unterricht im letzten Jahr noch freier gestaltet werden konnte, richtete ich mich vorrangig nach dem Terminkalender des Liebsten. Jetzt haben die beiden Großen einen festen Stundenplan im Online-Unterricht. Die Mittagspause ist genau von 12 bis 12:30 Uhr.

Irgendwann war bei mir in den letzten Wochen die Luft raus. Ich habe immer öfter dieselben Gerichte gekocht oder auf vorgefertigte Lebensmittel zurückgegriffen.

Da traf es sich gut, dass die Kinder gerne mehr in der Küche tätig sein wollten. Besonders die beiden Großen, jetzt 11 und 13 Jahre alt, experimentieren schon ein bisschen länger mit verschiedenen Zutaten. Sie suchen sich Rezepte im Internet oder aus Büchern raus. Zum Beispiel war der Geburtstagskuchen für mich im letzten Jahr sehr super! 



Während der Schulzeit koche ich natürlich weiter, aber an den Wochenenden oder wie jetzt in den Ferien fordere ich die Mithilfe in der Küche und im Haushalt stärker von den Kindern ein. 

Um sie ein bisschen bei der Ideenfindung zu unterstützen, habe ich neulich einen ganzen Schwung Kochbücher angeschafft. Es sind sogenannte Familienkochbücher und auch welche, die sich explizit nur an jüngere Kinder oder Jugendliche wenden.


(alle Links sind Amazon-Partner-Links)

Aus dem Trias-Verlag kommen die beiden Bücher "Das geniale Familienkochbuch" und "Das geniale Familienkochbuch - vegetarisch" von Edith Gätjen. Auf den ersten Blick sind das nicht unbedingt reine Bücher für Kinder. Sie können aber für die ganze Familie echt hilfreich sein. Es sind nur wenige Bilder drin. Die Fülle an Rezepten ist enorm. Jedes Buch enthält fast 400 Rezepte. So viele?! Ja, denn die Bücher sind nach Jahreszeiten, Monaten und sogar Wochen eingeteilt. Es gibt Rezeptvorschläge für jeweils ein ganzes Jahr. Anhand von Wochenplänen mit Einkaufslisten lernt man saisonal und echt abwechslungsreich zu kochen. Zusätzlich gibt es ganz viele Informationen zu verschiedenen Lebensmitteln. Wow, das sind echte Familienschätze!

"Zack, fertig! Ich kann das allein!" von Christiane Kührt findet vor allem der achtjährige Adventsjunge super. Das Buch richtet sich an jüngere Kinder, ungefähr ab dem Grundschulalter. Sie können ganz viel alleine machen und der Herd bleibt sogar aus. Anfangs werden Küchenregeln und das Putzen von Obst und Gemüse erklärt. Das hier ist das erste "Rezept", das der Adventsjunge ausprobiert hat. Jaaaa, das Bärchenkarussell ist bestimmt nicht unbedingt das gesündeste Rezept, hat aber uns allen großen Spaß gebracht :-)


"Das Veggie-Familienkochbuch" von Sara Ask und Lisa Bjärbo ist sehr ansprechend gestaltet. Es enthält wunderschöne große Fotos und viele leckere und familientaugliche Rezepte. Sehr gut zum drin stöbern und Ideen holen. 

Für "Das neue vegetarische Family-Kochbuch" hat die Herausgeberin Bettina Wendland sehr abwechslungsreiche Rezepte von Familien zusammengesammelt. Die sind echt erprobt und oft sehr schnell und einfach zu kochen.  

Mit die meisten Klebezettelchen tragen die Seiten des Buches "Total lecker - Kochen und Backen für Teenies" aus dem DK-Verlag. Die Rezepte sind sehr genau beschrieben. Anhand von kleinen Zeichnungen kann man die Arbeitsschritte beim Kochen nachvollziehen.   

Das neue Lieblingsbuch der Großen aber ist eindeutig "Yummy Veggie! 50 vegetarische Rezepte für Teens" Das ist auch eins der neusten Bücher auf dem Markt und dementsprechend ist es sehr ansprechend gestaltet. Die Aufmachung ist frisch und modern,. Die Fotos sind appetitanregend. Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite ausführlich beschrieben. Wichtig: es werden Zeiten fürs Vorbereiten, Zubereiten, fürs Kochen und Backen, fürs Warten und Abkühlen lassen aufgeführt. 


So sind besonders die Großen in letzter Zeit öfter in der Küche zu finden. Es gab schon leckeres Pesto, japanische Gyoza, Sushi, viel Schokoladenkuchen und Muffins. Toll, oder?!

Manchmal muss ich ein bisschen ommmmmen oder greife den Kindern doch mal ein bisschen unter die Arme, wenn sie mich drum bitten oder wenn ich merke, dass das alles ein bisschen länger dauert. Aber es macht großen Spaß, die Kinder beim Entdecken von neuen Rezepten zu begleiten!