Donnerstag, 2. Juli 2020

Vierundvierzig


Gestern Nachmittag waren das Mutzelchen und der kleine Bruder einkaufen. Danach verschanzten sie sich in der Küche und als sie zwei Stunden später wieder raus kamen, war die Tortenglocke mit Tüchern abgedeckt und die ganze Küche so picobello aufgeräumt, dass man nicht erahnen konnte, was sie da gemacht haben. Aber es duftete sehr gut.

Heute Morgen wachte ich um 8 Uhr auf. Da war die Augustschuppe schon aus meinem Bett geklettert und bei ihren Geschwistern. Der Liebste war gar nicht da, denn er war auf Dienstreise. Ich stand auf, ging duschen und habe extra mein schönstes Kleid angezogen. Dann machte ich mir einen Kaffee und setzte mich mit meiner Tasse ins Schlafzimmer.

Das war die Abmachung mit den Kindern. Sie brauchten freie Bahn für weitere Vorbereitungen. Als meine Kaffeetasse leer war, durfte ich ins Wohnzimmer gucken kommen.

Die Kinder sangen mir ein Lied und waren ganz hibbelig. Die Geburtstagskerze leuchtete. Der alte Kerzenständer sieht kein vierundvierzigjähriges Geburtstagskind vor. Deshalb mussten die Kinder improvisieren.

Das Mutzelchen hat mir ein schönes Bild gezeichnet. Von lieben Frauen, die ich aus dem Internet kenne, waren schon Geschenke mit der Post angekommen. So lieb!

Zum Frühstück gab es dann das Kunstwerk, das das Mutzelchen und der kleine Bruder gestern in der Küche gezaubert haben. Der Schokoladenkuchen war supersaftig. Richtig toll! Das Rezept haben die beiden sich aus dem Internet rausgesucht.


Kurz nach dem Mittagessen traf mein Großer ein. Wir haben uns fast ein halbes Jahr nicht gesehen. Dementsprechend viel hatten wir uns zu erzählen. Er schenkte mir neue Ohrringe. Wir aßen alle zusammen Kuchen und quatschten weiter. Zwischendurch riefen immer wieder liebe Leute an oder schickten mir ihre Glückwünsche übers Internet.

Gegen 18 Uhr traf endlich der Liebste ein. Er war auf dem Heimweg extra noch bei der Gärtnerei und brachte mir einen großen Blumenkübel mit. Dann legte er mir noch mehr schöne Geschenke auf meinen Geburtstagstisch. Von meinem letzten Lebensjahr hat er mir ein richtig hübsches Fotobuch gestaltet. Dann gab es noch ein Paket mit unterschiedlichen Leckereien aus Hamburger Manufakturen. Das Downton Abbey Kochbuch, hach. Und noch etwas Tolles: einen Gutschein für ein Lübecker Museum plus Ausstellungskatalog. Da weiß ich ja, was ich am Wochenende in Lübeck machen kann.

Zum Abendbrot gab es Salat, selbstgeschnitzte Pommes und Hackbällchen aus dem Ofen. Das war ein schöner und gemütlicher Geburtstag. Eigentlich wollte ich in diesem Jahr mal wieder etwas größer feiern. Dann eben beim nächsten Mal.