25. Januar 2021

Um 7:30 Uhr summt der Wecker des Liebsten. Anderthalb Stunden später als früher. Uff, das "früher" ist auch schon fast ein ganzes Jahr her. Ganz genau vor einem Jahr schrieb ich diesen Eintrag hier. Da waren vier von sechs Familienmitgliedern eine ganze Woche sehr krank, was wirklich sehr heftig und ungewöhnlich war. Wenn man heute wüsste, was das damals wirklich war...

Im Fitnessstudio hatte ich mich damals übrigens auch gerade erst angemeldet. Das waren ein paar schöne Wochen. Tja, den Vertrag habe ich dann doch im Herbst gekündigt. Zwei Jahre zahle ich nun dafür. Möp.

Heute jedenfalls bin ich die Letzte im Bad und als ich am Frühstückstisch ankomme, müssen das Mutzelchen und der kleine Bruder schon an ihre Schreibtische zur morgendlichen Videokonferenz gehen. Auch der Liebste fängt an, zu arbeiten. 

Ich trinke meinen Kaffee aus, räume die Küche auf und setze im Brotbackautomaten einen Pizzateig an. Um kurz nach 9 schaue ich mit dem Adventsjungen in seinen großen Umschlag mit den Wochenaufgaben aus der Grundschule. Die Lehrerinnen geben immer Rückmeldung und manchmal müssen auch Kleinigkeiten nachgebessert werden. Wir markieren alle Aufgaben für heute mit bunten Klebezetteln. Dann setzt er sich an den Schreibtisch im Wohnzimmer und fängt an.

Die Augustschnuppe sitzt bei mir am Esstisch und klebt wieder Sticker auf. Ich mache am Laptop Bankgeschäfte und beantworte Mails. Tatsächlich hat die Jüngste im Moment am Vormittag hier zu Hause wenig Möglichkeiten zum Spielen. In jedem Kinderzimmer sitzt ein großes Kind am Computer, lernt, schreibt und hat Videokonferenzen. Im Schlafzimmer sitzt der Liebste von morgens bis abends im Homeoffice. Und im Wohnzimmer sitzt der Adventsjunge, der am leichtesten ablenkbar ist. Bleiben nur noch der offene Essplatz und die Küche. 

Deshalb bin ich froh, dass es heute mal nicht regnet. So gehe ich mit der Kleinen raus und eine Runde um den Block. Wir entdecken die ersten Schneeglöckchen.

Als wir wieder zu Hause sind, bereiten wir die Pizza zu. Zwei große Bleche werden es. Das Gute Laune Gewürz von Sonnentor (Amazon-Partner-Link) ist bei uns ein MUSS! Heute extra viel!

Nach dem Essen spielen die beiden Kleinen miteinander. Als die Großen am frühen Nachmittag fertig sind, gibt es kurz Obst und Kekse. Dann gehen sie mit der Augustschnuppe raus auf den Spielplatz. Ich fahre mit dem Adventsjungen mit dem Fahrrad ins Ortszentrum zu seinem Termin. 

In der Zwischenzeit habe ich Zeit, einen Kaffee im Stehen zu trinken, zur Post zu gehen und im Drogeriemarkt einzukaufen. Die Schreibwarenabteilung dort sieht sehr geplündert aus. Es gibt gar kein Papier mehr, keine Hefte, fast keine Klebestifte, eben so Zeugs, was man gerade so für das Lernen zu Hause braucht. Und Schreibwarenläden haben im Moment ja alle geschlossen.

Zu Hause fällt mein Blick auf meine Postwand. Da kommen immer die aktuellsten Postkarten dran. Die kleine Erinnerung von Kiki's Bären habe ich gleich mal dazugetan. Vielen Dank an die netten Schreiberinnen :-)

Der Liebste hat Feierabend, die Kinder wuseln durch die Wohnung und ich setze mich ins Schlafzimmer an den Schreibtisch. Das Mutzelchen hat von ihrer Freundin den neusten Band von Alea Aquarius (Amazon-Partner-Link) ausgeborgt bekommen. Da das Mutzelchen und der kleine Bruder beide ganz heiß auf die Fortsetzung waren, lesen sie das Buch jetzt gleichzeitig. Sie stellen sich einen Wecker und wechseln sich dann ab. Sie sind fast nicht mehr ohne das Buch anzutreffen.

Zwischendurch machen das Mutzelchen und ich mit einer kleinen Lichterkette ein bisschen Licht für die Augustschnuppe im Puppenhaus. Zum Abendessen gibt es frisches Brot und Salat.

Da wir im Moment keine Serie haben, schauen der Liebste und ich so einige Filme, die schon lange auf unserer Watchlist stehen. Gestern Abend war das zum Beispiel St. Vincent (Amazon-Partner-Link, kostenlos in Prime). Der Film ist immerhin schon von 2014. Bill Murray ist wie immer schrullig großartig, aber sein junger Schauspielpartner Jaeden Lieberher ist auch sehr sehenswert. Der Film ist zum Lachen und zum Weinen und lässt uns darüber nachdenken, wo in unserem Leben (unentdeckte) Heilige zu finden sind. 

Meine heutigen Entdeckungen im Internet:

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird jedes Jahr am 27. Januar begangen. Deshalb verweise ich nochmals auf diese Liste: Gegen das Vergessen: Bücher für junge Leser. 

Schule zuhause - Was Kinder und Eltern jetzt brauchen.

Polylino ist eine App, die einen mehrsprachigen Bilderbuchservice anbietet. Über 270 Bücher wurden in über 50 Sprachen eingelesen. Für einen begrenzten Zeitraum gibt es jetzt einen kostenlosen Zugang zu dem Service. 

So stellt sich die deutsche Astronautin Suzanna Randall die Welt im Jahr 2050 vor. 

"... Mütter sind die gesellschaftliche Gruppe, die die Auswirkungen von Zeitpolitik am stärksten spürt. Mütter sind betroffen, wenn es um politische Entscheidungen rund rund um Kinderbetreuung geht, um die Rückkehr von Teilzeit zu Vollzeit, um die Aufwertung von Sorgearbeit, oder wann der nächste Bus kommt. Mütter sind die, auf deren Schultern die Last der Corona-Krise liegt. Eigentlich müssten Mütter deshalb auch genau die sein, die Zeitpolitik gestalten. Doch sie werden gerade immer unsichtbarer, während sie die unsichtbare und unbezahlte Care-Arbeit leisten und im Privaten verschwinden. Wie soll eine Mutter zwischen Erwerbsarbeit, Homeschooling und Kinderbetreuung dann auch noch die Zeit finden, aktiv Politik zu machen?..." Mütter, schreibt! - Das Problem der Zeitpolitik. 

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!