Mittwoch, 23. Dezember 2020

Weihnachten kann kommen

Als gestern Abend nach der Tagesschau der fast volle, aber offene Becher Schlagsahne aus dem Kühlschrank fiel und somit alle Fächer im vollgestopften Kühlschrank, inklusive Obst- und Gemüseschubladen und Gefrierschrank sowie den ganzen Boden in der Küche vollsaute (Wie viel Flüssigkeit passt bitte in einen kleinen Becher? Und warum vermehrt sie sich wie von Zauberhand außerhalb des Bechers?), haben der Liebste und ich nach der Putz-Sause erstmal die Flasche Eierlikör mit weihnachtlichen Gewürzen geöffnet. Wir haben den Likör stilecht aus dem Becherchen aus Zartbitterschokolade genippt und bei einem Abenteuerfilm unser Weihnachtsfest eingeläutet. 

Zuvor waren wir ausnahmsweise gemeinsam einkaufen. Weil es den ganzen Vormittag wie aus Eimern schüttete, nahmen wir das Auto und fuhren zum allergrößten Supermarkt der Gegend. Da sind die Gänge außergewöhnlich breit, was Abstand halten viel leichter macht. Es war noch angenehm leer. Sogar an den Kassen brauchten wir nicht anstehen. Als wir fertig waren, gab es draußen lange Schlangen. Glück gehabt. Wir kauften alles und noch ein bisschen mehr. Was wir jetzt nicht haben, brauchen wir auch nicht. 

Hunger leiden werden wir auf keinen Fall. Wir haben es so gut! Die Kinder werden wie immer zu viele Süßigkeiten essen, dann aber irgendwann von ganz alleine umschwenken auf Obst und Gemüse. Das finde ich immer faszinierend. Die dritte Kiste Mandarinen, die direkt aus Spanien über Crowdfarming geliefert wurde, ist schon wieder zur Hälfte alle. 

Es wird lauter Lieblingsessen geben, viele, viele Weihnachtsfilme und ab und zu ein Weihnachtsbuch. Es wird trubelig sein, wie immer. Kinder unterscheiden nicht zwischen Wochentag und Wochenende. Und auch an Feiertagen wird genauso getobt, gelacht, geschrien und gestritten wie an anderen Tagen. Ihr Bedürfnis nach Gemütlichkeit und Besinnung deckt sich selten mit dem Bedürfnissen der Eltern. Und so werden wir durch die kommenden Tage navigieren, Aufregung aushalten und vorausschauend  die Stimmung erfassen um sie in für alle angenehme Bahnen zu lenken. Also rechtzeitig rausgehen oder etwas zur Beschäftigung anbieten. 

Ich will jetzt nur noch die Anhänger für den Weihnachtsbaum backen, die Wohnung ein letztes Mal so richtig aufräumen und ordentlich durchsaugen. Morgen Vormittag werden der Liebste und ich uns einschließen und zusammen die Geschenke der Kinder verpacken. Das geht superschnell mit den angesammelten und selbstgenähten Geschenkbeuteln aus Stoff

An Heiligabend kommt der Große. Wir schauen dann zusammen den Online-Familiengottesdienst unserer Gemeinde an. Danach werden wir einen Spaziergang machen. Zuvor werden die Geschenke unter den Baum gelegt. Die Kinder wissen seit ein paar Jahren, dass nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind die Geschenke bringt, sondern dass wir Eltern dafür sorgen. (In dem Zuge haben wir auch gleich den Osterhasen und die Zahnfee abgeschafft.) Wir wollten die Kinder nicht mehr anschwindeln. Seitdem ist das Fest viel entspannter geworden und die Kinder helfen mit, wo sie können. Wir wollen gemeinsam feiern und alle tragen dazu bei.

Der kleine Bruder hat vor ein paar Wochen von seiner Schule ein Keyboard geschenkt bekommen. Eine Taste fehlt und es sollte weggeschmissen werden. Da hat er gefragt, ob er es mitnehmen darf. Seitdem üben alle drei Großen Weihnachtslieder ein. Die wollen sie zwischen dem Überreichen der Geschenke einstreuen. Da freue ich mich drauf. 

Ansonsten feiern wir so wie all die letzten Jahre. Der Liebste und ich und die Kinder. Nun ist fast alles getan. Ich lasse los und versuche, Ruhe und Entspannung zu finden. Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstag! 


 

16 Kommentare:

  1. Weil ich gerade selbst meinen Weihnachtspost für den Blog vorbereitet habe, husche ich schnell bei dir vorbei und möchte dir danke sagen für all deine tollen Beiträge! Als Neumama mag ich deine entspannte Art über die Familie zu schreiben sehr und habe mir schon viel mitgenommen. DANKE!

    Ich wünsche dir und deinen Lieben von Herzen ein wunderschönes Weihnachtsfest und viel Zuversicht für die kommende Zeit!

    Alles Liebe
    nima

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    1. Dankeschön! Bei Dir lese ich auch immer sehr gerne!

      Ich wünsche Dir und Deiner Familie ebenso ein schönes Fest!

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  2. Gut dass Sie nicht in die Kirche gehen. Hier in Bayern drehen die großen Religionsgemeinschaften durch und die kleinen machen eh was sie meinen.
    Schöne Weihnachtszeit mit Ihrer großen Familie wünscht H.

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    1. Online geht das genauso gut. Ich bin froh, dass viele Gemeinden das mittlerweile anbieten.

      Ein schönes Fest wünsche ich!

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  3. Ich wünsche euch ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest. Danke für's Teilhaben lassen und die kleinen Fenster in euer Familienleben.

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  4. Frohe Weihnachten und danke für Ihren Blog. Er macht mir Mut! Habe heute Engelsaugen nachgebacken. Alles Liebe, die M.

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    1. Danke für die Grüße und noch einen schönen Jahresausklang!

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  5. Frohe Festtage mit nicht zu viel Trubel und ein bisschen Ruhe wünsche ich der ganzen Familie. Auch für mich gibt es online-Gottesdienst, aber zusammen mit der Familie hat es sicher eine andere Qualität. Herzliche Grüße, Chrisitne

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    1. Danke für die Grüße! Online ist ja nicht dasselbe aber immerhin konnten wir mal ein paar vertraute Gesichter aus unserer Gemeinde sehen.

      Viele Grüße zurück!

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  6. Auch euch wunderschöne, gesegnete Weihnachten. Genießt die gemeinsame Zeit und macht es euch gemütlich. Das kleine Sahneunglück mit weitreichenden Folgen hätte auch bei uns passieren können.
    Danke für deinen tollen inspirierenden und so wunderbar authentischen Blog!!!
    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    Lydia

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    1. Vielen Dank für die Grüße! Ich komme erst jetzt dazu, zu antworten.

      Ich hoffe, das Weihnachtsfest war schön und wünsche noch einen guten Jahresausklang!

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  7. Das mit der Sahne kenne ich, im 2. Stock im Treppenhaus vom Einkaufskorb gerutscht. Das war ein Schweinkram. Fröhliche Weihnachten Dir und Deiner Familie von Mo

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    1. Oje, das ist echt so blöd sauberzumachen :-/

      Viele Grüße zurück, ich hoffe, das Weihnachtsfest war schön!

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  8. Ich hoffe, ihr habt gerade ein ganz wunderschönes Fest. Ich möchte mich an dieser Stelle für deine wundervollen Einträge und Fotos das ganze Jahr über bedanken. Besonders im Lockdown, für den ich meinen langersehnten Mutterschutz für Homeschooling und -kindergardening geopfert und das Baby in Lockdownzeiten auf die Welt gebracht habe, haben mich deine täglichen Berichte und Linksammlungen sehr aufgemuntert. Das war sehr schön :). Weihnachten halten wir es übrigens wie ihr: Geschenke in selbstgenähten Beuteln und kein Weihnachtsmann, sondern die Eltern. So ist es wirklich viel entspannter und man kommt auch als Elternteil gar nicht erst auf die Idee, den Weihnachtsmann als Druckmittel zu verwenden. Macht es euch schön :). Viele Grüße Maren

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    1. Danke für Deine Worte! Ach, das war sicher auch nicht leicht für Dich in diesem komischen Jahr.

      Genau, das mag ich auch daran: keine Drohungen mit dem Weihnachtsmann wie in meiner Kindheit. Das war blöd, ich hatte immer solch eine Angst!

      Viele Grüße zurück und noch einen schönen Jahresausklang!

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