Jeden Tag ein bisschen Liebe verschenken, heißt jeden Tag ein bisschen Weihnachten haben.
Monika Minder
Frohe Weihnachten! Ich hoffe, Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest! Ich danke für alle Weihnachtsgrüße und auch die schöne Post, die mich erreichte! Ich denke aber auch an alle, die in diesen Tagen vielleicht einsam sind, Heimweh haben, krank sind oder Sorgen haben. Ich wünsche Euch Hoffnung und sende Mut und Zuversicht!
Ich tauche langsam wieder auf aus dem weihnachtlichen Familientrubel. Die Küche ist wieder halbwegs aufgeräumt, der Wäscheberg fast abgearbeitet und die Zimmer mal wieder in einem begehbaren Zustand. Am Computer saß ich selten in den letzten Tagen.
An Heiligabend habe ich am Morgen nochmal Kekse gebacken. Die Dose mit den Engelsaugen war leer. Die Menge im Rezept habe ich gleich verdoppelt. Dann habe ich ganz kurzfristig beschlossen, eine Radtour zu machen. Ich bin eine Runde gefahren und habe dann bei meiner Freundin geklingelt. Das Tütchen mit dem Geschenk stellte ich vor ihre Tür. Kontaktlose Übergabe. Wir unterhielten uns kurz.
Als ich ihr erzählte, dass wir den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr nur online erleben würden (Foto oben von einer Kirche in der Gegend, symbolisch für Weihnachten 2020), dass mir ja eigentlich nicht der Gottesdienst an sich fehlt, sondern die Gemeinschaft mit den Menschen, die mich seit Jahren begleiten, dass ich auch schon an Zoom-Sitzungen im Internet teilgenommen habe, mich das aber eher traurig gemacht hat... da musste ich doch etwas mit den Tränen kämpfen. Ich erkannte, dass ich mich in den letzten Monaten wacker gehalten hatte, aber im Inneren doch mehr angeschlagen bin, als ich dachte.
Zu Hause war ich dann im Verzug. Hatte keine gute Laune. Musste noch Suppe kochen, Kartoffelsalat vorbereiten, Geschenke einpacken, bunte Teller herrichten. Der Liebste übernahm natürlich seinen Teil. Plötzlich war es Nachmittag. Der Große kam zu uns. Wir schauten alle zusammen den Online-Gottesdienst an. Dann ließ ich die Familie alleine einen Spaziergang machen. Ich wollte beim Geschenke-unter-den-Baum-legen nicht hetzen.
Es waren eine Menge Geschenke. Und wirklich fast alles in Stoff. Das machte mich so froh. Es geht beim Einpacken schneller, macht keine Papierschlacht unterm Baum, verstopft nicht die Papiertonne und ist ratzfatz wieder weggeräumt. Ein Gewinn in jeder Hinsicht!
Vor der Bescherung spielten die drei Großen auf dem Keyboard und wir alle sangen dazu. Das war ein sehr schöner Moment. Sie bekamen es alle fehlerfrei hin und waren so stolz!
Die Bescherung dauerte ungefähr eine Stunde. Wir machen das immer nach und nach, so dass jedes Geschenk ausreichend gewürdigt werden kann. Unvergesslich wird die Freude der Augustschnuppe über ihre neue Babypuppe (Amazon-Partner-Link) bleiben. Ich habe ein (unscharfes) Foto von dem Moment, wo sie die Puppe aus dem Geschenkbeutel zieht. Sie lacht ganz begeistert und alle um sie rum lachen von ganzem Herzen mit. Das war so süß!
Das Mutzelchen und der kleine Bruder haben uns allen eine riesengroße Weihnachtskarte gestaltet. In 3D. Die ganze Familie ist drauf, wie wir einen Weihnachtsmarkt besuchen.
Nach der Bescherung gab es natürlich Kartoffelsalat und Würstchen. Viel Hunger hatten besonders die Kinder nicht, weil sie vorher schon von ihren bunten Tellern genascht hatten.
Am ersten Feiertag gab es gegen 10 Uhr Frühstück. Die Scones hatte ich diesmal mit einem großen Ausstecher in Sternform ausgestochen. Ein hervorragendes und vor allem schnelles Weihnachtsfrühstück!
Vormittags habe ich wieder eine Ausfahrt mit dem Fahrrad gemacht. Ui, dass so viele Leute im Naturschutzgebiet unterwegs sein würden, hatte ich nicht gedacht. Teilweise ballten sich die Gruppen ganz schön. Aber das Wetter war mit Sonnenschein und ein bisschen Frost herrlich.
Zum Mittagessen gab es Gulasch. Den Rotkohl hatte ich diesmal mit etwas Lebkuchengewürz abgeschmeckt. Lecker! Zur Feier des Tages gab es auch mal ein halbes Glas Wein.
Als es am Nachmittag dämmerte, machte ich den Kaffeetisch schön. Das mache ich immer besonders gerne. In diesem Jahr hatte ich Sorge, keine Blumen für den Tischschmuck zu bekommen, da ja wegen des "Lockdowns" alle Blumenläden geschlossen waren. Als ich sah, dass der kleine Blumenladen um die Ecke aufhatte, fragte ich einen Tag vor Weihnachten nach. Nur Bestellungen würden ausgehändigt. Quasi verbotenerweise zeigte die Frau mir hinter der Scheibe ein paar Blumenstiele, die sie noch dahatte. Ich nahm sie, für mehr Geld, als ich eigentlich ausgeben wollte, Hauptsache, ich habe Tischschmuck. Nicht ganz nach meinen Vorstellungen und eher unweihnachtlich, aber auch schön.
Auf dem Tisch standen ansonsten noch ein von den Kindern gewünschter Zupfkuchen im Weihnachtslook, Schneemann-Törtchen und viele, viele Plätzchen.
Am Abend hatte niemand richtig Hunger. Ich gestaltete wieder eine weihnachtliche Platte nur aus Obst, Gemüse und Käse. Die wurde doch ganz gut abgeräumt.
Heute Morgen war ich wie immer früh wach. Da hatte ich eine längst überfällige Erkenntnis: ich bin wohl einfach ein Morgenmensch. Aufstehen fällt mir gar nicht schwer. Da schaffe ich am meisten. Jetzt muss ich nur noch dran arbeiten, hinzunehmen, dass andere Familienmitglieder locker drei Stunden länger im Bett liegen bleiben.
Ich ging duschen, machte mir einen Kaffee und setze mich dann mit meinen Weihnachtsgeschenken an den Tisch, um sie mir in Ruhe anzuschauen. Ahhhhh, diese Stille! Nur ich, das Ticken der Uhr, das ungewöhnliche Immergrün und Downton Abbey Teatime* (Amazon-Partner-Links).
Irgendwann kam die Augustschnuppe dazu, holte sich ihr Schüsselchen Müsli ab und ging dann ins Kinderzimmer, die anderen Kinder wecken. Draußen wurde es langsam hell. Kein Regen, wie angekündigt. Dafür frostige Eiskristalle auf Büschen und Gräsern. Die Familie würde mich gar nicht vermissen, deshalb zog ich mich schnell warm an und schnappte mir mein Fahrrad.
Unterwegs bekämpfte ich mein schlechtes Gewissen, weil es mir so egoistisch vorkam, alleine draußen unterwegs zu sein und vor allem so große Freude daran zu haben. Aber es tut mir einfach immer so gut!
Kalt war es heute, ich werde zum Fahrradfahren nochmal andere Handschuhe brauchen.
Als ich wieder zu Hause war, waren alle aufgestanden und saßen am Frühstückstisch. Dann ging es weiter mit dem Rumgeschlumper. Das neue Spielzeug der Kinder war in der ganzen Wohnung verteilt. Das ist einiges an Lego, Playmobil, ein großer Zauberkasten, Bücher, Puppen und noch mehr.
Das Mittagessen holte der Liebste wieder aus Kleinhuis' Gartenbistro auf dem Gut Karlshöhe ab. Dort hatten wir knusprige Enten mit allen Beilagen und Wein vorbestellt. Hier das wohl unromantischste Foto, das jemals von einem Weihnachtsessen gemacht wurde. Aber es war so schön einfach und vor allem lecker!
Am Nachmittag gab es die versammelten Vorräte an Plätzchen und Kuchen von gestern. Nun ist das Fest schon wieder vorbei. Wir haben noch reichlich zu Essen, genug Filme, Spiele und vor allem uns. Deshalb sage ich niemals, wir feiern ganz alleine, "nur" als Familie. Denn es ist das größte Glück, aber auch die größte Herausforderung meines Lebens mit meinem Mann und meinen Kinder zusammensein zu dürfen.
Noch mehr Einblicke in Familienweihnachten sammeln Alu und Konsti.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!