Mittwoch, 8. Oktober 2014

Der Tag danach...

Heute ist der Tag nach Erscheinen meines Interviews. Gestern war ich fast den ganzen Tag unterwegs und konnte die Reaktionen darauf nur über mein Handy verfolgen. Rund 7000 Mal wurde gestern allein mein Blog hier aufgerufen. Wie es drüben aussieht, weiß ich nicht.

Ein bisschen fühle ich mich wie nach einer rauschenden Party. Quatschen, lachen, trinken, tanzen... und ein kleiner Kater am nächsten Tag. Der Text wurde sehr oft auf Twitter und Facebook geteilt und viel kommentiert. Ich habe fast alles gelesen. Ich bekam viel Zuspruch und sehr nette Worte. Aber auch die kritischen Stimmen sind mir nicht verborgen geblieben und die beschäftigen mich.

Missverständlich war meine Aussage: "...dass es nach dem ersten, und erst recht nach dem zweiten, nach dem dritten Kind immer einfacher wird...". Wie jetzt? Was soll da einfacher werden? Die ganzen Termine wie Elternabend, Kinderarzt, Schwimmkurse etc.? Die vielen Kinderkrankheiten? Die Kinderbetreuung? Die knappe Zeit als Paar? Die Ausflüge und Urlaube? Der enge Wohnraum? Das Geld?

Ich habe das ungeschickt formuliert. Die äußeren Bedingungen sind es natürlich nicht, das habe ich im Interview auch anklingen lassen. Nein, die werden komplizierter. Wer schon länger bei mir mitliest, weiß, wie auch wir im Alltag jonglieren müssen.

Ich habe von mir persönlich geredet und kann sagen, dass ich mich in meiner Rolle als Mutter sicherer fühle und deshalb das Leben mit vielen Kindern tatsächlich für mich immer einfacher wurde. Es geht um meine eigenen inneren Bedingungen. Ich mache mir nicht mehr so einen Kopf um schlafen, füttern, wickeln, basteln, beschäftigen. Ich laufe nicht den neusten Trends hinterher. Ich weiß, ich darf auch mal einen Elternabend schwänzen. Und ich weiß, dass die gemeinsame Zeit mit den Kindern im Nu verfliegt.

Ob ich meinen Kindern noch etwas "bieten" kann, liegt in der Definitionssache, was mit "bieten" denn gemeint ist. Meine Kinder haben liebende Eltern, Geschwister und Freunde, ein ganz okayes Wohnumfeld, sehen ein paar Mal im Jahr das Meer, haben eine Wand voller Bücher und jeden Tag den Tisch reichlich gedeckt. Ich finde, das ist schon ganz schön viel.

Dass Beraterberufe rund um die Elternschaft entstehen, ist ein Phänomen unserer Zeit, in der sich die Familienstrukturen verändern. Das meinte ich nicht negativ. Ich arbeite ja selbst in einem sozialen Beruf und sehe, dass in dem Bereich großer Bedarf da ist.

Und ja, auf den Fotos war zu sehen, dass unser Küchenschrank mit einem Band gesichert ist. Der Adventsjunge geht einfach überall ran ;-)

14 Kommentare:

  1. Ich hätte den Satz sofort genau so unterschrieben. :-)

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  2. War für mich nicht missverständlich ;-)
    LG, Micha

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  3. Ich fand das interview total interessant und finde nicht dass es missverständlich war.ich denke auch dass du deinen kindern mehr bietest mit eben zeit und liebe und gemeinsamen erlebnissen als mit dem was andere vielleicht unter "bieten" verstehen.ich finde ihr könnt euch so wie ihr als familie lebt und seid glücklich sein und das kommt auch so rüber.

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  4. Liebe Carola,
    dein Blog gehört zu meinen Lieblingsblogs, weil ich deine positiven, vielseitigen, inspirierenden Texte, deinen Blick für das Schöne und deine durchdachte Kritik sehr mag :)
    Auch das Interview habe ich sehr gerne gelesen. Ich kann gut verstehen, wenn man im Nachhinein gerne noch mal schnell was genauer erklären möchte, was man spontan gesagt hat und was andere anders verstanden haben, als man es meinte, ich wollte nur auch sagen, dass der Text das - meiner Meinung nach - nicht nötig hat :)
    Herzliche Grüße, Fanny

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  5. Ich habe da auch nichts missverstanden. Wir haben selber 3 Kinder und es ist schön, wie man mit jedem Kind selbstbewusster wird, das man bei neusten Trends nicht mehr mitlaufen muss:)
    Und was ihr euren Kinder bietet, ist soooo viel mehr, als von einigen gedacht!

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  6. Liebe Carola,Ich lese sehr gerne hier bei Dir,vor allem wegen deiner natürlichen Art,die Dinge zu sehen und es fühlt sich einfach echt an.Danke dafür!
    Das Interview hat mir noch mal eine andere Perspektive auf dich gegeben,ich finde es schön ,wie herrlich ehrlich du bist!Liebe Grüße

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  7. Liebe Carola!
    Ich habe dich so verstanden, wie du es hier auch nochmal erläutert hast. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich nicht nur den Ausschnitt "Interview" kenne, sondern hier schon monatelang deinen Gedanken folge. Das Interview war eine schöne Ergänzung zum Blog. Von daher: Danke für diesen weiteren Einblick in dein Leben! Beste Grüße, Julia

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  8. Liebe Carola, mir hat das Interview super gefallen. Ich bin über die Herzdamengeschichten auf deinen Blog aufmerksam geworden und finde es schön, wie du deinen Alltag mit uns teilst. Ich bin mit meinen beiden Kleinkindern oft überfordert und von einer Mutter wie dir zu hören, beruhigt und macht Mut.
    Komisch, dass immer so viele Missverständnisse aufkommen, die dann zu Kritik und Beurteilung führen, wenn man einen langen Text über sein Leben veröffentlicht. Ich fands toll!

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  9. Das war vielleicht interessant; endlich mal so viel Persönliches von Dir zu erfahren incl. der Fotos. Einfach toll! Danke dafür. Ich schaue ja täglich bei Dir vorbei und bin schon länger ein absoluter Fan Deines Blogs und Deiner Familie. Du machst für meinen Geschmack sehr viel richtig (in Bezug auf die Kinder, die Ernährung, die Beschäftigung in der Freizeit und, und, und), und ich hatte natürlich schon ein Bild von Dir, aber jetzt wurde das sehr schön komplettiert. Schöner Artikel. LG und bis bald - Elke

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  10. Ich fand deine Worte auch überhaupt nicht missverständlich. Es war klar zu verstehen, was gemeint ist - der Alltag an sich und der "Umgang" mit Kindern werden einfachen, weil = Routine. Aber manche verstehen es eben so, wie sie wollen. Mach dir kein Kopf drum ;). Wir haben euch 6 lieb.
    GLG Julia

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  11. Ich denke, wenn man frustriert ist, kann man alles missverstehen, da wuerd ich mir solche Bemerkungen nicht so sehr zu sich nehmen. Ich bin Mutter von zwei Kinder, und ich bin damit einverstanden, beim zweiten Mal ist viel einfacher, schade dass wir kein drittes haben, (da muessen zwei Partner es wollen), aber wenn ich die Bekannten beobachte, bin ich auch dieser Meinung.
    Liebe Gruesse
    Beata

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  12. Als Mutter von drei Kindern war für mich nichts missverständlich, gut gemacht! Obwohl ich beim täglichen Lesen manchmal denke " meine Güte, dass habe ich doch bereits durchlebt" mach einfach weiter so, Du hast noch ein viertes Kind und meine Drei sind schon erwachsen. Ich lese weiterhin gern bei Dir.

    LG aus Berlin, weile hier bei meinem Sohn, in der Stadt, die du auch so gern magst.
    Heidrun

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  13. Liebe Carola,

    ich habe deine Aussage auch genau so verstanden und du hast mir damit sehr viel Mut gemacht!

    Danke dafür!

    LG
    Karo

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