Dienstag, 25. März 2014

Nebenan 29 - Hebammenedition

Knapp 6 Wochen nach Bekanntwerden, dass Hebammen ab nächstem Sommer ohne Versicherung dastehen und somit ihren Beruf nicht mehr ausüben dürfen, ist die Situation immernoch unklar.


Wie ist der aktuelle Stand? Hier eine Analyse der Bundestagsdebatte vom 20.03.2014.

Eine rechtlich verbindliche Petition beim Deutschen Bundestag kann hier mitgezeichnet werden. 

Und auch nach so vielen Wochen geistern Halbwahrheiten durch die Medienlandschaft, die es unglaublicherweise sogar bis in die Tagesschau schaffen. Der fragliche Beitrag wurde mittlerweile aus der Mediathek entfernt. Ein offener Brief an die Verantwortlichen stellt klar.

Vielleicht waren die Hebammen zu ehrlich?

Dann geht doch einfach ins Krankenhaus! müssen sich viele Eltern anhören. Doch damit ist es nicht getan.

Auf Sylt können Frauen nicht mal mehr ins Krankenhaus gehen, weil die Geburtsstation Anfang des Jahres geschlossen wurde. Ein Kind kam deshalb gänzlich unbegleitet zu Hause zur Welt. 

Viele Hebammen sind allerdings ganz froh, dass es so gekommen ist, da die Situation schon seit vielen Jahren immer schwieriger wird. Hebammen- wollt Ihr sie wirklich? Na dann los!

Erinnert sich noch jemand an die Familienhebammen? Dieses bundesweite Programm sollte 2012 gestartet werden, eben weil Hebammen wichtige Arbeit zur Unterstützung von Familien leisten.

Als mein Mutzelchen mich neulich fragte, warum es denn nicht auf Plakaten steht, dass es bald keine Hebammen mehr gibt, war sie nicht die Einzige mit dieser Idee. Der Fotograf Björn Schönfeld, der seit Anfang des Jahres Hebammen für sein Projekt "Das erste Gesicht" portraitiert, hat es geschafft, dass ab Anfang Mai bundesweit Plakate zum Thema zu sehen sein werden. Spenden dafür sind jederzeit willkommen.

Hebammenhilfe steht übrigens jeder Frau, jeder Familie, von den ersten Schwangerschaftsanzeichen zu. Denn: Ein bisschen schwanger gibt es nicht.





4 Kommentare:

  1. Hallo Carola! Oh ja... da schwillt auch mir der Kamm! Ich hatte eine wunderbare Hebamme, die sich liebevoll und fürsorglich vor und auch nach der Entbindung um uns gekümmert hat. Ich bin ihr immernoch dankbar für die lehrreiche Unterstützung! Und es wäre ein Verlust für alle werdenden Mütter, wenn dieser Berufsstand so unterdrückt werden würde. Ich glaube, vielen ist gar nicht bewusst, was es für den Start ins Leben und für das Familie-werden für Auswirkungen haben wird. Viele Grüße aus Berlin ;-) Jana

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  2. Hallo Carola,
    vielen Dank für dein Engagement zu diesem wichtigen Thema. Ich selbst habe zwar keine Kinde, aber wenn ich mir überlege ich sollte in ein Krankenhaus gehen, wo man nicht weiß welche Hebamme man zugeteilt bekommt, da wird mir ganz anders. Ich habe die Petition unterzeichnet und hoffe wirklich, dass sich die Situation für die Hebammen und damit auch für die werdenen Mütter und Väter zum Guten verändert.
    Viele Grüße aus Dresden
    Mandy

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  3. Wenn ich daran denke, wie eine Schwangerschaft, eine Geburt, ein Wochenbett ohne Hebamme aussieht, könnte ich heulen. Angst macht sich breit. Habe schnell die Petition unterschrieben. Danke für Deine tollen Posts zu dem Thema.

    Lieben Gruß, Anja

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  4. In der Sonntagsausgabe der FAZ stand ein Artikel über die Situation der Hebammen. Da war auch zu lesen, daß es für freiberufliche Hebammen auf einen Nettostundenlohn von 8,50 Euro - also gerade mal den Mindestlohn - rausläuft. Das finde ich skanalös. Warum regt sich darüber niemand im Zuge des Hebammenprotests auf. Frauen mit einer hochqualifizierten Ausbildung bekommen 8,50 Euro pro Stunde. Warum lese ich darüber nichts bei all den Bloggerinnen, die sich mit den Hebammen soldidarisieren wollen?

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