Montag, 23. November 2009

Kalter Schnullerentzug

Kalter Schnullerentzug für das Mutzelchen.

Seit wir vor 4 Wochen die Stäbe aus ihrem Bett entfernt haben, zeigt das Mutzelchen uns jeden Tag, wie lange sie Abends so durchhalten kann.

Wir hatten von Anfang an nie Probleme mit den Schlafenszeiten. Wir haben Rituale, die wir jeden Abend wiederholen. Zähneputzen, Ausziehen, Wickeln, Eincremen, Vorlesen, Zudecken, Streicheln, Nachttlicht, Tür auf oder Tür zu... Wir kennen die verschiedenen Ansätze, wie man sein Kind zum Schlafen bringt.

Aber jeden Abend steht hier dasselbe Stück auf dem Spielplan. Mutzelchens Auftritt beginnt gleich nach dem Ausknipsen des Lichtes. Egal, wie müde sie vorher war - sie kommt aus ihrem Zimmer raus und rennt fröhlich den Flur rauf und runter. Wir bringen sie zurück. Ohne Worte, damit sie nicht denkt, sie bekommt Aufmerksamkeit für ihr Tun. Mit freundlichen Worten, damit sie merkt, daß wir sie ernst nehmen als liebende Eltern. Irgendwann dann schimpfen wir doch, weil wir einfach total genervt sind und uns eine bessere Abendgestaltung vorstellen können. So kann das 2 Stunden gehen.
Der Schnuller war so gut wie abgewöhnt, da wurde der kleine Bruder geboren. Klar, da brauchte das Mutzelchen den Schnuller doch wieder öfter. Immer öfter auch am Tag. In den letzten Wochen hat sie ihre Schnuller nur noch zerbissen. Ich habe ständig neue Schnuller gekauft. Der Schnuller spielte plötzlich eine zu große Rolle. Abends schmiss sie uns das Ding vor die Füße oder suchte ihn ständig oder warf ihn hinters Bett.

Vor drei Tagen, nach dem 20. Mal hin- und herrennen war ich irgendwann so genervt, da bin ich mit Mutzelchen zum Mülleimer gegangen und hab den Schnuller dort reingepfeffert. Klappe zu und Ende. 2 Nächte waren für das Mutzelchen und uns etwas schwerer. Aber nun hat sie den Bogen raus! Sie braucht keinen Schnuller mehr! (Pädagogisch wertvoll geht anders, ich weiß.)

Und wie der Schnullerentzug beim kleinen Bruder schließlich vonstatten ging, steht hier.

15 Kommentare:

  1. Es zerreißt einen das Herz und das genau das, was ich am Elternsein hasse, den Böse-Eltern-Part. Aber offensichtlich müssen wir da alle durch, auch die Kinder, alles andere ist wahrscheinlich unrealistisch.

    AntwortenLöschen
  2. Ohje, das kenn' ich doch von unserer Großen. Der Deal war, sie bleibt im Zimmer, darf aber noch Licht anhaben und "lesen". Letztlich haben wir ca. eine Woche lang abwechselnd vor der Tür gesessen und sie von dort wieder ins Zimmer geschafft. Teils ging es liebevoll ruhig, teils mit toben (logisch, oder? :)). Nach der Woche ging es problemlos. Sie hat abends im Zimmer noch etwas gespielt, dann wurde das Licht ausgemacht und geschlafen. Ich wünsche euch, daß diese anstrengende Phase bald hinter euch liegt.
    LG Andrea

    AntwortenLöschen
  3. Dafür hatten wir mit dem großen Drama ohne ende was das einschlafen angeht.. Und auch heute noch, wo die mini fast 5 ist, schafft sie es einem abends, mit ihren minütlichen "ich hab durst, ich muss pipi, sagt ihr mir bescheid?, du SOLLST bei mir kuscheln, du SOLLST ABER..." aktionen, den letzten nerv zu rauben!!!!
    ..aber irgendwie wachsen die nach ;)

    AntwortenLöschen
  4. mist, da fehlt der halbe Text :( da stand eigentlich noch das wir bei der mini widererwarten NULL Drama hatten als der schnuller ging...

    AntwortenLöschen
  5. Leider war bei uns auch nur der "kalte Enzug" die Lösung. Mein Mamaherz hat geblutet, aber nach 2-3 Nächten wurde nie wieder danach gefragt.

    Einmal müssen wir da wohl noch durch. (Gebe die Hoffnung nicht auf, dass es eine sanftere Lösung für uns gibt)

    Gruß Sabine

    AntwortenLöschen
  6. Guten morgen! Also bei uns war das auch so ein Drama mit dem in Bett gehen. Irgendwann merkte ich das der Kleine einfach noch ein bisschen Kuscheln wollte. Seit ich mich abends noch ein bisschen mit ins Bett leg ist das alles besser geworden. Manchmal schläft er gleich dabei ein, manchmal auch nicht. Aber es ist dann OK. Der Kleine hat schon immer Probleme muss ich dazu sagen beim einschlafen, er muss immer Rummzappeln und hält sich dabei selber wach. Wenn ich dabei liege geht es viel besser.
    Ich hoffe ich konnte dir helfen!
    Sabine

    AntwortenLöschen
  7. Ganz ehrlich, wir haben unser großes Töchterchen immer wieder konsequent ins Bett verfrachtet, gerne noch mal kurz umarmt und ein Küsschen gegeben. Hat zwar eine gefühlte Ewigkeit gedauert, aber inzwischen klappts super. Sei ein wenig geduldig, eines Tages wirds wie von selbst gehen.
    Bis dahin gute Nerven!

    AntwortenLöschen
  8. Ich habe mich in der Phase neben das Bett gesetzt und bei jedem Aufrichten des Kindes darauf bestanden, dass es sich wieder hinlegt. Das dauerte am Anfang etwas länger, ging am Ende aber immer schneller bis ich rausgehen konnte.

    AntwortenLöschen
  9. Den Schnuller haben wir wirklich ganz schön bilderbuchhaft mit der Schnullerfee "entsorgt" - und ein ähnliches Problem wie mit dem rauskommen (ständiges rufen) lösten wir mit einer Belohnungspunktekarte, welche wir zusammen gebastelt haben. 5x musste sie es schaffen nicht zu rufen, dann durfte sie sich etwas vorher ausgesuchtes selber kaufen (damals ein fürchterliches Spielhandy) - ich weiß nicht wie alt Deine Kleine ist, aber sonst wäre es vielleicht auch eine Möglichkeit, die Stäbe wieder rein zu machen und erst wieder raus, wenn sie meint sie wäre nun alt genug dafür?
    Ich finde solcherlei Situationen immer äußerst schwer... aber später lacht man meist über diese Probleme :-)

    Einen lieben Gruß von
    myriam.

    AntwortenLöschen
  10. Ich lese diesen Post mit stillem Entsetzen! Ich hätte null Ahnung was ich tun sollte. Leider sehe ich sowas ähnliches mit dem lieben Nichtenbaby kommen!
    Meine Schwester läßt sie bei sich im Bett schlafen und ohne meine Schwester schläft sie auch nicht. Und sie ist erst 5 Monate alt!!
    Hat aber absolut ihren eigenen Kopf.
    Sorry, das ich keine Patentrezept habe, aber ich werde garantiert lesen wie es weitergeht und Dir einen schnellen "Erfolg" wünschen.

    Liebe Grüße,Bianca

    AntwortenLöschen
  11. Den Schnuller wollten wir nach dem 3. Geburtstag dem Nikolaus mitgeben..., Weihnachten hat auch noch nicht geklappt, aber im Januar dann haben wir alle Schnuller in einem Päckchen "losgeschickt", denn der Nikolaus hat ja jedes Jahr zu tun und bringt die Schnuller dann einem anderen Kind...

    Mit dem Insbettgehen, das ist so eine Sache...
    Vielleicht ist das Mutzelchen noch nicht richtig müde? Schläft sie tagsüber zuviel oder muß sie zuviele Dinge noch verarbeiten und manchmal will man sich von einem superschönen Tag eben noch nicht einfach so in`s Bett verabschieden...oder sie mag einfach die Zeit für sich allein?
    Konsequent sein und Rituale haben ist sicher gut, auch wenn die sich ändern und es Ausnahmen geben muß...Schwierig ist es für uns Eltern allemal, zeigt es uns doch auch, dass wir nicht der beste Freund unseres Kindes sein können!

    GLG
    PE

    AntwortenLöschen
  12. Einen Tipp?
    Leider nein!
    Bei uns war ein Schnuller nie von Interesse und der Daumen war irgendwann passè.
    Ich wünsche Euch viel Glück und gute Nerven.

    AntwortenLöschen
  13. Schnulli ging bei uns mit Schnullifee, 2 Tage vor ihrem Geburtstag auf ihren eigenen, plötzlichen Entschluss hin.

    Aufgestanden ist sie nicht mehr, als wir den Mittagsschlaf abgeschafft haben. Seufz.

    Liebe Grüße zufälligerweise aus Hamburg nach Hamburg,
    Juliane (bloglos)

    AntwortenLöschen
  14. Leider auch kein Handlungs-Tipp von mir, aber ein Bilderbuch-Tipp, damit Sie beim Vorlesen gemeinsam mit dem Mutzelchen über die Situation schmunzeln können... vielleicht macht es ja "klick" bei ihr :)
    "Gute Nacht, Willi Wiberg" von Gunilla Bergström (ein Klassiker von 1972, ich liebe ihn...)
    Viel Erfolg!
    Anne (bloglos)

    AntwortenLöschen
  15. unsere Schnullerentwöhngeschichte ist 21,5 Jahre her... das kleine Kind war etwas älter als zwei und ich hatte einen Kitaplatz ergattert, schon damals in HH nicht wirklich einfach. Bedingung für die Aufnahme in die Gruppe der dreijährigen Kinder: kein Schnulli.

    Also am Abend vor dem ersten Tag (feige Mutter, ein bißchen früher vielleicht....) Fenster auf - 4. Etage Eppendorfer Altbau - und ab mit den Dingern in den Hof.

    Einen Schnullerbaum pflanzen.

    Leider haben wir nicht mit der netten Nachbarin im Erdgeschoss gerechnet, am nächsten Morgen fand ich die Schnuller schön abgewaschen vor der Tür.... ich erklärte ihr warum die Dinger in ihrem Garten gelandet waren, und was wir dort gepflanzt hätten....

    ..... fortan blühte jeden Sommer, viele Jahre Lang der Schnullerstrauch, die liebe Frau hängte pünktlich zum 15. August die alten Schnuller in den Busch.

    Der Kosename des Schnullerkindes ist übrigens bis heute "das Möffelchen"

    LG von einer nicht immer wirklich pädagogischen Mutter. Annette

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über Deinen Kommentar! Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung.

Kommentare werden von mir moderiert und es kann deshalb auch mal etwas dauern, bis sie hier erscheinen. Du kannst mir auch gerne über das Kontaktformular schreiben. Vielen Dank!