Am Tastmodell des Hafens mit den Speichergebäuden und dem Baumhaus. "Baumhaus", weil hier früher ein Baumstamm ins Wasser quer vor den Hafeneingang gelegt wurde, um die Einfahrt zu sichern.
So hatte ich eine Beschäftigung für den Rest des Tages. Ich hatte mir selbst nämlich ein striktes Fernbleiben von den Medien verordnet. Erst zur Tagesschau wollte ich die Wahlergebnisse erfahren. Doch schon vor dem Essen erreichte mich ein Seufzen der Teenager, die schon Bescheid wussten. Die Ergebnisse schließlich waren erwartbar aber trotzdem teilweise erschreckend.
Und doch ging am Montagmorgen wieder wunderschön die Sonne auf. Ich hatte schlecht geschlafen. Weltschmerz. Gedankenkarussell. Außerdem plagten mich wieder Schmerzen in der Schulter. Ausstrahlend bis runter in den Arm. Ein Arzttermin im Laufe der Woche ergab Verschleißerscheinungen an den Knochen. Schmerzhaft, langwierig und mit im Moment ungewissem Ausgang.
Ich muss gestehen, ich brauchte eine Weile, um mich aufzurappeln.
Ein paar meiner Gedanken: Wir leben in einem der schönsten Bundesländer, haben das Meer und atemberaubende Natur direkt vor der Tür, eine absolut ruhige Wohnumgebung, eine wunderbare historische Altstadt und trotzdem sind Einige unzufrieden. In Wismar setzen sich sehr viele Menschen mit großem Engagement Tag für Tag für ein gutes Miteinander ein. Es gibt, teilweise sogar kostenfrei, Treffpunkte zum Handarbeiten, Werken, Lesen, Spielen, Musizieren, Kochen, Theaterspielen, für Sport, zum Tanzen, zum Filme schauen, zum Sprachen lernen, zum Kennenlernen und für Gespräche.
Überall dürfen alle mitmachen und sich einbringen, was von Vielen genutzt wird, aber längst nicht von allen. Natürlich gibt es soziale und wirtschaftliche Herausforderungen, die angegangen werden müssen und verbessert werden könnten. Ich sehe das auch. Mit meiner Biografie und meinen Erfahrungen aus Berlin und Hamburg, Ost und West habe ich reichlich Einblicke in verschiedensten Gebieten sammeln dürfen. Wenn die Menschen doch erkennen würden, was für einen Schatz sie in Wismar und Mecklenburg-Vorpommern haben!
Mich schmerzt das pauschale Abwerten der östlichen Bundesländer, denn es gibt hier einfach eine Menge Menschen, die jeden Tag alles daransetzen, sich für eine bunte und offene Gesellschaft einzusetzen. Wir brauchen alle mehr denn je ein starkes Miteinander, um gemeinsam fit für die Zukunft und ihre vielfältigen Herausforderungen zu sein.
Ich halte mit aller Kraft dagegen.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen Dank dafür!
❤️
AntwortenLöschenWir können gerade wirklich alles Bunt brauchen, also danke ich Dir!
AntwortenLöschenDas sind wieder sehr schöne Bilder und wahre Worte. Ich wünsche euch alles Gute und lass liebe Grüße hier
AntwortenLöschenLiebe Carola, vielleicht magst du deine Gedanken zu den Wahlergebnissen auch außerhalb deines Blogs teilen? Auf ZEIT Online werden gerade Menschen, die in Ostdeutschland leben, aber die AfD ablehnen, aufgerufen, sich zu melden und von ihren Erfahrungen zu berichten: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-02/afd-ostdeutschland-bundestagswahlen-aufruf Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
AntwortenLöschenMir fällt der Optimismus zur Zeit auch sehr schwer, aber es hilft, dass der Frühling kommt 😊 Gerade sind die Unzufriedenen ohrenbetäubend laut - wie es wohl aussehen würde, wenn die sich alle etwas mehr über Krokusse und Amselgesang am Morgen freuen würden? Liebe Grüße aus Dänemark, Friederike
AntwortenLöschenLiebe Frau Frische Brise, Danke für Ihre in Worte geflossenen Gedanken! Hier im Süden ist die Anzahl derer die "unzufrieden" sind auch nicht klein und es erschüttert mich gerade bis ins Mark. Das Sehen des Schönen und die Dankbarkeit und Demut für das was wir haben und von Menschen mit ähnlichem Sinn zu lesen tut gut. Danke! Alles Gute für Sie, v. a. gerade gesundheitlich und alles Gute für Ihre Familie.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse, Martina