Weil wir irgendwann mal beschlossen haben, dass sich jedes Kind ungefähr im Konfirmations-Alter eine Reise in eine europäische Stadt wünschen darf und das Mutzelchen eh nach Paris reisen wollte, bot sich die Gelegenheit an, sie mitzunehmen.
Nun leben wir seit einem Jahr in Wismar. Ohne großen Flughafen. Bei der Planung überlegten wir auch, mit der Bahn zu reisen. Doch wenn man nur ein paar Tage Zeit hat, dauert die Bahnfahrt mit über 11 Stunden einfach zu lang. So beschlossen wir, zu fliegen.
Am Mittwochnachmittag letzter Woche fuhren wir bereits mit der Bahn nach Hamburg. Weil wir am nächsten Tag mit dem ersten Flugzeug fliegen wollten, hatte ich dort eine Nacht im Motel One direkt am Flughafen gebucht. Wir bezogen unser Zimmer und liefen den Weg zum Terminal probehalber ab. So wussten wir, wo genau wir am nächsten Morgen entlanglaufen mussten.
Am Donnerstag klingelte um 2:30 Uhr unser Wecker. Uff. Aber lieber einen Zeitpuffer haben! Wir machten uns frisch und rollerten mit unseren Koffern durch die dunkle Nacht zu Fuß rüber zum Terminal. Dort wurde gegen 4 Uhr das Licht eingeschaltet. Unsere Bordkarten hatte ich schon am Vortag per Mail bekommen und in das sogenannte Wallet meines Handys geladen.
Die Stationen, an denen man das Gepäck selbst aufgeben konnte, wurden gerade in Gang gebracht. Dann konnte ich die Bordkarte vom Handy ans Display halten und es kamen selbstklebende Gepäckanhänger für unsere Koffer aus dem Gerät. Wir brachten sie an unseren Koffern an und legten sie aufs Band. Nun hatten wir die Hände frei. Sehr angenehm.
Wir passierten die Sicherheitskontrollen und begaben uns zu unserem Flugsteig. Es blieb noch genug Zeit für ein kleines Frühstück mit Kaffee und Gebäck bevor wir gegen 5:30 Uhr einsteigen konnten. Pünktlich um 6:05 Uhr ging's los.
Es war der erste Flug für das Mutzelchen. Sie hat das ganz souverän gemeistert. Schon um 8:30 Uhr landeten wir in Pais am Flughafen Charles de Gaulle, der nordöstlich der Stadt liegt. Wir wurden mit dem Bus am Flugzeug abgeholt und ein Weilchen herumkutschiert, bis wir am Flughafengebäude ankamen und dort auch schon sofort unsere Koffer vom Band entgegennehmen konnten.
Wir fuhren 50 Minuten mit dem Zug und dann nochmal 20 Minuten mit einer wunderschön modernen Straßenbahn mit eigenem Gleisbett zwischen den Autospuren. Vor jeder Station gab es ein kleines Musikstück, das war hübsch.
Wir hatten wirklich sehr wenig im Vorhinein geplant. Das Mutzelchen wünschte sich einen Kakao in einem ganz bestimmten Café und einen Besuch in einem Laden für Kreativbedarf. Ich wünschte mir eine Schifffahrt auf der Seine und einen Blick runter von Sacre Coeur auf die Stadt. Das wars. Um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen, wollten wir hauptsächlich Spazierengehen und die Stimmung auf uns wirken lassen.
Da ist er. Und auch gefühlt alle anderen Touristinnen und Touristen der Stadt. Wir liefen ein kleines Stückchen auf den Turm zu, hatten aber schnell genug von dem Trubel. Hinauf wollten wir eh nicht. Wir setzten uns noch kurz auf eine Bank unter Bäumen und schauten uns das Treiben an. Dann bekamen wir aber ein bisschen Hunger und zogen weiter.
Gegen 12 Uhr erreichten wir das Café Carette direkt am Place du Trocadéro. Das Mutzelchen hatte gehört, dort soll es guten Kakao geben. Wir stellten uns in die Warteschlange und bekamen einen kleinen Tisch im Inneren des Cafés. Wir wählten je ein fertiges Gedeck mit einem warmen Getränk und einer Gebäckauswahl. Die Getränke waren okay. Das Gebäck nicht besonders speziell. Wir schafften gar nicht alles und ließen uns den Rest einpacken.
Und auch dort war es wieder sehr voll. Wir schauten nach den Preisen bei den Hop-on-Hop-off-Bussen. Doch das wollten wir nicht ausgeben. So stiegen wir an der Champs-Élysées in die Metro und fuhren erstmal wieder zurück zum Hotel.
Im Motel One bekamen wir unsere Koffer wieder und konnten unser Zimmer beziehen. Die Betten dieser Hotelkette sind immer super gemütlich! Besonderheit in Paris: eine große Doppeldecke für zwei. Das war ungewohnt. Doch wir wollten es probieren.
Laut Auskunft sollten wir von dort gut anderthalb Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zu unserem Hotel fahren. Doch zuerst brauchten wir eine Fahrkarte. Am Schalter der Verkehrsbetriebe fragten wir nach. Wir kauften ein Ticket für mehrere Tage. Dafür brauchten wir aber noch ein Foto. Ganz améliemäßig nutzen wir einen Fotoautomaten in der Schalterhalle.
Dann erreichten wir unseren Zielbahnhof Porte Dorée. Nur vier Gehminuten von dort liegt das Motel One Paris. Der Weg führt vorbei am Tropischen Aquarium, das sich in einem imposanten Gebäude befindet. Das wurde 1931 für die Kolonialaustellung erbaut. Heute befindet sich dort auch eine ständige Ausstellung, die sich der Immigration nach Frankreich widmet.
Um 10 Uhr erreichten wir die Rezeption des Hotels. Unser Zimmer war so früh noch nicht bezugsbereit. Wir stellten unsere Koffer unter und machten uns wieder auf den Weg in die Stadt.
So fuhren wir als Allererstes zum Eiffelturm. Der ist nicht zu verpassen.
Ich entdeckte, dass der Arc de Triomphe gleich um die Ecke lag. Wir brauchten bloß die Straße hinuntergehen. Das taten wir einfach. Wenn wir schon mal in der Nähe sind...
Wir waren so müde, dass wir uns von 15 bis 17 Uhr ausruhten. Das Mutzelchen schlief richtig ein, ich nickerte nur kurz. Am Abend waren wir mit dem Großen zum Essen verabredet. Er hatte uns ein paar Restaurants zur Auswahl genannt. Wir entschieden uns für asiatisches Essen und er reservierte einen Tisch für 20 Uhr.
Das Mutzelchen und ich machten uns frisch und fuhren abermals ins Stadtzentrum.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!
Das muss toll sein mit seinem so großen Kind zu verreisen und das noch größere Kind zu besuchen :) Ein schöner Reisebericht! Ich freue mich auf die Fortsetzung!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Oh ja, mit großen Kindern ist das wirklich super :-)
Löschen....es gbit die Momente im Leben.....schön, Carola, ich freue mich auf den nächsten Bericht......vorerst *DANKE*
AntwortenLöschenliebe Grüße *rena*
Ein toller Reisebericht! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung :).
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jessica
Wie toll, dass ihr das gemacht habt! Und was ein Irrsinn, dass man innerhalb Europas fliegen muss, weil die Bahnverbindungen so schlecht sind. Und dann mit Zwischenübernachtung, mitten in der Nacht aufstehen und doch irre lange unterwegs sein. Ich war als Au-Pair-Mädchen in Paris. In Bremen stieg man abends in den Nachtzug, am nächsten Morgen zu einer vernünftigen Zeit stieg man an der Gare du Nord wieder aus. Teuer war es auch nicht. Und hat alles in allem sicher nicht länger gedauert. Was für Deppen haben all die praktischen Nachtzüge abgeschafft.
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