Januarwochenende

Vielen Dank für die große Resonanz auf meinen Text zum Überwintern! Ich habe mich sehr über die netten Worte hier, per Mail, Post oder als Begleitung in der Kaffeekasse gefreut. Ich bin froh, wenn ich auf diese Weise ein bisschen Licht in Eure Winter bringen darf.

Hinweis: Ich schalte Eure Kommentare immer so schnell es geht, frei. Entschuldigt bitte, wenn ich zum Antworten dann manchmal ein bisschen mehr Zeit brauche. 

Am Freitagmorgen bin ich wieder zur Arbeit im Möbelladen geradelt. Ich bin extra ein bisschen früher losgefahren, denn am Abend vorher war Hochwasser in Wismar. Ich war mir nicht sicher, ob die Straße schon wieder frei war. Das Wasser war in Wellen über die Hafenkante geschwappt und auf eine Kreuzung geflossen, die etwas tiefer liegt. Das alles habe ich leider nicht selber gesehen sondern nur gehört, denn an dem Tag bin ich nicht am Hafen gewesen.

Am Freitag war das Wasser dann schon wieder weg. Nur noch vereiste Pfützen zeugten von den Geschehnissen am Vortag. Die Poeler Kogge war vorsichtshalber umgeparkt worden. Ich war aber trotzdem genau zur richtigen Zeit am Hafen: den tollen Sonnenaufgang habe ich erwischt!

Später kam die Sonne über den Dächern hervor und schien wunderschön ins Ladengeschäft mit den Holzprodukten rein. 

Ich bin froh, dass das mit meiner Arbeit in der letzten Woche ganz gut geklappt hat. Denn die Augustschnuppe war die ganze Woche zu Hause. Zunächst haben wir sie wegen vieler Krankheitsfälle vorsichtshalber zu Hause gelassen. Daraus wurde dann ein "Muss", denn die Kita wurde wegen Personalmangels geschlossen. Daraus wurde dann sogar eine vom Gesundheitsamt angeordnete Quarantäne, denn unser Kind hatte Kontakt zu erkrankten Erzieherinnen. 

So schaute der Liebste an den Vormittagen, an denen ich arbeiten war, mit einem halben Auge aus dem Homeoffice auf die Augustschnuppe. 

Den Kaffee in der Fika Kaffeebar am Samstagmorgen hatten der Liebste und ich uns verdient. Nach mehreren Wochen Winterpause der Kaffeebar war das ein schönes Wiedersehen. Wir saßen draußen auf der Bank unter einer kuscheligen Decke.  

Auf unserem anschließenden Spaziergang durch die Stadt entdeckten wir erst strahlend blühenden Winterjasmin...

... und dann noch eine kleine Überraschung am Wegesrand. In meinem Text "Straßengeflüster" drüben auf der Seite der Hansestadt Wismar habe ich als Stadtflüsterin über die schöne Entdeckung berichtet. 

Am Abend schauten der Liebste und ich den neusten Film von Jane Campion. "The Power of the Dog" heißt der und läuft neu auf Netflix. Wow. DAS ist endlich mal wieder ein Film, der unter die Haut geht. Die Landschaftsaufnahmen und Kameraeinstellungen sind hervorragend. Kirsten Dunst und Benedict Cumberbatch spielen großartig und intensiv. Einzelne Szenen werde ich nie mehr vergessen. 

Genau so geht es mir mit einem früheren Film der selben Regisseurin. "Das Piano" aus dem Jahr 1993 hat wahrlich Maßstäbe gesetzt und wirkt in mir bis heute nach. Leider ist das Werk aktuell nirgendwo mehr zu streamen. Das haben wir dann gemerkt, als wir uns diesen Film anschauen wollten.

Am Sonntagmorgen bin ich mit den drei großen Kindern zum Gottesdienst in unserer Gemeinde geradelt. Der Liebste blieb bei der Augustschnuppe, die ja noch in Quarantäne war. Wir haben sie mehrmals getestet, immer negativ. Als geboosterte Personen sind wir nicht von der Quarantäne betroffen. 

Nach dem Gottesdienst fuhren die Kinder schon nach Hause, ich blieb zur Gemeindemitgliederversammlung noch kurz dort. Als ich hinterher alleine mit dem Fahrrad unterwegs war, hatte ich ein warmes angefülltes Gefühl im Bauch. Gottesdienst und Austausch mit Gleichgesinnten haben meiner Seele sehr gut getan. 

Ich radelte nochmal zu der Straße mit der kleinen Entdeckung vom Vortag um bessere Fotos zu machen. Ich entdeckte gleich noch mehr schöne Details. 

Als ich nach Hause kam, hatte der Liebste das Mittagessen fast fertig. Nach dem Essen war Mittagsruhe. Weil ich in der Nacht wenig geschlafen hatte, wollte ich ein bisschen schlafen. Doch draußen strahlte die Sonne, ich wäre am liebsten wieder draußen unterwegs gewesen. 

Mein Blick vom Bett aus auf meine Ecke im Schlafzimmer. Die Bilder kommen noch an die Wand. Den Engel der Gelassenheit habe ich im Dezember von Constanze Guhr erworben. Die schöne Figur wacht jetzt über mich und erinnert mich hoffentlich recht oft an Gelassenheit.

Heute Morgen waren die Blüten im Laden aufgeblüht. Gut so, denn draußen war es ziemlich grau. Das Mutzelchen hat nun zwei Wochen Betriebspraktikum. Die Augustschnuppe bleibt diese Woche noch zu Hause. In zwei Wochen sind Winterferien. Die ersten überhaupt für unsere Kinder, denn in Hamburg gab es die zu den Halbjahreszeugnissen nicht. 

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!