Dienstag, 29. Juni 2021

Ein Sommerferientag

Als sich endlich etwas in den Kinderzimmern regt, bin ich schon 3 bis 4 Stunden wach. Habe geduscht, den Morgenhimmel gesehen, den Balkonkater begrüßt und meine erste Tasse Milchkaffe im gelben Sessel ganz alleine getrunken. Habe mit dem Liebsten gefrühstückt, der dann im Arbeitszimmer im Homeoffice arbeitet. 

Die Kinder kommen nach und nach frühstücken. Jedes Kind, wie es mag. Wir haben ja keinen Stress und keine Termine. Ferienwunschlisten haben sie geschrieben. Mit Essenswünschen und Ausflugszielen. Am liebsten wären sie jetzt eh jeden Tag am Meer. 

Weil alle so spät gefrühstückt haben, fällt das Mittagessen aus. Na nicht ganz, den Hefeteig für die Pizza setze ich an, bevor ich mit den Kindern am Nachmittag einen kleinen Ausflug mache. Bei dem warmen Sommerwetter wird der Teig super!

Weil die Testpflicht in den Museen aufgehoben ist, führt uns unser erster Ausflug zur St. Georgen Kirche. Da ist es ziemlich sicher, denn Kirchen und Museen neigen eher selten zur Überfüllung. (Es sei denn, das MoMA gastiert in Berlin. Ist aber schon länger her.)


Wir zahlen für die Fahrt mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform. Wir wollen endlich mal unsere neue Heimat von oben sehen. Das letzte Mal waren wir im März 2018 oben auf dem Ausguck. Da war es bitterkalt. Und wir wussten natürlich noch lange nicht, dass Wismar mal unsere neue Heimat werden würde. 

Jetzt schauen wir uns oben ganz anders um. Wo waren wir denn schon überall? Welche Straßen erkennen wir? Wo wollen wir mal hin? Und tatsächlich sehen wir auch unsere Wohnung von dort oben. Logisch, denn wir sehen ja auch die Kirche von unseren Fenstern aus. 



Der Besuch auf der Aussichtsplattform ist ein bisschen aufregend für die Kinder. Alle schnattern durcheinander, jedes Kind will mir etwas zeigen, die Augustschnuppe rennt hin und her und will wieder Fahrstuhl fahren. Ich werde nochmal alleine wiederkommen. 

Besonders der Adventsjunge ist sehr interessiert am Kirchenbau und ganz fasziniert von dem riesigen Gemäuer. Noch lange reden wir über Architektur und wie die Leute früher wohl solch große Gebäude gebaut haben. 

Weil wir gerade in der Nähe sind, besuchen wir im Turm der ehemaligen Marienkirche die kleine kostenlose Ausstellung über die drei großen Kirchen von Wismar. Auch zur Geschichte des Backsteins können wir dort etwas erfahren. 


Ein Eis für alle ist auch noch drin, bevor wir mit den Fahrrädern nach Hause radeln. Zum Abendessen gibt es drei Bleche Pizza, die besonders gut gelungen ist. 

Als die Augustschnuppe im Bett ist, wollen die drei Großen einen Filmabend machen. Der Liebste und ich machen noch eine kleine Radtour am Abend. Es soll laut Wetterbericht der letzte schöne Sommerabend der Woche werden, den wollen wir unbedingt ausnutzen. 

Wir drehen bei angenehmen Temperaturen und tief stehender Abendsonne eine schöne Runde durch verschiedene Grünzüge. Auf dem Welterbe-Lehrpfad entdecken wir einen ganz besonderen Ort. 

Von dieser Stelle aus verschmelzen die St. Georgenkirche und der Turm der ehemaligen Marienkirche zu einer Kirche. Da unten rechts könnt Ihr es sehen. Das ist überraschend und tatsächlich bemerkenswert, weil beiden Gebäuden jeweils entweder die Turmspitze oder das Kirchenschiff fehlen. 

Wir beschließen den Tag bei einem Cocktail beim Sprottenhannes vorne an der Hafenspitze im Alten Hafen. Das Bistro wurde von einem mutigen Paar während der Corona-Krise ganz neu eröffnet und bietet etwas außergewöhnlichere Fischspezialitäten an. 

Zum Cocktail gibt es für uns einen wunderbaren Blick auf den Hafen und den Sonnenuntergang. Paarzeit, soooo gut! Das war ein herrlicher Tag!



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!