Ich lese in meinem Internet und höre Radio. Die „Osterruhe“ ist noch erklärungsbedürftig. Die strengen Vorschriften sind weniger streng, als es sie in Hamburg im Moment sind. Nunja, für uns ändert sich eh wenig.
Ich räume den Geschirrspüler aus und decke den Tisch. Um halb 8 wecke ich die Schulkinder. Der Liebste und die Augustschnuppe stehen auch auf.
Wir frühstücken Brot oder Müsli. Im Vorrat haben wir eine Großpackung Honigpops gefunden, die dringend aufgegessen werden muss. Das lassen sich die Kinder nicht zweimal sagen.
Um halb 9 gehen die beiden Großen an ihre Arbeitsplätze. Ihr Tag beginnt mit einer Videokonferenz. So auch beim Liebsten, der um 9 anfängt.
Ich helfe dem Adventsjungen, seine Aufgaben für den Tag zusammenzusuchen.
Ich muss gestehen, wir haben den Überblick verloren. Es ist so ein großer Stapel an Arbeitsblättern! Und dass er alleine Ordnung hält und die Aufgaben fehlerfrei und fristgerecht bearbeitet ist bei unserem Zweitklässler, der die meiste Zeit seines Schullebens zu Hause verbracht hat, einfach noch nicht drin.
Da sind die aktuellen Wochenaufgaben, die im Wechsel in der Schule und zu Hause bearbeitet werden. Dann sind da alte Wochenaufgaben, die korrigiert zurückgekommen sind und noch verbessert werden sollen. Und die ganzen Zettel müssen entweder abgegeben, bearbeitet oder abgeheftet werden. Dazu gibt es noch pro Fach ein Buch, mindestens ein oder zwei vorgedruckte Arbeitshefte und noch leere Schreibhefte obendrauf.
Als schließlich alles klar ist, ziehe ich die Augustschnuppe und mich an. Wir fahren mit dem Lastenrad zum Wochenmarkt. Der ist gegen 10 Uhr schon sehr gut gefüllt. Wir kaufen beim Fleischer, am Gemüse- und Kartoffelstand.
Das Kaffeegeschäft hat wieder geöffnet. Also so halb. Vorne in der Eingangstür steckt jetzt ein Tresen mit Pexiglasscheibe. Ich probiere mal aus, ob ich einen Milchkaffee bekomme. Meine Bankkarte nimmt die Angestellte auf einem Tablett mit in den Laden. Die ist zum Dranhalten, ja. Aber das habe ich mir schon gedacht: das Gerät hinten im Laden will die Geheimzahl wissen. Das klappt nun nicht. Ich kratze mein letztes Bargeld zusammen und bekomme meinen Kaffee.
Dann radle ich wieder los. Im Tunnel auf dem Rückweg rufen wir beim Durchsausen wie immer ganz laut "Huhuuuuu!"
Ich fange zu Hause gleich an, das Mittagessen vorzubereiten. Heute gibt es Schnitzel mit Kartoffeln, Broccoli und Mischgemüse. Nach dem Essen müssen alle wieder ruckzuck an ihren Arbeitsplätzen sein. Ich bleibe zurück mit dem ganzen Geschirr. So habe ich also von kurz nach 11 bis 13 Uhr quasi in der Küche verbracht. Einkäufe auspacken und verräumen, Töpfe raussuchen, Gemüse putzen, schälen, kochen, Schnitzel klopfen, panieren, braten, Tisch decken, zwischendurch essen, Tisch wieder abdecken, Geschirrspüler einräumen, Tisch und Arbeitsflächen abwischen, fegen... Manchmal finde ich das ja ein bisschen irre. Genau so wie die neuen Nachrichten, die ich mittags höre: die "Osterruhe" wurde nun doch zurückgenommen. Ein wahres Rumgeeier.
Um 14 Uhr sind die beiden Jungs fertig mit ihren Schulaufgaben. Sie spielen mit der Augustschnuppe. Ich habe endlich Zeit, eine Osterbastelei, die ich schon seit dem letzten Jahr im Kopf habe, herzustellen. Dann decke ich den Tisch komplett ein, wie er an Ostern auch aussehen würde. Dann mache ich schöne Fotos. Das Ergebnis könnt Ihr hier sehen.
Hinterher weihe ich gleich mal die Kinder in das Geheimnis ein, wie man gekochte von ungekochten Eiern unterscheiden kann.
Gegen 15 Uhr essen wir knusprige Schweineohren aus dem Bioladen. Lecker! Weil das Wetter so schön ist, will ich mit den Kindern eine kleine Radtour machen. Wir warten noch auf das Mutzelchen. Sie hat heute erst um 15:30 Uhr Schulschluss. Dann kann es aber losgehen. Wir radeln mit den Rädern los. Auf unserer Tour kommen wir durchs Ortszentrum. Dort gibt es eine Kugel Eis für jedes Kind. Notiz: 1,30 Euro kostet eine Kugel in diesem Jahr.
Den neuen Spielplatz hinterm Schwimmbad probieren wir heute das erste Mal aus. Achseufz, das Schwimmbad.... vor über einem Jahr waren wir das letzte Mal dort. Ich weiß schon gar nicht mehr, an welchem Wochentag mein Aquafitnesskurs stattfand. Der Adventsjunge war gerade dabei, schwimmen zu lernen. Ich hoffe, dass wir im Sommer einen See finden, wo wir ihm das selber beibringen können. Zeit wird es!
Die Kinder genießen den Aufenthalt auf dem Spielplatz. Da gibt es eine tolle Seilbahn, die richtig schnell ist. So süß, wie die Großen sich um die Augustschnuppe kümmern. In der Sonne ist es heute schon richtig frühlingswarm.
Als wir zu Hause gerade reinkommen, ruft der Große aus Paris an. Er sitzt weiterhin auf dem Campus fest, dort kann er sich aber frei bewegen. Die Klausurenphase ist erstmal abgeschlossen. Er war sehr gut vorbereitet, auch schon durch sein Studium in Vallendar, das wohl einen sehr guten Grundstock gebildet hat.
Der Liebste hat Feierabend, ich gehe an den Schreibtisch. Die Kinder spielen oder schauen Biene Maja und den Sandmann. Um 19 Uhr gibt es Abendessen. Reste vom Mittag, Rohkostgemüse oder getoastetes Brot. Nachher Sofa und Tee und Serie.
Meine heutigen Entdeckungen im Internet:
Diese kurzen Videos über eine wunderbare Nachbarschaft haben mich heute zum Weinen gebracht.
Wer gerne Ostermotive zeichnen lernen möchte, kann das hier bei einen Online-Kurs (€) lernen.
Das Hansemuseum in Lübeck bietet schon eine ganze Weile ein tolles digitales Programm an. Am kommenden Samstag gibt es zum Beispiel eine Hanse Comic-Werkstatt. Die findet per Zoom unter Anleitung eines Zeichners statt.
Die Biografie unserer Hilfsmittel. Erfahrungsbericht einer Mutter eines Kindes mit Behinderung.
Gesundheit oder Bildung? Gesundheit und Bildung! Die Pandemie dauert seit einem Jahr und betrifft alle Lebensbereiche, natürlich auch Schulen und Kindergärten. Ein Konzept, damit umzugehen, fehlt noch immer. Eine Kolumne.
Bei den Trosthelden findest du Menschen, die den gleichen Schicksalsschlag erlebt haben wie du. Dieses Forum soll dem Austausch dienen, ein geschützter Raum für Trauer sein und Tipps und Denkanstöße bieten.
Deine Geschichte - Unsere Zukunft. Digitale Erzählsalons zu 30 Jahren deutsche Einheit. Aus der Projektbeschreibung: "Für das Leben der meisten Ostdeutschen bedeutete die Deutsche Einheit einen Bruch. Die Strukturen und Werte, mit denen sie vor 1990 gelebt hatten, galten nicht mehr. Plötzlich gab es neue Regeln und Gesetze – geschriebene wie ungeschriebene. Berufsbiografien wurden abgewertet, Bildungsabschlüsse nicht anerkannt, Kompetenzen abgesprochen. Damit gingen Verunsicherungen, Demütigungen und Verletzungen einher. Viele dieser Geschichten sind noch nicht erzählt. Doch sie rumoren unter der Oberfläche. Dieses Projekt bietet die große Chance, davon zu erzählen."
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!
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