Um Mitternacht gehe ich ins Bett. Von 2 bis 5 Uhr bin ich wach. Ich dämmere vor mich hin, kriege Tritte der Augustschuppe ab und schuckle den Liebsten an, damit er eine andere Schlafposition einnimmt. Auskennerinnen wissen, was ich meine.
Gestern Abend haben der Liebste und ich uns gestritten. Seit wir zusammen sind, kam das eigentlich nie vor. Im letzten Jahr ist das nun schon öfter passiert. Ich bin auf alle Fälle dünnhäutiger geworden. Stelle einige Dinge in Frage. Will nicht mehr für so vieles verantwortlich sein. ... Ach, an dieser Stelle habe ich noch so viel mehr aufgeschrieben, belasse es aber für den Moment dabei. Denn ich weiß, dass solche Zeilen wieder angreifbar machen.
Um 8 Uhr bin ich wach und stehe auf. Die Augustschnuppe auch. Sie geht zum Adventsjungen ins Zimmer. Der ist auch schon wach und hört ein Hörbuch auf der Tiger-Box (Amazon-Partner-Link). Die haben wir vor einer ganzen Weile für die großen Kinder gekauft. Sie können sie selber bedienen und es gibt eine große Menge Hörspiele.
Ich gehe duschen und mache in der Küche Kaffee. Die beiden wachen Kinder bekommen eine schöne Scheibe von dem französischen Landbrot aus der Abokiste mit Schokoaufstrich drauf. Da ist der erste Hunger gestillt.
Bis der Rest der Familie aufsteht, vergehen ein paar Stunden. Wir haben für den heutigen Tag nichts geplant. Das finde ich eher unspannend. Und besonders gesprächig bin ich heute auch nicht. Gegen 11 Uhr ziehe ich mich warm an und schnappe mir mein Fahrrad. Ich fahre zum Zeitungskiosk am Bahnhof, der auch den "Tagesspiegel am Sonntag" führt.
Um die Ecke liegt das "Berner Schloss", das eher ein Gutshaus ist. Ich schaue mir den Park mit dem alten Baumbestand an. Im Moment blüht noch nichts. Weil es heute ziemlich frisch ist, sind sogar die Blüten der Krokusse auf der Wiese geschlossen.
Ich fahre weiter und bin eine ganze Weile unterwegs. Mich zieht es nicht nach Hause, wo mich vermutlich eh niemand vermisst. Dann kann ich ja auch noch durchs Naturschutzgebiet fahren. Da ist auch noch alles ziemlich grau. Nur die Übeltäter für die vielen Allergieschübe in der letzten Woche leuchten bis in alle Ferne: die Hasel- und Erlenblüten.
An der Weide der Galloways bleibe ich eine Weile stehen. Da toben ganz viele neue Kälber herum. Eine Zeitlang spielen sie miteinander. Ihre Mütter liegen in einiger Entfernung auf dem Gras. Dann fangen die Kälber an, zu blöken und laufen nacheinander zu ihren Müttern. Sie werden gesäugt und laufen dann wieder herum.
Aus "mal eben kurz die Zeitung holen" werden schließlich zwei Stunden. Ich hätte auch noch weiter fahren können. Nix denken, nur in die Gegend schauen, den Kopf freipusten lassen...
Als ich nach Hause komme, duftet es nach Gewürzen. Der Liebste steht mit den beiden Jungs in der Küche. Er brät gerade Hackfleisch an. Die Jungs schälen Kartoffeln und schneiden Spitzkohl klein. Es wird ein leckerer Eintopf.
Nach dem Essen bin ich sehr müde. Da ist es schon 15 Uhr. Ich ziehe mich ins Schlafzimmer zurück und lese ein bisschen Zeitung. Dann schlafe ich bis 16:30 Uhr. Das Mutzelchen hat in der Zwischenzeit einen Marmorkuchen gebacken.
Nach dem Kuchenessen gehen die Kinder noch ein bisschen raus. Kurz vor Tagesende ist tatsächlich nochmal die Sonne rausgekommen. Am Abend sind die Kinder ganz entspannt. Morgen sind Ferien!
Meine heutigen Entdeckungen im Internet:
Das passiert hinter den Türen einer Covid-Intensivstation. Der größte Kampf der Corona-Pandemie findet Tag für Tag hinter verschlossenen Türen statt, auf den Intensivstationen. Eine Pflegerin aus Tübingen wollte ihn sichtbar machen. Entstanden sind Fotos, die berühren.
Die Naturschutzorganisation NABU hat Naturtipps für Kinder zusammengestellt. Denn Naturerlebnisse sind immer möglich. Auf der Seite gibt es Basteltipps, Informationen über Tiere und Pflanzen, Spiele und andere digitale Angebote.
In Rheinland-Pfalz war der Weißstorch ausgestorben. Der Verein Pfalzstorch wurde 1998 gegründet und hat geschafft, den Storch wieder anzusiedeln. Per Webcam kann ein Storchennest beobachtet werden.
Die Fotoausstellung "Miss you" möchte auf die Situation von Künstlerinnen und Künstlern im Corona-Lockdown aufmerksam machen. Die Fotos sind überall im Berliner Stadtgebiet zu sehen.
Ahhhh, London! Unerreichbar gerade. Die ausgebildete Stadtführerin Julia lebt in dieser tollen Stadt und bietet virtuelle Touren für Kinder oder Erwachsene an. Man kann ein Ticket buchen und bekommt einen Zugangslink geschickt.
Heute Vormittag habe ich die lebendig gewordenen Bilder auf Twitter bestaunt. Faszinierend! Vielleicht aber auch ein bisschen unheimlich. Das kann man bei My Heritage auch selber machen, z.B. mit alten Familienfotos.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!