Donnerstag, 14. Januar 2021

14. Januar 2021

Geschlafen bis um 7:30 Uhr. Da ist der Liebste schon unter der Dusche. Nach ihm ist das Mutzelchen im Bad. Die beiden Jungs kommen zu mir und der Augustschnuppe ins große Bett. Wir kuscheln eine Weile, bis ich aufstehe und die Jungs dem Liebsten helfen, den Tisch zu decken.

Als ich schließlich am Frühstückstisch bin, haben die beiden Großen nur noch ein paar Minuten, bis ihr Unterrichtstag am Bildschirm beginnt. Ihr Fern-Unterricht folgt dem ganz normalen Stundenplan. Als wenig später auch der Liebste am Schreibtisch im Schlafzimmer sitzt, höre ich aus drei Zimmern hinter den geschlossenen Türen Gespräche über die Lautsprecher. 

Ich räume die Küche auf, gehe mich schminken und gebe dem Adventsjungen seinen morgendlichen Schubs in Richtung Arbeitsplatz. Er beginnt mit einigen Zeilen Schreibschrift und hat dann eine Seite im Mathe-Arbeitsheft zu bearbeiten. Die Augustschnuppe holt wieder ihr Bastel- und Malzeug raus und macht eine Weile etwas am Esstisch. Ein Tipp einer Leserin (Danke!) hat mich endlich mal einen auslaufsicheren Becher (Amazon-Partner-Link) bestellen lassen. Klappt super! Wenn man ihn wirklich nur bis zur Markierung befüllt. 



Dann will die Jüngste gerne etwas anderes machen und geht durch die Zimmer, um jemanden zum spielen zu finden. Doch ihre Geschwister haben alle keine Zeit. Da beschließe ich, mit ihr rauszugehen. Ich brauche noch Zutaten für das morgige Mittagessen. Wir ziehen uns warm an und gehen los. Die Glocke im Kirchturm schlägt genau zehn, als wir vorbeikommen.

Im großen Supermarkt ist es schön leer. Wir sind schnell durch. Danach laufen wir noch einen etwas längeren Weg nach Hause. Wir sehen Krokusse, die schon aus der Erde kommen. An der Feuerwache machen wir einen längeren Halt, genauso wie an einer Baustelle. Wir besprechen, welche Fahrzeuge wir sehen, was da wohl gearbeitet wird und wo wir sowas schonmal gesehen haben. Ich habe da übrigens genauso viel Interesse dran wie die Kinder. Ich würde mich auch alleine an eine Baustelle stellen. 




Als wir wieder am Kirchturm um die Ecke vorbeikommen, schlägt die Glocke elf. Der Adventsjunge ist in der Zwischenzeit bei seinen Schulaufgaben gar nicht weitergekommen. Dafür hat er mal ganz in Ruhe mit seinem Super Mario Lego (Amazon-Partner-Link), das er zu Weihnachten bekommen hat, gespielt. Naja, muss auch mal sein. In der Zeit bis zum Mittagessen schafft er aber noch alle seine Aufgaben. 


Das Mittagessen ist heute sehr schnell gemacht. Von der gestrigen Bolgnese-Sauce war noch eine gute Menge übrig. Die habe ich in einen großen Topf getan, eine Packung passierte Tomaten dazugegeben, Gewürze und einige Dosen Kidney-Bohnen und Mais. Tadaaaa: Chili con Carne! Mit Nacho-Chips war die Suppe der Renner! Passend zum feurigen Essen habe ich den Tisch mal ein etwas bunter gedeckt. Hat gleich richtig gute Laune gemacht! Plan für nach Corona: mit den Kindern ein mexikanisches Restaurant besuchen. 



Nach dem Essen sind der Liebste und die beiden Großen wieder am Schreibtisch. Der Adventsjunge und die Augustschnuppe spielen, ich räume die Küche auf, mache Wäsche und esse heimlich *pssssst* ein Mini-Magnum-Eis in der Küche. 

Die Augustschnuppe sucht dann einen Film aus. "Heidi" (Amazon-Partner-Link) soll es sein. Der Film ist wunderschön und gehört zu unseren Lieblingsfilmen. Anuk Steffen spielt die Heidi großartig. Hannelore Hoger als Großmutter und Bruno Ganz als Alm-Öhi sind auch wunderbar. 

Am Nachmittag gibt es Obst, Brioche-Brötchen und die letzten Scheiben Stolle. Der Liebste hat sogar schon Feierabend. Dann geht die Familie nochmal raus an die Luft. Um kurz nach vier ist es sogar noch ein bisschen hell.

Ich überlege, was ich in der leeren Wohnung alles tolles machen kann. In Ruhe aufräumen, staubsaugen, die Garderobe sortieren... Ha, denkste! Ich gehe in die Badewanne! Am Nachmittag! Das kommt mir sehr luxuriös vor. Ich mache mir eine kleine Knabberschüssel mit dunkler Schokolade, Cranberries und Mandeln. Ich versinke in ordentlich Schaum und lese fast mein Buch aus.

"... Ich konnte weit schauen, weit hinaus in den Fjord, wo die Konturen der zerklüfteten Felsen und die Bergketten so deutlich zu sehen waren, als hätte sie jemand mit einer Rasierklinge in den eisblauen Abendhimmel gestochen. Selbst das Meer war kein Meer, sondern eine Masse aus zähflüssigem Öl, in der sich in hellsten Neonfarben alles spiegelte: der hellblaue Himmel, die fliederfarben schimmernden Berge, die vom Sonnenlicht gelbgoldenen Wolken,. Die Metallverkleidung des Schornsteins leuchtete kupferfarben, der schwarze Rumpf schimmerte lila. Leise zog das Schiff durch den Fjord, wie ein Messer durch weiche Butter. Wir hinterließen schimmernde Rillen im dunkelblau-schwarzen Wasser. Ich schaute zurück und stellte mir ein Band vor, das sich zwischen mir und dem Land spannte und immer dünner wurde, bis es zerriss. ...

So heißt es irgendwo zu Beginn von "Beinahe Alaska" (Amazon-Partner-Link) von Arezu Weitholz. Die Ich-Erzählerin beschreibt die Landschaften, die sie sieht, das Wetter, die Eigenheiten ihrer Mitreisenden und der Crew. Sie streift die Geschichte der Orte, die sie besucht und ihre eigene Vergangenheit. Es ist leicht zu lesen und lässt mich träumen. Hachseufz. So eine Schiffsreise wäre was für mich!

Fast eine ganze Stunde bin ich im Wasser. Die Familie ist schon längst wieder zurück. Der Adventsjunge geht nach mir in die Wanne. Ich setze mich in Schlafanzug und kuscheligem Bademantel an den Schreibtisch und fange diesen Text hier an. Nach dem Sandmännchen gibt es Abendessen. Dann kommt die Augustschnuppe als Erste ins Bett. Der Liebste hat einen Online-Spieleabend mit seinen Kollegen. Ich schreibe hier zu Ende und schaue nebenbei Dokumentationen über Grönland und Alaska auf dem NDR. 

Meine heutigen Entdeckungen im Internet:

Die Universität Mannheim untersucht die Auswirkungen elterlichen Stresserlebens durch die derzeitige COVID-19-Pandemie auf den Schwangerschaftsverlauf, das Geburtserleben sowie die Eltern-Kind- und die Paar-Beziehung im Übergang zur Elternschaft. Wer mag, kann bei der Studie mitmachen. 

Und auch der Landeselternausschuss Berliner Kindertagesstätten macht eine Umfrage: Wie geht Kita während Corona? (bis 22.01. für Berliner Eltern)


Claudia ist Mutter von vier Kindern und Grundschullehrerin. Schon letzten März hat sie ihre Tipps fürs Homeschooling aufgeschrieben. Ein paar Tipps - und ein Plädoyer für ganz viel Lässigkeit



Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!

4 Kommentare:

  1. Vielleicht sind ja Taco Tuesdays (oder auch Thursdays) eine Idee, um die Zeit bis zum Restaurantbesuch zu überbrücken. Jamie Oliver hat im ersten Lockdown Homemade Quesadillas auf YouTube hochgeladen (https://youtu.be/5G0o9XWo9vM), die wir seitdem schon mehrfach nachgekocht haben (quasi nur Gemüse, Käse und Tortillas erforderlich). Und von Smitten Kitchen haben wir die Idee gerösteten Blumenkohl in Tacos zu füllen übernommen und wandeln das in Wraps ab (https://smittenkitchen.com/2020/10/simple-cauliflower-tacos/).

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  2. anouk steffen wohnt hier im hauptort. bruno ganz ist ganz ok als alp-öhi. du weisst dass ich nur zehn minuten nach mienfeld habe? und wenn du das film-maienfeld (latsch) sehen willst, folge auf instagram kitkat_ch, das ist die schwester einer freundin.

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