Donnerstag, 18. Juni 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 95

Alle meine Einträge aus der Zeit der Corona-Krise sammle ich unter dem Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Lese-Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Die Augustschnuppe hat nach dem gestrigen Krankheitsvorfall ab 21:30 Uhr gut geschlafen. Sogar durch. Und in ihrem eigenen Bett. Heute ist sie wieder ganz fidel gewesen, als wäre nichts geschehen.

Wir sind heute alle recht früh aufgestanden. So gegen 6 Uhr. Die beiden Jungs haben heute ihren Präsenzschultag. Der kleine Bruder 3 Stunden. Der Adventsjunge für sogar 5 Stunden.

Zum Frühstück gibt es aufgeknusperte Brötchen von gestern oder Müsli. Nach dem Frühstück bringe ich den Adventsjungen zur Schule. Da es heute warm werden soll, hat der Adventsjunge nur T-Shirt und kurze Hose an. Unterwegs merkt er, dass ihm doch etwas frisch ist. Ich denke daran, dass jetzt in den Klassenräumen immer die Fenster für eine ständige Frischluftzufuhr groß geöffnet sind. Also bringe ich den Adventsjungen hin und laufe nochmal schnell nach Hause, um eine Jacke zu holen.

Unterwegs überlege ich, ob und wie ich den Klassenraum erreiche. Denn die Eltern sollen im Moment ihre Kinder vorne am Schultor verabschieden. Doch der Schulhof sieht ganz leer aus. So laufe ich über das Schulgelände bis zum Gebäude. Da ist auch niemand. Ich setze meinen Mund-Nasen-Schutz auf und betrete das Gebäude. Ich begegne niemandem. Ich klopfe am Klassenraum und darf die Jacke reinreichen. Die Kinder sitzen alle gut verteilt an Einzeltischen.

Als ich das Gelände wieder durchquere, fällt mir auf, dass die Pflanzen auf dem Schulhof sehr üppig gewachsen sind. Sie leiden sonst immer ein bisschen unter den vielen Kindern, die durch alle Gebüsche streifen. Sie konnten sich in den vergangenen Monaten offensichtlich ein bisschen erholen.

Am Vormittag ist es zu Hause ruhiger als sonst. Ich mache aber nur das Nötigste und faulenze mal ein bisschen. Eigentlich wollte ich die Fenster putzen, aber in den nächsten Tagen soll es eh regnen, da warte ich noch ein bisschen. Ich schreibe meinen Text über einen Besuch in einem Bekleidungsgeschäft fertig und veröffentliche ihn.

Der Liebste hat wieder sein virtuelles Seminar. Als ich kurz ins Zimmer schaue, sitzt er mit Kopfhörern auf den Ohren, zurückgelehnt in seinem Schreibtischstuhl am Schreibtisch und wippt so vor sich hin. Manchmal beneide ich ihn um seine Tätigkeit.

Zum Mittagessen probiere ich heute das Rezept aus, das ich mir vor ein paar Tagen schon gemerkt habe: Spargel mit Blaubeeren, leicht karamellisierter Butter und Schnittlauchpfannkuchen. Wow, das ist unerwartet gut! Die Blaubeersauce könnte ein bisschen säuerlicher sein, aber der Schnittlauchpfannkuchen ist super! Die Kinder essen Nudeln mit Tomatensauce ;-)


Dann ist es schon Zeit, den Adventsjungen abzuholen. Er erzählt nicht viel, ist aber auf dem Heimweg sehr gut drauf. Er hat sich für den Nachmittag zum Videotelefonieren mit einem Freund verabredet. Ich gebe ihm mein Handy und einen Ständer dafür. 20 Minuten spricht er mit seinem Freund. Die beiden bauen mit Legosteinen und zeigen sich gegenseitig die Wohnungen. Ähm.... als der Adventsjunge unter unser Sofa filmen will, scheuche ich ihn da weg *hüstel*.


Der kleine Bruder hat heute sein Zeugnis mitgebracht. Er ist ein super Schüler, aber das wussten wir ja schon. Auch ohne die Zahlen auf dem Papier. Was unsere Kinder unter diesen Umständen leisten, ist eine großartige Sache. Vor allem auch auf mentaler Ebene.

Am Nachmittag sind wir alle draußen im Gärtchen. Die Wasserbahn wird aufgebaut. Die Einsteiger-Version (Amazon-Partner-Link) geht jetzt bei uns ins zehnte Jahr und hält immernoch dicht. Es gibt Eis mit Erdbeeren und Rhabarberlimo. Später zieht es zu. Ob es noch regnet? Das wäre schön. Vor allem fürs Gärtchen.

Während die Familie nach dem Sandmännchen die Reste vom Mittagessen isst, liege ich mit Buch, Schokolade und ganz viel Schaum in der Badewanne. Ich bin heute irgendwie dünnhäutig und brauche mal ein bisschen Zeit für mich. Wenigstens die halbe Stunde.

Gegessen: Müsli, Spargel mit Pfannkuchen und Blaubeersauce, Eis mit Erdbeeren, Tomatensalat
Gesehen: "Little Fires Everywhere" (Amazon-Partner-Link, kostenlos in Prime) Sehr toll mit Reese Witherspoone und Kerry Washington! Spannend und geheimnisvoll.
Gespielt: draußen
Bewegt: Fahrrad gefahren, Spaziergang
Vorgelesen: nix
Gelesen: Zeitschriften

Tipps aus dem Internet:

Zeit Online: Erst ausbeuten, dann schuldig sprechen. Die Verantwortlichen des neuen Infektionsherds in einer Tönnies-Fleischfabrik sind schnell gefunden: Die Rumänen und Bulgaren waren es! Ihnen wird doppelt Unrecht getan. Ein Kommentar. Ich gestehe, ich bin sprachlos angesichts dieser Zustände. Das war mir, ehrlich gesagt, nicht so bewusst.
Süddeutsche Zeitung: Immer auf die Kleinen. Sind in Deutschland Schlachthöfe wichtiger als Schulen und Kindergärten? Es wäre an der Zeit, mit Schulöffnungen zu experimentieren. Von Kindern gehen kaum Corona-Ausbrüche aus - und dennoch müssen sie büßen. Noch ein Kommentar.
mittwochs.online: Stell dir vor, du machst einen Witz und keine*r lacht. In Online-Meetings ist das keine Seltenheit. Bis Jede*r die Mute-Funktion deaktiviert hat, ist der Witz längst vorbei. Und das ist nur ein Beispiel dafür, was die virtuelle Arbeitswelt zur Herausforderung macht.
ohhhmhhh: Wieviel Rassismus gibt es in Grundschulen? Und was können wir dagegen tun? Saskia Niechzial ist ein Lehrerin mit ganz viel Herz, deshalb mag ich ihre Texte.
BerlinMitteMom: Anna Luz de León ist noch so eine Frau mit einem großen Herzen. Mit ihren Texten bringt sie meine Seele zum Klingen. Wie zum Beispiel mit dem neusten zum Elternwissen Pubertät: Was wir als Eltern für unsere Teenager sein können.



Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!


4 Kommentare:

  1. Hallo Carola,
    Danke für den Link zu Maas Natur, den kannte ich bisher nicht.
    Es gibt einen schönen schwedischen Blog
    https://helenalyth.se/2020/06/19/focaccia-breadart-blomsterbrod/
    mit deutscher Übersetzung.
    diesmal ein schönes schwedisches Blomsterbrot :-) schaut echt genial aus.
    Wird Dir sicher auch gefallen.
    Alles Gute für Dich und Deine Familie
    wünscht Dir Cornelia

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    1. Oh jaaaa, wie schön!

      Danke und viele Grüße zurück!

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  2. Manche Tage sind so. Und das ist voll ok. Schicke Dir Sonnenschein aus der Ferne!

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