Alle meine Einträge aus der Zeit der Corona-Krise sammle ich unter dem Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Lese-Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.
Aufgewacht um halb 6. Mal wieder. Das reicht mir einfach nicht. Aber weil die Kinder am Abend auch so lange wach sind und der Liebste und ich noch ein bisschen Sofazeit mit Seriengucken haben wollen, komme ich meist erst gegen Mitternacht ins Bett. So ist meine Schlafenszeit also zu wenig.
Naja. Zum Glück ist es gerade schon sehr früh hell, da fällt das Aufstehen nicht schwer. Außerdem ist heute Markttag, da bin ich gerne schon um 7 Uhr unter den ersten Besucherinnen. Am Coffee-Bike kaufe ich mir einen Becher Milchkaffee und stehe ein bisschen in der Morgensonne. Die ist schon ziemlich warm.
Zu Hause gibt es zum Frühstück die frischen Brötchen, die ich mitgebracht habe. Der Liebste geht an den Schreibtisch und besucht wieder virtuell sein Seminar. Der kleine Bruder fährt heute mal zum Lernen zu seinem besten Freund. Da ist Ruhe und Platz. Und ein Pool. Er wird erst am Abend wieder zu Hause sein.
Das Mutzelchen hat heute ihren Präsenzschultag. Der fängt ein bisschen später an. Heute soll sie ihr Zeugnis bekommen. Also die Kopie. Die geht mit den Unterschriften der Eltern wieder zurück an die Schule. Dann wird das Original ausgehändigt.
Ich setze mich mit den beiden Kleinen wieder nach draußen auf die Terrasse. Der Adventsjunge braucht zum Glück nicht mehr viel tun. Meckern tut er trotzdem. Um dann in einem Tempo alle Wörter richtig und sauber hinzuschreiben.
Ich koche Kartoffeln mit Schale und hole sie mir dann auf die Terrasse, um sie zu pellen. Heute soll es Kartoffelsalat mit Fleischbällchen geben.
Der Kartoffelsalat wird ein Salat zum Selberbauen. Weil die Kinder manche Komponenten nicht mögen, dürfen sie nehmen, was sie wollen. In den Schüsseln sind Kartoffeln, Äpfel, saure Gurken und kleingeschnittene hartgekochte Eier. Die Sauce besteht aus Joghurt mit einem Klecks Mayo, Gurkenwasser, Salz, Pfeffer und Kräutern. Da der Salat nicht durchgezogen ist, schmeckt er auf diese Weise richtig frisch und leicht.
Nach dem Essen, davor eigentlich auch schon, ist die Augustschnuppe nur am Weinen. Sie beruhigt sich gar nicht richtig und lässt sich auch gar nicht ablenken. Irgendwann will sie auf meinen Schoß und schläft ganz plötzlich ein. Sie schläft eine Stunde. Als sie aufwacht, spuckt sie. Mist. Ich habe mit dem Kind zu tun und den Flecken überall. Ich setze sie auf Badehandtücher und nehme immer die oberste Schicht ab.
Dann schläft die Kleine wieder ein. Zwischendurch kommt das Mutzelchen nach Hause mit ihrem super Zeugnis. Siebte Klasse geschafft! Der Adventsjunge mäandert zwischen drinnen und draußen hin und her.
Als der Liebste um 18 Uhr Feierabend macht, habe ich zwischen Kinderpflege und Waschmaschine und Sessel schrubben meine Laune verloren. Ich schnappe mir das Mutzelchen. Mit den Fahrrädern fahren wir mal eine Runde ins Ortszentrum. Sie braucht Sommerhosen.
Doch viel Auswahl gibt es nicht. Die meisten Geschäfte haben auch schon geschlossen. Und in Kinderabteilungen brauchen wir jetzt endgültig nicht mehr gehen. Ein Eis gönnen wir uns noch, bevor wir wieder heimfahren. Unterwegs halten wir noch am See. Da glitzert schön die tiefstehende Sonne.
Als wir gegen 20 Uhr zu Hause ankommen, empfängt uns eine singende und tanzende Augustschnuppe. Ihr geht es wohl wieder besser. Auf alle Fälle ist sie ausgeschlafen. Das wird ein langer Abend. Den ersten virtuellen Elternabend haben wir heute verpasst.
Gegessen: Himbeeren vom Markt, Kartoffelsalat, Eis, Tomatensalat
Gesehen: Enten und Blesshühner
Gespielt: wenig
Bewegt: Fahrrad gefahren
Vorgelesen: nichts
Gelesen: den halben Tagesspiegel, immerhin
Tipps aus dem Internet:
Zeit Online: Herbert Renz-Polster: "Wir müssen fragen: Welche Schäden entstehen durch Nichtbetreuung?" Kinder kommen in der Pandemie zu kurz, warnt der Arzt Herbert Renz-Polster. Die Hygienepläne für Kitas und Schulen sieht er kritisch. Wie ginge es kinderfreundlicher?
Familien in der Krise: "Familien in der Krise" ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Eltern, die eine überparteiliche Lobby für Familien in Deutschland bilden. Gegründet wurde "Familien in der Krise" 2020 von Eltern aus Hessen und Nordrhein-Westfalen, um die Rechte von Familien und Kindern während der Corona-Krise einzufordern.
Der Tagesspiegel: Reisen ist möglich – aber Urlaub vom Virus gibt es nicht. Mit Küsten, Bergen und Seen sind viele Reiseziele wieder erreichbar. Doch wie infektionssicher reist es sich in Bussen, Bahnen und Flugzeugen?
Bienenjournal: Hilft Bienengift gegen COVID-19? Der Mediziner Karsten Münstedt hat mit Kollegen einen Fragebogen erarbeitet, um zu erforschen, ob Bienengift gegen COVID-19 wirkt. Anhaltspunkte dafür liefert ihm eine Studie aus China. Imker aus Deutschland sind zur Teilnahme aufgerufen.
BR Bayern: Warum Brot für die Tiere tödlich sein kann. Enten füttern macht Spaß. Aber es gibt einen Entenfutter-Klassiker, der zur tödlichen Gefahr für die Vögel werden kann. Wenn schon füttern, dann richtig: Was Sie dem Federvieh mit guten Gewissen geben können.
Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!
Liebe Carola
AntwortenLöschenVielen Dank, dass du täglich von deinem Alltag berichtest! Jeden Morgen lese ich den neuen Eintrag und freue mich über die Essensinspiration :) ich wünsche dir entspannte Tage bis Tag 100 und bleibt gesund! Herzlichst Betty
Dankeschön, Betty!
LöschenAlles Gute auch Dir!