Samstag, 4. April 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 20

Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem neuen Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Um 8 Uhr wache ich auf. Ich öffne die Augen und sehe die Augustschnuppe, die genau neben mir liegt und mich lächelnd ansieht. Irgendwann in der Nacht hat sie wohl wieder gerufen und wurde vom Liebsten in unser Bett geholt. Ich sehe es als Fortschritt an, dass ich davon manchmal gar nicht mehr wach werde. Nach all den Jahren mit Ohren auf Lauerstellung im Schlaf...

Ich stehe gleich auf, denn letzte Woche musste ich dem Lieferanten aus Wulksfelde im Schlafanzug die Tür öffnen. Das will ich heute nicht. Doch heute kommt unsere Kiste ein bisschen später.

Der Liebste holt Brötchen beim Bäcker. Wir frühstücken gemütlich. Unsere Abokiste wird nach dem Frühstück geliefert. Ich habe diesmal ein bisschen was dazubestellt. 2 Kilo Mehl, vorsichtshalber. Denn im Supermarkt habe ich schon eine Weile keins mehr gesehen. Und wenn, bekommt man nur 1 oder 2 Packungen auf einmal. 2 Kilo Weizenkörner. Meine liebsten Natur-Eierfarben. Und noch eine Packung Eier mehr. Eier haben wir in den letzten zwei Wochen keine erhalten, obwohl wir Abonnenten sind. Doch diesmal haben wir Glück.

Aus den Weizenkörnern kann ich jetzt selber Mehl mahlen. Ich habe bei ebay eine Getreidemühle für meine 30 Jahre alte Küchenmaschine von BOSCH ersteigert. Meine Mühle war leider schon eine Weile kaputt. Ersatzteile gibt es nicht mehr. Aber das System ist super, und die Mühle aus dickem Stein, deshalb lohnt sich ein Nachkauf der Mühle auf alle Fälle.


Am Vormittag fahre ich mit dem Fahrrad zum Markt. Weil alle Cafés geschlossen haben, steht jetzt auf dem Markt ein Coffee-Bike. Das sieht toll aus! Ansonsten ist es schon ziemlich voll und ich finde es hin und wieder immernoch schwierig, wirklich überall ausreichend Abstand hinzubekommen.

Zu Hause backe ich einen Mohnkuchen aus dem Internet nach. Der wird leider nicht wirklich gut, also er schmeckt schon, aber beim Endergebnis ist noch Luft nach oben. Das Rezept ist nicht ganz eindeutig geschrieben. Vielleicht werde ich es nochmal probieren. Oder backe einfach meinen Käsekuchen mit Mohn. Jetzt wo ich das Bild sehe, muss ich schmunzeln: Kuchen und Arbeitsplatte haben fast das gleiche Aussehen :-)


Zum Mittag gibt es Nudeln. Samstag ist unser Nudeltag. Nach dem Essen schauen die Kleineren den Biene Maja-Film. Der kleine Bruder bekommt vom Liebsten etwas Tolles: einen Roboter-Bausatz. Da kann er spielerisch Lernen, mit Microprozessoren umzugehen. In ein paar Minuten hat er sein erstes eigenes Programm geschrieben und auf den Roboter geladen. Ich werde mir das mal von ihm zeigen lassen, denn ich muss zugeben, ich kann nicht genau sagen, wie das funktioniert.


Ich mache einen Mittagsschlaf. Eine ganze Stunde schlafe ich tief und fest. Danach essen wir den verunglückten Kuchen. Eine Runde raus gehen wir dann auch noch. Auf einem leeren Parkplatz fahren die Kinder mit ihren Fahrzeugen um die Wette oder lassen die Zeit stoppen.

Gegessen: Nudeln, Mohnkuchen
Gesehen: ein Rotkehlchen vor dem Fenster
Gespielt: Wettrennen
Bewegt: Fahrrad gefahren, Spaziergang
Vorgelesen: eine Geschichte vom Mutzelchen
Gelesen: eine Tageszeitung

Tipps aus dem Internet:

maiLab auf Youtube: Ich habe mich heute endlich getraut, dieses Video anzuschauen. "Corona geht gerade erst los". Das war mir schon klar, aber ich hatte Angst vor der Wahrheit. Unaufgeregt, verständlich, aber sehr deutlich wird hier über die aktuelle Lage und über unsere Perspektiven aufgeklärt. Die 20 Minuten solltet Ihr Euch nehmen!
Zuckersüße Äpfel: Mütter von vielen Kindern werden ganz oft gefragt, wie sie zu Hause Ordnung halten. Und gerade jetzt, wo die meisten Familien 24/7 zu Hause sind, ist das nochmal eine größere Herausforderung. In ihrer neuen Serie erzählt Tanja, wie es bei ihr so läuft. Sie hat auch noch ein paar andere Großfamilien-Mütter gefragt. Unter anderem mich. Alle Beiträge erscheinen in der nächsten Zeit.
Kinderdok: Mein Corona-Senf. Die Kinderarztpraxis ist jetzt immer schön leer. Sind die Kinder gesünder? Ja, denn die Kitas und Schulen sind geschlossen. Die Ansteckungsmöglichkeiten für alle Arten von Krankheiten fehlen halt.
Nahverkehr Hamburg: Deutschlands meistgenutzter Bahnhof mitten im Berufsverkehr. Im Hamburger Hauptbahnhof ist sonst die Hölle los. Jetzt herrscht dort gähnende Leere.
Luzia Pimpinella: Support your Locals - Hamburg Edition. Nic hat sich die Arbeit gemacht, ganz viele kleine Geschäfte und ähnliches aus Hamburg zusammenzutragen. Damit Ihr sie von zu Hause unterstützen könnt, indem Ihr online bestellt oder Gutscheine kauft.

Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich möchte denen, die es möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!


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