Sonntag, 5. April 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 21

Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem neuen Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.

Um 8 Uhr bin ich heute aufgestanden. Der Tag versprach, sonnig und schön zu werden. Doch als ich im Bad bin, höre ich die Kinder mal wieder streiten. Seufz. Im mir geht ein Vorhang runter und geht den ganzen Tag nicht mehr hoch. Ich fühle mich schon am Morgen trotz genug Schlaf müde und ausgelaugt.

Ich mache Kaffee, decke den Frühstückstisch, räume den Geschirrspüler aus und ein, wasche einiges Geschirr von gestern mit der Hand, spüle die Teekanne, räume die Küche auf, räume das Wohnzimmer auf, den Flur, schalte die Waschmaschine ein... alles noch vor dem Frühstück.

Der Liebste steht irgendwann später auf und holt die Brötchen. Nach dem Frühstück ist schon Sendung-mit-der-Maus-Zeit. Den Online-Gottesdienst und das virtuelle Treffen mit den anderen Gemeindemitgliedern verpassen wir. Ich wäre eh nicht in der Stimmung gewesen.

Ich sortiere die Schulaufgaben des Adventsjungen. Seine Lehrerinnen haben angeboten, sich die erledigten Wochenaufgaben anzuschauen und Rückmeldungen zu geben. Eine Elternvertreterin wird alle Materialien in ihrer Garage sammeln und den Lehrerinnen überreichen. Ich schaue also alles aus den letzten drei Wochen durch und packe den Stapel Papier in einen großen Umschlag.



Ich räume weiter und weiter auf. So bin ich beschäftigt und muss mit niemandem reden. Die ganze Woche über haben sich hier und da Stapel angesammelt. Die vermehren sich von ganz alleine. Ich trage alle ab. Ich bringe Kram in den Keller.  Ich sauge die Wohnung. Danach zerkleinere ich Kartons und gehe dann zu Fuß mit dem Einkaufstrolley zur großen Papp-Sammelstelle.

Draußen ist herrlichstes Sonnenwetter. Viele Familien sind auf ihren Fahrrädern unterwegs. Das will ich heute auch noch machen! Ich überlege, wie es wohl im Naturschutzgebiet aussieht. Sicher ist es dort ziemlich voll. Derweil bekommen Familien in den Häusern drumherum viel Wochenendbesuch. Es riecht nach Grillkohle. Manchmal kommt es mir vor, als gäbe es die Pandemie nur im Fernsehen und im Internet.

Zu Hause bereite ich das Mittagessen vor. Es soll Hähnchenkeulen aus dem Ofen geben, dazu Reis mit Gemüse. Erst gegen 14 Uhr essen wir. Eigentlich wollte ich noch etwas Schönes backen, nun ist es aber zu spät.

Danach wollen wir rausgehen. Ich schicke die Kinder schonmal auf die Terrasse und räume die Küche auf. Doch aus der Fahrradtour wird wohl nix. Das Fahrrad des kleinen Bruders ist nicht ganz in Ordnung. Die Reparatur haben wir immer vor uns hergeschoben. Heute muss es also sein. Der Liebste repariert das Rad.

Ich mache drinnen die Wäsche. Zwischendurch reiche ich Kekse raus. Ich falte drei Maschinenladungen Wäsche weg und sortiere sie in alle Schränke. Wenn ich schonmal dabei bin, sichte ich die Schränke der Jungs und räume ein bisschen darin auf. Von wegen, sie haben keine Socken mehr!

Obwohl ich die meiste Zeit des Tages nur in der Wohnung herumgelaufen bin, zeigt mein Schrittzähler am frühen Abend 13.000 Schritte an.

Dann ist es plötzlich schon 18 Uhr und der Tag ist rum. Morgen geht es wieder weiter mit den Schulaufgaben. Denn wir haben keine Ferien. Ich werde nachher noch in die Badewanne gehen und dann hoffentlich morgen wieder besser gelaunt sein.

Gegessen: Hähnchenkeulen mit Reis, gekaufte Kekse
Gesehen: blauen Himmel und Sonenschein
Gespielt: die Kinder im Gärtchen
Bewegt: Hausarbeit
Vorgelesen: nichts
Gelesen: sehr wenig

Tipps aus dem Internet:

Der Tagesspiegel: Alexander Gerst sagt: "Jeder Mensch braucht einen Rückzugsraum". Wenn jemand weiß, wie Zusammensein auf engstem Raum funktioniert, dann ja wohl ein Astronaut.
Deutsches Jugendherbergswerk: "Gemeinschaft daheim erleben" Die Jugendherbergen haben da mal was zusammengestellt.
Mediziner für Mediziner gegen Covid: Diese Seite ist jetzt ganz neu. Erste Hilfe im Umgang mit Covid-19 von Medizinern für Mediziner #M4MvsCOVID ist ein Zusammenschluss von engagierten und interessierten Medizinerinnen und Medizinern aus dem Bereich der Notfall-, Akut und Intensivmedizin. Unterstützt werden wir von Spezialistinnen und Spezialisten aus ganz unterschiedlichen Bereichen.
Ich liefere Masken! Auf dieser Seite können sich Privatpersonen, Unternehmen oder Vereine melden, wenn sie helfen möchten, medizinisches Personal auszustatten.
Sammelsurium: The Show must go on-line. Eine Sammlung von Museen, die jetzt schöne digitale Angebote bereithalten.
The Guardian: Axel Scheffler und Julia Donaldson kennt Ihr bestimmt u.a. von den Grüffelo-Büchern. Jetzt haben die beiden Cartoons passend zur "Corona-Krise" kreiert. Ihre süßen Figuren waschen jetzt ganz viel ihre Hände. Und der Grüffelo bleibt in seiner Höhle.


Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich möchte denen, die es möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!