Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem neuen Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.
Um 8 Uhr bin ich heute aufgestanden. Der Tag versprach, sonnig und schön zu werden. Doch als ich im Bad bin, höre ich die Kinder mal wieder streiten. Seufz. Im mir geht ein Vorhang runter und geht den ganzen Tag nicht mehr hoch. Ich fühle mich schon am Morgen trotz genug Schlaf müde und ausgelaugt.
Ich mache Kaffee, decke den Frühstückstisch, räume den Geschirrspüler aus und ein, wasche einiges Geschirr von gestern mit der Hand, spüle die Teekanne, räume die Küche auf, räume das Wohnzimmer auf, den Flur, schalte die Waschmaschine ein... alles noch vor dem Frühstück.
Der Liebste steht irgendwann später auf und holt die Brötchen. Nach dem Frühstück ist schon Sendung-mit-der-Maus-Zeit. Den Online-Gottesdienst und das virtuelle Treffen mit den anderen Gemeindemitgliedern verpassen wir. Ich wäre eh nicht in der Stimmung gewesen.
Ich sortiere die Schulaufgaben des Adventsjungen. Seine Lehrerinnen haben angeboten, sich die erledigten Wochenaufgaben anzuschauen und Rückmeldungen zu geben. Eine Elternvertreterin wird alle Materialien in ihrer Garage sammeln und den Lehrerinnen überreichen. Ich schaue also alles aus den letzten drei Wochen durch und packe den Stapel Papier in einen großen Umschlag.
Ich räume weiter und weiter auf. So bin ich beschäftigt und muss mit niemandem reden. Die ganze Woche über haben sich hier und da Stapel angesammelt. Die vermehren sich von ganz alleine. Ich trage alle ab. Ich bringe Kram in den Keller. Ich sauge die Wohnung. Danach zerkleinere ich Kartons und gehe dann zu Fuß mit dem Einkaufstrolley zur großen Papp-Sammelstelle.
Draußen ist herrlichstes Sonnenwetter. Viele Familien sind auf ihren Fahrrädern unterwegs. Das will ich heute auch noch machen! Ich überlege, wie es wohl im Naturschutzgebiet aussieht. Sicher ist es dort ziemlich voll. Derweil bekommen Familien in den Häusern drumherum viel Wochenendbesuch. Es riecht nach Grillkohle. Manchmal kommt es mir vor, als gäbe es die Pandemie nur im Fernsehen und im Internet.
Zu Hause bereite ich das Mittagessen vor. Es soll Hähnchenkeulen aus dem Ofen geben, dazu Reis mit Gemüse. Erst gegen 14 Uhr essen wir. Eigentlich wollte ich noch etwas Schönes backen, nun ist es aber zu spät.
Danach wollen wir rausgehen. Ich schicke die Kinder schonmal auf die Terrasse und räume die Küche auf. Doch aus der Fahrradtour wird wohl nix. Das Fahrrad des kleinen Bruders ist nicht ganz in Ordnung. Die Reparatur haben wir immer vor uns hergeschoben. Heute muss es also sein. Der Liebste repariert das Rad.
Ich mache drinnen die Wäsche. Zwischendurch reiche ich Kekse raus. Ich falte drei Maschinenladungen Wäsche weg und sortiere sie in alle Schränke. Wenn ich schonmal dabei bin, sichte ich die Schränke der Jungs und räume ein bisschen darin auf. Von wegen, sie haben keine Socken mehr!
Obwohl ich die meiste Zeit des Tages nur in der Wohnung herumgelaufen bin, zeigt mein Schrittzähler am frühen Abend 13.000 Schritte an.
Dann ist es plötzlich schon 18 Uhr und der Tag ist rum. Morgen geht es wieder weiter mit den Schulaufgaben. Denn wir haben keine Ferien. Ich werde nachher noch in die Badewanne gehen und dann hoffentlich morgen wieder besser gelaunt sein.
Gegessen: Hähnchenkeulen mit Reis, gekaufte Kekse
Gesehen: blauen Himmel und Sonenschein
Gespielt: die Kinder im Gärtchen
Bewegt: Hausarbeit
Vorgelesen: nichts
Gelesen: sehr wenig
Tipps aus dem Internet:
Der Tagesspiegel: Alexander Gerst sagt: "Jeder Mensch braucht einen Rückzugsraum". Wenn jemand weiß, wie Zusammensein auf engstem Raum funktioniert, dann ja wohl ein Astronaut.
Deutsches Jugendherbergswerk: "Gemeinschaft daheim erleben" Die Jugendherbergen haben da mal was zusammengestellt.
Mediziner für Mediziner gegen Covid: Diese Seite ist jetzt ganz neu. Erste Hilfe im Umgang mit Covid-19 von Medizinern für Mediziner #M4MvsCOVID ist ein Zusammenschluss von engagierten und interessierten Medizinerinnen und Medizinern aus dem Bereich der Notfall-, Akut und Intensivmedizin. Unterstützt werden wir von Spezialistinnen und Spezialisten aus ganz unterschiedlichen Bereichen.
Ich liefere Masken! Auf dieser Seite können sich Privatpersonen, Unternehmen oder Vereine melden, wenn sie helfen möchten, medizinisches Personal auszustatten.
Sammelsurium: The Show must go on-line. Eine Sammlung von Museen, die jetzt schöne digitale Angebote bereithalten.
The Guardian: Axel Scheffler und Julia Donaldson kennt Ihr bestimmt u.a. von den Grüffelo-Büchern. Jetzt haben die beiden Cartoons passend zur "Corona-Krise" kreiert. Ihre süßen Figuren waschen jetzt ganz viel ihre Hände. Und der Grüffelo bleibt in seiner Höhle.
Ich freue mich, dass meine regelmäßigen Tagebuch-Einträge so guten Anklang finden! Ich danke sehr für die Anteilnahme und für die Tipps, die mir von Leserinnen oder Lesern geschickt werden. Ich möchte denen, die es möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!
Danke , dass du auch noch nach so einem tag treu hier schreibst. Für mich sind deine Post ein wichtiger Abschluss eines jeden Tages und ein Stück Normalität in Zeiten, wo manchmal alles zu zerfließen scheint.
AntwortenLöschenDer Geschwisterstreit kann mich hier auch ganz schön nerven.
Über die Menschen , die derzeit Gäste in ihre gärten laden , wundern sich vor allem auch meine Kinder...
Viele Grüße und auf leichtere Tage!
Dankeschön und viele Grüße zurück!
LöschenIch wünsche dir so sehr, dass alle traurigen Gedanken, die Energielosikeit,alles Nervige und Negative, dass in dieser Zeit auch sein darf, mit dem ablaufenden Badewannenwasser verschwindet und du morgen wieder guten Mutes erwachst!!!Alles Gute für euch!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus dem hohen Norden
Lydia
Danke für die netten Worte!
LöschenGrüße zurück!
Liebe Carola,
AntwortenLöschenmit deinem täglichen Post endet derzeit mein Tag.
Ich finde es tröstend, dass dieser Vorhang nicht nur bei mir direkt morgens runtergeht. Nicht täglich, nein, Mal hält man es besser, mal schlechter aus. Ich musste heute mal 2 Stunden draußen sein, für mich, nur ein paar Minuten von zuhause, aber da musste ich wenigstens mit niemandem reden...
Bis morgen, dann wird hoffentlich ein besserer Tag ❤️
Liebe Grüße,
Nina
Dankeschön und alles Gute Dir!
LöschenSolche Tage muss es auch geben. Es wird wieder anders werden.
AntwortenLöschenAber ja!
LöschenDie Fahrradgeschichte erinnert mich an das Buch "Kasimir hat einen Platten". Hoffentlich geht es dir morgen wieder besser. Das Gefühl (Vorhang runter, Müdigkeit) kommt mir sehr vertraut vor :(
AntwortenLöschenAber ja, das wird schon wieder.
LöschenAch, ich hoffe sehr, dass es morgen wieder besser geht! Ich hatte solche Tage letzte Woche - mir half, einfach nur einen Tag lang den Mann das Schulprogramm machen zu lassen. Mich mit Baby und Buch zurück zu ziehen. Nicht der einzig kompetente Ansprechpartner für alles zu sein.
AntwortenLöschenUnd auf der Terrasse der Nachbarn lachen die Gäste.
Scheint es also wohl überall zu geben. Leider.
Danke Dir! Es war heute der richtige Tag dafür. Der Liebste arbeitet ja in der Woche, da klappt das mit dem Rausziehen nicht.
LöschenAlles Gute Dir!
Zeit für ein fettes OM.
AntwortenLöschenWenn Du nicht lernst, dich innerlich in einen anderen Zustand zu begeben, wird das noch sehr hässlich. (Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.)
Lerne loslassen.
Ganz ganz ganz viel loslassen.
Und unperfekt sein in so äußerlichen Dinge wie Wäsche und Aufräumen und diesen absurd perfekten Hausaufgaben auf dem Bild.
Lerne lieber, dDich selbst perfekt zu lieben und dann lerne, perfekt zu lieben.
Werde Liebe.
Probier´s ruhig mal aus.
Du hast nichts zu verlieren.
Wie ich neulich schonmal geschrieben habe: ich will in meinem Blog nichts beschönigen. Solche Tage gibt es halt mal.
LöschenMorgen sieht die Welt schon wieder anders aus.
Bei den Schulaufgaben kann ich nichts Absurdes erkennen. Das sind nur die vorgedruckten Buchstaben.
Ich wünsche Dir von Herzen dass es dir heute wieder besser geht. Seit Jahren lese ich hier sehr gerne. Wenn ich bedenke, dass ihr mit sechs Personen Tag für Tag in der Wohnung seid Dein Mann dort arbeitet und du dich um die vier Kinder kümmerst inklusive lernen da kann ich nur sagen: Respekt!!
AntwortenLöschenIch lebe alleine eigentlich sehr gerne aber zurzeit ist es nicht einfach wegen der fehlenden Kontakte.
So halten wir alle weiterhin durch ich freue mich auf den neuen Bericht heute Abend von Dir liebe Grüße von Christel
Vielen Dank, Christel!
LöschenIch wünsche Dir auch gutes Durchhaltevermögen und Zuversicht!
Das mit den Leuten, die Gäste empfangen, finde ich echt krass. Ich erlebe das um mich herum zum Glück nicht. Dann wird es ja wirklich ganz schön schwer, es gegenüber den Kindern und dem eigenen Sehnen durchzusetzen, eben nicht die lieben Menschen und Freunde zu treffen. Blöd :-(
AntwortenLöschenJa, zum Teil auch im Freundeskreis der Kinder :-(
LöschenAber wir erklären das den Kindern und sie halten sich wacker.