Samstag, 21. März 2020

Zu-Hause-Tagebuch Tag 6

(Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem neuen Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Tipps aus dem Internet zusammengetragen habe.)

Am Wochenende weiter die Tage durchzählen oder nicht? Ich mach das jetzt einfach. Denn wir sind ja schließlich jetzt jeden Tag alle zusammen zu Hause. Ich habe schon lange nicht mehr so fleißig täglich gebloggt. Aber ich merke, diese halbe Stunde bis Stunde am Tag will ich einfach haben.

Ich bin im Moment gar nicht so viel im Internet. Auch die Nachrichten verfolge ich nicht andauernd. Die Tagesschau am Abend reicht mir. Ich will mich ein bisschen vor den Nachrichten von außen schützen, sonst geht es mir nicht gut und ich kann nicht voll und ganz für meine Familie da sein. Ich gebe mein Bestes, meinen Kindern Geborgenheit und Halt zu geben. Immer schon. Aber jetzt noch mehr.

Heute war ich schon wieder vor 6 Uhr wach. Da ist es draußen schon ziemlich hell und die Vögel zwitschern sehr laut. Ich kann nicht wieder einschlafen. Gegen 7 Uhr stehe ich auf und gehe duschen. Der kleine Bruder ist schon wach, der Rest der Familie schläft noch.

Weil ich gestern erfahren habe, dass Gartenmärkte doch noch geöffnet haben und ich solch große Sehnsucht nach ein bisschen Frühling im Garten habe, mache ich mich mit dem Lastenrad auf den Weg. Vor dem Gartenmarkt ist eine lange Schlange. Doch sie sieht nur so lang aus. Alle Personen halten die empfohlenen zwei Meter Abstand ein.

Ich suche mir draußen vor dem Markt aus den Rollwägen viele, sehr viele bunte Frühlingsblumen aus und reihe mich ein. Die Sache ist dann ziemlich fix erledigt. Am Eingang steht ein Mann, der ein Absperrband nur öffnet, wenn Leute den Markt verlassen. Dann lässt er neue Leute rein. Drinnen gehe ich gleich zur Kasse. Auch dort habe ich keine Menschen um mich rum. Ich zahle schnell, unterschreibe auf dem Kartenlesegerät mit meinem eigenen Stift und bin schnell wieder draußen. Uff. Fast habe ich vergessen, zu atmen. Und juhuuuu, ich habe bunte Blumen!

Auf dem Rückweg halte ich beim Bäcker. Auch dort reihen sich die Leute zu einer ganz langen, weit auseinandergezogenen Schlange auf. Im Laden sind höchstens zwei, drei Personen gleichzeitig.


Zu Hause gibt es Frühstück. Nach dem Frühstück spielen die Kinder. Es ist ja Wochenende. Sie haben sogar alle noch ihre Schlafanzüge an. Ich gehe in die Küche und backe Tortenböden für eine Trümmertorte. Wir möchten heute nämlich den Frühlingsanfang feiern. Aber so richtig!

Weil wir erst so spät gefrühstückt haben, lassen wir das Mittagessen ausfallen und machen schon gegen halb 3 Kaffeezeit. Dafür habe ich den Tisch feierlich eingedeckt. In den Fläschchen befinden sich bunte Frühlingsblumen. Auf den Tellern liegen selbst genähte Frühlingsservietten. Und die Trümmertorte ist mit Sahne und Klecksen von Erdbeermarmelade gefüllt.



Als am Nachmittag die Sonne ums Haus kommt und auf unsere Terrasse scheint, gehe ich mit den Kindern raus. Sie werden am Ende des Tages drei Stunden draußen gewesen sein. Ich drücke ihnen Schaufeln in die Hand und lasse sie machen. 70 kleine Pflanzen sollen in die Erde. Es ist mir nicht so wichtig, wie das Ergebnis hinterher aussieht. Hauptsache, die Kinder sind beschäftigt, haben Spaß und sind an der frischen Luft. Und so ist es auch. Zum Schluss noch ein bisschen gießen und die Terrasse fegen. Und die bunten Plastikeier werden auf wieder aufgehangen. Ich finde noch ein paar Blätter Bärlauch. Den habe ich vor Jahren mal gepflanzt und mich gar nicht weiter drum gekümmert.




Der Liebste telefoniert und kommt dann raus und setzt sich zu den Kindern. Ich gehe in die Küche und bereite das Abendessen vor. Ich schneide Kartoffeln und Möhren zu Pommes. Brokkoli koche ich extra. Dann entsteht noch ein bunter Teller Rohkost. Die Bärlauchblätter schneide ich ganz klein und vermenge sie mit weicher Butter, Pfeffer und Salz zu Bärlauchbutter. Lecker!



Wir essen um halb 6. Danach ist KIKA-Zeit. Nach dem Sandmännchen geht die Augustschnuppe schlafen. Mit den drei Großen schauen wir "Ronja Räubertochter". Natürlich weil Ronja ihren tollen Frühlingsschrei macht! Hallo Frühling!

Gegessen: Trümmertorte, selbstgemachte Pommes und Bärlauchbutter
Gesehen: "Ronja Räubertochter" (Amazon-Partner-Link)
Gespielt: draußen im Sonnenschein
Bewegt: Fahrradfahren, Gartenarbeit
Vorgelesen: Frühlingsgedichte
Gelesen: die GEO Special Island

Tipps aus dem Internet:

NDR: Autoren und Autorinnen lesen Kindern aus ihren privaten Wohnzimmern vor. Ab Montag wochentags täglich um 16 Uhr
Twattwanderung: die sympathische Wattführerin Mandy nimmt uns mit ins Watt bei Sylt, hier gibt es Teil 2
Ankerherz Verlag: auch vom Mutmacher Albertus von Borkum gibt es neue Lieder vom Meer, Teil 2 und Teil 3
Blogfamilia: die Blogfamilia fällt in diesem Frühling leider aus. Auf ihrer Seite werden kreative Ideen für die Zeit zu Hause von Bloggerinnen und Bloggern gesammelt
MDR: ein neuer Podcast empfiehlt Kinder- und Jugendbücher