(Alle meine Einträge sammle ich jetzt unter dem neuen Label Zu-Hause-Tagebuch. Es lohnt sich, auch in ältere Beiträge reinzuschauen, da ich jedes Mal eine Menge interessanter Tipps für Groß und Klein aus dem Internet zusammengetragen habe.)
Gestern Abend hat unser Großer aus München angerufen. Ihm geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Gerade war er dabei, sich Nudeln zu kochen. Gegenüber hat er einen kleinen Supermarkt, der auch noch ganz gut ausgestattet ist. Seine Arbeit kann er aus dem Homeoffice erledigen. Und auch was seine weitere Arbeit und sein Masterstudium angeht, ist er noch ganz optimistisch.
Zum Einschlafen habe ich mir gestern ein Lavendelsäckchen mit ins Bett geholt und Autogenes Training gemacht. Hat nicht so gut geklappt. In der Nachbarschaft steigen derweil genau seit den Schließungen der Kindertagesstätten, Schulen, Geschäften und anderen Einrichtungen jeden Abend bis nach Mitternacht diverse Partys. Das trägt nicht unbedingt zum erholsamen Nachtschlaf bei.
Heute Morgen bin ich wieder früh wach. Ich fahre gleich zu 7 Uhr zum Supermarkt und hole frisches Obst und Gemüse. Täglich gehen bei uns fast zwei Kilo Obst und diverses Gemüse weg. Im Supermarkt treffe ich überraschend meine Freundin, mit der ich immer viel ins Kino gehe. Ach, wie ich das vermisse! Wir unterhalten uns ein bisschen im Gang. Mit Abstand natürlich. Danach radle ich noch zum Drogeriemarkt, Windeln kaufen.
Zum Frühstück um 8 Uhr bin ich wieder zu Hause. Alle sitzen schon am Tisch. Es gibt frischen Naturjoghurt von gestern mit Schokoraspeln und Obst oder aufgetautes Brot aus der Abokiste vom Gut Wulksfelde.
Nach dem Frühstück macht der Liebste die Tür zum Schlafzimmer zu und setzt sich an den Schreibtisch. Sein Arbeitstag beginnt mit der täglichen Telefonkonferenz. Die Kinder verkrümeln sich erstmal und spielen sehr einträchtig miteinander. Ich vermute, sie wollen den "Schulbeginn" rauszögern. So habe ich Zeit, in Ruhe die Küche aufzuräumen. Ich schalte außerdem eine Ladung Wäsche ein und sauge die Wohnung.
Gegen 9:45 Uhr starten wir unseren Tag mit der täglichen Sportstunde von Alba Berlin. Das hat uns gestern so gut gefallen! Danach setze ich mich mit dem Adventsjungen an den Tisch. Er hat noch ein paar Seiten im Mathebuch zu bearbeiten. Alle, die noch fehlen, habe ich mit bunten Klebezetteln markiert. Er darf frei wählen, was er schon heute oder erst morgen bearbeiten will.
Die Augustschnuppe sitzt auch mit am Tisch. Der kleine Bruder kommt dazu und malt ihr, was sie sich wünscht. Ein Auto. Biene Maja und Willi. Und einen Spielplatz. Die Augustschnuppe nimmt einen Stift, zeichnet einen großen Kreis um den ganzen Spielplatz herum und sagt "Spielplatz gesperrt!" Oh. Ich staune und schlucke, dass sich ihr der Anblick des mit rot-weißem Absperrband gesperrten Spielplatzes in der Nachbarschaft so eingeprägt hat.
Ein wenig später rennt sie mit ihrer Bettmaus als Feuerwehrschlauch durch die Wohnung und löscht "Digaliiii, digaliiiii!" rufend als Feuerwehrfrau Brände.
Der kleine Bruder hat heute wieder so einiges zu tun. Alle Aufgaben können online abgegeben werden. Parallel dazu gibt es einen Klassenchat und eine Chatmöglichkeit mit der Klassenlehrerin. Das Mutzelchen gibt final ihre Arbeit ab und hat dann heute noch ganz viel Zeit übrig. Ich bitte sie, doch mal ihren Kleiderschrank durchzusehen. Was passt noch, was nicht? Was kann in den Keller, was zur Kleidersammlung oder was muss ganz aussortiert werden?
Ich veröffentliche meinen Werbe-Artikel über meine neue Jeans.
Zum Mittagessen gibt es den Rest vom Shepherd's Pie von gestern. Danach macht der Liebste heute mal eine längere Pause und schaut mit den Kindern die tägliche "Sendung mit der Maus". Ich nutze die Gelegenheit für einen Spaziergang ganz allein. Die Sonne strahlt, aber es ist ziemlich frisch. Überall grünt und blüht es schon. Ein tröstlicher Anblick in diesen Zeiten, finde ich.
Wieder zu Hause, gehe ich in die Küche und backe Schoko-Cookies. Die drei Bleche leben nicht lange. Als die Sonne die Terrasse erreicht, gehen die Kinder ein bisschen raus. Sie malen sich mit Kreide Hopsekästchen auf. Die Augustschnuppe läuft-fährt mit dem Laufrad rund ums Gartenhäuschen.
Ich setze mich mal kurz in den Sessel und schreibe an diesem Eintrag. Als die Großen nicht mehr draußen bleiben wollen, gehe ich raus zur Augustschnuppe und setze mich in die letzten Sonnenstrahlen, bevor die Sonne gegen 17:30 Uhr hinter dem nächsten Haus verschwindet.
Sehr pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit klingelt der Mann, der über die Kleinanzeigen unseren Wickeltisch geschenkt bekommt, den wir wegen des Homeoffice-Platzes abgebaut haben. Der Mann ist total glücklich. Wir auch. Der Liebste hat Feierabend gemacht und hilft, den Schrank mit Aufsatz zum Auto zu tragen. Dann ist schon wieder KIKA-Zeit. Ich setze mich derweil kurz an den Schreibtisch und schreibe diesen Eintrag fertig.
Gegessen: Shepherd's Pie und Schoko-Cookies
Gesehen: "Sendung mit der Maus"
Gespielt: Hopse, den Dauerbrenner "Das verrückte Labyrinth" (Amazon-Partner-Link)
Bewegt: Fahrrad gefahren, Albas Sportstunde, Spaziergang
Vorgelesen: Pixie-Bücher
Gelesen: ein paar Seiten der neuen Zeitschrift "Brigitte Be Green"
Tipps aus dem Internet:
Museum Kunst der Westküste Föhr: das Museum auf der Nordseeinsel wollten wir im Mai besuchen. Leider können wir nun nicht hin. Dafür kommt das Museum zu uns. Mit digitalen Einblicken in die Ausstellungen.
Zeit Online: Gebärende sollen jetzt ohne vertraute Begleitperson ihre Kinder zur Welt bringen. Dabei können sie froh sein, wenn es überhaupt genügend Hebammen im Kreißsaal gibt. Wie die Arbeit dort jetzt aussehen kann, steht in diesem Artikel.
Der Tagesspiegel: (Achtung: schwieriges Thema!) Jugendämter schlagen Alarm: Kinderleid - und niemand sieht es mehr "Eine Vierjährige kann und wird nicht anrufen."
Maske auf: Die Initiative #MaskeAuf klärt über den Gebrauch von Atemschutzmasken auf
ARD Mediathek: nur noch heute in der Mediathek: der lustige und leichte französische Film "Willkommen bei den Schtis"
H. ist nicht unbedingt dafür, die Polizei zu rufen. Aber hier in München hat es sich als gut erwiesen, Beamte zu bitten, bei Partylärm vorbei zu schauen. Oft sind es dann nicht nur die Wohnungsbewohner, sondern Menschen von außerhalb. Und das soll ja nicht sein. Alle halten sich an die schmerzhafte Ausgangsbeschränkung, und andere verschlimmern auf Kosten anderer möglicherweise die Situation.
AntwortenLöschenDas ist das Problem. Ich will ja nicht denunzieren, die Zeiten gerade stecken die Menschen unterschiedlich gut weg. Aber Menschenansammlungen sollen halt gemieden werden...
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