Montag, 2. Dezember 2019
Erstes Adventswochenende
Am Samstag wache ich auf und es ist im Schlafzimmer sehr hell. Im Kinderzimmer gegenüber ist die Tür offen und die Sonne scheint herein. Was noch toller ist: es ist schon halb 10! Die Augustschnuppe muss irgendwann aufgestanden sein und ist nun bei ihren Geschwistern. Alle scheinen sich miteinander zu beschäftigen.
Ich stehe auf, gehe duschen und decke dann den Frühstückstisch. Die Kinder und der Liebste trudeln nach und nach ein. Nach dem Frühstück packe ich ein Advents- und Geburtstagspaket für den Großen. Von den am Freitag gebackenen Plätzchen kommen natürlich auch welche hinein.
Dann fahre ich mit dem Lastenrad ins Ortszentrum. Dort ist am Samstag Markt. Zuerst gebe ich das Paket bei der Post ab. Ich muss auch nur 15 Minuten anstehen. Angesichts der langen Schlange habe ich mit mehr Zeit gerechnet. Aber weil ich völlig kinderlos unterwegs bin, genieße ich die Zeit des Nichtstuns fast.
Auf dem Markt stelle ich mich beim regionalen Fleischer an. Da kaufen wir nun schon viele Jahre. Auf der Angebotstafel stehen Entenkeulen. Und so beschließe ich spontan, dass wir am 1. Advent ein Weihnachtsprobeessen machen und kaufe Entenkeulen. Außerdem landen noch Obst und Gemüse von anderen Marktständen im Lastenrad. Im Supermarkt gebe ich kurz Leergut ab. In dem Laden, in dem ich mir vor vielen Jahren meine letzte Mütze gekauft habe, kaufe ich mir eine neue Wintermütze. Und im Blumenladen bekomme ich endlich Mistelzweige, die ich schon die ganze Zeit gesucht habe. Überall ist es sehr voll, ich habe fast das Gefühl, am nächsten Tag wäre schon Weihachten.
Zum Mittag gibt es Kürbissuppe. Vielleicht die letzte der Saison? Das Mutzelchen kommt von ihrer Ballettprobe zurück. In zwei Wochen hat sie ihre große Prüfung.
Am späten Nachmittag fahre ich mit dem Bus nach Volksdorf. Ich will ins Kino gehen. Vorher habe ich noch ein bisschen Zeit und laufe durchs Ortszentrum. Es ist wie ausgestorben. Obwohl überall so hübsch geschmückt ist, haben die meisten Geschäfte schon geschlossen. Nur Thalia, Budni, Blume 2000 und Tchibo haben geöffnet. Ich stöbere kurz im Buchladen. Weil mir das Buch "Ein Stern strahlt in der dunklen Nacht" (Amazon-Partner-Link) von Wiebke Andersen und Regina Kehn so gut gefällt, kaufe ich es. Es ist hübsch illustriert und viele der Gedichte und Geschichten darin kenne ich noch gar nicht. Ein sehr schöner Adventssschatz!
Im Kino schaue ich mir den Film "Bernadette" mit Cate Blanchett an. Hm, ich hatte mir mehr erhofft. Der Film weiß nicht, ob er Komödie oder Drama sein will. Cate Blanchett macht ihre Sache natürlich gut, aber ihre Filmtochter, gespielt von der jungen Emma Nelson, hat mir am besten gefallen. Ich hätte die Hauptfigur der Bernadette gerne besser kennengelernt. Auf eine ernsthafte und tiefergehende Weise. Wie lebt es sich als Frau, die als Architektin mal große Erfolge gefeiert hat und nun in der Abgeschiedenheit einer Kleinstadt lebt? Was macht es mit ihr, keinen Anschluss zu finden? Wie ist es, wenn das Kind größer wird und in die Ferne will? Das alles wird nur angeschnitten und bleibt oberflächlich und komödiantisch. Das Ende ist ganz schön, aber der Weg dahin etwas abgedreht und unglaubwürdig. Am schönsten ist die innige Mutter-Tocher-Szene im Auto als beide während der Fahrt gemeinsam zu Cyndi Laupers "Time After Time" singen.
Am Sonntagmorgen backe ich wieder noch vor dem Frühstück ein Blech Lebkuchen. Diesmal habe ich damit etwas Besonderes vor, das ich bald im Blog zeige.
Draußen ist ist sehr nebelig. Auf dem Frühstückstisch liegen für alle ihre Adventskalender. Die Kinder bekommen Schokoladenkalender von GEPA. Da ist in jedem Jahr so ein schönes Motiv drauf! Der Liebste bekommt einen kleinen Schokokalender und einen Adventskalender von Paarzeit. Der hat mich angesprochen und davon haben wir beide etwas in diesem Advent.
Ich verbringe den ganzen Vormittag in der Küche. Ich gestalte die Backwaren und brate die Ente im Ofen. Zwischendurch schreibe ich meinen Hallo Dezember- Eintrag. Nach dem Mittagessen schauen wir alle den zauberhaften Weihnachtsfilm "Plötzlich Santa" (Amazon-Partner-Link). Der Filmtitel passt eigentlich gar nicht, denn das ist ein norwegischer Film, der gar nichts mit der amerikanischen Art, Weihnachten zu feiern, zu tun hat. Der Film erinnert eher an die Petterson und Findus-Art.
Am Nachmittag machen wir es uns an der Adventskaffeetafel so richtig gemütlich. Danach kruscheln wir alle so vor uns hin. Das Wetter war den ganzen Tag über nebelig und grau.
Als es dann ans sonntagabendliche Aufräumen geht, drehen die Kinder plötzlich alle auf. Sie fangen an, zu toben und zu schreien und streiten dann auch. Das kennen wir schon, diesmal ist es aber nicht so erträglich. Wir Eltern schimpfen und versuchen, die Kinder zu trennen. Die Augustschnuppe ist auf einmal sehr müde und lässt sich ins Bett bringen. Die anderen drei Kinder helfen uns bei der Wäsche und dem Geschirrspüler. Dann schauen sie die Abendsendungen auf dem KIKA. Der Liebste setzt sich dazu. Ich nutze die Zeit und gehe eine halbe Stunde um den Block. Das tut gut. Ich nehme mir vor, mit den Kindern am nächsten Wochenende, egal wie das Wetter ist, rauszugehen. Das lohnt sich im Moment, da man in den Straßen und Häusern viele bunte Lichter und Weihnachtsdekorationen entdecken kann.
Als alle Kinder im Bett sind, machen es uns der Liebste und ich auf dem Sofa gemütlich und öffnen unsere erste Karte vom Paarzeit-Adventskalender. Wir reden über unsere schönsten gemeinsamen Erlebnisse und Herausforderungen und ob unsere Beziehung so bleiben darf. Eine schöne Idee und wir sind gespannt auf die nächsten Tage.
Noch mehr Einblicke in Familienwochenenden werden bei Alu und Konsti gesammelt.
3 Kommentare:
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Deine letzten zwei Fotos finde ich besonders schön! So heimelig!
AntwortenLöschenHört sich bis fast ans Ende nach einem schönen Adventswochenende an. Ich finde ja, streitende Kinder, die sich ein Zimmer teilen, besonders schwierig.
AntwortenLöschenUnd meine absolute Bewunderung für die Mengen an Backwerk bereits.
Dankeschön, ich muss noch ein paarmal ran, die Kekse sind alle schon aufgefuttert :-)
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