Freitag, 13. April 2018

Spaziergang in Barcelona (3)


13. März 2018

Nach unserem bewegenden Besuch der Basilika Sagrada Familia gibt mir mein Großer einen Kaffee aus. Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Berge. Ich möchte Barcelona gerne von oben sehen. Zum Sonnenuntergang sollten wir es schaffen. Die Inspiration habe ich auf Instagram gefunden, wo ich unter dem Barcelona-Hashtag nach interessanten Orten gesucht habe.

Den Tibidabo, einen der Hausberge Barcelonas, erreichen wir nicht mehr pünktlich. Dort wollten wir eigentlich mit der Seilbahn, Funicular genannt, hochfahren. Die fährt aber in den Wintermonaten so spät nicht mehr. Also fahren wir mit der U-Bahn in die Vororte. Dort erhaschen wir Einblicke abseits vom Touristenrummel. Zwei kleine Jungen kicken einen Ball vor sich her und wollen den Ball durch die Beine des Großen rollen lassen. Da haben sie aber die Rechnung ohne den ehemaligen Fußballer gemacht. Der Große schnappt sich den Ball und dribbelt ihn von Fuß zu Knie und zurück. Die Jungs staunen und lachen.

Mit der spanischen Sprache kommt man in den Vororten nicht weiter. Hier wird katalanisch gesprochen. Da kommt auch endlich unser Minibus, der die engen und extrem steilen Gassen förmlich hinaufklettert. Ziemlich abenteuerlich, das Ganze! Wo wir aussteigen müssen, verrät uns, wie immer, Google Maps auf dem Handy.



Dann sind wir angekommen, steigen aus und laufen durch eine ziemlich verlassen aussehende Wohnsiedlung. Sommerhäuser, vielleicht. Der Weg wird immer steiler. Und endlich erreichen wir die Bunker. Die Bunkers del Carmel wurden 1937 im spanischen Bürgerkrieg errichtet. Große terrassenförmige Betonstufen sind übrig geblieben und waren jahrelang vergessen.

Nun hat es sich herumgesprochen, dass man von dort oben den besten Panoramablick auf Barcelona hat. Sogar in alle Himmelsrichtungen. Und das stimmt! Sofort erkennen wir im Stadtbild natürlich die Sagrada Familia. Unverwechselbar ragt sie zwischen den Häusern auf. Mein Großer kann mir dazu noch einige Anekdoten erzählen, von denen er in Barcelona gehört hat.

Und so stehen wir einfach nur da, atmen und schauen auf die Stadt runter. Möwen drehen im Wind am Berg ihre Kreise. Einen schönen Ort hat sich mein Großer da zum Studieren ausgesucht! Ich beneide ihn ein bisschen für seine Möglichkeiten und gönne es ihm so sehr.

Nach und nach treffen immer mehr, meist junge, Menschen ein. Sie suchen sich ein Plätzchen auf den Stufen und packen Essen und Getränke aus. Der Geruch von Haschisch wabert durch die Luft. Die Stimmung ist entspannt sommerlich.







Als wir genug haben, laufen wir wieder runter zur Bushaltestelle. Wir schicken zwischendurch ein paar Fotos von uns und der Gegend an die Familie zu Hause. Die Buslinie führt bis ins Stadtzentrum. Ungefähr 45 Minuten fahren wir und können uns dabei noch mehr von der Stadt anschauen.

Der Große hat vor meinem Besuch extra seine Freunde nach einer guten Tapas-Bar gefragt, in die er mich führen kann. Es gibt davon so viele, da kann jeder seine eigenen Vorlieben haben. Wir erreichen die kleine Bar in der Altstadt und bestellen eine bunte Mischung der Angebote. Die leckeren Kartoffeln mit der scharfen Sauce, Patatas Bravas, sind auf alle Fälle dabei. Dann auch Mini-Hamburger, Käseauflauf und natürlich Serrano-Schinken mit geröstetem Brot. Die Speisen teilen wir uns alle.

Am Ende des Abends spazieren wir in die Richtung meines Hotels. Der Große bringt mich noch bis zur Tür. Ich habe die gemeinsame Zeit sehr genossen und bin sehr stolz auf ihn. Der Besuch war leider viel zu kurz. Ich gehe dann in meinem Hotelzimmer nicht allzu spät schlafen, denn am nächsten Morgen muss ich früh aufstehen.




Gleich um 7 Uhr, als das Frühstücksbuffet im Motel One eröffnet, stehe ich parat. Ich habe nicht mehr viel Zeit, denn ich möchte pünktlich am Flughafen sein. Das Frühstücksangebot ist reichhaltig und bietet auch typisch spanische Spezialitäten. Hier die "Toaststation" für das geröstete Brot und mit Serrano-Schinken.


Ich lasse mir ein Taxi rufen, das auch prompt kommt. Auf dem Weg über die Schnellstraße am Meer entlang bewundere ich die Fahrkünste der Motorrollerfahrer im Berufsverkehr. Sie fahren in Kolonnen und mit hoher Geschwindigkeit auf der Mittelspur zwischen den fahrenden Autos.

Am Flughafen habe ich noch ein bisschen Zeit bis zum Einstieg. Diesmal sitze ich in der ersten Reihe und habe richtig viel Beinfreiheit. Das Flugzeug rollt eine ganze Weile bis zur Startbahn, aber dann hebt es ab und dreht eine große Runde übers Mittelmeer. Bei Marseille fliegen wir wieder über Land und über die Alpen. Sehr beeindruckend! Hamburg empfängt mich diesig und grau. Ich bin zurück!


die Alpen

die Elbe und der Hamburger Hafen

6 Kommentare:

  1. Tolle Bilder aus Barcelona... das ist so lang her bei mir...
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Susa

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    1. Dankeschön! Ich will nochmal hin, wenn die Sagrada Familia fertig ist :-)

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  2. Und jetzt möchte ich auch sofort wieder hin <3

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  3. wie geht es dem grossen so weit weg von zuhaus? hat er heimweh oder ist er gern unabhängig und weg von zu hause. mich würde das heimweh dahinraffen ☺️ so lang fern der heimat.

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    1. Ihm gefällt es sehr gut! Er wohnt ja nun schon fast zwei Jahre nicht mehr zu Hause. Die Selbstständigkeit kriegt er sehr gut hin.

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