Donnerstag, 28. Januar 2016

Und nochmal 11 Fragen

Bei Kassiopeia lese ich schon seit meinen ersten Schritten im Internet mit. Ich liebe sie und ihre wachsende Familie sehr. Sie hat mir vor einiger Zeit 11 Fragen gestellt, die ich heute beantworten möchte.

1. Welche ist deine liebste Kindheitserinnerung?

Das Spielen in unserem Garten mit der Koniferenhecke, das Rumstromern im Schlosspark mit meiner Freundin, das Baden in der flachen Ostsee, das kalte Wasser der Elbe an meinen Füßen, Sessellift fahren im Riesengebirge, Himbeeren sammeln im tchechischen Wald, Gänge bauen im Weizenfeld und durch die hohen Halme den blauen Himmel sehen, hoch und höher schaukeln... es sind die kleinen Momente, an die ich mich immer wieder sehr gerne erinnere. Sie sind für mich kostbar und ich habe das Gefühl, sie halten seitdem meine Seele gesund. Weil sie mich an mein Glück erinnern. Und sehr oft haben sie mit Erlebnissen in der Natur zu tun.



2. Welcher Moment war der schlimmste deines Lebens? Als du dachtest, du wirst nie wieder glücklich?

Das war kurz bevor ich mich von meinem ersten Mann getrennt habe. Ich hatte ein ganz kleines Kind, hatte meine Ausbildung noch nicht beendet und wohnte sehr weit entfernt von meiner Familie. Ich hatte kein Einkommen, ich stand buchstäblich vor dem Nichts. Ich wusste nur, ohne Liebe wollte ich so nicht weiterleben. Es war sehr schwer, den Mut aufzubringen, diese Situation zu verlassen.

3. Bist du glücklich gerade?

Von ganzem Herzen: Oh ja!

4. Welcher Ort wärmt dein Herz?

Alle Orte, wo Menschen sind, die ich mag. Und Kühlungsborn. Immer.

5. Wenn du gerade woanders sein könntest, wo oder bei wem wärst du dann?

Jetzt gerade möchte ich einfach nur hier neben meinem Liebsten auf dem Sofa sitzen. Die Kinder schlafen, die Wohnung ist aufgeräumt und still, vor uns dampft eine Tasse Tee. Es könnte gerade nicht schöner sein.

6. Ein Buch, das dich verändert hat?

Am Anfang war Erziehung* von Alice Miller und andere ihrer Werke. Ich war 18 Jahre alt und hatte gerade meine Ausbildung zur Erzieherin begonnen. Im Psychologieunterricht lernte ich die Bücher der bekannten Psychologin und Kindheitsforscherin Alice Miller kennen. Sie wollte der sogenannten "schwarzen Pädagogik", einer lange sehr üblichen gewalttätigen Erziehungsmethode, etwas entgegensetzen. Ihre Theorie: erst wenn ich als Erwachsene die Erfahrungen meiner eigenen Kindheit aufgearbeitet habe, kann ich mit meinen eigenen Kindern oder denen, die mir auf meiner Arbeit anvertraut sind, mitfühlen und sie wirklich verstehen. Diese Bücher haben mir die Augen geöffnet und ich kann sagen, sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin.

7. Ein Hobby für das du gern Zeit fändest?

Ich würde gerne mehr großformatige Bilder auf Leinwand malen.

8. Was magst du überhaupt nicht an dir?

Ich habe mit meinem Inneren und Äußeren meinen Frieden gemacht.

9. Was mögen andere an dir?

Meine Fröhlichkeit, meine Gelassenheit, meine Zuverlässigkeit, meine Kreativität, meine Zuversicht und ich hoffe noch ein bisschen mehr.

10. Wofür hättest du gern Mut?

Für wahre Worte, für kontroversere Themen hier im Blog, fürs Autofahren nach langer Pause.

11. Der Soundtrack deines Lebens?

Kindheit: Der Traumzauberbaum* von Reinhard Lakomy, Lieder aus dem Kinderland* von Gerhard Schöne

Jugend: "In the Air tonight" von Phil Collins, "Sweet child o' mine" von Guns n' Roses, "It must have been love" von Roxette

20er: "The Whole of the Moon" von den Waterboys, "Hurt" von Johnny Cash, Harvest Moon* von Neil Young (die ganze Scheibe rauf und runter), "Diamonds on the inside" von Ben Harper

30er: "Is a Woman" von Lambchop, "True love will never fade" von Mark Knopfler, "If I had a Boat" von James Vincent McMorrow

Und dann noch: viele Kirchenlieder, die Beatles, die Stones, Heather Nova, Sade, Maná, Cesaria Evora, Cat Power, Bowie, Clapton, Elvis Costello, Naked Raven, Diana Krall und, und, und...



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5 Kommentare:

  1. Der Soundtrack Deiner Kindheit und Jugend ist tatsächlich auch der meinige ;-)

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  2. Danke! Dafür! 💟 Sehr schön zu lesen!

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  3. 10. ..... für's Autofahren nach langer Zeit.

    Da sagst du was...

    Ich hatte soviel Angst vorm Autofahren bzw der Reaktion der anderen Autofahrer, die fast alle permanent genervt erschienen, was ich sehr schwer aushielt, dass ich mit 39J. am 10.06.15 erst meinen Führerschein machte. War mein 4ter Anlauf, aber ich habe verängstigt vorher immer wieder die Fahrschule abgebrochen.

    Heute fahre ich wie selbstverständlich und denke mir 'ihr könnt mich genauso gern haben, wie ich euch, ich muss eure Macken ja auch aushalten. Ätsch.'

    Alles hat seine Zeit. Ich bin sehr froh, dass ich den Mut gefunden habe und dankbar für die Autonomie, die es mir schenkt.


    LG
    Katja aus Ahrensburg

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  4. Dein Soundtrack deines Lebens ist nahezu identisch mit meinem, besonders der Kindheit, Jugend und 20er :-)
    Danke für deinen quasi-Buchtipp von Alice Miller, ich hätte da auch noch so einiges aufzuarbeiten.
    Liebe Grüße

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  5. Ich habe mit meinem Inneren und Äußeren meinen Frieden gemacht. Das möchte ich auch gern.

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