Mittwoch, 6. Januar 2016

Mittwoch

Ich habe mich gestern wohl zu sehr gefreut, die Nacht heute ist richtig schlecht. Ich gehe viel zu spät ins Bett und brauche lange zum Einschlafen. Als ich gerade weggedämmert bin, ist der Adventsjunge unruhig. Gefühlt alle halbe Stunde ruft er irgendwas und wälzt sich in seinem Bett herum. Ich stehe ein paar Mal auf und gucke nach und decke ihn wieder zu. Im Zimmer ist es wegen des offenen Fensters schön frisch. Ich liege und grüble und denke und kriege meinen Kopf nicht abgeschaltet.

Als um 6 Uhr der Wecker des Liebsten summt, bin ich gefühlt gerade erst eingeschlafen. Ich tappe ins Bad, unter der Dusche will ich ewig bleiben. Am Frühstückstisch sitzen schon der Liebste und die drei Kleinen. Der Teenie hat heute erst zur dritten Stunde und schläft noch.

Der Liebste fährt ins Büro, ich befülle zwei Brotdosen mit Brot, Äpfeln und Mandarinen. Die Zeit ist heute knapp geworden, wir beeilen uns. Das Mutzelchen und der kleine Bruder kommen gerade noch pünktlich zum Unterrichtsbeginn in der Schule an. Ich bringe den Adventsjungen in den Kindergarten. Er ist heute ein Feuerwehrmann. Sein diesjähriges Kostüm* ist gestern angekommen und nun will er es nicht mehr hergeben.

Ich habe mein Lastenrad dabei und radle gleich weiter, weil ich einen Termin bei meinem Hausarzt habe. Für meine neue Arbeit brauche ich noch ein Gesundheitzeugnis. In der Praxis stellt sich dann nach kurzer Wartezeit heraus: es gibt verschiedene Bescheinigungen. Die Bescheinigung, die ich brauche, stellt mein Arzt gar nicht aus.

Um an meinem Arbeitsplatz auch mit Lebensmitteln hantieren zu dürfen, muss ich nach dem Infektionsschutzgesetz belehrt werden. Das ist eine schnelle Sache und ich werde dafür nicht mal untersucht. Ich zahle 27 Euro und bekomme den Schein. Erstaunlich, dass das ausreicht in so einem sensiblen Bereich. Ich muss also nun zügig eine andere Ausgabestelle besuchen.

Ich kaufe schnell Milch ein und radle kurz nach Hause, wo ich mir Termine für die Erlangung des Scheins notiere. Zu Hause treffe ich auf den Teenie, der eben gerade aufsteht. Ich räume schnell noch die Küche auf und fahre dann zur Arbeit.

Dort gibt es heute ein Geburtstagskind und viele aufgedrehte Kinder. Ich nehme mir einen Stapel Bücher, ziehe mich mit einigen Kindern aufs Sofa zurück und lese und rede eine ganze Stunde mit den Kleinen. Das tut gut und wir lernen uns noch besser kennen.

Beim Mittagessen sitze ich neben einem anderthalbjährigen Kind. Als es den Löffel zum Mund führt und die Nudel runterfällt, entdeckt es sein Spiegelbild im blanken Löffel. Eine ganze Weile schaut es hinein und befühlt dann mit den Fingern die Löffeloberseite. Ich finde den Moment sehr faszinierend und eine Kollegin und ich zwinkern uns sachte zu.

Nach dem Feierabend radle ich nach Hause. Unterwegs schaue ich im Zeitungsladen nach Neuigkeiten und entdecke die neue Ausgabe der Landgang. Die mag ich sehr und kaufe sie. Zu Hause bleibt aber gar keine Zeit zum Lesen, weil ich die Kinder früh abholen möchte.

Das Mutzelchen und den kleinen Bruder sammle ich zuerst ein, zusammen holen wir den Adventsjungen ab. Unterwegs möchte er uns immer ganz stolz zeigen, wie hoch er schon springen kann. Das ist neu und wir freuen uns mit ihm.

Später gibt es einen bunten Vesperteller für alle. Wenn ich so einen Teller für alle Kinder zusammen mache, bleibt nichts übrig, weil sie sich beeilen, um genug abzubekommen. Die Sterne sind übrigens von Heldensnacks. Ich bekam mal ein Probierpaket zugeschickt und bestelle jetzt ab und zu Nachschub.

Dann möchte das Mutzelchen noch einige Hausaufgaben nacholen. Sie sitzt am Esstisch und schreibt. Die beiden Jungs spielen im Kinderzimmer Feuerwehrmann. Der Teenie kommt heim und fährt dann auch schon wieder zur Uni. Ich sortiere einige Unterlagen. Die kieferorthopädische Behandlung beim Teenie ist erfolgreich abgeschlossen. Jetzt darf ich einige Rechnungen der Krankenkasse einreichen und bekomme hoffentlich etwas zurückerstattet.

Um 17:30 Uhr ist auch der Liebste zu Hause. Wir decken den Abendbrottisch und essen frisches Brot und Rohkost. Wie immer helfen die Kinder beim Abräumen und gehen danach waschen und Zähne putzen. Erst dann wird der Fernseher angemacht und das Sandmännchen läuft. Je nach Zeitpunkt auch die Kinderserie, die auf dem KIKA davor läuft.

Als sie nach dem Sandmännchen alle im Bett sind, tüte ich Unterlagen ein und schreibe an diesem Eintrag. Der Liebste macht sich einen Obstsalat mit Chicoree. Das ist hier nicht so beliebt, deshalb darf er ihn ganz alleine essen. Jetzt bringt er mir sogar meine Tasse Tee und ich mache Schluss für heute. Früh ins Bett gehen steht heute ganz oben auf der Liste.




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4 Kommentare:

  1. Liebe Carola, ich folge Deinem Blog ja schon eine Weile, aber nicht immer ist Zeit, die Beiträge zu lesen. Ich bewundere Deine ausführlichen und menschlichen Beschreibungen des täglichen Wahnsinns, und das alles bei einem sehr vollem Terminkalender. Ich freue mich sehr für Dich, dass Du in Deiner neuen Tätigkeit mehr Entspannung und Ruhe findest. Sehr gut kann ich das nachempfinden, habe ebenfalls vier Kinder, die allerdings mit zweimal 15 und zweimal 8 schon etwas aus dem sogenannten Gröbsten raus sind. Aber als sie noch kleiner waren, hatte ich ja auch noch einen Fulltimejob als Leitung einer Kita. Das ging nicht lange gut uns hat mich überfordert. Nun bin ich "einfache" Erzieherin und auch nicht mehr vollzieht, und es geht alles etwas gemächlicher:-). Ich freue mich weiter von Dir und Deinen Alltagsgeschichten zu lesen und wünsche Dir ein wundervolles Jahr 2016. Lieben Gruss Verena

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    1. Dankeschön, ich freue mich über die netten Worte und wünsche auch ein gutes neues Jahr!

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  2. Das klingt alles so schön und stimmig. <3

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  3. Die LandGang habe ich dank dir ins Abo genommen. Sie kommt nun immer per Post, denn hier kann man sie im Laden nicht kaufen. Und ich schaue sie mir auch so gerne mal bei einer Tasse Kaffee an.

    Liebe Grüße und danke für den Tipp
    Andrea

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