Montag, 11. Mai 2015

re:publica Tag 2

Mittwoch, 06.05.2015

Ich erwache um 05:30 Uhr. Das war klar, könnte ich doch ausschlafen. Dafür sehe ich einen wunderschönen Sonnenaufgang direkt vor meinem Fenster. Ich kuschle mich in mein Bett und schlafe nochmal tief bis kurz vor 8, als mich ein Sonnenstrahl auf der bunten Tapete weckt.


Ich mache mich schick und laufe Richtung Frühstückscafé, wo ich eine langjährige Freundin treffen will. In Berlin blüht im Gegensatz zu Hamburg schon der Flieder. Mit einem Ohrwurm mache ich Fotos. Dann entdecke ich am Straßenrand einen Fahrradverleih. Das ist perfekt! Für 10 Euro kann ich jetzt bis zum nächsten Morgen durch Berlin radeln. Auf den breiten guten Radwegen rund um die Karl-Marx-Allee und bei schönem Wetter macht das richtig Spaß.




Nach dem Frühstück mit meiner Freundin fahre ich mit der U-Bahn nach Kreuzberg zum Gelände der re:publica. Ich treffe wieder sofort auf viele Menschen, die ich kenne. Meine erste Session an diesem Tag beginnt um 13:45 Uhr und behandelt das Thema: "Wie privat ist zu privat? Die tägliche Entscheidung eines Familienbloggers". Auf der Bühne sitzen langjährige Blogkolleginnen und tauschen sich dazu aus.

Ich bin gedanklich schon längst bei dem Event des Tages: dem Vortrag des Astronauten Alexander Gerst. Die vorherige Veranstaltung ist früher beendet, so dass der Raum vor der größten Bühne des Geländes noch angenehm leer ist. Ich bekomme einen Platz ganz vorne mittig und bin wirklich sehr gespannt. Die Halle füllt sich immer mehr und eine aufgeregte Stimmung liegt in der Luft. Ich mache noch schnell ein Foto aus der hinteren Saalecke. Jetzt gibt es keine freien Plätze mehr.


Um 15 Uhr geht es endlich los. Der Vortrag beginnt mit einem kurzen Film, der eine Zusammenfassung der 6-monatigen "Blue Dot"-Mission von Alexander Gerst zeigt. Und dann betritt er die Bühne! Ganz locker und lustig und völlig frei erzählt er und um mich rum sind alle total verliebt ähm... begeistert von ihm. Ich natürlich auch.

Und wie jedes Mal habe ich an einer bestimmten Stelle Tränen in den Augen, nämlich wenn er erzählt, dass man aus dem Weltraum keine Grenzen auf unserem Planeten sieht. Die explodierenden Raketen in der Nacht, die letztes Jahr über Gaza flogen, waren das Traurigste, das er von dort oben gesehen hat. Alexander Gerst sagt immer wieder, dass die Erde das einzige Raumschiff ist, das wir Menschen besitzen. Das ist im Universum einzigartig, sehr zerbrechlich und unbedingt schützenswert.

Der Vortrag ist hier in voller Länge zu sehen.


Nach dem Vortrag gibt es in einem kleinen ruhigen Hinterhof ein Treffen von den anwesenden Kindern mit dem Astronauten. Leider sind für so eine große Veranstaltung nur sehr wenige Kinder da, aber zwischen Interviews und Fototerminen nimmt sich Alexander Gerst ein bisschen Zeit für sie und begibt sich auf Augenhöhe mit ihnen.

An mein Mutzelchen, das nicht dabei ist, kann sich Alexander Gerst aber sogar noch erinnern! Ich bekomme ein Autogramm für sie und ein Foto und habe ganz weiche Knie. Wie aufregend!



Danach schwebe ich über den Hof und bin nur am Grinsen. Ich esse ein Eis und treffe wieder viele Menschen. Zu sechst beschließen wir, eine Burgerveranstaltung für die BesucherInnen der re:publica zu besuchen. Wir spazieren entlang der U-Bahn-Trasse und des Technikmuseums in lauer Abendluft dorthin. Leider ist die Veranstaltung total überfüllt, so dass wir in ein Restaurant mit griechischer Küche einkehren, das wir am Straßenrand entdecken. Mit Frau Mutti, Mama notes, Mama Schulze und Munichs Working Mom verfliegt die Zeit im Nu. Wir unterhalten uns alle sehr nett und Claus gewährt mir einen Blick in seinen Skizzenblock.

Nach dem Essen freuen wir uns alle auf den einstündigen Vortrag der Menschen vom Techniktagebuch, das ich auch schon eine Weile lese. Um 20 Uhr heißt es eine Stunde lang: "Wir hatten ja nix - und das haben wir mitgebracht: Das kleine Technikmuseum" (auch zum Nachhören) Es ist sehr lustig und interessant und weckt viele Erinnerungen.




Nach dem letzten Vortrag verabschiede ich mich und fahre mit der U-Bahn zur Warschauer Straße. Dort habe ich mein Leihfahrrad angeschlossen und fahre nochmal zur Oberbaumbrücke und genieße den Blick über die glitzernde Spree. Dann radle ich auf völlig leeren Straßen an der East Side Gallery entlang. In meinem kleinen Zimmer mache ich wenig später das Fenster weit auf und genieße die Nachtluft. Ich telefoniere ich mit dem Liebsten und schaue mir meine Fotos des Tages an. Gegen Mitternacht schlafe ich ein.


6 Kommentare:

  1. Das hört sich nach einem perfekten Berlin-Erlebnis an...besonders das galaktische Weltraum-Treffen mit Astronauten!! Lg, Anne

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  2. Danke für die Verlinkung des Vortrages. Super spannend und er scheint ein sehr sympathischer Mensch zu sein. Schön, dass Du ihn persönlich getroffen hast :-) Liebe Grüße aus Berlin von Steffi

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  3. Ich habe den Vortrag sich gestern nachgesehen und bin natürlich auch sehr verliebt. So sympathisch dieser Mann!

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  4. Auch in Hamburg blüht der Flieder!!!!!!!!!!!!
    Liebe Grüße aus dem Hamburger Osten von MG

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    1. Huch! Warum so viele Ausrufezeichen?

      Anfang letzter Woche habe ich das noch anders erlebt.

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  5. War so schön dich kennenzulernen! Und deine persönliche Geschichte zu Astro Alex hat ihn gleich noch sympathischer gemacht.

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