Sonntag, 10. Mai 2015

"Mama!"

7 Uhr am Sonntagmorgen. "Mamaaaa!" Jemand ruckelt an meiner Schulter. Schlaftrunken murmle ich: "Was ist los? Ist was passiert?" "Nichts, Du sollst nur mal was merken!" Ich öffne ein Auge und sehe das Mutzelchen, wie sie auf meinen Nachttisch deutet. Der ist vollgepackt mit gebastelten Dingen. Ein Teller steht daneben mit einem Nutella-Toast. "Ich wusste nicht, wie das mit dem Kaffee geht, deshalb habe ich dir ein Glas Wasser hingestellt." Ich grinse. Der kleine Bruder kommt dazu und präsentiert seine kleine Schatztruhe mit einem selbst geschriebenen Zettel. "Allerbeste Mama". Die Kinder sind so freudig aufgeregt, das rührt mich.

Ich mag den Muttertag nicht. Jetzt ist es raus. Ich möchte mich nicht von meinen Kindern feiern lassen für etwas, das sie nicht mitbestimmen konnten. Sie haben es sich nicht ausgesucht, geboren zu werden. Ich erwarte von ihnen keine Dankbarkeit für mein Muttersein.

Ich bin ihnen dankbar für ihre bedingungslose Liebe, die sie mir entgegenbringen. Für ihre Geduld mit mir. Für ihre schnelle Vergebung, wenn ich genervt oder ungeduldig war. Für ihren Blick auf die Welt, den sie mir näherbringen. Danke Kinder, dass ich Eure Mama sein darf!

Und das mit dem Kaffee habe ich dem Mutzelchen dann gleich mal gezeigt.