Dienstag, 31. März 2015

Meine kreative Ostersammlung

Nun ist es bald soweit: wir feiern das Osterfest. Ich habe heute mal alle kreativen Ideen und meine leckersten Schlemmereien zusammengetragen, die ich in den letzten Jahren hier gezeigt habe.

(Beim Klicken auf den farbigen Text gelangt man zum jeweiligen Eintrag.)

Blumen für das Fenster


Eier ausblasen


Eier färben schnell und einfach


für mehr Sonnenschein



Frühlingsfensterbild



Osterglocken aus Papier


supereinfaches Osterkörbchen







Und dann sind da noch leckere Osterschlemmereien:

Hefenester



Möhrenkuchen



Und zum Schluss, der allertollste Hefezopf mit Vanillefüllung


Montag, 30. März 2015

Unser Wochenende

Als am Samstag die Sonne raus kam, beeilten wir uns, nach Wulfsdorf zu kommen. Dort drehten wir unsere übliche Runde durch den Laden und die Ställe. Das ist seit Jahren immer der selbe Weg. Dann besuchten wir die kleine feine Osterausstellung in der Keramikwerkstatt von Birgit Best und dem alten Wasserturm.

Am Nachmittag war das Mutzelchen zum Geburtstag einer Schulfreundin eingeladen. Ihr zu Ehren schrieb sie vorher noch ein Gedicht, "Elfchen" genannt. Das üben die Kinder in der Schule und das Geburtstagskind freute sich sehr darüber. Gefeiert wurde im Beach Center Hamburg, das feinen weißen Sand zu bieten hat, was dem Mutzelchen sehr gefiel.

Der Liebste und ich beschlossen ganz spontan, mit unseren beiden kleinen Jungs zum blaugelben Möbelhaus zu fahren. Dort aßen wir Kuchen, fanden ansonsten aber nicht das, was wir suchten. Unser Wagen blieb leer bis auf einen kleinen Couchtisch.

Am Sonntag wurden wir viel zu früh von den Kindern geweckt. Ich hatte dem Mutzelchen erlaubt, nach dem Aufstehen ihre Mitgebseltüte vom Kindergeburtstag zu plündern. Sie bekam sie nicht auf und stand deshalb um 6 Uhr an meinem Bett. Dann waren plötzlich alle Kleinen wach.

Wir werkelten den ganzen Tag in der Wohnung herum. Der Liebste hat in ein paar Tagen Geburtstag und wir erwarten viele Gäste. Deshalb befreiten wir unsere Garderobe von den Winterjacken und räumten hier und da auf. Unsere Esszimmerstühle brauchten eine Reparatur, die der Adventsjunge mit Interesse verfolgte.

Den Regentag verbrachten wir ansonsten komplett drinnen, erfreuten uns an unserem großen Osterstrauß mit seinen zarten Blüten und am Ende des Tages stand für die Kinder die sonntägliche Schaumparty in der Badewanne.

Heute Morgen kamen wir nicht so gut aus den Betten. Sturm und Regen begleiteten uns auf dem Schulweg. Es stehen diese Woche noch sehr viele Termine an, bis wir Geburtstag und das Osterfest feiern können.



Und wer wissen möchte, wie das Wochenende bei anderen Familien verlief, kann das hier bei Susanne in der großen Sammlung sehen.


Freitag, 27. März 2015

Quarkkuchen mit Rosinen

Diesen superleckeren Kuchen mit Quark habe ich nun schon sehr oft gebacken. Er bleibt mehrere Tage frisch. Meistens in meiner neuen Glasbackform. Ich backe so oft, dass Formen aus Metall schnell oll aussehen und die Beschichtung irgendwann aufgibt. Da ich mit meiner Auflaufform von Pyrex* so gute Erfahrungen gemacht habe, dachte ich mir, dass es doch sowas auch als Kuchenform geben muss. Ja, gibt es!* Der Kuchen löst sich ganz leicht aus der robusten Form, das Reinigen geht sehr einfach und es kann sich keine Beschichtung lösen.



Zutaten:

125g weiche Butter
200g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
2 Eier
1 Prise Salz
250g Quark (Mager- oder 20%)
300g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
100g Rosinen

*  Backofen auf 175°C vorheizen (Umluft)
*  Butter, Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig rühren
*  die Eier dazugeben
*  Quark einrühren
*  Mehl mit Backpulver mischen und kurz unterrühren
*  Rosinen unterheben
*  den recht festen und klebrigen Teig in eine gefettete Kastenform geben
*  ca. 50 Minuten backen (Stäbchenprobe)
*  den abgekühlten Kuchen mit Puderzucker bestäuben

Hier habe ich zur Abwechslung statt Rosinen getrocknete Cranberrys in den Teig gegeben. Ich fand es lecker und schön anzusehen, die Kinder fanden sie aber zu sauer. 


* Amazon-Partner-Link

Mittwoch, 25. März 2015

Osterwerkstatt

Unsere Grundschule hat sich heute in eine Osterwerkstatt verwandelt. 3 Stunden lang durften die Schülerinnen und Schüler aller Klassen unter verschiedenen Angeboten auswählen und sich kreativ betätigen. Das sind alle Werke von unserem Mutzelchen 


Dienstag, 24. März 2015

Solche Tage...

Gestern Abend freute ich mich, dass alle Kinder früh im Bett lagen und schnell schliefen. Ich war froh und stolz auf mich, dass ich den Tag alleine mit den Kindern so gut gemeistert hatte und alles so glatt lief.

Am Morgen hatte ich ein bisschen Bammel, wie der Tag so wird. Der Liebste sollte erst in der Nacht nach Hause kommen. Die Kita und der Schulhort hatten wegen eines Streiks der Erzieherinnen und Erzieher geschlossen. Der Teenie kam früh nach Hause. So hatte ich ab Mittag alle vier Kinder hier. Am Nachmittag hatte das Mutzelchen ihre Ballettstunde. Normalerweise bringe ich sie mit dem Adventsjungen dorthin und hole auf dem Rückweg den kleinen Bruder aus dem Kindergarten. Das Mutzelchen wird dann immer vom Liebsten auf seinem Heimweg von der Arbeit mitgebracht.

Weil der Liebste aber nicht da war, fuhr ich gestern also mit allen drei Kleinen los. Der Adventsjunge im Lastenrad, die beiden anderen Kinder auf ihren eigenen Rädern. Das dauerte ein bisschen länger, als sonst und war schon ziemlich aufregend. Im Ortszentrum brachten wir das Mutzelchen zur Ballettschule. Dann musste ich mit meinen beiden kleinen Jungs eine Stunde Zeit überbrücken, um Mutzi wieder mitzunehmen. 

Montags hat leider, leider unsere Stadtteilbibliothek zu, die ich zu gerne in dieser Zeit besucht hätte. Wir liefen also im Adventsjungentempo und im ständigen Zickzack durch die Fußgängerzone. Die Jungs kletterten auf so ein Auto, das mit Geld betrieben wird, wo ich aber nie Geld reintue. Ich ließ sie eine Weile spielen und dann gingen wir zum Blumenladen, wo wir vier Körbe mit bunten Frühlingsblumen für unseren Garten kauften. Die Jungs trugen jeder einen Korb durch die halbe Fußgängerzone bis zum Lastenrad. Die Aufmerksamkeit aller Passanten war uns gewiss, denn das war ein herrlicher Anblick. 

Danach gingen wir zum Bäcker, der ein großes Café hat und eine Kinderspielecke. Ich bekam meinen Nachmittagskaffee und die Jungs Berliner und Saft. Dann war die Stunde auch schon fast rum. Wir machten noch einen kurzen Schlenker zum Buchladen, um für unseren angehenden Erstklässler einen dicken Arbeitsblock zu kaufen. Er hat ein deutlich erhöhtes Interesse an Buchstaben und Zahlen und kann die Einschulung gar nicht mehr abwarten. 

Auf dem Heimweg hielten wir kurz am Bioladen, wo ich einige Packungen der leckeren Minipizza aus dem Frost kaufte. Die hatte ich mir selber fürs Abendessen gewünscht, damit mein Arbeitspensum minimiert ist. Der Abend verlief sehr harmonisch und alles klappte reibungslos. Uff.

Als ich mich am Abend so freute, dass ich den Tag alleine mit den Kindern so gut gemeistert hatte, erreichte mich die Stimme einer Frau, die viel länger ohne ihren Mann den Alltag meistert. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mich schon wegen des einen Tages so freue. 

Allerdings weiß ich auch, wie es anders laufen kann. Ich habe 8 Jahre lang ein Kind alleine großgezogen und dann ein paar Jahre mit meinem pendelnden Mann das Familienleben mit drei Kindern organisiert. So spielt das Leben manchmal und ich kann die Alltagsfreuden und -sorgen vieler Familien so gut verstehen.

Dann saß ich heute am Computer, um ein Kuchenrezept aufschreiben, erfuhr dann aber von dem schrecklichen Flugzeugabsturz. Dann kam mir das irgendwie unpassend vor. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den betroffenen Familien. 

Heute jedenfalls habe ich einer Frau per Post eine kleine Freude gemacht und das wollte ich eigentlich nur mal erzählen.  



Montag, 23. März 2015

Märzwochenende

Am Samstag schliefen wir bis 7:30 Uhr aus und frühstückten ganz trödelig. Später fuhr der Liebste mit den drei Kleinen zum Markt. Der Adventsjunge saß vorne im Kasten des Lastenrads, das Mutzelchen und der kleine Bruder fuhren mit ihren eigenen Rädern.

Ich nutzte die schöne Ruhe in der Wohnung und konnte ganz alleine im Haushalt wirbeln. Ich saugte Staub und wischte die Böden, räumte die Küche auf und putzte Fenster. Ich schaffte richtig viel und freute mich drüber. Zwischendurch stand der Teenie auch auf und half mir.

Dabei dachte ich an mein 20jähriges Ich. Jung, kinderlos und femistische Literatur lesend, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich mich mal über freie Zeit zum Putzen freuen würde. Ich grinste. Verrücktes Leben!

Dann fing es an, in Strömen zu regnen. Ich stand am Fenster und bedauerte meine Familie da draußen. Klitschnass, aber mit vielen Leckereien vom Markt, kamen sie zu Hause an. Der Liebste hatte sogar Zweige und wunderschöne riesige Narzissen mitgebracht. Die Kinder schmückten die Zweige mit unseren Holzeiern und machten einen schönen Osterstrauß daraus.

Am Nachmittag arbeitete der Liebste von zu Hause und ich bastelte mit dem Mutzelchen Ostergirlanden für die Fenster. Dafür zerschnitten wir alte Kalenderblätter, die ich zum Basteln aufgehoben hatte. Die ausgeschnittenen Eier klebte ich, immer zwei aufeinander, auf einen dünnen Faden und befestigte ihn am Fenster.

Am Abend schauten der Liebste und ich Interstellar. Das ist ein Science-Fiction-Film ohne die üblichen Zutaten, die ich bei einem Film dieser Art erwarte. Das Leben auf der Erde wird für die Menschen immer schwieriger. So brechen ein paar Wissenschaftler auf, in fremden Galaxien einen neuen Lebensraum zu suchen. Familiengeschichten sind mit eingewoben. Das ist spannend anzuschauen und es kommt ein Punkt mit einer sehr interessanten Wendung. Die Musik fand ich ab und zu etwas zu dick aufgetragen, aber dass der Film fast 3 Stunden geht, habe ich gar nicht gemerkt. Am Ende bleibt die Frage, ob wir nicht versuchen sollten, unseren einzigartigen Planeten zu erhalten und zu schützen.

Ich träumte danach etwas wirr.

Als am Sonntagmorgen die Sonne strahlte, konnten wir unsere Ostergirlanden vor blitzblanken Fensterscheiben bewundern. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Gottesdienst. Bevor ich mit dem Adventsjungen in den Kinderraum ging, saß ich bis zur Predigt mit ihm auf dem Schoß im Gottesdienstraum. Der Kleine war beeindruckt vom Posaunenchor und der Musik vom Flügel und war ganz still. Der Liebste leitete unterdessen die Kinderstunde und bastelte dort mit den Kindern ein Ostergärtchen.

Am Nachmittag machten wir einen Ausflug. Zunächst aßen wir leckeren Kuchen bei Bäcker Junge in Ahrensburg. Dort gibt es auch auch einen Kinderspielraum. Ein paar Schritte weiter führt eine Treppe über die Bahnstrecke ins Naturschutzgebiet. Wir liefen wieder über die spannenden Holzstege durchs Moor und besuchten den Ort, wo früher eine Burg stand. Das war ein schöner Ausflug.

Wieder zu Hause angekommen, beaufsichtigte der Liebste drei quietschende Kinder in der Badewanne und ich harkte unser Gärtchen, um es frühlingsfit zu machen. Am Abend schliefen alle Kinder schnell ein.











Freitag, 20. März 2015

Dieser Moment...

Dieser Moment heute war natürlich die partielle Sonnenfinsternis. In meiner Ecke von Hamburg war blauer Himmel und Sonnenschein, als der erste Zipfel der Sonne, von der Erde aus gesehen, fehlte. Ich war mit dem Adventsjungen zu Hause und wurschtelte im Haushalt herum. Ab und zu schaute ich zum Fenster raus und bewunderte das merkwürdige dämmerige Licht oder guckte auf die Lichtpünktchen meiner Lochkamera.

Aus der Schule hatte ich leider keine Informationen. Im Kindergarten hatte ich am Morgen gefragt, ob dort eine Brille benötigt wird. Im Gruppenraum hingen Plakate des Sonnensystems und Abbildungen, was bei einer Sonnenfinsternis passiert. Das haben die Kinder in den letzten Tagen besprochen. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass dann auch für "Anschauungsmaterial" gesorgt ist. Dem war nicht so. Ich versprach, später noch unsere Brille vorbeizubringen.

Zu Hause wunderte ich mich: die Brille war weg! Am vorigen Abend hatte ich sie den Kindern noch gezeigt. Der Teenie, der heute erst um halb 10 zur Schule gehen sollte, half suchen. Ach, schade! Ich rief im Kindergarten an, und bat um Verzeihung. Das war mir wirklich unangenehm.

Um halb 11 war der Teenie schon wieder aus der Schule zurück. Unterrichtsausfall, mal wieder. Sein Schulhof war voller Schülerinnen und Schüler gewesen. Aus den Physikräumen wurden Teleskope geholt und alle durften das Schauspiel verfolgen.

"Und dann habe ich meinen Physiklehrer gefragt, ob ich mir eine Brille ausborgen kann, damit ich sie dem Kindergarten bringen kann." erzählte er mir. Das hatte er auf seinem Heimweg dann getan und damit sehr viele Kinder und Erzieherinnen und Erzieher glücklich gemacht.

Und ich stand meinem Großen gegenüber und habe über seine soziale Ader gestaunt und hätte ihn am liebsten abgeknutscht. In meinem Bauch kribbelte es ganz warm und ich habe mich einfach sehr, sehr, sehr über meinen tollen großen Sohn gefreut. Das war mein allerschönster Moment des Tages.

Ein Moment fürs Herz. 

Der Himmel zog später zu. So konnte die Sonne auch ohne Hilfsmittel angeschaut werden. Das Mutzelchen hatte es heute leider nicht so gut getroffen. In ihrer Klasse durfte nicht aus dem Fenster geschaut werden. Das tut mir sehr leid für sie und ich schäme mich ein bisschen, dass ich nicht besser vorbereitet war. Ich habe jetzt mit ihr meine Fotos und Bilder aus dem Internet angeschaut.


Donnerstag, 19. März 2015

Donnerstagsschnipsel

* Sonnenschein den ganzen Tag! Die Winterschuhe konnten heute Morgen zu Hause bleiben. Und wie es dann so ist: die alten Schuhe von vor ein paar Monaten sind den Kindern zu klein. Es war also dringend. Der Teenie geht schon lange alleine einkaufen und fand gestern neue Turnschuhe. Er ist mittlerweile bei Schuhgröße 45 angelangt.

Mit den drei Kleinen bin ich heute ins Ortszentrum geradelt, um neue Schuhe für sie zu finden. Nachdem es Reno nicht mehr gibt und ein anderer Schuhladen die Kinderschuhabteilung geschlossen hat, bleiben uns noch Deichmann oder Görtz.

Vor Görtz haben wir die Räder geparkt und sind einfach direkt in diesen Laden gegangen. Der Adventsjunge enterte gleich die große Lokomotive zum Spielen. Dem Mutzelchen und dem kleinen Bruder maß ich die Füße mit dem bereitgestellten Messgerät. Beide haben nun eine Größe mehr. Mutzi Größe 35, der kleine Bruder Größe 31. Eine Messung beim Adventsjungen ergab, er darf seine Schuhe in Größe 26 noch behalten.

Dann scannte ich die Regale, fand für jedes Kind zwei günstige Paar in der richtigen Größe zur Auswahl, ließ anprobieren und *schwupps* waren die neuen Schuhe ausgesucht. Ab zur Kasse. Das waren knapp 10 Minuten. Perfekt! Uffz. 

Danach gab es für die Kinder das erste Freiluft-Eis der Saison.

*  Morgen kann in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden. Die letzte, an die ich mich gut erinnere, war im August 1999. Mein Großer war damals gerade knuffige 8 Monate alt und guckte skeptisch zu, wie ich so ein komisches Ding auf der Nase trug. In seinem Fotoalbum klebt das gute Stück.

Heute habe ich die Brille herausgefriemelt, damit morgen durchgeschaut werden kann. Die Brille ist übrigens so schwarz, dass man wirklich gar nichts dadurch erkennen kann. Sonnenbrillen, Folien oder ähnliches sind kein Ersatz, um gefahrlos in die Sonne zu schauen. Wer keine Brille mehr bekommen hat, kann die Sonne durch einen Umweg trotzdem beobachten. Die gute alte Lochkamera ist einfach und günstig herzustellen und ist gleichzeitig ein physikalisches Anschauungsobjekt.

Mehr Infos dazu vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum oder hier mit einer Anleitung zum Bau einer Lochkamera oder hier von der "Sendung mit der Maus". Einen Livestream zur Sonnenfinsternis gibt es beim NDR.


Mittwoch, 18. März 2015

Eier ausblasen

"Bitte bringe bis übermorgen 3 ausgeblasene Eier mit!" steht auf dem Zettel, das das Kind irgendwann vor Ostern aus dem Kindergarten oder der Schule nach Hause trägt. In den nächsten Tagen steht also Rührei auf dem Speiseplan. Davor nur noch das Ausblasen der Eier.

Schon das unfallfreie Bohren der Löcher in die Eierschale ist eine Kunst. Nicht zu klein und nicht zu groß sollen sie sein. Mit spitzer Schere, Rouladennadeln oder einem Küchenmesser wird auf der Schale herumgekratzt, damit irgendwann ein Loch entsteht. Manchmal knackt es dabei und das erste Ei ist zu Bruch gegangen. Und dann hängt man mit hochrotem Kopf über der Schüssel und versucht mit dem Mund am Ei durch Hineinpusten in das eine Loch den schwabbeligen Inhalt zum anderen Loch hinauszuquetschen.

Nicht gerade mein liebstes Hobby.

Zum Glück habe ich vor ein paar Jahren den Blas-Fix* im Drogeriemarkt entdeckt. (Wieso muss ich bei dem Namen spontan an Loriot denken?) Der kleine Bohrer bohrt durch Drehen ein schönes feines Loch. Der Blasebalg mit einer langen Nadel übernimmt den schwabbeligen Teil. Auch das Spülen der leeren Hülle funktioniert damit sehr gut. Große Empfehlung von mir für dieses kleine nützliche Teil!

Dieses Jahr kam allerdings kein Kind mit so einem Zettel...


* Amazon-Partner-Link

Dienstag, 17. März 2015

Wismar

Nach Wismar zu fahren, ist immer wie eine kleine Reise in die Vergangenheit. Hier haben meine Großeltern gewohnt, hier ist meine Mutter aufgewachsen, hier haben meine Eltern geheiratet, hier habe ich unzählige Ferientage verbracht.

Ich bin alleine durch die engen Straßen mit den kaputten Häusern gestreift und kannte sie wie meine Westentasche. Im Lindengarten habe ich mir Eis geholt und die Blumenuhr bewundert. Am Marktplatz habe ich mir Briefmarken für meine Sammlung gekauft und im Kino habe ich alte Märchenfilme gesehen. Im Winter war der Mühlenteich zugefroren und ich bin mit der Nachbarstochter aus dem Schwanenweg über das Eis gelaufen.

2008 waren wir das letzte Mal in der Stadt. Damals haben wir mit meiner Oma einen Ausflug gemacht. Nach dem Tod meines Opas ist sie zu uns nach Berlin gezogen, hat aber regelmäßig ihre Kontakte zu alten Bekannten gepflegt.

Letzte Woche war der Tag zunächst etwas grau. Das machte nichts, denn im Gegensatz zu früher leuchten heute die meisten Häuser in der restaurierten Altstadt in bunten freundlichen Farben. Die Fußgängerzone ist fast zu geleckt, aber zum Glück kann man hier und da noch Relikte vergangener Zeiten entdecken.

Der Marktplatz mit der Wasserkunst gehört für mich zu den schönsten Plätzen, die ich kenne. Die Kinder drehten ihre Runden um den Brunnen und mir kam es vor wie gestern, als mein Bruder und ich dasselbe taten. Und dann traf ich tatsächlich eine alte Freundin meiner Oma wieder. Ich habe sie sofort erkannt. Die Frau kennt mich, seit ich ein Baby war. Es war ein merkwürdiges Gefühl, durch diese Frau auf meine allerletzte feine Verbindung zu dieser Stadt und meiner Vergangenheit zu treffen.











Essen waren wir diesmal im "Suppengrün". Das ist ein kleiner feiner Laden, der, wie der Name schon sagt, verschiedene Suppen und auch andere kleine Köstlichkeiten anbietet. Das tolle 3-Frauen-Team bestehend aus Mutter, Tochter und Enkeltochter kocht alles frisch und hat jede Woche andere Suppen im Programm. Der Liebste löffelte begeistert seine Soljanka, ich hatte eine italienische Hühnernudelsuppe. Die Kinder freuten sich über Milchreis und Knuspermüsli. Und die Kirschsuppe mit Mehlklößchen war ein Traum!



Weil am Nachmittag die Sonne schien, besuchten wir den Tierpark Wismar. Ich war als Kind das letzte Mal dort. Der Park ist ziemlich klein und jetzt im Winter ziemlich unbelebt. Am Eingang die Überraschung: das Tor war sperrangelweit offen, die Kasse geschlossen. "Gehen Sie ruhig durch!" rief uns ein Mitarbeiter zu. Das taten wir dann auch. Wir waren an diesem Wochentag die einzigen Gäste und entdeckten Luchse, Silberfüchse, Wisente und Damwild. Das Tollste aber war die große Wiese mit den Erdlöchern, aus denen lebhafte Präriehunde pfiffen und sich völlig frei bewegen durften. Die Kinder konnten ganz nah herangehen und freuten sich sehr. Um uns herum spazierten mehrere beeindruckende Pfaue mit ihrem herrlichen Gefieder. Am Ausgang warfen wir unser Eintrittsgeld in eine Spendendose.





Auf der Rückfahrt von Wismar nach Kühlungsborn fuhren wir über die Dörfer. Bei Stove entdeckten wir eine schöne alte Windmühle und machten Halt. Die denkmalgeschützte, voll funktionstüchtige Mühle von 1889 steht auf einem hohen Hügel. Es gibt sogar einen Windmühlenverein, der sich um die Mühle und ein Dorfmuseum kümmert. Von dort oben genossen wir bei tiefstehender Sonne einen wunderbaren Blick über die Wiesen hinab bis zum Salzhaff.