... werden wir am Morgen herumtrödeln und spät frühstücken. Dann wird eine leichte Nudelsuppe gekocht und nach dem Essen auf alle Fälle Mittagsruhe gehalten. Die beiden Kleinen gucken bestimmt Aschenbrödel oder einen anderen alten Märchenfilm. Am frühen Nachmittag werden wir uns fein machen und zur Christvesper in unserer Gemeinde fahren.
Dann endlich wird die Christvesper beginnen. Der Saal wird gut gefüllt sein und die Kinder aufgeregt. Die Stunde wird eeewig dauern, aber wenn dann die ganze Gemeinde "O, Du fröhliche..." singt, dann ist der wirklich da, der heilige Abend. Wir werden durch leere Straßen nach Hause fahren und hier und da beleuchtete Weihnachtsbäume hinter den Fenstern entdecken.
Zu Hause dann das Warten vor der Wohnzimmertür. Dann endlich geht es ins Weihnachtszimmer. Die Augen der Kinder werden mit der Beleuchtung um die Wette funkeln. Wir werden zusammen singen oder die Weihnachtsgeschichte lesen. Dann werden nach und nach und immer einzeln die Geschenke überreicht und ausgepackt. Das zelebrieren wir mit Bedacht. Dann bekommt jedes Familienmitglied einen bunten Naschteller. Später sind alle mit Naschen und Ausprobieren der Geschenke beschäftigt.
Zum Abendbrot gibt es Kartoffelsalat und Würstchen. Schlicht und einfach. Das ist besonders lecker nach den ganzen Naschereien. Die Kinder gehen nicht zu spät ins Bett. Wir Großen machen es uns auf dem Sofa gemütlich und schauen einen Weihnachtsfilm.
So wird es sein, in einer Woche. Der Alltag wird ruhen. Wenigstens für eine kleine Weile. Ich freue mich schon sehr darauf. Idyllisch, nicht wahr?!
Das weiß ich und ich bin zutiefst dankbar, dass es bei uns so sein kann.
Heute Morgen habe ich den kleinen Bruder und das Mutzelchen in Kindergarten und Schule gebracht. Auf dem Rückweg mit dem Adventsjungen nach Hause, lief ich an der Grundschule vorbei. Plötzlich ertönte ein sehr lautes Alarmsignal und eine männliche Stimme vom Band gab Instruktionen durch. Immer wieder: Sirene- Ansage- Sirene- Ansage. Die gesamte Umgebung der Schule wurde beschallt. "Nur Probe." versicherte mir eine mir bekannte Mutter.
Ich lief weiter, das Geheule der Sirene im Nacken. Und plötzlich bekam ich Angst. Sie ging so tief, dass mir draußen auf der Straße die Tränen kamen. Ich hatte Angst um meine Kinder und stellte mir vor, was wäre wenn...
Ich dachte an die Nachrichten in den letzten Tagen und fühlte mich völlig überfordert mit den ganzen unheimlichen Meldungen. Tote und verletzte Schulkinder. Vorgestern noch sprach ich mit dem Teenie über die Maßnahmen an seiner Schule, sollte es dort zu einem Amoklauf kommen.
Ich dachte an meine Vorfahren, wie sie auf der Flucht waren und von der Gunst von hilfsbereiten Menschen abhängig waren. Nur deshalb konnten sie weiterleben. Auch mir und meinen Eltern wurde während der Wende von Mitmenschen geholfen. Das ist alles noch gar nicht so lange her...
Nächstenliebe.
Ich muss einsehen, dass ich nicht überall helfen kann. Unsere Spenden gehen in diesem Jahr an die Flüchtlingshilfe und an die Stadtteilarbeit unserer Gemeinde.
Und jetzt brauche ich mal Pause. Ich will ganz bei mir bleiben und bei denen, die um mich herum sind. Weniger Nachrichten, weniger Internet, weniger Blogschreiben. Ich muss mir eingestehen, dass ich nicht mehr alles schaffen kann. Viele E-Mails bleiben unbeantwortet, einige Karten ungeschrieben. Wenn ich Lust habe, backe ich nochmal Plätzchen. Wenn nicht, gibts gekaufte. Es wird niemanden stören, denn wir sind alle gesund und zusammen. Und das ist das Wichtigste für mich.
Mein einziger Wunsch: Friede auf Erden!
Schön. Ich wünsch Dir noch ein paar schöne, entspannte Vorweihnachtstage. Alles Liebe für Dich und Deine Familie,
AntwortenLöschenCaro
So wunderschön der Blick in die nächste Woche, auf dass ihr das ganz in Ruhe genießen könnt! Eine schöne Zeit!
AntwortenLöschenLG, Micha
Liebe Carola,
AntwortenLöschendein Post hat mich sehr,sehr berührt!
Mir geht es momentan sehr ähnlich wie dir...einerseits die große Freude auf den Heiligabend und die unendliche Dankbarkeit,dass wir gesund sind und alle an diesem Tag beisammen sein können und anderseits die große Angst,dass jeden Moment schlimme Sachen passieren können!
Jeden Tag schüren die negativen Nachrichten von Unfällen,Verbrechen und Krieg,meine Ängste mehr!
Umso mehr weiß ich zu schätzen,dass wir eine warme,gemütliche Wohnung haben,gesund sind,Essen und Trinken haben und die Liebe zueinander in meiner Familie ♡
Da braucht's nicht ein Haufen Geschenke,viel Luxus oder viel Geld...
Mit diesen Worten zum Schluß wünsche ich dir und deinen Lieben ein friedvolles und schönes Weihnachtsfest! ♡
Herzliche Umarmung und allerliebste Grüße von Nicole :-)
Wie recht du hast.....
AntwortenLöschenAlles Liebe, Claudi
Ich wünsche dir ein friedvolles und erholsames Weihnachtsfest!
AntwortenLöschenIch lese (schon lange:) so gerne bei dir und möchte dir mal einen lieben Gruß hierlassen.
Ja, man wird bescheiden angesichts der vielen Dinge, die um einen herum geschehen. Und doch ist es auch wichtig, mal bei sich zu bleiben ... das hast du sehr schön beschrieben. Frohes Fest mit deinen Lieben!
Du hast sooo recht! Ich wünsche Dir und Deiner Familie eine wundervolle gemeinsame Weihnachtszeit. Macht´s Euch schön kuschelig!
AntwortenLöschenWie war!
AntwortenLöschenBei uns wird der heilige Abend hoffentlich auch so geruhsam und ruhig verlaufen. Eigentlich wollten wir alleine feiern, aber da mein Schwiegervater letztes Jahr verstorben ist kommt die Schwiegermutter. Wäre alles nicht ganz so schlimm für mich, wenn meine Schwiegermutter nicht so extrem überdreht wäre und an heilig Abend auf Party stehen würde (ich mag sie wirklich sehr, auch wenn sich`s nicht so anhört). Gerade an heilig Abend brauche ich Ruhe und Minimalismus ganz besonders. Ist die Adventszeit doch überall die reizüberflutetste Zeit. Geplant ist, dass um 21Uhr "Schluss" ist und mein Mann und ich uns auch gemütlich einen Film anschauen.
Nachrichten werden mir hier nur erzählt, ich kann es einfach nicht ertragen und es wühlt mich alles zu sehr auf.
So wenige Plätzchen wie dieses Jahr gab es bei mir noch nie, aber es fühlt sich gut an. Wir backen einfach einen schönen Kuchen und kaufen ein paar Leckereien dazu - fertig :D.
Ganz liebe Grüße und ein friedvolles Fest wünsche ich Euch,
Helena
Dass mit der Angst verstehe ich so gut. Die überkommt mich auch manchmal. Einfach so, und auch ich habe dann mit den Tränen zu kämpfen. Verrückt, was Gedanken alles mit einem machen.
AntwortenLöschenIch wünsche euch eine schöne, doch möglichst entspannte Adventszeit
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Carola,
AntwortenLöschenDu sprichst mir aus der Seele…
Alles liebe für Euch und ein gesegnetes Weihnachtsfest..
..geniesst die Zeit
Herzliche Grüße
Andrea
So echte Weihnachtsgefühle.
AntwortenLöschenUnd so eine besondere kommende Woche. Das soll sie sein. Ohne Perfektion, leicht und warm!
Herzliche Grüße!
Es geht mir ganz genauso wie dir, nur werden wir unseren Heiligen Abend ein wenig anders verbringen denn wir feiern im größeren Kreise, meine Geschwister kommen und meine Eltern. Insgesamt sind wir dann 8 Erwachsene und 6 Kinder, morgens werde ich beschäftigt sein die Weihnachtsgans vorzubereiten und das restliche Essen. Bei uns wird es immer ein ganzer Weihnachtsschmaus. Um 15 Uhr kommen alle zu uns, es gibt Kuchen und alles sitzt gemütlich beisammen. Um 18 Uhr nehmen wir unsere Weihnachtsgans auseinander! Bei uns gibt es immer zwei verschiedene Gerichte, also da gibt es wirklich festliches Essen! Danach ist dann das Geschenke auspacken dran und später gemütliches zusammen sitzen vorm Kamin und die Kids schauen einen Film. Das mit deiner Angst kann ich sehr gut verstehen geht mir bei unserem Sohnemann nicht anders! Trotzdem wünsche ich euch eine wunderschöne Weihnachtszeit
AntwortenLöschenTränen in den Augen.
AntwortenLöschenGenau so war Weihnachten bei uns daheim und so wird es auch bei uns sein, inklusive Naschteller. Auf Weihnachtskarten musste ich dieses Jahr verzichten, die Wohnungssuche in Deutschland hat uns 2 Advents-Wochen "gekostet". Erst wollte ich es letzte Nacht noch machen, aber dann hab ich es aufgegeben. So viele Karten trudeln hier ein, von Leuten die sich auch nur Weihnachten mal melden. Die wichtigen Menschen werde ich anrufen und persönlich schöne Weihnachten wünschen.
Nachrichten mag man wirklich keine mehr lesen, schon gar nicht was noch zusätzlich aus Deutschland grad rüber kommt, macht mich als Ausländer in Frankreich nur wütend und traurig.
Meine Mama war selbst Flüchtling und darum werde ich immer an ihre Geschichten denken, gerade an Weihnachten.
Frohe Weihnachten!
Wunderbarer Beitrag! Frohe Weihnachten!
AntwortenLöschenWirklich schön geschrieben!
AntwortenLöschenFrohe Weihnachten dir und deiner Familie.
Lg Kathrin
Welch schöner wahrer Text. Danke.
AntwortenLöschenErst dachte was für ein warmer Text, dann dachte ich, wie traurig! Dieser Artikel ist wirklich ein Wechselbad der Gefühle und liest sich so, wie es in mir aussieht. Dieses Jahr gab es bei uns Familiär ein paar hässliche Schreckensbotschaften, die sich schlussendlich zum guten wandten, mein pensum an schlechten Nachrichten ist wirklich überstrapaziert und desswegen wünsche ich mir und euch allen, ein besseres und entspannteres 2015. Schöne Vorweihnachtszeit. :-)
AntwortenLöschenLG Mel
wunderschön geschrieben. dir und deiner Familie wunderschöne Weihnachtstage. vielen Dank für so viele Worte die berühren, gut tun, zum Nachdenken anregen, ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, inspirieren...liebe Grüße, dominika
AntwortenLöschenDanke, (nicht nur) für diesen Text. Danke auch, dass Du hier im Internet die Welt ein bisschen besser machst. Von Herzen alle guten Wünsche für Dich und Deine Lieben. Genießt es zusammen.
AntwortenLöschen<3
joriste
Danke für diesen Post. Wünsche dir wunderschöne Weihnachstage!
AntwortenLöschenLG, Kitti von FilzKugelTeppiche
Liebe Carola, ich dachte, es freut dich vielleicht zu hören, dass ich über deinen Blog das schöne Projekt "Über den Tellerrand kochen" kennengelernt habe und meine Familie bereits mehrere Bücher bestellt hat. Wir haben ausserdem daraufhin selber in einem Blogeintrag auf das Projekt aufmerksam gemacht und haben daraufhin auch beschlossen, dass wir dieses Jahr die meisten unserer Weihnachtswünsche digital verschicken und das Geld für Karten und Porto stattdessen an ProAsyl spenden. Das wäre alles nicht gewesen, wenn du mich nicht in deinem Beitrag "Nebenan" darauf aufmerksam gemacht hättest. In diesem Sinne wünsche ich frohe Weihnachten und wunderschöne, entspannte Feiertage. Herzliche Grüße, Friederike
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