Freitag, 15. März 2024

12 von 12 im März 2024

Heute hole ich meinen "12 von 12"- Eintrag nach. Wie seit vielen Jahren habe ich dran gedacht, meinen Tag fotografisch festzuhalten, komme aber aus Gründen, die aus den Bildern ersichtlich sind, erst heute dazu, meine Bilder hier zu zeigen. Alle, die an der Aktion teilnehmen, sind drüben bei Caro versammelt. 

Am Dienstag wache ich um 3 Uhr auf. Da mein Wecker um 3:45 Uhr eh summen soll und ich deswegen aufgeregt bin, lohnt sich das Einschlafen nicht mehr. Ich stehe auf, gehe duschen, ziehe mich an und koche eine Kanne Kaffee. Ich mache Käsebrote, die ich in eine Dose packe. Kaffee mit Milch gieße ich in meinen Thermosbecher. Dann gehe ich mich schminken und mache meine Haare.

Der Liebste ist irgendwie auch wach geworden. Zusammen stehen wir in der Küche und trinken eine Tasse Kaffee. Ich checke mein Gepäck. Nix vergessen? Dann ist es soweit: ich muss los! Draußen ist es total still. Dicker Nebel verschluckt Straßen und Häuser. Mit meinem Rollkoffer bin ich die einzige Person weit und breit. 

Viel zu früh bin ich am Bahnhof. Ich bin gespannt, ob mein Zug auch wirklich bis an mein Ziel fährt, denn es ist der Tag des bundesweiten Streiks der Gewerkschaft der Lokführer. Da aber von Wismar auch Züge der Ostdeutschen Eisenbahn fahren, deren Personal nicht streikt, könnte es klappen.


Mein Zug fährt pünktlich um 5:22 Uhr los. Bei der Fahrt über Land ist es vor den Fenstern stockwarze Nacht. Ich nicke ein, für diesen Fall habe ich vorsorglich ein kleines Nackenkissen mitgenommen. Als ich etwa eine Stunde später wieder aufwache, ist es endlich hell. Gerade geht die Sonne auf. 

Die Fahrt verläuft reibungslos. Je näher wir Berlin kommen, desto voller wird der Zug. In Berlin-Spandau plötzlich eine Durchsage: das zulässige Gesamtgewicht wäre überschritten, es müssten Personen wieder aussteigen, sonst kann nicht weitergefahren werden. 20 Minuten und eine Türstörung später geht es weiter.


Ich fahre diesmal bis Berlin-Alexanderplatz. Dort steige ich in eine U-Bahn. Nur drei Stationen, dann erreiche ich das Motel-One Mitte, das sich genau am Moritzplatz befindet. Ich habe Glück, denn ein Zimmer ist schon für mich frei. 

So kann ich mein Gepäck wegbringen und mich frisch machen. Viel Zeit bleibt aber nicht, denn ich muss schon wieder weiter.


Ich laufe los Richtung Norden, immer die breite Heinrich-Heine-Straße entlang. Überall wird gebaut, Autos rasen, es ist laut... Berlin, ey! Unterwegs entdecke ich einen Supermarkt der Bio Company. Ewig nicht gesehen! Ich nehme mir zehn Minuten für einen Kaffee am Backstand.



Gegen halb 11 erreiche ich mein Ziel: die Räume der Stiftung Kinder forschen. Diese gemeinnützige Stiftung ist die größte Bildungsinitiative für pädagogische Fachkräfte des Landes. Seit 2006 wird sich für gute Bildung im Bereich MINT und Bildung für nachhaltige Entwicklung eingesetzt. 

Ich bin dort ab sofort zertifizierte Trainerin für das Netzwerk in Mecklenburg-Vorpommern und darf mein Wissen demnächst auf Fortbildungen an pädagogische Fachkräfte weitergeben. 

Die Räume der Stiftung befinden sich in einem von vielen Berliner Altbauhäusern mit Innenhöfen und Dachterrassen. Der Ausblick ist schonmal herrlich.


Ich treffe andere Trainerinnen und Trainer, mit denen ich an zwei Tagen die Grundlagen von BNE, also der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kennenlerne und wie ich Fachkräfte dazu befähige, in ihren Einrichtungen mit Kindern aktiv zu werden.

Wir verbringen eine volle, interessante und spannende Zeit miteinander. Wir werden sehr gut versorgt. Getränke und Snacks stehen bereit, mittags bekommen wir in der Kantine von Faktura gleich gegenüber sehr gutes vegetarisches Essen.  


Nach dem Mittagessen nutze ich die Pause für einen Spaziergang an die Spree. Da stehe ich eine Weile und schaue aufs Wasser. An so langen Tagen mit vielen sozialen Kontakten muss ich auf meine Akkus achten. 


Bevor es am Nachmittag mit der Fortbildung weitergeht, kaufe ich noch in der Bonbonmanufaktur und in der Kaffeerösterei bei Faktura ein. Das ökologisch-kreative Unternehmen ermöglicht vielen Menschen Teilhabe am Arbeitsleben. Ich darf die gesamten Werkstätten in den hellen Räumlichkeiten sehen und nehme leckere Dinge mit. 


Um 17:30 Uhr endet an diesem Tag die Fortbildung. Ich laufe zurück ins Hotel und schnaufe kurz durch. 

Am Abend bin ich mit meinem Großen verabredet. Zur Zeit lebt er (noch) in Berlin. Er hat ein Restaurant in der Nähe für uns ausgesucht. Das Yafo befindet sich in Berlin-Kreuzberg in einem Hinterhof. Drinnen ist es bunt, gemütlich und lebendig. 


Wir bestellen Getränke und mehrere Teller, die wir uns teilen. Das Challa Bread ist ein Traum an Fluffigkeit! Der karamellisierte Feta ist weich und würzig, das Humus ganz mild und das Hühnchen mit Shug, einer Kräuterpaste, ganz zart und saftig. 

Wir haben einen schönen Abend miteinander. Beim Verabschieden muss ich mich ein bisschen zusammenreißen, um nicht vor ihm zu Weinen. Ich vermisse ihn mehr, als ich dachte. Vor allem, weil er demnächst nach Luxemburg zieht. Da weiß ich gar nicht, wann wir uns wiedersehen. Ich dachte, ich hätte mich in den letzten Jahren dran gewöhnt, dass er in der Welt umherzieht, aber es hört wohl nie auf.


Gegen 23 Uhr schaue ich ein letztes Mal aus dem Hotelfenster, bevor ein langer vollgepackter Tag für mich im gemütlichen Hotelbett zu Ende geht. 


Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Vielen Dank dafür!


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