Ich wache um halb 6 von alleine auf. Morgenprogramm. Die zwei Brote von gestern reichen für das gestrige Abendessen, für das Frühstück, für drei Brotdosen und das heutige Abendessen.
Ich beeile mich, denn ich will früh los, damit ich heute alles schaffe. Vom Kindergarten kam, wie so oft in letzter Zeit, eine Mail, in der darum gebeten wurde, die Kinder später zu bringen, eher abzuholen oder am liebsten gar nicht in den Kindergarten zu bringen. Es gehen viele Krankheiten rum und die Personaldecke ist dünn.
So ist die gesamte Kindergartenzeit der Jüngsten geprägt von solchen Situationen. Guten Gewissens habe ich sie noch nie in den Kindergarten gebracht. Ein gutes Programm kann nicht geboten werden, es wird halt irgendwie betreut. Dem Personal mache ich auf keinen Fall einen Vorwurf.
Ich weiß noch, wie ich selber während meiner Ausbildung vor 20 Jahren demonstrieren war für bessere Bildungschancen für Kinder und eine bessere Ausbildung in den Fachschulen für Sozialwesen. Ich hätte nicht gedacht, dass es seitdem immer mehr bergab ging.
Ich bin jedenfalls früh im Büro, erledige Dinge am Computer, schreibe Texte, überlege mir Konzepte, spreche mit Kolleginnen usw. Dann gehe ich zur Druckerei und hole Plakate ab. Die bringe ich an verschiedene Stellen, damit diese aufgehängt werden. Im Museum hänge ich selber die großen Plakate auf.
Dann mache ich Feierabend. Der Liebste schreibt, er will spontan Mittagessen gehen. Ich kann nicht, ich habe andere Pläne. Ich radle zum Bettenmarkt am anderen Ende der Stadt und kaufe für die Jüngste ein Kopfkissen. Im Supermarkt kaufe ich ein paar Lebensmittel. Es ist echt kalt auf dem Rad, die Handschuhe habe ich leider zu Hause gelassen.
Auf dem Heimweg halte ich an der Packstation, dann hole ich die Jüngste aus dem Kindergarten ab. Sie will eigentlich noch gar nicht gehen, da sie noch voll im Spiel ist und auch noch gar keine Vesper hatte.
Wir vespern zu Hause. Dann ist noch Zeit zum Spielen. Die Großen kommen nach Hause. Ich setze mich in den Sessel, stelle mir einen Wecker und schlafe für 30 Minuten tief und fest. Dann muss ich schon wieder los, die Jüngste zum Kindertanz bringen.
Wir nehmen das Lastenrad, denn es ist so windig, dass es die Augustschnuppe mit dem kleinen Rad schwer hätte. Ich gebe die Kleine bei ihrem Kurs ab und radle einmal um den Hafen rum.
Die Theatergruppe ist schon losgegangen. Ich radle schnell hinterher. Wir proben zwei Szenen direkt in der Stadt. Der starke Wind macht uns sehr zu schaffen. Ich beneide die Träger der Figuren nicht, sie müssen die 4 Meter irgendwie gerade halten. Außerdem ist es kalt. Aber dafür ist der Sonnenuntergang hinter den Häusern mal wieder sehr schön.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!
Es ist beeindruckend, wie Sie Ihren vollen Alltag meistern und es wirkt so, als ob es Ihnen trotz all der Herausforderungen gelingt, viele wichtige Bereiche weitestgehend in Einklang zu bringen. Hut ab!
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