8. März 2023

Gegen Mitternacht kommt die Augustschnuppe in unser Zimmer. Ich bringe sie gleich zurück. Gegen halb 7 wache ich auf. Da liegt sie wieder neben mir. Ich höre gerade noch die Tür klappen, der Liebste hat das Haus verlassen. Heute fährt er mit einem Kollegen nach Hamburg ins Büro.

In Mecklenburg-Vorpommern ist heute Feiertag. Ich bleibe noch bis 7 Uhr liegen, dann stehe ich auf. Den ersten Kaffee kann ich in Ruhe trinken. Dann gibt es schon den ersten Geschwisterstreit. Die Große macht sich auf den Weg zum Jugendtreff. Dort findet ein Mädchenfrühstück statt. Nächstes Jahr will ich auch sowas machen!

Ich daddel vor mich hin, lese Zeitschriften, putze hier und da, räume auf und so weiter. Ziemlich unspektakulär und auch ziemlich langweilig. Irgendwann muss ich Radio Eins ausmachen. Nicht, weil ich es nicht interessant finde, aber die Kinder hören mit und schnappen Gespräche auf. In Berlin ist heute auch Feiertag und deshalb gibt es einen Spezialtag zum Thema und nur gute Musik von Frauen. Es wird von viel Elend auf der Welt berichtet, das Mädchen und Frauen widerfährt. Von sexualisierter Gewalt in Kriegsgebieten, über Gewalt in der Geburtshilfe, die Benachteiligung von Frauen in Literatur, Film und Sport und, und, und... Frauen, die sich engagieren erzählen über ihre Arbeit.

Es will mir nicht in den Kopf, wie manche meinen, mit Unterdrückung und Gewalt gegen andere Menschen an ihr Ziel gelangen zu müssen. Sie selbst hätten doch auch ein schöneres und vor allem friedliches Leben, wenn wahre Gleichberechtigung zwischen allen Menschen herrschen würde. Dazu müssen wir aber alle ins Boot holen. 

So mache ich mir während der Hausarbeit so meine Gedanken über Kindheit und Jugend, mein Leben als Geliebte, Frau und Mutter (immerhin schon über 24 Jahre), über die Arbeitswelt und denke an all die Frauen, die in meinem Leben eine Rolle spielten. Zwischendurch gibt es Auflauf mit bunten Nudeln.

Ein schönes Gedicht ist mir noch über den Werg gelaufen. das möchte ich mit Euch teilen: 

Liebe Schwestern

vergesst nicht,

neben dem Lernen,

dem Arbeiten und Kämpfen,

der Wut und der Geduld

das Billardspielen zu lernen.

Oder greift zur Gitarre, Laute, Flöte,

lernt das Kochen neu,

nicht als Pflicht,

sondern als schmatzigen, schmausigen Spaß.

Denkt euch Witze aus,

lernt erneut den Himmel sehen,

das Jauchzen beim Tanzen,

das laute Rufen,

das Miteinander;

übt euch im Lieben.

Nur so werden wir, altersschwach und grau dann,

sagen können: „Ich bin lebenssatt.“

Anna Thüne

Ich hatte den Kindern einen Film versprochen. Darauf warten sie schon. Am Nachmittag ist es endlich soweit. Ich mache ein Obst- und Knabberbuffet. Wir schauen uns "Vaiana" an. Einen Film mit einer starken Frauenfigur natürlich. 

Am frühen Abend mache ich mich endlich schick fürs Ausgehen. Mit einer Freundin habe ich mich für ein Frauentagsmenü angemeldet. Da habe ich mich sehr drauf gefreut. Im Restaurant eines schönen Hotels direkt am Marktplatz in Wismar wurde in Zusammenarbeit mit der Hanse Sektkellerei ein Vier-Gänge-Menü mit Sekt und Wein angeboten.

Der Abend war einfach wunderbar"! Wir haben einiges über die Herstellung des Sektes erfahren und durften zu jedem Gang eine Sorte aus der Kellerei verkosten. Ich habe gar nicht so viele Fotos gemacht sondern mich sehr, sehr schön mit meiner Freundin unterhalten. Ich bin sehr dankbar, dass wir uns in Wismar kennenlernen durften und bin sehr glücklich mit dem Ausgang des Tages. 

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!