... neigt sich definitiv dem Ende zu. In genau einer Woche werden wieder die Uhren umgestellt. Seit ich mir vor Jahren mal folgenden Spruch gemerkt habe, weiß ich auch in welche Richtung: "Im Frühling stellt man die Gartenmöbel VOR das Haus, im Herbst wieder ZURÜCK ins Haus."
Die letzte Woche war (wiedermal) ziemlich intensiv. Montag und Dienstag hatte ich zwei Urlaubstage. Dass ich gerade im Kalender nachschauen musste, warum die Woche so intensiv war, zeigt, dass mir der Urlaub gar nicht mehr so bewusst war. Am Montag habe ich am Vormittag meine Kommode aufgeräumt, viel weggeschmissen, Akten sortiert etc. Ja, da hatte sich eine Menge Kram angesammelt.
Am Dienstag habe ich am Vormittag geschenkte Quitten verarbeitet. Das waren eine Menge! Ich wollte mal wieder Quittenbrot machen. Vor einigen Jahren befolgte ich ein Rezept aus der Zeitschrift "Landlust". Das habe ich leider nicht mehr gefunden. Ich wusste nur noch, es war ohne Gelierzucker, ich musste ewig rühren und habe das Blech mit der Masse zum Trocknen oben aufs Bücherregal gestellt.
Nun versuchte ich dieses Rezept mit Gelierzucker. Ich musste trotzdem ziemlich lange rühren. Ich goss die Masse auf ein Backblech und wollte es im Backofen trocknen. Doch die Masse war wahrscheinlich zu dick und ist bis heute nicht durchgetrocknet. Ich legte also die Stückchen in Zucker ein. Jetzt sind es sozusagen Gummibärchen. Mit leckerem, seeeeehr intensivem Quittengeschmack.
Am Dienstagabend war ich ziemlich spontan im Kino. Ich schaute mir "In einem Land, das es nicht mehr gibt" an. Mich interessierte das Thema sehr. Der Film war ein gut gemachter Unterhaltungsfilm. Hier und da hätte ich mir persönlich mehr Tiefe und eine noch intensivere Handlung mit Hintergrundinformationen für das Publikum gewünscht, das das besagte Land nicht erlebt hat. Sehr angetan war ich von den schauspielerischen Leistungen von Jördis Triebel und vor allem Sabin Tambrea. Die Ausstattung war prima, ich erkannte sehr viele Dinge aus meiner Kindheit wieder.
Ärgernis nach dem Kinobesuch: mein Fahrradcomputer wurde gestohlen. Ohne das Ding fährt das Rad nur eingeschränkt. So hatte ich am nächsten Tag zu tun, einen neuen Fahrradcomputer zu organisieren (ein Hoch auf meinen Fahrradladen, der mir erstmal ein Gerät auslieh, damit ich fahren konnte) und eine Meldung bei der Polizei zu machen.
Von Mittwoch bis Freitag war der Liebste auf Dienstreise in Köln. Ich war also alleine, war arbeiten, nahm Termine wahr und organisierte einige berufliche und private Veranstaltungen. Das ist nur die äußerste Kurzfassung, denn manches bleibt unblogbar. Die Tage und Nächte waren jedenfalls angespannt und voller Gedankenkarussells. Ich gönnte mir deshalb
ein Buch, auf das ich mich besonders gefreut hatte und ging damit ganz bewusst in ein Café, um mal in Ruhe zu lesen. Oh, es ist so wunderbar! Manche Sätze las ich mit Genuss mehrmals, einfach, weil jedes Wort so schön ist und so tolle Bilder gezaubert werden. So ein Schatz!
Am Mittwochabend machte mich eine Meldung sehr betroffen: ziemlich in der Nähe brannte eine Unterkunft für Geflüchtete. Alle Menschen konnten sich glücklicherweise in Sicherheit bringen. Wie es zu dem Brand kam, bleibt noch zu klären. Doch der Schock bleibt. Durch das Theaterspielen mit Geflüchteten habe ich erfahren, was es bedeutet, in Angst zu leben und bei jedem Sirenenton in Panik zu verfallen. Und dann sowas...
Am Freitagnachmittag folgten deshalb viele Menschen einem Aufruf, Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen. Ich radelte mit den Kindern hin. Wir trafen uns zu einer Mahnwache auf dem Wismarer Marktplatz und schenkten uns und unseren Mitmenschen aus vielen Nationen gegenseitig Wärme. Symbolisch und auch ganz konkret in Form von mitgebrachtem Kaffee oder Tee.
Am Freitagabend war der Liebste nach einer Odyssee mit der Bahn wieder zu Hause. Wir bereiteten den Abend vor. Das erste Mal fand bei uns der Hauskreis statt. Einige nette Menschen aus unserer Gemeinde kamen vorbei und wir redeten mit Hilfe einer Bibelstelle über Gemeindeleben und Privates. Das war sehr bereichernd und tat sehr gut.
Der Samstag begann ganz gemütlich. Der Liebste und ich gingen Kaffee trinken und hatten Zeit, in Ruhe über die Woche zu sprechen. Am Nachmittag fuhr der Liebste die Augustschnuppe zu einem Kindergeburtstag. Ich packte meine Fahrradtaschen und fuhr zur Stadtbibliothek. Von 16 bis 22 Uhr nahm ich im Namen des Museums an der Langen Nacht teil. Die hatte als Thema "Nosferatu". Die Bibliothek war liebevoll geschmückt und das Programm wurde vom dortigen Team toll geplant.
Heute waren wir vormittags im Gottesdienst. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen hatten wir noch Zeit für den Austausch. Das Mutzelchen und ich sind dann ein bisschen eher mit den Rädern aufgebrochen, denn wir wollten noch das Herbstfest der Kulturmühle, dem Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Wismar, besuchen. Dort traf ich auf viele bekannte Gesichter aus der Theatergruppe und generell aus Wismar.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!
Hallo Carola,
AntwortenLöschenDein Quittenbrot sieht so lecker aus, das erinnert mich an meine Kindheit, meine Mutter hat es immer gemacht, und es kam dann genau abgezählt für die Kinder auf den "Bunten Teller" zur Weihnachtszeit.
Ich hatte nach langer Zeit mal wieder einen schönen Kinoabend mit dem "Gesang der Flusskrebse" kann ich empfehlen.
Danke für Deine Berichte aus Wismar.
Liebe Grüße von Cornelia