Am 23. Dezember fing es an, zu schneien. Mit den Fahrrädern kämpften wir uns in der Dämmerung quasi durch den Schneesturm in die Innenstadt, um mit Vanessa von MVliebe mit Glüh-Gin und Kinderpunsch auf den Abschluss eines tollen Jahres und das Weihnachtsfest anzustoßen. Die Kinder waren begeistert und freuten sich auf ein weißes Weihnachtsfest.
Am nächsten Morgen sah es gar nicht mehr danach aus. Es war wieder wärmer geworden. Draußen war es grau und Regen setzte ein. Ich wollte mit dem Fahrrad für ein paar letzte Besorgungen in die Innenstadt fahren. Doch im Matsch schlingerte ich und musste weite Teile der Strecke schieben.
"Markt und Straßen stehn verlassen..." an das Gedicht musste ich beim Anblick des Marktplatzes denken. In Windeseile war der Weihnachtsmarkt abgebaut worden. Der einzige, der in der Adventszeit noch in ganz Mecklenburg-Vorpommern stattfinden konnte.
Gegen 15:30 Uhr fuhren wir zur Christvesper in unserer Gemeinde. Die war klein und fein und zur Freude der Kinder, die immer nicht so gut abwarten können, nicht allzu lang.
Gegen 17 Uhr bimmelte zu Hause das Glöckchen zur Bescherung. Nachdem wir "O du fröhliche" gesungen hatten, wurde reihum und immer nacheinander ausgepackt. Wieder waren alle Geschenke in Beuteln oder Tüchern aus Stoff verpackt. Das hatten der Liebste und ich vorher an einem schönen Abend bei Musik vom Plattenspieler gemeinsam gemacht.
Gut anderthalb Stunden später waren alle glücklich und zufrieden mit ihren reichen Gaben. Es gab Lego, Computerzubehör, Kreativmaterialien, viele Bücher, Schmuck und Puppenküchenutensilien. Weil alle während der Bescherung schon von ihren bunten Tellern genascht hatten, war der Hunger auf Würstchen und Kartoffelsalat gar nicht so groß.
Nach dem Frühstück spazierten der Liebste und ich in die Stadt. Unser erster Anlaufpunkt war das Testzentrum in der Markthalle. In der Kulisse eines eigentlich nie stattgefundenen Weihnachtsmarktes wurden aus einer Bude heraus Nasenabstriche vorgenommen. Vorher konnte man sich online registrieren und einen Termin dafür buchen. Das Testergebnis kam kurz darauf per E-Mail.
Wir genossen den Anblick des Hafens bei strahlendem Sonnenlicht und Glitzerschnee. Das Wasser im Hafenbecken trug eine dünne Eisschicht.
„Die Schabbells und das Weihnachtsfest“ hieß das Thema im Museum. Während die (für uns fiktive) Ratsherrenfamilie drüben in der St. Nikolaikirche zur Weihnachts-Messe war, durften wir mit fünf anderen Besucherinnen und Besuchern in fast alle Ecken des Hauses schauen. Wir erfuhren, was im 16. Jahrhundert wohl für Speisen auf dem Tisch kamen, welche Kleidung getragen wurde, wer die Geschenke brachte und ob ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Das war ein sehr schöner Vormittag.
Am zweiten Feiertag sagte der Wetterbericht für den ganzen Tag klares Wetter und Sonnenschein voraus. Perfekt für einen Ausflug ans Meer! Wir packten alle warmen Sachen ein, die wir hatten, denn es war knackig kalt. Gefühlt minus 15 Grad!
Gleich nach dem Gottesdienst in unserer Gemeinde fuhren wir nach Kühlungsborn. Der Große war schon einige Jahre nicht mehr dort, deshalb wählten wir diesen Ort an der Ostsee aus. Wir hatten ein paar schöne Stunden dort. Wir besuchten die Lieblingsspielplätze der Kinder und liefen durch den Wald und am Strand entlang.
Es war wirklich kalt aber zum Glück nicht windig. Himmel und Wasser waren wunderbar blau. Die Ostsee rauschte leise und trug einen feinen Saum aus Eis. Wir holten uns Kaffee und Kakao im Pfandbecher und zum Schluss gab es Fischbrötchen auf die Hand für alle. Ein prima Festtagsessen, finde ich.
Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Hier gibt es die Möglichkeit, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!