Herbstferien in Wismar

Bis auf einen Regentag bot die vergangene Woche traumhaftes Herbstwetter! Am Morgen war es immer ziemlich frisch, über den Wiesen schwebte Nebel, der dann im Licht der Morgensonne verdampfte. 

Als ich am Mittwochmorgen am Hafen vorbeiradelte, sah ich plötzlich neben der "Wissemara" noch eine zweite Kogge liegen. Das wollte ich mir unbedingt aus der Nähe anschauen. Doch als ich am Liegeplatz ankam, legte das recht elegante Schiff gerade ab. Die drei kräftigen Töne aus dem Schiffshorn hatten bestimmt halb Wismar aufgeweckt.

Schnell machte ich ein paar Bilder und konnte dann der "Lisa von Lübeck" nur noch hinterherschauen wie sie ins Blau der Wismarer Bucht hinausfuhr. Was für ein Moment am frühen Morgen! Ich wischte mir ein paar Tränen aus den Augen, weil ich mal wieder so glücklich war, jetzt in Wismar wohnen zu dürfen. 

Zu tun hatte ich in dieser Woche so einiges, zum Beispiel war ich alleine mit allen vier Kindern in unserer neuen zahnärztlichen Praxis. Das ganze Aufnahmeprozedere dauerte für uns alle insgesamt ganze drei Stunden. Und dabei wurde nichtmal was gemacht, also gebohrt oder so. Alle haben gute Zähne. Das lief alles sehr freundlich und gründlich ab, ich bin sehr zufrieden. 

Zwischendurch blieb in den letzten Tagen immer ein bisschen Zeit für einen Stadtrundgang. Wismar ist im Herbst doch einfach wunderbar! Ich freute mich immer wieder über neue Einblicke, neue Spiegelungen und das goldene Licht. 

Der Liebste hatte Urlaub, die Kinder frei. Ich durfte an drei Vormittagen im Stadtgeschichtlichen Museum das Ferienprogramm für Kinder gestalten. Zusammen mit einem Praktikanten, der ein Jahr im Denkmalschutz arbeitet, wurde mir freie Hand gelassen. Das war ein schöner Vertrauensbeweis meiner neuen Arbeitgeberinnen und eine wirklich tolle Aufgabe. 

Nach einer kleinen Einführung von mir in die Geschichte des Schabbellhauses, den damaligen Lebensgewohnheiten und der Mode, durften die Kinder Kostüme aus dem Fundus anprobieren. Danach wurden Körbe geflochten. Jedes Kind durfte dann den eigenen Korb mit nach Hause nehmen. 

An einem Nachmittag sind der Liebste und ich mit den Kindern spontan an den Strand gefahren. Wir wollten unsere Drachen steigen lassen. Doch am Meer war plötzlich gar kein Wind mehr da. Wir hatten aber trotzdem unseren Spaß. 

Am Donnerstag war ich mal wieder im Kino. Und zwar mit zwei Frauen in meinem Alter, die ich hier in Wismar kennengelernt habe. Wir alle haben in den letzten beiden Jahren unser Leben hier und da mal mehr, mal weniger umgekrempelt. Und das hat uns nach Wismar geführt.

Den neuen James-Bond-Film kann man gucken, ja. Hohe Erwartungen hatte ich nicht, die wurden allerdings erfüllt. Schön war die Radfahrt durch die Innenstadt um kurz vor Mitternacht. Märchenhaft, fast weihnachtlich sah es am Marktplatz aus. Wenn es nicht so spät gewesen wäre, hätte ich noch mehr Bilder gemacht...

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!