Die erste Septemberwoche...

... ist nur so verflogen. In meiner Monatsvorschau habe ich noch einen ganz wichtigen Punkt nachgetragen: wählen gehen! Na selbstverständlich! Niemals im Leben würde ich auf die Chance verzichten, meine Stimme in einer freien und demokratischen Wahl abzugeben. Das käme mir gar nicht in den Sinn, denn das ist ein Privileg, das wir nutzen dürfen und auch müssen. 

Und natürlich weiß ich schon lange, welche Partei meine Stimme erhält. Man muss ja gar nicht mit der Partei verheiratet sein. Man könnte es eher wie einen Bus sehen, der uns ein Stückchen weit fährt. Wenn es nicht mehr richtig passt, kann man ja bei der nächsten Gelegenheit umsteigen. Ich verstehe es immer nicht so ganz, dass Menschen sagen, sie wissen nicht, wen sie wählen sollen. Es gibt ganz gute Mittel herauszufinden, welche Partei mit ihrem Programm den eigenen Überzeugungen am nächsten kommt. Übereinstimmungen von 100% kann und wird es nie geben.

Ich habe hier mal verschiedene Wahlhilfen zusammengesucht: 

Eine gute Orientierungshilfe ist der Wahl-O-Mat. Den gibt die Bundeszentrale für politische Bildung seit 2002 heraus. Man kann unterschiedliche Thesen zu aktuellen Themen mit "stimme zu", "stimme nicht zu" oder "neutral" beantworten und die eigenen Antworten gewichten. Das wird mit den Wahlprogrammen von allen zur Wahl zugelassenen Parteien verglichen. Am Ende erhält man ein Diagramm mit den am besten passenden Parteien. Ausführliche Informationen hier.

Mit dem Sozial-O-Mat von der Diakonie kann man sich zu wichtigen sozialen Themen aus den Bereichen Arbeit, Familie, Gesundheit, Kinder und Migration informieren und mit den Positionen der großen Parteien vergleichen.

Motherhood, der Verein, der sich für sichere Geburten und die Rechte von Frauen und Familien einsetzt, hat den großen Parteien Wahlprüfsteine zur Geburtshilfe zugeschickt und beantworten lassen. Weitere feministische Themen klopft Wahltraut ab, z.B. welche Partei setzt sich für Gleichberechtigung ein. 

Auch beim WahlSwiper kann man Thesen lesen, denen man per Klick zustimmt oder sie ablehnt. Bei DeinWal kann man Abstimmungsergebnisse von Parteien, die in den letzten Jahren bereits im Parlament saßen, überprüfen. Hat den Vorteil, dass man nicht die Wahlversprechen liest, sondern ganz konkret die Arbeit der Parteien überprüfen kann.

Und beim Klimawahlcheck wurden die Wahlprogramme der großen Parteien im Hinblick auf ihre Klimaschutzpolitik überprüft. Was ja für unsere Zukunft nicht ganz unwichtig ist. 

Für die Kinder habe ich in dieser Woche ein Rezensionsexemplar erhalten. Mit "Demokratie für Kids" aus dem DK-Verlag (Amazon-Partner-Link) konnte ich auch mein eigenes Wissen auffrischen. Oh wow, was da alles drinsteht! Ich sage es gleich, dieses Buch sollte unbedingt in jedem Haushalt und in jedem Klassenzimmer vorhanden sein!

Es beginnt im Vorwort mit den einleitenden Worten "Liebe junge Leser*innen", die aufzeigen, wo es hingeht, denn: "... es sollen sich alle Menschen angesprochen fühlen, egal, welches Geschlecht sie haben, denn jeder Mensch soll gleich behandelt werden. So ist das in einer Demokratie wie in der Bundesrepublik Deutschland". Punkt.

Am Beispiel einer Familie, die die Basis, also quasi das Volk bildet, wird Demokratie erklärt. Angefangen von der Wortherkunft vieler politischer Fachbegriffe, über verschiedene Staatsformen, Parteien und ihre Ausrichtungen, Bürgerinitiativen oder Volksbegehren. Weitere Stichworte sind: Gesetze, Presse, das Sozialwesen, die Schulbildung, Arbeit, Steuern, Gleichberechtigung, Verantwortung, Wahlen, Zivilcourage, humanitäre Hilfe, Europa, die Welt und unsere Freiheit.  

Wie gesagt, das Buch ist sehr hilfreich und informativ. Kinder ab 8 Jahren können das schon gut verstehen. Und auch für Erwachsene ist es ganz schön, das alles mal kurz und verständlich nachschlagen zu können. Sehr, sehr große Empfehlung! 

Anfang der Woche war ich das erste Mal im Kindergarten vorlesen. Der Raum wurde sehr nett für mich vorbereitet. Ich durfte im Ohrensessel sitzen, daneben stand ein Krug mit Wasser und ein Trinkglas und für die Kinder lagen Sitzkissen auf dem Boden. Die ersten Kinder kamen und waren ganz gespannt. Es ist doch immer wieder schön, dass die "Raupe Nimmersatt" auch nach Jahrzehnten noch Kinder in ihren Bann zieht! Und ganz nebenbei kann man über Farben, Zahlen und Lebensmittel sprechen und dabei zusammen Sprache entdecken und üben. 

Fast eine Stunde lang hörte die erste Gruppe zu. Dann wechselten die Kinder und ich las nochmal eine halbe Stunde lang vor. Das mache ich jetzt jede Woche und freue mich sehr über diese Aufgabe. 

Mit meinen Kindern war ich wieder in der Bibliothek. Auch dort war ich wieder sehr angetan von der Aktualität der Themenregale. Diesmal waren Kinderbücher zu den Themen Vertreibung, Flucht und Ankommen in einem unbekannten Ort zusammengestellt. Unser Ausleihkorb war wieder bis zum Rand gefüllt. 

Das Wetter in dieser Woche war wunderschön! Morgens und abends herbstlich frisch, aber tagsüber sommerlich warm, fast heiß. So machte ich wieder ein paar kleinere Radtouren durch meine neue Heimat Wismar. Ich kann mich einfach nicht sattsehen an den schönen Straßen und Häusern! Auf der Aussichtsplattform der St. Georgenkirche war ich auch mal wieder. Das war am frühen Morgen, bevor sich die Wolken verzogen hatten.

Mit einer treuen Blogleserin, die mit ihrer Familie Urlaub hier im Norden machte, war ich Kaffee trinken. Sie hatte mir extra etwas mitgebracht. 

Einen kleinen Abendausflug habe ich auch unternommen. Da habe ich aber so viele schöne Bilder gemacht, dass ich sie noch in einem extra Blogpost zeigen werde. 

Und zum Abschluss der Woche habe ich wieder im Stadtgeschichtlichen Museum, dem Schabbellhaus, gearbeitet. Zusammen mit einer 8. Klasse fand wieder eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert statt. Diesmal konnten wir aufgrund des trockenen Wetters den Museumsgarten nutzen. Der Tag war so großartig, wir waren alle sehr, sehr beglückt!

Heute morgen war ich um halb 7 wach und schreibe seitdem an diesem Blogeintrag hier. Zwischendurch ist die Augustschnuppe wach geworden und hat ihre erste Schüssel Müsli bekommen. Der Liebste holt gerade Brötchen. Gleich gibts Frühstück. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Ich danke für das Mitlesen und die Anteilnahme. Ich will denen, die es gerne möchten, die Möglichkeit geben, etwas in die virtuelle Kaffeekasse zu tun. Herzlichen Dank für die Anerkennung!